Gefachausmauerung
Eine interressante Diskussion zu einem noch interressanterem Thema. Ich habe Alternativen aufgezeigt (Forum 6053)die durchaus ihre Berechtigung haben und sich in der praktischen Bauausführung bewährten. Wie angemahnt (ff.:6062 ;6057)zur Bauphysik. Die gegenwärtige "Baukunst" ist auf absolute Energieeinsparung ausgerichtet. Allgemein muß man doch mal mitbekommen, daß bei Fachwerksanierungen die gegen Null gehende Luftdurchlässigkeit der Wände und Fenster, sowie durch den Wegfall der direkten Entlüftung über den Schornstein und offenen Feuerstellen und einer hohen Temperierung aller Räumlichkeiten eine erhöhte Feuchtelast vorhanden ist. In meinen nun 38 Jahren auf dem Bau habe ich die Zeitspanne von der "Sanierung" bis zum ersten Schaden oft und gut feststellen können. Nun zu den Problemen: Die Gefachsicherung mit Stahlnägeln in den Läuferschichten ist eine altbewährte Technik. Im Holz rosten die Nägel nicht. Das Einschlemmen mit Zementmilch dient dem Rostschutz des in dem Kalkmörtel liegenden Nagelabschnitts (Analog der Bewehrung im Stahlbeton). Man kann auch mit Zinkspray arbeiten o.ä. Im Gefach sind Abrisse zum Fachwerk nicht zu vermeiden. Bei richtiger Fugenausbildung (Kellenschnitt, Abfasen der Balken etc.) ist eine ausreichende Lüftung der Fugenzone vorhanden, so daß keine Kondensfeuchte auftritt. Das muß auch so sein, denn der Luftaustausch mit dem Gebäudeinnern ist versperrt. Auch eindringendes Niederschlgswasser kann so ungehindert ablaufen. Eine besondere Problemzone bildet die Wetterseite, ist aber ein anderes Thema. Weiterhin ist Fachwerk nicht gleich Holz sonder bildet einen Verbunkörper ähnlich dem Stahlbeton. Um zum Schluß zu kommen: "kein Denker trifft die Wahrheit vollkommen, keiner geht völlig in die Irre, jeder trifft in Teilen die Natur der Sache; und wenn auch der Einzelne recht weit zurückbleibt, aus der Zusammenarbeit der Vielen wächst der Wissensstand". ARISTOTELES (Metaphysik II). mfg.