Leinöl oder

Diskutiere Leinöl oder im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, wir haben unsere Dielen abgeschliffen. Und nun stellt sich die Frage, wie wir die behandeln. Sicher ist, dass wir ölen wollen. Bei den...
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timm toennissen

Guest
Hallo, wir haben unsere Dielen abgeschliffen. Und nun stellt sich die Frage, wie wir die behandeln. Sicher ist, dass wir ölen wollen. Bei den Kosten für das Öl stellt sich für mich die Frage, ob auch Leinöl ausreicht. Wer kann mir helfen? Ich möchte gerne meine Arbeit mit der Schleiferei nicht mit einem Fehler beenden, Also: Leinöl oder das teure Öl vom Schleifmittelverkäufer?
 
Hallo Timm, Leinöl ist Natur und demzufolge grundsätzlich gut. Ich denke, daß man das so machen kann. Auch mit Speiseöl.
Aber um die Eindringtiefe zu erhöhen, würde ich das Leinöl noch verdünnen mit gutem, rektifizierten Terpentinöl, 1 : 1. Das nennt sich Balsam-Terpentin. Auf keinen Fall nur Terpentinersatz. Richtig einreiben mit einem Bortenpinsel.
Restauratorengrüße sendet
Dietmar
 
leinöl

Hallo,

meiner Meinung nach (kein Profi) reicht Leinöl aus.
Ein Voranstrich mit einer Citrus/Leinölverdünnung ist ratsam, doch nicht unbedingt notwendig.
Hartöl als 2.Anstrich hat, glaub ich, eine noch höhere Festigkeit als ein reiner Leinölanstrich.
Bei einem zweifachen Leinölanstrich (nass in nass) oder Leinöl-Hartölanstrich kann man den Boden auch noch mit Wachs versiegeln, welches die Belastbarkeit noch mehr erhöht.
Zu beachten ist allerdings die Verfärbung des Naturholzes ins rötliche bzw. gelbliche.
Ich weiss nicht was der Herr Schleifmittelverkäufer für ein Wunderöl besitzt, aber dass dessen Eigenschaften sehr viel besser sind als die der oben genannten bezweifle ich!
P.S. Dietmar Fröhlich hat Balsam Terpentin Öl vorgeschlagen.
Da würde ich persönlich vorher ein Geruchstest empfehlen.
Ich empfehle es nur für den Aussenbereich, Citrus-Verdünnung riecht einfach besser... :)
P.P.S. In Ölmühlen oder Ölfabriken gibt es zum Teil günstigere Angebote als im Fachhandel
Gruss

Martin
 
Ergänzung

Das wesentliche ist gesagt, kann ich mich nur anschließen, aber vielleicht noch zwei Ergänzungen:
1. In jedem Fall Ölüberstände, auch nach dem ersten behandeln mit einem fusselfesten Baumwolllappen abreiben.
2. Ölgetränkte Lappen immer auswaschen, niemlas im Haufen irgendwo ablegen - Selbstentzündungsgefahr!
Grüße aus Leipzig von
Martin Malangeri
 
Nur geölt sind die Dielen aber sehr sehr empfindlich - ich würde mindestens Hartwachsöl oder Hartwachs benutzten, sonst bereuen Sie Ihre Wahl vermutlich ziemlich schnell...

Haben Sie mal einen geölten Schrank gesehen? Der sieht da, wo er immer angefasst wird, ziemlich schmuddelig aus. Und das nur durchs anfassen, da ist noch keiner drauf rumgelaufen - mit dreckigen Schuhen und so...

Grüße Annette
 
Hallo Timm, die drei Anmerkungen von den beiden Martin´s und von Annette sind natürlich alle ganz wichtig und zu beherzigen.! Wie sich die Dielen farbig verändern durch das Ölen, muß man einfach an einer Ecke ausprobieren. Doch eine wärmere Wirkung eines Fußbodens bereichert auch das ganze Zimmer.
Den abschließenden Schutzüberzug auf den Dielen kann ich auch nur empfehlen. Und von den selbstentzündeten Putzlappen und Leinöl hört man auch immer wieder.
Fröhliche Grüße
Dietmar
 
Kommt drauf an

Nach meinen beschränkten Erfahrungen mit Leinöl
(nicht auf belaufenen Dielen)kann ich sagen,
daß die letztendlich erzielbare Oberflächengüte
besonders von Holzsorte, Feinheit des Schliffes
und der Trocknungszeit abhängt.
Also der investierten Zeit und Arbeit.

Irgendwie ist Leinöl ja nur am Anfang ein Öl,
durch das Verharzen wird es ja mehr ein ,Kunst'-Harz.
Dadurch werden Poren verschlossen,
und die Oberfläche gehärtet.
Das braucht aber seine Zeit, und mehrere Aufträge,
eventuell beim ersten Mal stärker verdünnt als beim zweiten.

Vielleicht können die Profis mal mehr dazu sagen.

Liebe Grüße,
Philipp Kawalek
 
Leinöl

in den Anfängen der Baubiologie haben wir Leinöl zur Fussbodenbehandlung eingesetzt. Diese Fußböden wurden allerdings immer zum Schluss gewachst. Ein solcher Boden ist natürlich pflegeintensiver wie ein mit heutigen Mitteln behandelter Boden.
Wir haben das Leinöl nicht mit einem Lösungsmittel verdünnt, sondern durch erwärmen verarbeitbar gemacht. Die ganze Prozedur ist schon ziemlich aufwendig.
Heute empfehle ich in aller Regel eine Behandlung mit einem Fussbodenhartöl eines Naturfarbenherstellers (Livos, Auro, Biofa,...). Die Verarbeitung ist relativ einfach, die Nachbehandlung ist problemlos und die Reinigung unproblematisch. Die Preise halte ich auf Grund der Qualität für angemessen.
 
Leinöl trocknet durch Oxidation langsam von der Oberfläche zum Untergrund

bleibt dauerhaft weich-elastisch. Zu weich für Bodenflächen. Bei zu dicken Filmschichten entsteht eine runzelige Schildkrötenhaut. Während der relativ langen Trocknungszeit wird jede Menge Staub und Schmutz eingefangen, damit bekommt man unter Umständen auch ein optisches Problem.

Bei den Holzölen/-wachsen für Bodenbeschichtungen hält sich der Verbrauch und damit die Kosten in Grenzen.

Leinöl-Firnissbeschichtung auf Bodenflächen ist durch mögliche Probleme - Sparsamkeit am falschen Ende.

Mit farbenfrohen Grüßen
Peter Seifarth, Malermeister
 
"Nass" mit Leinöl schleifen

Vielleicht als Tip:
Man kann sich die Schleiforgie etwas einfacher machen, bzw. die Oberflächenmgüte verbessern, wenn man nach dem Schleifen dass Leinöl nicht aufträgt, sondern quasi mit 320er Schleifpapier mit einem Schleifklotz "nass" mit Leinöl schleift. Der Effekt ist der dass sich die bildende Schleifpaste in die Poren setzt. Anschließend dann den Überschuss mit einem trockenen Lappen abreiben. Danach kann man dan wachsen lackierne o.ä. Die Oberfläche wird sehr viel glätter als wenn man nur lackt oder ölt und ist schneller.
 
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