Lackfarbe auf Kastenschlössern

Diskutiere Lackfarbe auf Kastenschlössern im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich Lackfarbe von Kastenschlössern entfernen kann ohne die Kastenschlösser zu beschädigen?
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kattaberlin

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Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich Lackfarbe von Kastenschlössern entfernen kann ohne die Kastenschlösser zu beschädigen?
 
Am einfachsten...

...funktioniert das "Ersäufen" in 3-5% Salmiakgeist in einem Eimer mit Deckel. Die Farbschichten können dann ganz leicht mit einer Büste entfernt werden. Gut abspühlen. Mit der Drahtbüste ggf. leicht überbürsten.

Das Innenleben sollte mit Fett nachgefettet werden, außen wäre der einfachste Korrosionschutz ein sehr dünn aufgewischtes Leinöl-Hartöl.

Messingteile des Schlosses könnten sich möglicherweise unter Salmiakeinfluß leicht kupferfarben zeigen (das stört aber eher selten, sonst aufpolieren).

Grüße

Thomas
 
Schutz

Wenn es ein Anstrich werden soll ist Leinöl OK. Ansonsten bitte nichts mit Leinöl für reine Metallkonservierung nehmen!

Mal nach Ballistol oder Owatrol Ausschau halten. Wenn´s Metallsichtig bleiben soll, eignen sich z.B. auch Waffenöle sehr gut.

Zum Fetten auch nur säurefreies Fett verwenden.

Gruß
Jens
 
Was ...

... ist denn an Leinöl für die äußeren Teile des Kastenschlosses so falsch?
Man hat das doch schon im Mittelalter als Korrosionsschutz für Rüstungen udn Waffen benutzt. Ballistol wäre mir zu flüchtig, da müsste man doch wahrscheinlich regelmäßig nachbehandeln.
 
Ja, natürlich hat man im Mittelalter Leinöl für Rüstungen und Waffen benutzt. Dies aber mehr zur Färbung und nicht nur aufgestrichen sondern auch erhitzt. Einen gewissen Korrosionsschutz erreichte man damit auch, weil sich hierdurch ein „Überzug“ bildet, welcher durch das Erhitzen auch Kohlenstoff beinhaltet. Das kann man natürlich auch mit einem alten Schloss machen.
Waffenöle, wie Ballistol, verharzen nicht, aber sie müssen regelmäßig erneuert werden. Das ist richtig.
Leinöl müsste auch ab und zu erneuert werden. Da sich dies aber nicht gleichmäßig verliert, entstehen nach mehrfachen Erneuerungen klebrige und dicke Schichten in Zwickeln. Zudem bleibt Leinöl quellbar, was dann in diesen Bereichen unschön aussieht. Somit müsste man vor jeder Neubehandlung die alten Leinölreste erst wieder entfernen.
Aber jeder wie er möchte. Ich habe den Eindruck, dass Leinöl immer wieder als Allheilmittel angepriesen wird. Leinölanstriche, -imprägnierungen etc. funktionieren aber nicht nur durch Leinöl. Da sind für jeden Anwendungsfall unterschiedliche Zusatzstoffe erforderlich.
Wenn also beispielsweise eine Rüstung mit Leinöl bestrichen wurde, entstand dieser „Zusatzstoff“ durch das Erhitzen. Ob das im Mittelalter schon bekannt war, weiß ich auch nicht.

Gruß
Jens
 
Lackfarbe auf Kastenschlössern

Klasse, danke für die Tipps Thomas und pons!
 
...was ist denn in Owatrol außer Leinöl/firnis noch drin?
 
Ich empfahl...

... ein "sehr dünn aufgewischtes Leinöl-Hartöl". Das gibt keine relevanten Schichten.

Und ich halte ein nichtaushärtendes Öl an dieser Stelle schon für recht unglücklich, weil's eben keine Ritterrüstung hinter der Kordel, sondern ein ständig benutztes Teil ist. Wer ölt schon ständig seine Schloßkästen nach?

Die Ölbehandlung habe ich auch mehr der vorhergehenden, nicht so ganz unagressiven Ammoniakbehandlung empfohlen. Eine Notwendigkeit für eine wiederholende Folgebehandlung sehe ich im normalen Wohnklima nicht.

Grüße

Thomas
 
Thema: Lackfarbe auf Kastenschlössern

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