@ A. Wugk
Vorsicht bei herkömmlicher Herangehensweise!
Das die Fliesenleger darauf sehr abweisend bzw. sensibel reagieren, ist in der Sache selbst begründet, da die Hersteller der Kleber und Dichtmassen vor diesen Untergründen warnen und dann trotzdem wahnwitzige Lösungsvorschläge unterbreiten, die dann noch schlimmer sich auswirken können, was Bauschadensentwicklungen betrifft.
Ich kann mittlerweile auf fast 15 jährige Funktionalität von Fliesenbelegungen auf Lehmputzflächen verweisen und diese auch ohne Mängelerscheinungen bis heute funktionieren.
Trotz dessen, müssen einige Dinge beachtet werden.
Flüssigfolienbeschichtungen zur Abdichtung funktionieren auf Lehmputzflächen leider nicht, auch wenn man sie mit einer guten Saugminderung, oder Aufbrennsperre genannt, ausbildet.
Diese kann man ohne großen Aufwand problemlos wieder abziehen, ähnlich einer Folienbespannung!!
Nunmehr käme darauf eine hoch starre und schwere Beschichtung, also der Fliesenbelag und somit ist der Schadernsvorgang bereits besiegelt!!
Das habe ich leider mittlerrweile bereits mind. 4 mal selbst in BV besichtigen können.
Also Hände weg von derartigen Beschichtungen in wasserbelasteten bereichen, alsd Duschen!!
Was sagt uns das nun weiter?
Kein direkter Lehmuntergrund in Duschbereichen!!
Da wird herkömmlich mit Kalk-Zement-Putz gearbeitet und somit dann auch eine funktionierende Feuchtigkeitssperre ausgebildet.
Die anderen Wandbereiche, wie Wannenanschluß, Waschbecken und auch Sockelbereiche, sind proplemlos mit Fliesen berlegbar.
Aber auch da sollten die Dinge etwas feinfühlig betrachtet werden und vor Ausführung der gesamten aufeinander abzustimmenden Arbeiten geplant werden.
Ebenfalls eine gute Saugminderung (keine Groß-Chemieprodukte!!) Farbenwasserglas z.B gut verdünnt 2-3 mal auf die zu befliesenden Bereiche auftragen und so streichen, dass sich keine Haut ausbildet.
Nunmehr mit einem sehr guten hochwertigen Flexkleber die entsprechenden Flächen auf den Lehm-Unterputz befliesen und dann verfugen.
Nach Fertigstellung dieser Arbeiten, dann erst den Oberputz oder Lehmfeinputz gegen die Fliesenflächen aufbringen und man somit eine gute und ästhetische Anschlußlösung bekommt.
Der Fliesenbereich steht dann wenige Millimeter vor und ist somit für die spätere Pflege leicht erhaben von den Wandanschlußflächen. Diese bleiben dann dauerhaft schön und verdrecken nicht!!
Ist ein Lehmoberputz mittlerweile fertiggestellt, sehe ich die Sache eher problematisch.
Ein Lehmunterputz ist wesentlich fester und stabiler, gegenüber den Oberputzen oder gar dem Lehmfeinputz.
Zusätzlich habe ich gelesen, dass du im Duschbereich eine Hiolzweichfaserdämmung aufgebracht hast?
Dazu hebe ich aus bauphysikalischen Gründen total die Hände und beziffere diese Ausführung als hoch kritisch!!
Wer hat dir diese Lösung vorgeschlagen?
Zu weiteren Fragen stehe ich auch gern persönlich im Gespräch bereit.
FG Udo