Was soll auf den Lehmputz?

Diskutiere Was soll auf den Lehmputz? im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Hallo zusammen, siet November letzten Jahres renoviere bzw. saniere ich mein eigens Heim! Bevor ich damit anfing, wohnten dort komische Leute...
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Daniel Bongart

Guest
Hallo zusammen,

siet November letzten Jahres renoviere bzw. saniere ich mein eigens Heim! Bevor ich damit anfing, wohnten dort komische Leute, welche unzählige Rigipsplatten vor den alten schimmeligen Putz knallten. Diese sowie den alten Putz habe ich entfernt. Nun sind nur noch die Eichenbalken zu sehen und die Fächer mit dem Lehmputz.
Nun meine Frage, was "nehme" ich am Besten zum verputzen? Soll ich bei Lehm bleiben und wenn JA, wie verptze ich diesen!
PS: Bin ein verdammter Neuling, jedoch lerne ich schnell ;o)
 
Hallo ! (das mit dem Lehm) :-}

Als "Neuling" würde ich bei Lehm bleiben. Ihn kann man leicht verarbeiten, sollte mal was nicht so werden wie es
gedacht war, versucht man es erneut. Es ist bei Lehm der Vorteil, das er immer wieder befeuchtet, und neu verarbeitet werden kann. Somit hast Du viel Zeit alles zu probiren was Dir so einfällt. Alles was runter fällt kann
wieder verarbeitet werden. ( Bei Lehm gibt es keinen Abfall ) Putze wie( Gips Kalk oder all die anderen) sind nur schwer zu recyclen. Bei Lehm brauchst Du auch nicht unbedingt Werkzeug sondern man kann es mit den Händen auftragen und formen. Mit etwas Lust kann man auch den Lehm aus dem Haus( Abriss ) oder den Lehmhaltigen Bodenaushub aufarbeiten. Dies spart Kosten und man weiss was man da an seiner Wand hat. Ich hoffe Dir weitergeholfen zu haben. Gruß Marian
 
Ich danke Dir Marian!! Habe auch schön getrennt, also Lehm und alten "Ekelsputz". Werde mir Morgen mal direkt ne Mischung machen ;O)
Kann man den an der Wand geklatschten Lehm auch streichen und brauche ich noch nen Untergrund zum haften oder hält Er so, einfach Lehm auf Lehm?
 
Lehm

Hei
Also bei dem Lehm der da getrennt ist, der muß klein geklopft werden. So das er aus nicht dickeren als Wallnussgroßen Teilen besteht. Dann sollte er 1 bis 2
Tage in Wasser eingesumpft werden. (ist besser zum verarbeiten) Immer mal umrüren. Auch das Stroh was sich noch eventuell noch im Lehm befindet(soll drinn bleiben)
Wird weich und nicht so wiederspänstig bein verputzen.
Wenn der Brei dann ohne Klumpen ist( Mörtel )
als erstes die Wand mit einer Gartenspritze oder etwas in der Art, anfeuchten. Sonst hält da nix. Die trockene Wand entzieht dem Lehmmörtel sofort das Wasser noch bevor er haften kann. Auch kann es sein das der Alte Lehm aus dem Haus zu Fettig ist( Sehr hoher Lehmanteil ). Das Ergebniss sind enorme Risse nach dem trocknen. Sollte das der Fall sein kann man Sand dazu mischen (Abspecken). Das mußt Du aber alles erst ausprobiren, so lernt mann es am besten wie das Mischungsverhältniss sein muss. Das anfeuchten der Wand muss öfter gemacht werden, sie trocknet schnell wieder. Viel Spass beim Probieren. Wenn es Fragen gibt...

Gruß Marian
Achso die Wand kann nach dem trocknen auch gestichen
werden.
 
Coool! Dankeschön für die Tips, werde Morgen direkt mal nen Riesenbottisch Lehm aufsetzen ;o) Melde mich dann nochmal wenn ich rumgetestet habe.
Gruß Danny
 
Recycling ?

Hallo,

grundsätzlich ist es zwar richtig, daß man Lehm recyceln kann. Im vorliegenden Fall wäre ich jedoch etwas vorsichtiger. Es ist nicht auszuschließen, daß aufgrund der vorangegangenen Baufehler der Lehm pilzbelastet ist. Solche Partien würde ich also nur wieder verbauen, wenn derartige Gefahrenquellen ausgeschlossen werden können.

Zum Lernen: Erste Infos bekommt man auf den Homepages der Hersteller, z.B. www.claytec.de. Empfehlenswert auch das Buch von G. Minke: Das (neue) Lehmbau-Handbuch. Enthält auch Infos, wie man mit schnellen Tests die Qualität einer Mischung testen kann.

Bezugsquellen: Einige Hagebaumärkte (naturbaudirekt) haben Lehm auf Lager. Einfach mal anrufen oder ein bißchen googeln.

Viel Erfolg
 
Belastung des vorhandenen Lehmes ?

Tach Daniel Bongart,

Da in deiner Schilderung von dir erwähnt wird, dass es sich um einen schimmligen Putz handelte, kann ich Dir aus meiner Erfahrung nur Nahlegen, den vorhandenen Lehmputz nicht mehr zu verwenden! Sporen und Pilze haben die dumme Angewohnheit, dass sie jahrelang keimfähig bleiben und sich bei jeder sich bietenden Möglichkeit /Voraussetzung immer wieder zum Leben erwachen können! Als Beispiel sei nur mal,, Der Tränende“ genannt!
Auch wenn Du Lehm und alten "Ekelsputz schön getrennt hast, kann man sich nie sicher sein, das die Sporen und Pilze auch entfernt sind!
Um eine 100% Sicherheit zu haben, wäre eine Probe von deinem vorhandenen Lehmputz von Nöten, die in einem Labor auf Sporen und Pilze untersucht würde! Mit dem bloßen Auge ist dich nicht einwandfrei(genaue Bestimmung fast unmöglich!) feststellbar:


Zusammensetzung des Lehmputzes: Wie schon erwähnt, bestehen Lehmputze (Feinputz) aus mageren Lehmen, denn fetter Lehm ist zwar stabiler, reißt jedoch wegen seines starken Schwindverhaltens. Rissbildung lässt sich aber durch Abmagern des zu fetten Lehms mit Sand verhindern.

Genaue Aussagen über eine Idealzusammensetzung des Putzes sind schwer zu treffen, da nicht nur das Mengenverhältnis von Ton und Sand einen entscheiden Einfluss auf die Eigenschaften des Putzes hat, sondern vor allem die Korngröße des Sandes, der Wassergehalt, die Art des Tones, die Aufbereitung und natürlich auch die Faserzuschläge. Um das richtige Verhältnis der Lehm-Sand-Mischung herauszufinden, ist gut, mehrere Putzproben mit unterschiedlicher Mischung herzustellen. Wenn Bedarf besteht, kann ich eine Hilfestellung zukommen lassen!

Untergrund: Die zu verputzenden Oberflächen sollte schön aufgeraut sein, von freien und losen Partikeln frei sein, schön abbürsten! Oberfläche sollte vor Auftrag des Lehmputzes vorher angenässt werden, damit eine gleichmäßige Austrocknung beider Flächen gewährleistet ist!

Rechts ist einer der vielen Gestaltungsmöglichkeiten mit ,,Hand-Werkzeugen“ zu sehen! Wenn ein Bedarf an Gestaltungsprofis besteht, Kinder sind hierbei besonders kreativ!

Viel Spaß und Erfolg
 
Schimmeliger Lehm ;o(

Leider ist es wahr, der größte Teil des abgetragenen Lehm ist schimmelig. Nun stehen wie bereits geschildert noch einige alte aber nicht schimmelige Lehmwände in der Gegend herum! Ich habe nun vor, diese mit Heraklith-Platten zu versehen und dort draufzuputzen! Bevor ich dieses tolle Forum entdeckte, wollte ich dann auf diese Platten Rotband klatschen, zum verputzen.
Doch gibt es eine bessere, evtl. billigere Möglichkeit?
Wie sieht es denn mit Fertiglehmputz aus, sollte ich darauf zurückgreifen?
Fragen über Fragen...
 
Lehmputz

Hallo

Auf die Idee, mal Bauherren zu besuchen, um in deren Aushub zu wühlen, ist hier noch keiner gekommen. Ich hab mir 10 to Lehm für insgesamt 10€ anfahren lassen- sind ca 5m³. Abmagern muß ich den Lehm 1:7!!! also ein so toller Lehm, daß er eigentlich unbezahlbar ist.
Bei dem Mischungsverhältnis ist der Putz hinterher immer noch hart wie Beton, das Wegkicken eines trockenen, auf den Asphalt geklatschten Klumpens hat mir fast einen gebrochenen Zeh eingebracht.
Bitte nicht fragen, woher der Lehm ist, ich wohne inzwischen in Österreich, wo fertig gemischter Lehm-Hanf Putz ca 180€ die to kostet...
Den Rohlehm einsumpfen, dann in einem normalen Betonmischer zur Schlämme verrühren, Sand und Kurzstroh dazu, 60min mischen lassen und dann rann an die Wand...
Nach dem Trocknen Magerquark mit Sumpfkalk 4:1 mischen, dünn machen und dann grundieren (Anstrich wird durchsichtig!!). Nach dem Trocknen dann 1:4 Magerquark und Sumpfkalk mischen und das Gemisch in mehreren Lagen dünn!!! auftragen. Diese Mischung wird weiß, kann aber mit geeigneten Pigmenten abgetönt werden...
Farben ca 1 Stunde nach dem Einrühren ruhen lassen, aber nach dem Ruhen innerhalb 24 Stunden verarbeiten.
 
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