Der Hausschwamm trocknet nichts aus, sondern kann sich auch dort ...
Als Ergänzung zu den bereits o.g. recht guten Ausführungen. Ich bin mir nicht sicher, ob im Baustoff Lehm eine 100%ige Bekämpfung möglich ist. Ich habe selbst ein altes Lehmhaus, welches an verschiedenen Stelen zum Teil sehr stark durch den Echten Hausschwamm befallen war. (ca. 200 qm Fußboden und Wände) Man muss also auch etwas Entkernen.
Der Strohanteil in den Stampflehmwänden wird neben der Holzkonstruktion als Nahrungsgrundlage verwendet und wächst auch im staubtrocken Baustoff. Wenn man nach der DIN 68800 Teil 4 verfährt, dann bleibt vom Gebäude nichts übrig. Wenn man in Eigenleistung verfährt, entfällt die Haftungsfrage für die qualifizierte Fachfirma (Sachkundenachweis), die immer mehr sanieren müssen, um nicht in die Haftung zu kommen. Die Sanierung sollte in Anlehnung des Beuthkommentars zur DIN 68800 erfolgen. Sicherlich hilft hier auch die Sachkunderat eines erfahrenen Fachmanns, der sinnvoll von der Haftung für die Ratschläge ausgeschlossen werden sollte. Drei ganz wichtige Kriterien sind hier ein zu halten.
1. Trockenheit aller Baustoffe,
2. Abkopplung von der Nahrung, speziell von der Holzkonstruktion (für die Denkmalschützer nicht sehr begeistern) auch einmal Stahlträger oder andere mineralische Konstruktionen statt Holzbalken verwenden.
3. Kontrolle, Kontrolle und eventuell nacharbeiten.
Eine Schwammsperre durch Bohrlochinjektage in der Lehmwand bringt nichts. (Vielleicht hat hier jemand eine gute Erfahrung?) Besser ist den Befallsbereich abzubrechen, das weiße (bis leicht graue) Myzel kann man im Lehm/Stroh ganz gut erkennen. Der Abbruch erfolgt ein paar Zentimeter über den Befall hinaus. Dann wird die freigelegte sowie die angrenzende Fläche mit Schwammsperrmittel (Adolit M, Baselit M o.ä.) getränkt. (Mit Chemikalien sparsam umgehen, dort wo ein Befall war lieber etwas mehr als die Verarbeitungsvorschrift besagt.) Stehen lassen, Kontrolle und eventuell noch etwas Nacharbeiten. Die Bereiche werden dann wieder mit einem leichten Kalkmörtel ausgemauert (Blähton, Leichtziegel).
Die Schüttung unter der befallenen Dielung habe ich auch nur ausgegraben und mit einer PE-Folie Betonplatte 10 cm, Dämmung PE-Folie und Betonestrich versehen. Es dauert viele Jahre bis das Lehmmauerwerk trocken wird. Eine Fußbodenheizung oder eine Randleistenheizung (Strahlungsheizung) dürfte hier sehr nützlich sein.
Die Sanierungsmaßnahmen wurden vor 9 Jahren durchgeführt und ich habe Ruhe.
Im Beitrag
www.ib-rauch.de/okbau/lehmbau.html wird in einem Abschnitt die Sanierung beschrieben.
Im Beitrag
www.ib-rauch.de/okbau/lehmfeucht.html wird zwar auf Hochwasserschäden eingegangen, aber ein paar Tipps kann man sich schon entnehmen. In der Bildergalerie unter
www.ib-rauch.de/bildgal/bucks/bucks.html wird der Zustand vor und nach der Sanierung gezeigt.
Als Ergänzung noch der Beitrag zur Lebensweise des Echten Hausschwamms
www.ib-rauch.de/Beratung/hausschw.html