Hilfe für Lehminnendämmung

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Alex Thieme

Guest
Hallo

Folgendes Problem: Wir wohnen in einem 70er Jahre Haus, das z.T. um ein altes Fachwerkhaus herumgebaut wurde. Die Wände bestehen aus diesem grauen Bimsstein, z.T. beworfen mit Beton. Die ehemaligen Fachwerkwände waren noch mit Lehm-Strohausfachung vorhanden und diese mit einem ca. 6-8cm dicken Lehm-Stroh-Putz belegt. Das ganze war dann noch mit Rigipsplatten nach innen hin verkleidet.
Nach einem leider nötigen Abriss eines Teils der Fachwerkwände, da die Fichtenbalken völlig vermodert und von Holzschädlingen zerfressen waren, möchten wir die Steinwände wieder mit dem vorhanden Lehm von innen Dämmen. Literatur zum Thema Innendämmung mit Lehm gibt es aber scheinbar nur in Bezug auf reine Fachwerkhäuser und geben keine Anhaltspunkt auf das Taupunktverhalten in Steinhäusern, bzw. wird der Feuchtigkeitstransport, des in der Wand anfallenden Tauwassers immer als „nach außen“ hin beschrieben.
Wie verhält sich das denn jetzt? Wenn Tauwasser anfällt kann es auch nach innen transportiert werden oder ist das eher negativ? Wird durch eine Steinwand auch die Feuchtigkeit nach Außen geleitet oder vergammelt uns dann die Wand? Wie verhält es sich mit anderen Dämmmaterialien als Leichtlehm, z.B. Holzweichfaserdämmplatten? Ist davon abzuraten wegen Verrottungsgefahr? Vielleicht kennt sich ja jemand mit diesem Thema aus oder kann uns an Literatur heranführen, die was dazu sagt.
Vorab schönen Dank.
Alex Thieme
 
Gar nicht so leicht...

Hallo Alex,

da hast Du ja eine schöne Nuß zu knacken! Mir geht es ähnlich: ich habe ein Fachwerkhaus, bei dem die Gefache mit Ziegel gefüllt sind und teilweise von innen mit Zementputz verputzt. Dann gab es innen Glaswolle und Rigips.

Den Stein der Weisen habe ich auch nicht gefunden, aber einige Gedanken dazu:

- Wenn die Fachwerkwand bisher trocken gewesen wäre, dann wäre sie nicht vermodert. Ergo war sie feucht/naß.

- Zwischen Rigips und Lehm war doch bestimmt ein Spalt. Rate mal, wo das Tauwasser sich bildet...

- Wie gut Deine Wand die Feuchtigkeit nach außen leitet, weiß ich nicht. Gerade bei Fachwerk können aber auch große Mengen Wasser von außen kommen - durch Schlagregen.

Was ich machen würde:

- von innen Lehm verwenden. Wenn mit Stroh, dann aber keinen Leichtlehm: wird das Stroh nicht von allen Seiten mit Lehm umhüllt, kann es bei Feuchtigkeit schimmeln.

- Keine Hohlräume zulassen. Kein Rigips o.ä.

- Um innen einen geraden Abschluß und eine gewisse Dämmwirkung zu erreichen, würde ich ein Holzständergerüst vor der Wand installieren. Darauf dann Platten aus Schilf oder Calziumsilikat als verlorene Schalung. Den Zwischenraum mit Lehm/Stroh ausfüllen. Gut trocknen lassen! Man sagt so 1 Tag pro mm Lehmwandstärke.

Dann von innen Lehmputz anbringen. Keine Tapete, keine sperrenden Farben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalziumsilikat-Platte
http://de.wikipedia.org/wiki/Schilfrohrplatte
Holzweichfaserdämmplatten: hmmm. Könnten Probleme mit der Feuchtigkeit haben....

Literaturempfehlung:
http://www.amazon.de/Bauen-sanieren-Lehm-Klaus-Schillberg/dp/3855026882
 
Danke

Hallo Wolfgang und Danke erstmal

hab mir fast sowas gedacht. Ist also doch viel komplizierter und mit mehr Arbeitsaufwand verbunden, als ich wollte. Naja. Dann mal rann...;0) Viel Erfolg bei Dir.

Gruß
ALEX
 
Thema: Hilfe für Lehminnendämmung
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