Fachwerkinnendämmung

Diskutiere Fachwerkinnendämmung im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, ich habe ein 230 Jahre altes Fachwerkhaus gekauft und möchte dieses ökologisch/energetisch sanieren. Das Obergeschoß besteht aus 15 cm...
J

Jörg

Guest
Hallo,

ich habe ein 230 Jahre altes Fachwerkhaus gekauft und möchte dieses ökologisch/energetisch sanieren.
Das Obergeschoß besteht aus 15 cm dicken Fachwerkwänden.
Da ich großen Wert auf Energieeinsparung sowie auf ökologische Baustoffe lege habe ich mir folgenden
Wandaufbau überlegt und wollte mich versichern, ob dieser auch sinnvoll und richtig ist und ob es
Probleme mit Tauwasser oder der Luftdichtheit geben kann?
Ist es so möglich Niedrigenergiestandart zu erreichen?

von Außen nach Innen:

- 2 cm Kalkaußenputz
- 15 cm Fachwerk mit Lehmsteinen neu ausgefacht
- 3 cm Hanfleichtlehm vollflächig geputzt
- 8 cm Schilfrohrdämmplatten, in Lehmunterputz
- 10 cm Leichtlehmsteine als Vormauerung (800kg/m³)
(Erhöhung des u-Wertes der Gesamtkonstruktion )
- 2 cm Lehmfertigputz
- farbiger Lehmedelputz

Vielen Dank für Ratschläge und Hinweise

Gruß Jörg
 
Lieber Jörg,

--- glauben Sie wirklich daran, aus einem 230 Jahre
alten Fachwerkhaus eine Thermoskanne basteln zu können ?
-
-
Mit grübelnden Grüßen
-
A. Milling
 
Tauschen

sie die 3 cm Hanfputz gegen 7 cm Leichtlehm mit Holzhackschnitzel aus und lassen sie die Vormauerung weg, uind sie werden zwar rein rechnerisch kein Niedrigenergiehaus haben, allerdigngs werden sie ziemlich die gleichen Heizkosten haben und sie, und auch ihr Haus, werden sich sehr sehr Wohl fühlen. Mit lehmigen Grüssen, Martin
 
I1631_20055316285.jpg… im Prinzip ist ja nichts Schlechtes dabei ...

von Außen nach Innen:

- 2 cm Kalkaußenputz
mehrlagig ohne Trass, Zement, oder sonstigen Vergütungen ...
- 15 cm Fachwerk mit Lehmsteinen neu ausgefacht
mit welchen Steinen - was ist denn jetzt drinnen und muss das unbedingt raus??
- 3 cm Hanfleichtlehm vollflächig geputzt
- 8 cm Schilfrohrdämmplatten, in Lehmunterputz
- 10 cm Leichtlehmsteine als Vormauerung (800kg/m³)
(Erhöhung des u-Wertes der Gesamtkonstruktion )

würde auch ich nicht machen
dafür 'nen bisschen dicker mit dem nächsten drauf ...
- 2 cm Lehmfertigputz

- farbiger Lehmedelputz
(würd' ich nur partiell machen) sonst nur mit Unter- und Oberputz arbeiten und mit KalkKaseinfarbe streichen

sparen Sie Kosten und arbeit und erreichen in etwa das selbe mit weniger Risiko - je mehr Schichten - desto grösser das potentielle Risiko ...

investieren Sie evtl in eine optimiertere Heizung (Strahlungsheizung)
dann haben Sie langfristig was davon - vor allem weniger Probleme

sonst nichts weiter

frohes Schaffen und gutes Gelingen

FK
 
Man kann die

Frage: "Erreiche ich so den Niedrigenergiestandard?" nicht an einem einzigen Bauteil festmachen. Man kann auch im Altbau durchaus diesen Standard erreichen ohne Bauschäden zu provozieren. Das Wichtigste hierbei ist aber eine gute Planung, die von der Ausführung der einzelnen Bauteile (Dach, Wand, Sohle, Fenster) über eine gute Detailplanung bis zur richtigen Gebäudetechnik reicht.
Dies ist in einem Forum aber nicht zu leisten. Suchen sie sich einen Baubiologen in ihrer Nähe. Dieser wird sie in ihrem Wunsch nach einer ökologisch/energetischen Sanierung sicherlich gut Beraten können. In eine gute Planung und Beratung investiertes Geld ist bei einem solchen Vorhaben auch gut investiertes Geld.
 
2xLeichtlehmsteine +Hanfleichtlehm reicht aus

Hallo Jörg,
nach 25 Jahren Fachwerk-Sanierungserfahrung rate ich Dir, den geplanten Wandaufbau mit den 2-schaligen Holzleichtlehmsteinen und einer Zwischenfüllung von ca 6-8 cm Hanfleichtlehm auszuführen. Die 8cm Schilfplatten sind für die Katz. Energetisch sollte das alt-neue Fachwerkhaus mit einem Strahlungswärme-Heizsystem beheizt werden.(Wandheizung, Lehm-Grundofen oder eine gut ausgelegte Fußleistenheizung.
Infos zum Lehmbau incl. Lehmedelputze,LehmFarben,LehmStreichputze findest Du auch unter www.texbis.de
viel Erfolg wünscht
Klaus Schillberg
 
Vielen Dank!!!

erstmal vielen Dank für die Anregungen und Tipps!!!
Werde jetzt erstmals alles für mich verarbeiten und dann weiterschauen. Das Gefach besteht aus Strohlehm auf Stakung/Geflecht und wird sicherlich nicht ersetzt sondern bleibt so wie es ist. Auf die Vormauerung mit Lehmsteinen werd ich wohl auch verzichten und anstelle dessen über eine Wandheizung nachdenken...Für weiter Vorschläge bin ich sehr dankbar...Wäre es weiterhin sinnvoll eine Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung einzubauen oder ist die dazu erforderliche Luftdichtheit nicht gut für dieses Gebäude???

Vielen Dank...Jörg
 
Luftdichtigkeit

kann ich auch mit Naturbaustoffen diffusionsoffen herstellen. Zum Beispiel mit Lehmfließ und Lehmputz. Mehr dazu findest du unter www.lehm.at. Die Firma n&l aus Österreich baut so ein Lehmpassivhaus mit Lehmvließ als Luftdichtigkeit und Lehmputz. Bei Fragen bitte Anru´fen, da dies zu umfangreich ist um im Forum erläutert zu werden. Eine Strahlungsheizung, ob als Wandheizung, Sockelleistenheizung oder Bauteilheizung ist warscheinlich immer die beste möglichkeit. Mit lehmigen Grüßen Martin
 
von den Versuchen

Luftdichte nur über den Einbau von Lehmmaterialien herzustellen habe ich scho gehört. In diesem Zusammenhang interessiert mich brennend, wie Fugen und vor allem die Übergänge an einbindende Bauteile oder Einbauteile wie z.B. Rohrleitungen hergestellt werden können.
 
Hallo,

Fugen und einbindende Bauteile können hervorragend mit Lehmvließ abgeklebt werden für Rohrleitungen muß mann, wenn eine 100 %tige Luftdichtigkeit erzielt werden muß mit handelsüblichen Manschetten arbeiten welche in die Lehmvließlage eingearbeitet werden können. Mehr Info dazu kann dir allerdings der Erfinder dieser Technik geben, Erkundige dich doch direkt bei www.lehm.at. Mit lehmigen Grüssen Martin
 
Energiesparen und Isolieren passen nicht immer zusammen.

Lehm und Ziegel haben durch Ihre hohe Dichte eine hervorragende Wärmespeicherfähigkeit die man sich mit Strahlungsheizungen wir Wandheizungen, Sockelleisten oder Kachel und Specksteinöfen zu nutze machen sollte. Luftdichtheit dagegen hilft die aufgewärmte Luft (z.B. von Radiatoren) im Haus zu halten, aber eben auch Feuchtigkeit und Gerüche. Lüftungsanlagen sind dann Notwendig, aber kosten eindeutig zu viel und bergen viele teuere Nachteile. Wenn deine Außenwand hinterlüftet ist darfst du auf keinen Fall Isoliermaterial in den Zwischenraum blasen, da die Außenwand bei viel Regen die Feuchtigkeit an die Isolierung abgibt und dann das ganze Haus in ein paar Jahren völlig Verschimmelt ist!
 
Thema: Fachwerkinnendämmung

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