Gelaugte Böden...
...werden grau, und wenn man danach ölt, mit der Zeit dunkelgrau. Die Techniken des Ölens und Laugens passen nicht zusammen.
Öl schützt das Holz und härtet es durch Oxydation zusätzlich (härtende Öle - kein sinnfreies Wortspiel), im Gegensatz zur Lauge, die dem Holz Inhaltsstoffe (Harze) entzieht. Gelaugte Boden sind zudem in Größenordnungen pflegebedürftiger.
Holz vergilbt, Öle vergilben zusätzlich - der Ton wird somit dunkler. Diesen Effekt kann man etwas ausbremsen, nicht aber verhindern: Es gibt Öle, die weniger gilben, weil Sie, anders als Leinöl, halt nicht zum Gilben neigen, ferner spezielle Leinölverkochungen, die ebenfalls weniger gilben. Der Gilb entsteht nämlich durch Anlagerung von Sauerstoff an freie Bindungen des Öles. Wenn man nun aber das Öl trickreich nötigt, sich mehr mit sich selbst als mit dem Sauerstoff zu beschäftigen, bleiben weniger freie Bindungen für den Sauerstoff über. Gemische aus solchen Ölen können zusätzlich noch leicht weiß pigmentiert werden. Damit würde dann auch die Vergilbung des Holzes gebremst.
Ich rate weder zu trip-trap (stinkt nach Benzin, bildet Schichten, dringt wenig ein) noch zu einem Hartwachsöl wie Osmo (Wachse sorgen für Trocknungsverzögerungen, binden Schmutz = Laufspuren).
Weiß pigmentierte Bödenöle von Naturhaus oder Natural sind aus meiner Sicht sehr gute und dauerhafte Öle ohne chemische Zusätze. Natural ist preiswerter und bietet auch ein Heißöl für die Thermopadmaschine an. Mit diesem Verfahren wird beim ersten Auftrag besonders viel Öl in's Holz gebracht.
Grundsätzlich gilt immer: Bodenöle müssen mit der Einscheibenmaschine und weißem Pad eingearbeitet werden, heiß oder kalt.
Das Bild zeigt eine ca. 180 Jahre alte Diele, gelaugt, aus Schloß Pillnitz, rechts ein wenig geölt.
Grüße
Thomas