Mauerbau zum Hochwasserschutz

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BRS

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Hallo Fachwerkfreunde,

um eine älteres Wohnhaus inklusive angrenzender Scheune vor Hochwasser (alle 5 Jahre) zu schützen wollte ich ein Schutzmauer errichten. Diese sollte, um ins Landschaftsbild zu passen, aus Naturkalksteinen bestehen und anschließend nur verfugt werden. Die Länge beträgt ca. 6m, zu erreichende Höhe über Boden ca. 0,50m.

Die Errichtung eines Streifenfundaments wäre wohl die erste zu erfüllende Voraussetzung, hierzu folgende Fragen:
1.) Muss ein 80-100cm tiefes Fundament seitlich bzw. an dessen Boden (-> kapillarbrechende Kiesschicht) gegen Feuchtigkeit geschützt werden?
2.) Das betonieren mit Zement (Betonklasse C15 stahlbewehrt) erscheint mir zeitgemäß und langlebig?

Zum Mauerwerk (freistehend / -bewittert):
1.) Zahlreiche Informationsquellen raten mir zur Nutzung von Kalkzementmörtel (MG2) - wäre ein Vermauern mittels reinem Luftkalkmörtel (Solubel SP 20, 50, 100) möglich (Hochwasserbelastung - Wasserdruck)? Was ist von Trasskalk zu halten?
2.) Wie wetteranfällig wäre die Fugenausführung mit Luftkalk?

Über zahlreiche Antworten und Anregungen würde ich mich sehr freuen.

Grüße
BLS
 
Zum Fundament

Kiesschicht ist nicht erforderlich - Betongüte ist ausreichend - aber auf ausreichende Betondeckung achten (z.B. 3,5 bis 5cm) für einen dauerhaften konstruktiven Rostschutz.

Wasserdruck: Das Mäuerchen kann theoretisch auf Schub in den Fugen (maßgebend unterste Fuge) oder auf Umkippen versagen. Bei ausreichender Breite wird aber vermutlich das Gewicht der Steine in beiden Fällen ausreichen.

Vielleicht müßte man auch darüber nachdenken, ob das Wasser dann nicht einen anderen Weg findet - z.B. unten oder seitlich?

Bzgl. Mörtel laß ich mangels Erfahrung lieber jemand anders sprechen ...

Viele Grüsse,
 
Trasskalkmörtel ist für derartige Anwendung die beste und langlebigste Lösung. Luftkalkmörtel würde hier recht schnell durch Frost beschädigt.

Grüß aus Schönebeck
 
Luftkalkmörtel

ist hier ungeeignet, aber es gibt ja auch noch hydraulischen und hochhydraulischen Kalk. Trass ist als Zusatz geeignet.
Als Hochwasserschutz wär mir eine reine Mauerwerkswand zu wackelig. Schon kleine Risse lassen dann das Wasser durch und bereits ein halber Meter Wasser macht schon ordentlich Druck. Ich würde hier eine Innen- und Aussenschale mauern und einen bewehrten Betonkern bauen, mit Anschlussbewehrung in´s Fundament.
MfG
dasMaurer
 
Hochwasserschutz

Auch ich finde die Idee mit der Mauer für den Zweck ungeeignet und finde eine durchgehende Betonwand besser.
Die Schutzfunktion einer solchen Wand hängt natürlich auch von der Durchlässigkeit des Bodens und somit der Tiefe des Bauteils ab.
Bei gut durchlässigem Boden füllt sich der GW- Horizont auf, das Wasser kommt von unten.
Hier meine Empfehlung für den Aufbau: Streifenfundament 30 - 40 cm breit ausheben, je tiefer je besser,
kein Kies oder Sand, es wird gegen den gewachsenen Boden betoniert,
Bewehrung einstellen,
Betonieren gegen den Boden mit C 25/30,
Schalung 0,5 m hoch o,2 m breit stellen, ausbetonieren, beides 1 Tag nach 1. Betonage.
Nach dem Ausschalen können Sie die Betonmauer beidseitig mit Natursteinen bekleiden. Die Wahl des Mörtels hat dann keinen Einfluß mehr auf die Durchlässigkeit. Hauptsache er ist frostsicher.
Abdeckung der Mauerkrone nicht vergessen!

Viele Grüße

p.s. bei durchlässigem Boden, ungenügender Gründungstiefe und langer Einwirkzeit von Wasserdruck kann es zum hydraulischen Grundbruch kommen. Das Wasser unterströmt dann den Fundamentfuß.
 
Hochwasserschutz oder Bauwerksabdichten, das ist hier die Frage.
Der Hochwasserschutz jedenfalls ist auch ohne Beton hinzubekommen.

Grüße aus Schönebeck
 
Hochwasserschutz

Hallo


50cm hoher Hochwasserschutz? Ist nix und vergiß es. Schütte einen Wall von 50 cm Höhe auf und begrüne ihn (kleiner Deich). Deine Frau freut sich und er passt ins Bild...
Sollte es eine Betonwand sein, würde ich 1m tief schachten, Bewehrung in ein Magerbetonbett rein, Schalung 2m hoch links und rechts daneben und 2m hoch Wand schütten mit Beton B50mm Rundkorn. Nach 2 Tagen ausschalen, verfüllen und den 1m, der rausschaut mit Wasserstrahl auswaschen, bis die Kiesel oberflächlich rausschauen.

50cm sind mE etwas wenig, lass Dir mal beim Wasseramt die HQ10, HQ 50 und HQ 100 zeigen. Alle 5 Jahre 50 cm heißt meistens, daß ein HQ 10 über Deine 50cm drüber rauscht... lieber etwas höher als zu wenig. 1m tief rein würde ich mindestens gehen, damit eventuelle Tierchen sich nicht drunter durch graben und die Wand frostfrei gegründet wird...


Übrigends sind diese Hochwasserschutz-Mauern genehmigungspflichtig, es sei denn, Du verkaufst sie als Gartengestaltungselement...(siehe Waschkieselbeton als Optik...)


Ich kämpfe seit Jahren mit Hochwasser, das Wasser steht dann wie auf dem Foto, nur noch ca 80cm höher. Normalpegel im Bachbett 20cm, auf dem Foto sind es 2müN. Hat in den letzen 3 Jahren 60tausend Euro Schaden angerichtet. Als ich U-Profile in die Kellertür einbauen wollte, sollte ich ein wasserrechtiches Genehmigungsverfahren durchführen...

Ich hab daraufhin dem Bauamt geschrieben, daß mich der Bach nie fragt, ob er eine Genehmigung von mir haben kann, bei mir ins Haus einzudringen, ich also auch niemanden um eine Genehmigung fragen werde, ob ich den Bach aussperren darf.
Dann kam ein Anruf von der Wasserbehörde, was ich mir damit denke...Meine Antwort: "Brauchen Sie eine Existenzberechtigung, weil Sie mich mit Ihrer Bürokratie nerven?" Er hat aufgelegt, ich hab die Profile eingebaut und seit dem ist Ruhe...
Zusätzlich hab ich am Bachufer 50cm hohe Gabionen gelegt. Ausgefüllt und 50cm Reserve geschaffen. Die Frage des Wasseramtes ob ich dafür eine Genehmigung habe, hatte zur Antwort: " Wie ich mein Grundstück umzäune steht in keiner Bauordnung und das Ufer mußte gesichert werden, weil das Hochwasser die Wurfsteine auswäscht und dann die 1,5m hohe Wurfsteinwand ausbricht." Antwort vom Bürofuzzi "ok,past"


Ja, Andreas ...ich hab den OSSI raushängen lassen, denn die wissen, wie´s geht mit Bürokraten...lol


Andreas
 
Thema: Mauerbau zum Hochwasserschutz

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