Fensterinnenläden

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hobbywohner

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Liebe Community,

ich interessiere mich für Fensterinnenläden. Kennt sich da jemand mit aus? Ist euch jemand bekannt, der Fensterinnenläden handwerklich aus Holz fertigt? Ich stelle mir das wahnsinnig praktisch vor: das Fenster ist zusätzlich gedämmt und die Innenläden bleiben vom Wetter verschont. Sieht man ja leider nur noch selten, jedenfalls hier im südwestdeutschen Raum.

Ich freue mich über Hinweise. Vielen Dank schon mal.
hobbywohner
 
Wie innen so außen?

Hallo,
Fensterläden innen zur Optik als Vorhangersatz oder weil nach Einbruch der Dunkelheit die Fenster (aus Sicherheitsgründen) nicht mehr geöffnet werden?
Ein Fensterladen ist einfacher und günstiger herzustellen als ein Fenster. Somit hat dieser die Aufgabe das Fenster vor den Unbilden des Wetters und sonstigem Vandalismus zu schützen. Die Dämmwirkung ist ebenfalls besser von außen. Wenn die Läden innen angebracht sind, bleibt das Fenster kalt und die feuchte Luft kondensiert darauf, was auf Dauer dementsprechende Schäden hervorruft.
Schönen Gruß
Bernhard Fürstberger
 
In den Blockstuben der Oberlausitz...

sind Fensterinnenläden üblich.

Sie werden als Schiebeläden auf durchgehenden Leisten innen auf die Wand gesetzt.

Grüße

Thomas
 
Innenfensterlläden

Wenn die Läden innen angebracht sind, bleibt das Fenster kalt und die feuchte Luft kondensiert darauf, was auf Dauer dementsprechende Schäden hervorruft.

Lieber Bernhard Fürstberger,
herzlichen Dank für das Feedback.
Heißt das: ein Fenster mit Innenfensterläden verwittert/geht schneller kaputt als ohne? Die Fensterinnenläden wären ja nur nachts geschlossen. Könnte man das Kondensationsproblem nicht durch entsprechendes Lüften ausgleichen?
Ich als Laie dachte: gute Dämmung von innen und die Fensterläden können nicht verwittern, weil sie eben innen liegen. Kenne Fensterinnenläden vor allem aus Frankreich oder Häusern aus der Jahrhundertwende (Anfang 20. Jhr.).

Herzliche Grüße,
Hobbywohner

Lieber Thomas,

vielen Dank für die Antwort. Das ist interessant. Warum hat man sich in der Oberlausitz für dieses Läden-Lösung entschieden? Und welche Erfahrungen hat man in der Gegend mit der Haltbarkeit der Fenster.

Interessiert mich sehr.

Viele Grüße,
hobbywohner
 
Hallo,

der Herr Fürstberger liegt da schon richtig. Natürlich kommte es immer auch auf die bauliche Situation an.

Da Innen-Fensterläden ja nicht nicht sonderlich dicht im geschlossen Zustand sind, wandert die innere warme feuchte Luft zwischen den Läden durch und der Bereich dazwischen wird stark ausgekühlt > Tauwasser/Schimmel. Diese Innenläden-Lösung kenn ich vor allem bei alten Schlössern,- aber hier muss man bedenken, dass wir heute ein komplett anderes Raumklima und Wohnverhalten haben. So wurde ja auch bei den alten Konstruktionen eine Nut in die Fensterbank eingefräst, wo sich das anfallende Tauwasser sammeln konnte. Ist heute sicher nicht mehr zeitgemäß...

Grüße,
Peter
 
Historisch gesehen...

waren das ja zunächst einfach verglaste Fenster. Die waren sowieso kalt, und Kondensat war normal (Modell Eisblume). Die Wasserrinne musste bei Kondenswasseranfall halt geleert werden.

Beim Kastenfenster blieben diese Rinnen mit gleicher Funktion zumeist erhalten - im Fensterzwischenraum.

"Wenn die Läden innen angebracht sind, bleibt das Fenster kalt und die feuchte Luft kondensiert darauf, was auf Dauer dementsprechende Schäden hervorruft."

Das, so scheint mir, ist ein Trugschluss. Auch wenn die Läden nicht völlig dicht sind, wird doch sehr viel weniger feuchteführende Luft am Fenster vorbeiziehen können, was den Kondensatanfall deutlich verringert. Die Schiebeläden laufen oben und unten in genuteten Leisten, wodurch eine recht gute Dichtigkeit erreicht wird. Zudem besteht dieser Teil der Aussenhülle dann nachts nicht aus Glas, das die Wärmestrahlung absorbiert, sondern aus Holz, das sehr schnell eine warme Oberfläche bekommt.

In der Blockstube (rundum Holz mit feuchteregulierender Wirkung) hat sich diese Konstruktion bewährt und Schimmel ist kein relevantes Thema. Die Fenster halten nicht weniger lange als anderswo. Fenster sterben letztlich immer von außen her.

Grüße

Thomas
 
Nein, das ist kein Trugschluss, sondern in diesem Fall dann ein bauphysikalisches Problem. Hier spielt dann auch der Wasserdampfdruck eine Rolle...

Bei nem Blockhaus sehe ich das auch unproblematischer, aber hab mal nicht gelesen, dass es sich um diese Bauart handelt.

Grüße,
Peter
 
Blockstuben...

...befinden sich üblicherweise in Umgebindehäusern. Das hat nicht unbedingt mit einem Blockhaus zu tun.

Der allgemeine Hinweis auf die Baupysik erklärt nicht, wieso an einem Fenster, vor dem nur sehr wenig Zirkulation stattfindet (der relativ dichte Laden bildet ja annähernd eine weitere "Dicht" -Ebene aus), Kondensat zum Problem werden sollte. In der Realität ist es ohnehin, soweit ich es von dieser hier verbreiteten Bauweise kenne, unproblematisch.

Nicht vergessen, früh gehen die Läden wieder auf, es wird gelüftet und geheizt. Kondensat fällt übrigends auch gern bei neuen IV - Fenstern an, dank der Alurandschiene als Wärmebrücke und allen K-Werten zum Trotz.

Ob das so positiv wie im Holzbereich auch bei gemauerten Fensterlaibungen funktioniert, kann ich nicht abschätzen, vermute aber: eher nicht.

Grüße

Thomas
 
Hallo Thomas,

ohne die Gebäudeart zu kennen ist es schwierig, hier eine sinnvolle Empfehlung zu geben,- nur eines muss klar sein, so eine Lösung ist problematisch und kann je nach Gebäudeart sogar ein Verstoß gegen die Wärmeschutzverordnung sein.

Den Tip mit dem Wasserdampfdruck hab ich ja schon gegeben... :)

Grüße,
Peter
 
Ich habe eigentlich nicht an eine bestimmte Gebäudeart gedacht, oder wenn, dann eben an mein eigenes Haus. Ist ein Ziegelbau, 100 Jahre alt. Ich hatte überlegt, ob Fensterläden nicht ein guter Dämmschutz wären. Und kam dann auf Innenläden: eben weil ich dachte, die verwittern nicht, könnte dämmen und hat auch seinen optischen Reiz. Man könnte ja auch welche mit einigen Lamellen anfertigen lassen. Das würde die Zirkulation verbessern, aber sicher die Dämmwirkung verringern. Wäre halt gut zu wissen, was sinnvoll ist. Sollte ja auch keine rein kosmetische Maßnahme sein und schon gar nicht Raumklima oder Substanz schädigen. Die Außenwände wollen wir jedenfalls nicht dämmen, weil das Haus außen begrünt ist.

Merci schon mal für alle bisherigen Antworten
hobbywohner
 
Ja der Wasserdampfdruck...

Was aber ist denn nun falsch an der (simplifizierten) Aussage:

Wo wenig Luft hinkommt, kann auch nur wenig Wasser kondensieren.

Grüße

Thomas
 
Hallo hobbywohner,

nach Deiner Beschreibung würde ich Dir raten, die Finger davon zu lassen.

Thomas, ich habe jetzt nicht die Zeit Dir das alles zu erklären. Vielleicht später...

Grüße,
Peter
 
Selbst überzeugen durch eigenen Versuch

Hallo Hobbywohner,
Fenster mit Innenfensterläden verwittern schneller als ohne, da sie Regen und Wind (Sonne) ausgesetzt sind. Ein richtig konstruiertes und entsprechend eingebautes Holzfenster hält lange, mit außen angebrachten Fensterläden noch länger.
Eben weil die Läden nachts geschlossen sind, taucht ja das Kondensiationsproblem auf; am Tag, bei Sonnenschein ist die Oberfläche entsprechend warm, somit schlägt sich das Tauwasser nicht nieder. Durch Lüften kann man das Problem natürlich ausgleichen, aber wer steht in der Nacht mehrmals dazu auf?
Wie Peter geschrieben hat, gibt/gab es diese Variante bei alten Häusern/Schlössern die i.d.R. Einfachverglaste und entsprechend undichte Fenster hatten. Somit konnte die warme und feuchte Innenluft, die durch die konstruktionsbedingt undichten Fensterläden drang, nach draußen gelangen.
Wenn die Läden relativ dicht wären, kann zwar entsprechend weniger Luft zwischen Läden und Fenster (je nach Zeit und Dampfdruck), aber die "eingesperrte" Luft beim Schließen der Läden enthält mehr Feuchtigkeit, kühlt ab und kondensiert somit.
Wenn die Läden außen angebracht sind, wird die Abstrahlung durch das Glas nach außen vermindert.
Fenster starben bisher immer von außen: Durch die Dichtheit der neuen Fenster und deren Verschiebung vom kältesten Punkt (der bei alten Fenstern in der Mitte der Scheibe lag, bei Iso-Fenstern der Randverbund ist), kondensiert die Luft nicht mehr in der Mitte der Scheibe, sondern am Randverbund wo Silicon und Staub der Nährboden für Schimmelpilze ist.
Welche Fenster(konstruktion) ist denn jetzt eingebaut?
Warum die Fensterläden nicht außen?
In Bayern/Alpen gibt es nur Fensterläden die außen angebracht sind. So wird der Raum am Besten vor Kälte, aber auch Hitze geschützt.
Als Versuch zum ausprobieren: Bei einem Raum mit zwei getrennten Fenstern in die gleiche Richtung, einmal innen und einmal außen eine Sperrholzplatte mit Klebeband fixieren (nicht 100% abdichten - geht dann im Originalzustand auch nicht!)und sich selbst überzeugen ob, bzw. ab welchen Temperaturunterschieden Tauwasser entsteht.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Fürstberger
 
Hallo Bernhard,

Fensterläden außen sind natürlich auch schön. Hätten dem Haus sicher auch von Anfang an gestanden, waren aber offenbar im Bauplan 1908 nicht vorgesehen. Als Laie dachte ich: Innenläden sind eben geschützter. Aber ich hab ja nun keine Ahnung von dieser Kondensations- und Dichtungsproblematik. Aber jetzt scheint mir klarer, weshalb die Innenläden in französischen Altbauten so weit verbreitet sind.

Mit welchen Kosten müsste man wohl für Außenläden rechnen? So ganz spontan wäre ich natürlich für Holzläden. Bei Metallläden wäre sicher keine Dammfunktion gegeben, oder?
Unsere Fassade hat sechs Fenster mit Rundbögen (2 x ca. 1,70 Meter x 1,30 Meter und 4 x 1,70 x 1 Meter). Im EG Kunststofffenster, im OG Holzfenster aus den 60er Jahren, die - wie alle anderen Fenster auf dieser Etage (insg. 8) in naher Zukunft ausgewechselt und nach altem Vorbild aus Holz angefertigt werden sollen. Die Kunststofffenster im EG werden wohl vorerst noch bleiben. Würden Sich Holzläden vor Kunststofffenstern rein bautechnisch vertragen? Alle Fenster sind von Sandsteinen umrahmt.

Fensterläden, das wäre schon was Feines...

Schöne Grüße und vielen Dank für den fachlichen Rat,
hobbywohner
 
Hi,

da gehst Du am besten zu nem Kollegen in Deiner Ecke. Der kann Dir auch bzg. der Kosten dazu was sagen...

Grüße,
Peter
 
Guten Handwerker vor Ort suchen

Wegen den Kosten von einem Schreiner ein Angebot machen lassen, der Preis schwankt natürlich je nach Holz- und Verarbeitungsart sowie deren Qualität, der Verriegelung, mit oder ohne Montage, ... Wenn das Preis/Leistungsverhältnis paßt, können ja die Fenster ebenfalls von dieser Schreinerei gemacht werden. Metallläden haben auch eine Dämmfunktion, da zwischen dem Fenster und dem Laden die Luft "eingesperrt" ist; Holz dämmt besser. Rein bautechnisch geht das, wenn dann sind es die dichten Kunststofffenster die nicht ideal sind.
MfG
Bernhard Fürstberger
 
Frag doch 'mal....

...bei Andreas Milling hier im Forum an. Unter seinen Bildern sind auch ein paar schöne Läden.

Grüße

Thomas
 
Es ist einfach müßig, ----

---- sich darüber zu streiten, ob nun Fensterinnenläden
oder Fensteraußenläden die bessere funktionale oder geschmackliche Variante darstellen. -
Eines ist aber sicher : Beide Varianten haben Vor- b.z.w.
Nachteile. ---- Stellen wir uns z.B. eine Region auf der großen weiten Welt vor, in der es üblich oder nötig ist oder war, daß
die Fensterflügel nach außen öffnen.
---- So, nun haben wir das Fenster geschlossen und wollen
auch die Fensterläden schließen ! "So ein Mist, wie kriegen wir nun die Läden zu ? " -
" Wer wälzt nun den Stein von des Grabes Tür ??"
- Nur soviel : Vorschläge mit Elektroantrieb und / oder Kurbelgetriebe mit Schneckenrad werden nicht anerkannt - weil
viel zu teuer und historisch seinerzeit noch nicht bekannt.
 
Thema: Fensterinnenläden
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