Kriechkeller dämmen

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Markus Hoffmann

Guest
Guten Tag zusammen,
folgende Situation:
Haus Bj. 1953, grundsolide gebaut, vorhandener Kriechkeller ca. 60 cm hoch, Boden Sand, befindet sich auf Außenniveau, belüftet durch Öffnungen im Mauerwerk, Decke EG Holzbalkenlage, darüber Dielen F/T ca. 30 mm,keine Isolierung. Alles trocken. Balkenlage und Dielen i.O. Zugang zum Keller durch Revisionsöffnung 60x60 cm, die mit Holzplatte verschlossen werden kann. Ich will die EG. Decke von unten dämmen. In einem Artikel der mfpa Leipzig habe ich einen Hinweis auf Prof. Horst Schulz gefunden. Dieser schlägt vor folgendermaßen vorzugehen: Den Sand mit einer Dampfsperre sd=100 abdecken, darauf 100 mm ESP(ist das Styropor?)-Platten legen, zwischen die Balken der Decke Dämmung dicht einklemmen (Glasfaser oder Steinwolle ???) Von unten mit Faserplatten verkleiden. Fertig. Die Abdeckung des Sandes und die Dämmung darauf erscheinen schlüssig (Verminderung der verdunsteden Wassermenge und Dämmung gegen aufsteigende Kälte). Könnt ihr mir dazu etwas sagen oder Alternativen aufzeigen? Bin zwar nicht unbewandert im Renovieren, aber bitte nicht zuviel Fachchinesisch verwenden.

Vielen Dank für alle Hinweise und euer Bemühen.

Markus Hoffmann
 
Kriechkeller

Das mag zwar theoretisch recht gut klingen, ich habe an dem Konzept so meine Zweifel.
Ich hoffe Sie sind nicht klaustrophobisch veranlagt wenn Sie dieses Konzept umsetzen wollen. Wenn nicht fragen Sie mal Prof. Schulz ob er sich in den Keller zwängt und 20 cm über seinem Gesicht Dämmwolle zuschneidet und einklemmt.
Dann sollten Sie aber die Lüftungsöffnungen schließen, sonst wars das mit der schönen Dämmung auf dem Sandboden.
Und wieso eigentlich nicht die Wände im Kriechkeller dämmen- wennschon dennschon.

Viele Grüße
p.s. Übrigens:
Die größte Feuchtigkeitsmenge kommt nicht von unten, sondern von oben, aus der warmen, feuchten Raumluft.
Die kann durch Ritzen im Dielenboden nach unten gelangen und kondensiert dann irgendwo im unteren Bereich der Dämmung. Mit Abtrocknen durch Querlüftung wird das dann nichts mehr, wenn die Öffnungen zu sind.
 
Luft im Boden

… hält die Balken trocken

Sie schreiben ja selber: keine Schäden!

Ich möchte ja dem Prof. nicht zu nahe rücken und denke ähnlich wie mein Vorschreiber.

Finger weg!

Never change a running system!

Kälte und Feuchte mit anderen Mitteln sinnvoll "bekämpfen"!

FK
 
Kriechkeller dämmen

Hallo Leute,

zunächst vielen Dank für die Antworten.

@Herr Böttcher: Welche Zweifel hegen Sie hinsichtlich des Konzeptes? Die Arbeit die dahinter steht ist erstmal zweitrangig. Es geht darum eben den Übergang von kaltem Keller zum warmen Wohnraum zu isolieren. Da stellt sich aber die Frage: Wie am besten? Vor allem, dass kein Kondensat in der Dämmung entsteht. Die Feuchtigkeit aus dem Boden sehe ich als zusätzliche Herausforderung. Die Lüftungsöffnungen sollen übrigens nicht verschlossen werden.Sie dienen weiterhin zur Belüftung des Kriechkellers.
@Herr Kurz:Welche anderen sinnvollen Mittel schlagen Sie vor? Das System nicht zu ändern wäre mir auch lieber, aber kalte Füße und verzogene oder faulende Eichendielen sind ebenfalls ärgerlich. Man hatte mir bereits vorgeschlagen den Keller mit Beton auszugießen.

Viele Grüße

Markus Hoffmann
 
Fußbodenaufbau

So ein System funktioniert entweder so wie es jetzt bei Ihnen verbaut ist oder gar nicht.
Ihr Fußboden war auf Ofenheizung ausgelegt:
Die Unmengen von Zuluft, die früher Direktfeuerstätten brauchten kamen über die undichten Fenster und über die Ritzen im Dielenboden. Das gab natürlich kalte Füße aber die Gewähr das die Dielenlage immer schön trocken blieb.
Wenn Sie die Belüftung lassen dann können Sie sich die Dämmlage samt Folie auf dem Sandboden sparen.
Wenn Sie die Mühe nicht scheuen dann bauen Sie Mineralwolle- Dämmkeile in die Balkenfelder ein und sichern sie unten mit einer Heraklith- Platte. Eine diffusionsoffene Unterspannbahn an die Balkenunterseite getackert und dann Dachlatten zur Sicherung quer auf die Balken geschraubt geht auch. So bleibt der Aufbau nach unten diffusionsoffen und einigermaßen winddicht. Eventuell auftretendes Kondensat kann nach unten abtropfen und ablüften.
Damit bleibt das System funktionsfähig; allerdings sollten Sie luftdichte Beläge auf der Dielung wie PVC o.ä. vermeiden.

Viele Grüße
p.s. Schutzbrille und Atemmaske tragen!
Eine weitere Person sollte zur Sicherung immer am Einstieg verbleiben um Sie zu beobachten, falls Ihnen mal schlecht wird.
 
Kriechkeller dämmen

Hallo Herr Böttcher,

das ist eine Antwort mit Aussage. Vielen Dank. Damit kann ich was anfangen. Die Ausfachung mit Dämmkeilen wurd schon des öfteren erwähnt und auch die Diffusionsoffene Foilie kam zur Sprache. Das mit der Heraklitplatte gefällt mir noch besser. Zwei Fragen noch: Wie dick sollte die Dämmung sein und welche Stärke sollte die Heraklitplatte haben?

Viele Grüße

Markus Hoffmann
 
Kriechkeller

Packen Sie das an Dämmung rein was platzmäßig reingeht. So ca. 100 mm sollten es schon sein. Damit erfüllen Sie zwar den Standard der ENEV nicht, aber es ist besser als der jetzige Zustand, jeder verbaute cm bis etwa 100 mm Dicke zählt. Mehr als 100 mm werden kaum spürbare Zugewinne an Energieeinsparung bringen.
Die Heraklithplatte soll nur die Dämmlage fixieren damit die Keile nicht nach unten herausrutschen und als Winddichtigkeitsebene fungieren, genauso wie die Alternative aus Dachlatten und USB. Dafür bitte keine Platten mit PS- Kern verwenden.

Viele Grüße
 
Wieder ein Bauschaden mehr!

Jetzt hat das Teil so lange gut und rocken gehalten.

Jetzt wird es eingepackt und in 10 Jahren kann man den ehmals trockenen Bretterboden entsorgen.

Die Dämmung wir Ihnen absaufen und die Balken wegschimmeln.

Ach! Ich vergas! Mit so einem Statement können Sie nichts anfangen!

Mein Tipp: Lassen Sie es!

Wenn die ENEV auch eingehalten wird - was Sie m.E. nicht tut - § Wirtschaftlichkeit; BGB Schaden impliziert … Den Gesetzgeber werden -sie bei Einhaltung und Schadensfall nicht Regresspflichtig machen können und auf Ihrem Schaden sitzen bleiben - auf den Kosten dann!

Viel Erfolg trotzdem!

Vielleicht geschehen noch Wunder.

FK
 
Kriechkeller dämmen

Moin Herr Kurz.

Ich bin für jeden Hinweis dankbar. Ihre Antwort vom 10.08. enthält jedoch etwas wenig Info und trägt eher zur Verwirung, denn zur Aufhellung bei. Vielleicht können Sie Ihre Ansicht der richtigen Vorgehensweise noch detailierter ausführen.

Freundliche Grüße

Markus Hoffmann
 
Thema: Kriechkeller dämmen

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