Giebelverzierung

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Hardy Kötter

Guest
Die Giebel alter niedersächsisch / westfälischer Fachwer-Bauernhäuser tragen oft Pferdeköpfe (im holländischen Friesland Schwäne). Mal schauen sie voneinander weg, mal blicken sie sich an. Auf manchen Giebeln ragt ein zepterähnliches Gebilde.
Irgendjemand sagte mir vor Jahren, dass man anhand der Art des Giebelschmuckes erkennen konnte, welchen Rang der Hofbesitzer innerhalb des Stammes hatte.
Wo kann ich genaueres darüber erfahren?
 
Google

Mal nicht so faul sein und einfach mal selbst etwas recherchieren. Das Internet gibt sehr viel her.

In diesem Forum strapazieren Sie sonst nur die (Nicht-) Bereitschaft der "Antwort-Willigen".

Also: Statt passiver Berieselung per *** (?) lieber mal aktiv werden.
 
@Bernd

Na, dann kann ich ja den Laden hier bald zumachen. Bei solchen Antworten würde ich mir mehr Präzision wünschen.

Warum strapaziert diese fachspezifische Frage irgendeinen Antwortwilligen?

Ich wage die Behauptung, dass bei 784 Mitgliedern der Fachwerk.de-Community schon der eine oder andere diese Frage
a) als hoch interessant
und
b) als passend für das Forum
empfindet. Ich würde mich nicht trauen, so vielen Leuten, meine persönliche Meinung/Faulheit/Unlust als Meinungsbild der Gesamtheit zu unterstellen. Aber gut, man muß sich den Schuh ja nicht unbedingt anziehen, oder?

@Hardy Kötter
Eine Antwort, zu dieser höchst interessanten und für viele Leser sicherlich auch spannenden Frage, wird folgen. Denn wir haben für solche Fragen auch einen Themenbereich "Hausforschung". Der wird manchmal übersehen, obwohl er zu den am meisten abgerufenen Bereichen auf Fachwerk.de gehört.
 
Schwan und Ross - etwas präziser !

Wie bei den Pferdeköpfen ist auch der Ursprung des Schwans sehr umstritten – laufen im Kern aber häufig auf „Glaubensaspekte“ hinaus.
So war das Pferd ein bevorzugtes Opfertier der Germanen und Pferdeköpfe wurden häufig zur Gefahrenabwehr neben den Häusern aufgespießt – also im Kern heidnisch. Auf dem Dach sind sie dann wohl eher Relikte mit vergessener oder verschütteter Bedeutung – zur Gewohnheit geworden und mit weiteren, zeitgemäßen Bedeutungen versehen. Auch der Streit um die nach innen oder nach außen blickenden Pferde ist noch nicht beendet – und es ist häufig anzunehmen, daß die Bauherren auch nicht genau wußten was sie taten. So findet man auf einigen Höfen auch noch beide Symbole nebeneinander.

Der Schwan ist ein Symbol der Reformation und geht auf Hus und Luther zurück - letztlich ein Zeichen der Freiheit. Die Reformation in Norddeutschland erfolgte auch in starkem Maße von Holland aus.

So findet man den Schwan also nicht nur in Holland auf den Dächern, sondern auch überall in Nordeutschland, wo holländische „Siedler“ aktiv waren. Beispiele: Altes Land an der Elbe bei Hamburg und in der Elbtalaue im Wendland. Höfe ursprunglich holländischer Bauern (mit Schwanenhälsen) heißen hier übrigens immer noch Holländerei. (Quelle: Google & Co. / noch nicht ganz ausgeschöpft)

Grüße aus BS
 
Giebelverzierung

Dag ok! Zu der vorhergehenden Antwort möchte ich nur soviel sagen, daß Schwäne als Giebelschmuck in Friesland und den angrenzenden Gebieten allgemein und von Luther und Hus unabhängig sind. Wie auch die Gans ist der Schwan ein sehr wachsames Tier. Dies wird wohl der Anlaß für diese Verwendung sein. Zu den Pferdeköpfen möchte ich sagen, daß sie sehr häufig in die sogenannten Windbretter eingearbeitet sind. Da diese Bretter an herausragender Stelle am Haus befestigt sind, sind sie auch übermäßig dem Wetter ausgesetzt und mußten je nach Holzart alle dreißig, fünfzig oder achtzig Jahre erneuert werden. An der Ausführung ist somit ein bestimmter Stiel erkennbar. An der Zahl der Zügel soll man die Größe des jeweiligen Hofes und die Stellung des Hofinhabers ablesen können. Aber das sind alles Zeichen der neuen Zeit denn bei den Germanen waren alle gleich. Bei dem Zepter am Giebel wird es sich bestimmt um einen sogenannten Giebelspieß handeln. Dieser ist slawischen Ursprungs. Man findet ihn fast nur in früher slawisch besiedelten Gebieten, in Norddeutschland im Wendland und der benachbarten Altmark. Ähnlich dem Giebelspieß ist ein kammartiger Abschluß, der Hexenbesen. Alle diese Giebelverzierungen stammen aus heidnischer Zeit und haben den Zweck das Haus und deren Bewohner vor Feuer,Unwetter u.s.w. zu bewahren. Ihren Ursprung sollen die Pferdeköpfe aus der Zeit des Sachsenherzogs Widukind haben. Nur zum Schein ließen sich die Sachsen taufen, vertrauten aber ihren Schutz weiterhin den alten Göttern an. Un so wier.
 
Dit un dat

@ Siegfried Kurze

Einig sind wir uns wohl dahingehend, daß Pferdeköpfe und der Giebelspieß heidnischen Ursprungs sind und eine Art Schutzfunktion haben sollten. Die Pferdeköpfe findet man nicht nur in Norddeutschland, sondern überall in Mitteleuropa - in den Alpen ebenso wie in slawischen Gebieten.
Sicherlich regional mit unterschiedlichen Häufungen, aber warum sollten unseren heidnischen Vorfahren nicht auch ihre Moden gehabt haben und ab und zu auch gewechselt haben - und mit Sicherheit daraus zwischendurch auch Statussymbole gemacht haben.
Die Verwendung von Pferdeköpfen ist aber auch bereits weit vor der Christianisierung der Sachsen nachgewiesen - also eher allgemein (germanisch).

Den Giebelspieß in unterschiedlichen Formen findet man auch überall in Norddeutschland - bis an den Rhein und nördlich bis Dänemark. Auf Fehmarn war eher früher sehr häufig anzutreffen. Fehmarn hatte zwar zwischen ca. 750 und 900 eine teilweise slawische Bevölkerung, aber die Verwendung des Spießes datiert aus dem Mittelalter.

Im Wendland und in der Altmark ist er häufiger anzutreffen - das stimmt schon. Hier wird er auch noch etwas despektierlich Wendenknüppel genannt, das dürfte m.E. jedoch weniger Ursprungsbezeichnung sein als vielmehr verbale Abgrenzung zwischen den hier nebeneinander lebenden Bevölkerungsteilen.
Auch hier würde ich eher davon ausgehen, daß Dinge parallel entstanden sind.

Beim Schwan sieht die Sache sicherlich etwas anders aus. Im Gegensatz zu Gans und teilweise auch Hahn/ Huhn war er nie domesziert und er hatte auch nie nie einen Bezug zu Haus und Hof - und den Bezug zur Wachsamkeit mag ich zumindest im Moment auch nicht erkennen, lasse mich jedoch gern belehren.
Ich bin nach wie vor der Ansicht, daß die Ursprünge in der Reformation liegen und in der friesischen Einstellung "Lieber tot als Sklave". Plädiere nach wie vor für die "Freiheits-Symbolik" - bzw. Symbol gegen Unterdrückung.

@ Hartmut
Du sollst Deinen Laden bloß nicht zumachen. Bin nur nach wie vor und immer stärker der Ansicht, daß manchmal / häufig etwas mehr Google und Nutzung der Suchfunktionen - auch in diesem Forum angebracht(er) wären.

Gruß aus BS
 
@Bernd

Wieviel Googlezeit, wieviel Buchwälzzeit ist jetzt in diesem Beitrag zusammengekommen? Das ist es doch, was Spezialseiten ausmacht: Konzentration von verteilten Informationen.

Ganz grob skizziert:
Daten (Google, andere Suchmaschinen) -> Informationen (andere WebSeiten, Bücher, eigenes Wissen) -> Wissen (Fachwerk.de)

Klingt doch gut, oder?
 
Dialektischer Dreischritt

@ Hartmut

... Sch.. mir ist eben ein längerer Beitrag abgeschmiert. Weiteres am Wochenende per Email oder demnächst per Tel.
War sowieso zu lang geworden.
Passierte offline beim Kopieren und Einfügen aus dem aktuellen Beitrag. War schon das dritte Mal in der letzten Zeit.
MFG
Bernd
 
Google-Forum ?

@ Hartmut

Die Antwort jetzt doch als Beitrag. Mit Deiner Frage hattest Du mir aber zum Wochenende ein richtiges, beinah philosophisches Ei auf die Schiene gelegt. Nachdem Marx den Hegel vom Kopf auf die Füße gestellt hat, machen wir jetzt den „Fachwerk.de-Dreisprung“ in die Praxis - und stehen wieder Kopf ;-)
Das Ziel, Wissen bei Fachwerk.de zu bündeln, finde ich vollkommen ok. Das klappt aber fast nur in der Theorie.
Sicherlich ist das Wissen im Forum von hoher Qualität – es liegt nur nicht gebündelt vor, ist quasi wieder atomisiert und nur ständige Nutzer haben noch einen ungefähren Überblick. Warum? Weil die Mehrzahl der Besucher sich weder die Mühe macht, sich vorher leicht-zugängliche Informationen zu beschaffen noch die Suchfunktion des Forums zu nutzen. „Jeder“ hält seine Frage für ein absolutes Unikat mit höchster Priorität und „brettet ungebremst ins Forum“ – und meint, diese nützlichen Idioten da im Forum werden das schon richten.

Ich meine, daß ein derartiges, egozentrisches Verhalten auf die Dauer nur die Antwort-Bereitschaft gegen Null streben läßt – auch bei größter Hilfsbereitschaft der häufig Antwortenden.

Woher kommen sonst auch die Zitate wie „das hatten wir doch schon bis zum Erbrechen!“ oder „einige sind nur zu faul, sich mit ner Flasche Roten vor den PC zu setzen und zu suchen“. Diesen Meinungen kann ich mich dann voll anschließen. Wie soll man aber darauf reagieren? Drüber weg lesen, nicht antworten, auf die Suchfunktion hinweisen, oder oder oder ? Auf die Dauer wird nicht-antworten dann aber auch zum strapazierenden Geduldspiel, gerade wenn man beobachtet, daß mittlerweile die meisten Fragen von Nicht-Mitgliedern kommen, bei denen man auch sehr häufig das Gefühl hat, die kommen nie wieder – und von denen kommt auch nie eine Antwort oder vielleicht sogar ein DANKE.

Ein anderes Thema sind dann wieder Anfragen von einer derart naiven Allgemeinheit, die mich doch häufig den Kopf schütteln läßt – und nach einigen bisherigen Gästebucheinträgen und vor allen Dingen direkten Emails sehe ich mich da auch nicht allein.

Jüngeres Beispiel: „ ...Nun Blüht die Fassade aus und es laufen im Bereich der Fugen weiße Kalkschleier raus..Ist das ein Baumangel oder woran liegt das.“ Welche Art von Ferndiagnose soll man da stellen, ohne 27 weitere – ermüdende - Nachfragen zu stellen. Im Zweifel läßt man es - oder sollte es zumindest zukünftig lieber lassen.

Mit einigen satirischen Antworten möchte ich lediglich darauf aufmerksam, daß viele Fragensteller mit einigem Nachdenken und präziseren Informationen auch selbst etwas mehr zur Problemlösung beitragen könnten. Sicherlich ist jedes Forum irgendwo eine Gradwanderung zwischen elitärem Zirkel und offener Demokratie. Ich möchte auch nicht dahin kommen, in einem Jahr den Forums-Führerschein zu fordern, weil das ganze System durch Müll und permanente Redundanz total überfrachtet ist.

Im vorliegenden Fall hätte es bei der Frage nach Informationsquellen auch wirklich genügt, einfach „Google“ zu antworten. Ich wollte damit auch in keiner Weise eine sicherlich interessante Thematik abwürgen, sondern lediglich – auch vor dem skizzierten Hintergrund – Anregung zur Selbsthilge geben. Mich hat es nach Feierabend genauso interessiert und da kamen dann schnell 3 Stunden + x (Internet-) Recherche zusammen.

Versuche aber immer noch den Zugriff auf Beitrag # 5066 in fachwerk.de hinzukriegen, nach dem die Pferdeköpfe auch ein Hinweis auf sexuelle Aktivitäten sein sollen – lt. Google. Die Suchfunktion hilft mir hier aber nicht weiter – oder war da ein Zensor am Werk ???.

Nach einem früheren Beitrag in diesem Forum soll die menschliche Intelligenz (oder was man dafür hält) eine Konstante sein. Das Problem sei lediglich die Überbevölkerung. Suche immer noch nach dem wahren Kern ;-)

Grüße aus BS
 
Nicht verzagen,

Wittgenstein fragen:

<em>Was man klar denken kann, kann man klar sagen. Was man nicht klar sagen kann, darüber sollte man schweigen.</em>

Zunächst möchte ich vorweg schicken, dass auch diese Antwort redundant ist, oder? ;-)

Vorschlag, ich kopiere Deinen Beitrag und wir machen einen eigenen Threat dafür auf. Ok? Ist sonst, glaube ich, ziemlich OT (off topic) und ich würde gerne auch die anderen Mitglieder mit einbeziehen.
 
Ganz kurz

zu dem "Problem" mit dem Beitrag 5066. Wenn Du die Beitragsnummer kennst, kannst Du in der URL die Nummer vor dem $-Zeichen durch die Beitragsnummer ersetzen. So einfach ist das manchmal.
 
Reise durch das Internet

@ Hartmut

Vielen Dank für die technische Unterstützung. So kommt man also durch Google wieder zu fachwerk.de zurück. Wir hatten doch schon sehr interessante Beiträge zu diesem Thema (5066) – sogar alle von Nicht-Mitgliedern. Ich muß da wohl etwas relativieren:
1.
Umfangreiche Recherchen meinerseits ergaben folgendes: Keine Pferdeköpfe = Kein Sexualleben,
Einander zugewandte Köpfe = gleichgeschlechtliches Sexualleben (Homosexualität), Voneinander abgewandte Köpfe = heterosexuelle Beziehung!
2.
die Pferdeköpfe sollen den Hof (als größtes Tier)beschützen. Die Richtung der Köpfe zeigt dabei an, ob der Bauer auf dem Hof nun der Sohn oder der eingeheiratete Schwiegersohn ist.
3.
In Mecklenburg bedeuten die nach außenzeigeneden Pferdeköpfe am Dach, dass das Haus noch nicht abgezahlt ist. Schauen sich die Köpfe an, gehört das Haus dem Besitzer.

Ganz eindeutig scheint mir das ganze aber noch nicht zu sein. Was ist eigentlich los, wenn der Bauer nun nach 10 Jahren aufs Dach klettert und neue Pferde-Köpfe anbringt. Da gibt’s doch viele Deutungen:
1. Der Altbauer hat nun endlich seine Tochter unter die Haube gebracht
2. Der Jungbauer hat von seinem Knecht abgelassen und geheiratet – also die Wende gemacht. Dafür mußte er allerdings
3. einen Kredit aufnehmen
Wenn das alles so vertrackt ist, wundert’s also nicht, wenn damals einige den Schwan gemacht haben ;-)

@ zur Redundanz
Diese Problematik war mir beim Schreiben bereits klar. Sollte auch nur ein Test sein – hast jetzt die Führerschein-Prüfung bestanden ;-)
Spaß beiseite: Dieses Thema gibt es nicht erst seit gestern und wurde auch nicht von mir erfunden. Ich habe es nur manchmal – bewußt - etwas verschärft, frei nach dem Motto: in der Übertreibung liegt die Kunst der Darstellung. Mich interessiert dabei weniger, ob ich mir persönlich nun damit Kritik oder Lob („Dirty Harry“) einhandele, sondern vorrangig die Funktion des Forums.

Natürlich kannst Du mit den wesentlichen Passagen (wg. Kürze) daraus einen eigenen Beitrag machen – würde mich auch mal interessieren.

Gruß aus dem Frühling
Bernd
 
Giebelverzierung

@ Bernd. Dag ok. Zeilenhonorar ? Wie wärs damit " Bienenschied is ok Honig" !!
 
immerhin :) auch mich hat es zum nutzen meiner persoenlichen favoritensuchmaschine getrieben

und auch zum schwan gab es einen treffer, wenn auch nur im letzten absatz ( http://www.scharnebecker.de/Vereine/Heimatverein/kalen0200.htm ), demnach ist es als schutzzeichen anzusehen.

die lieblingssuchmaschine heisst uebrigens metager.de, ein suchbot der uni hannover.

nebenbei sehe ich das andere "problem" eher so: ich benutze suchmaschinen und betreibe auch sonst ziemlich umfangreich recherchen, dennoch war ich als unser hof uns gefunden hatte, froh, dass ich einen ort gefunden habe (ueber eintippen der url testweise) an dem sich augenscheinlich viele gleichgesinnte "tummeln".

und trotz ziemlich umfangreicher interneterfahrung und benutzung der suche, blieben noch fragen offen.

zudem ist es vielen, die das internet nicht taeglich oder beruflich nutzen, kaum bekannt, dass die meisten foren ueber eine suchfunktion verfuegen und diese auch gaesten zugaenglich machen...

ausserdem glaube ich, dass ein staendiges verweisen auf die suche/suchmaschinen (in einem befreundeten forum an der tagesordnung) neue mitglieder verunsichern kann, so dass sie sich zurueckziehen.

ergo suche dann hier im forum selbst nach einer betreffenden antwort und verweise in dem beitrag auf die suchfunktion (es muss ja nicht immer google sein, hier ist schon viel wissen gebuendelt) :)

eine community lebt ja schliesslich vom gegenseitigen austausch, oder? wobei mir einfaellt, dass bernd froehlich ziemlich um die "ecke" wohnt und wir ihn gern kennen lernen wuerden.

liebe nachdenkliche gruesse
heide
 
Betr.: "Giebelverzierung"

Über die rege Diskussion, die meine Frage nach dem "Giebelschmuck" angeregt hat, bin ich erstaunt und auch dankbar. Leider finde ich keinen Bezug zu der Häme, die auf meine ernst gemeinte Frage zielt.
Dass die Verzierung der Giebel mit Pferdeköpfen ein Relikt aus heidnisch-germanischer Zeit ist, bleibt unwidersprochen. Sicher ist aber auch, dass die Pferdeköpfe im Sachsenstamm der Enger spätestens unter Widukind eine besondere Bedeutung erhielten (z.B. Sattelmeierhöfe).
Meine Frage war darauf gerichtet!
 
@ Hardy

Ich wüßte doch gern einmal den Unterschied zwischen Häme und Satire ...

... und wenn da schon eine konkrete Frage im Raum steht wie:
"Dass die Verzierung der Giebel mit Pferdeköpfen ein Relikt aus heidnisch-germanischer Zeit ist, bleibt unwidersprochen. Sicher ist aber auch, dass die Pferdeköpfe im Sachsenstamm der Enger spätestens unter Widukind eine besondere Bedeutung erhielten (z.B. Sattelmeierhöfe).
Meine Frage war darauf gerichtet!"

frage ich mich jetzt wirklich, warum sie so nicht gestellt wurde ??

Vielen Dank also für Deine Frage, war schön das wir drüber gesprochen haben.
Etwas kopfschüttelnd
 
Pferdeköpfe

Kennt oder hat jemand von Ihnen Skizzen oder Formen zu diesen Pferdeköpfen oder Bildmaterial? Der Fundus bei Google war sehr spärlich, was dies betraff.
Vielen Dank!
 
Durch einen Zufall bin ich auf eine gänzlich andere oder vielleicht doch in die gleiche Richtung zielende Deutung gestoßen. Bei Recherchen über Hexen-kult und glauben auf der Insel Gran Canaria und dem Einfluß afrikanischer Mythen, bin ich auf die geöffnete Schere, angebracht über der Eingangstür des Hauses gestoßen, die das Böse abwehren soll. Als ich dieses Symbol sah, fielen mir sofort die gekreuzten Pferdeköpfe an den Giebeln meiner alten Heimat ein. Denkbar, das hier ein Zusammenhang in der rituellen Bedeutung besteht
 
Doch ein Widerspruch !

Hallo !

Da bei meinem FW-Haus von 1834 die Dachsanierung ansteht und die Pferdeköpfe wieder ran sollen habe ich mal geggooglet und bin auf diesen älteren Thread gestossen.

Hardys Aussage vom 25.04.04 möchte ich denn auch gleich widersprechen, denn es ist keinesfalls unwidersprochen das die Pferdeköpfe an Giebeln aus Heidnisch-Germanischer Zeit stammen ! Vielmehr geht man mittlerweile davon aus das diese Art von Gebelschmuck sich erst in den letzten 400 Jahren, also weit später, entwickelt hat.
Der Bezug zur Heidnisch-Germanischen Zeit wurde durch "Heimatforscher" in den 1930er/1940er Jahren so oft unbelegt ins Spiel gebracht, das sich diese Vermutung bis heute hält.

Zur Bedeutung sind mir hier in der Heide eher weltliche Dinge bekannt, die auch so unterschiedlich das sich nichts daraus ableiten lässt.
u.a.
- Vollhöfner vs. Kötner
- geerbt vs. eingeheiratet ("rinvögelt" wie man hier sagt)
- Eigenland vs. Pachtland , was aber irgendwie wieder auf das erste schließen lässt.

Wie sich das ganze dann aber auf ein Gebäude der Dorfgemeinschaft (alte Schule = mein Haus) übertragn lässt, verstehe cih auch noch nicht. Auf einem alten Foto kucken die Köpfe nach aussen, derzeit sind keine mehr vorhanden.

Hat jemand Zeichnungen/Sägevorlagen ?

Gruß

Meiko
 
Zur Metadiskussion

Da ich beruflich mit Informationsvermittlung befasst bin, kenne ich die "such doch selber"-Diskussion gut. Wenn ein Student zu faul zum Suchen ist, sage ich das auch immer, denn der muß das für seinen Beruf lernen. Zusätzlich andere fragen, bringt jedoch immer einen Mehrwert, vor allem eine Bewertung und Gewichtung von Informationen, die Google und Co. überhaupt nicht leisten können.
In einem Forum gibt es noch einen Aspekt. Ich habe keine Ahnung von Rössern und Schwänen an Häusergiebeln, habe aber die Antworten mit Interesse gelesen. Hätte Hardy die Frage nicht gestellt, hätte ich mich gar nicht damit befasst. Also immer her mit den Fragen, wer nicht antworten möchte, kann es ja bleiben lassen.

Viele Grüße
 
Thema: Giebelverzierung

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