Klebermörtel für Calciumsilikat-Platten

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Sebastian Z.

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Hallo,
ich suche einen Klebermörtel für Calciumsilikat-Platten.

Folgende Mörtel enthalten leider als Hauptbestandteil Zement:
Multipor Leichtmörtel
maxit multi 307

In den Produktdatenblätter steht zwar, dass diese diffisionsoffen sein sollen.
Außerdem sind Hydrophobierungsmittel enthalten. Verhindert dies nicht, das sich eventuell anfallendes Tauwasser kapillar im Mauerwerk verteilen kann und behindert somit die spätere Austrocknung?

Den einzigen Klebemörtel den ich ohne Zement gefunden habe, ist folgender:
CALCEA® Kalk-Klebe- und -Armierungsmörtel
Der einzige Bestandteil der Fragwürdig ist, sind "Vergütungszusätze".

Könnte man Calciumsilikatplatten eigentlich auch mit reinem Kalkputz/-mörtel (Weißkalkhydrat + Sand) an die Wand kleben?

Gruß
Sebastian
 
Calcea Klebe- und Armierungsmörtel

am Besten ist, du rufst mal bei Otterbein an und fragst nach, was die Vergütungszusätze sind und wie sich bei einer Wasseraufnahmezahl W0 das mit der Kapillaraktivität verhält. ( Tel: 06648/680 )
Ob ein Luftkalkmörtel sich als Klebemörtel eignet kann ich nicht sagen. Aber Du kannst ja mal einen Feldversuch starten mit a.) Luftkalk und b.) NHL 2,5 und hier berichten.
Wie dick willst Du denn dämmen auf welches Mauerwerk?
 
Fensterlaibung

Hallo und Danke.

Es geht erst einmal nur um die Fensterlaibung. Diese habe ich bereits mit Luftkalkputz begradigt. Es sind 4cm Laibungsplatten von Multipor.
Ich werde mich mal bei Otterbein erkundigen. Ich habe bloß die Befürchtung, dass ich das in meiner Gegend nicht bekommen werde.

Gruß
Sebastian
 
Kapilare Wasseraufnahme

Hallo,
danke für das Dokument, sehr interessant.
Du irrst dich aber mit dem Wasseraufnahmekoeffizienten. Die Kleber von Multipor und Maxit habe die Klasse W2 (<0,5 kg/m²*h^0,5). Nur die "reinen Kalkkleber" CALCEA und Hessler HP14 (habe ich noch gefunden) haben die Klasse W0 (keine Anforderungen, also gehe ich davon aus weit aus mehr als 0,5 kg/m²*h^0,5).

In dem Dokument was du verlinkt hast, wird dies folgendermaßen erklärt (Seite 7):
>> Der Klebemörtel muss im Vergleich zum Dämmstoff eine höhere Wärmeleitfähigkeit, einen größeren Diffusionswiderstand und eine geringere Flüssigwasserleitfähigkeit besitzen.<<
>>Die Veränderung der Materialeigenschaften beim Übergang von Dämmstoff zu Klebemörtel sorgen dafür, dass die Feuchteanlagerung in jedem Fall innerhalb der Dämmung stattfindet. Auf diese
Weise kann die Feuchtigkeit vom Dämmstoff aufgenommen und in flüssiger Form zur raumseitigen Wandoberfläche zurücktransportiert werden. <<
Also der Kleber soll in diesem System gar nicht kapillar leitend sein, damit Kondensat nicht in die Wand gelangt.
Soweit habe ich das verstanden und klingt logisch.
ABER: Dieser Aufbau bereitet mir trotzdem Bauchschmerzen. Es bedeutet ja im Umkehrschluss auch, dass Feuchtigkeit im Mauerwerk nicht kapillar an die Raumseite geleitet werden kann. Es handelt sich um einen Altbau und durch flankendiffusion kann doch immer Luftfeuchte ins Mauerwerk gelangen.
Mal davon abgesehen, dass sich Multipor in seinen Dokuenten wiederspricht. Den gleichen Leichtmörtel soll man zum verspachteln und armieren der Platten nehmen, siehe https://www.multipor.de/de/docs/multipor-produktdatenblatt-laibungsplatte.pdf. Wenn ich aber die Platten mit dem Mörtel verspachtel, wie soll dann Feuchtigkeit in Flüssiger Form bis zur raumseitigen Wandoberfläche transportiert werden?

Für das bisschen Laibung, welche ich erst einmal dämmen will, wird dies keine Rolle spielen. Aber ich plane ggf. nächstes Jahr) eine Innendämmung anzubringen. Obige Überlegungen lassen mich zweifeln, ob es Mineralschaumplatten werden.

Gruß
Sebastian
 
Spachtelmörtel

ja, bei Multipor und Maxit habe ich die Datenblätter gelesen, nur bei Calcea und Weber therm 300. Und Du hast recht, so könnte es funktionieren. Kondensat würde an der Schicht Kleber/altmauerwerk auftreten und könnte nach innen wieder abtrocknen. Da hindert die Spachtelmasse an der Innenoberfläche auch nicht, denn die Feuchte würde in kondensierter Form sowieso nicht bis an die Wandoberfläche ziehen, sondern durch die höheren Temperaturen raumseits wieder verdunsten und diffusionsoffen sind die Kleber/Mörtel ja. In dieser Hinsicht dürfte rein rechnerisch keine Gefahr bestehen. Die durch Flankendiffusion ins Altmauerwerk gewanderte Feuchte kann ja im Altmauerwerk bei Kondensation kapillar nach außen abgeführt werden.
Übrigens habe ich die Multipor -Platten direkt mit Kalkputz 2-lagig verputzt
 
Erfahrung

Hi,
danke noch einmal für die anregende Diskussion. Es ist immer schön wenn man bei seinen Überlegungen Gedankenanstöße von "Außen" erhält.

Heißt das, du hast Multiporplatten selber schon verarbeitet? Im eigenen Haus oder als Handwerker? Wie sind deine Erfahrungen. Bist du zufrieden? Du bist denke ich im System geblieben und hast den Leichtmörtel von Multipor genommen.

Bei uns würde dann sowieso eine Wandheizung drauf kommen. Daher macht die Armierung direkt auf den Platten sowieso keinen Sinn.
 
Multipor

nein, im eigenen Haus, aber in einer vermieteten Wohnung. Dort gab es an der Nordseite eines Bades Schimmelprobleme. Diese Wand habe ich mit 2cm Multipor ertüchtigt. ( Mit Mietern und Lüftungskonzept ist es wie mit dem Kamel und dem Nadelöhr). Das funktioniert nun gut, nachdem ich noch eine feuchtegesteuerte Abluft installiert hatte. Nein, ich bin nicht im System geblieben, sondern habe den billigsten Klebe- und Armierungsmörtel aus dem Baumarkt genommen, der hatte die diesselben Parameter wie Weber Therm 300, den ich sonst auch für die Außendämmung benutze. Mit der Zahnspachtel aufgezogen und verklebt, wobei die dünnen Platten hinsichtlich Bruchgefahr eine echte Herausforderung sind. Dann wie beschrieben verputzt und mit einfachem Sumpfkalk gestrichen.
 
OK

Ich hab jetzt einen Sack von Otterbein im Internet bestellt. Der ist mit Versandtkosten genau so teuer als wenn ich hier bei meinem Baustoffhändler den Kleber von Maxit nehmen würde oder mir den Multipor-Kleber im Baumarkt.
 
Thema: Klebermörtel für Calciumsilikat-Platten

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