Experimentalhaus: Brennwert-Feststoffkessel

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Mwalimu Johannes

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Servus Gemeinde,

es gibt ja Gasthermen, bei denen nur noch etwas warme Luft aus einem Kunststoffrohr als Abgas rauskommt - Sogenannte Brennwert-Thermen. Gibt es sowas auch schon für Stückholzkessel? Oder kann man Abgaswärmetauscher dafür benutzen? Oder hat da schon jemand Erfahrungen gemacht, bzw. experimentiert?

Auf denn,

Johannes
(Ich habe gerade eine Wette mit mir abgeschlossen, ob es da auch eine bestimmte Art von Antworten gibt - Auflösung später...)
 
In Wahrheit kommt ja Wasser und CO2 oben raus, bei Gas!

Nun enthält ja der Rauch bei einem Stückholzkessel noch andere Bestandteile, die auch raus sollen, z.B. Ruß und Feinstaub. Hier braucht man wohl einen veritablen Zug, der nicht sofort versottet, weil die Abgase zu kalt sind und ggf. kondensieren.

Man kann ja mit vielem experimentieren und spielen, mit Feuer aber nicht.

Stückkessel mit Wärmetauscher gibt's natürlich, bequem und billig lässt sich damit aber wohl nicht heizen: die Technik ist teuer und die Menge Holz, die neben dem Ofen auch noch den Wärmetauscher heizen soll,legt sich auch nicht von alleine auf.

Gruß Götz
 
Wärmetauscher muss man nicht beheizen...

...sondern sie entziehen dem Abgas noch die letzte Wärme. Das bedeutet, dass sie den Wirkungsgrad in die Nähe von 100% bringen, sofern die Rücklauftemperatur der Heizung niedrig genug ist.

Das bedeutet aber dann auch:
-Die Temperatur fällt unter den Taupunkt und der Wasserdampf kondensiert - und hoffentlich viel vom Feinstaub mit
-Das Kondenswasser muss abgeleitet werden
-Die Abgasrohr aus Plastik/Edelstahl
-Sauggebläse bei Betrieb (ca. 20 Watt Verbrauch)

Richtig ist aber die Tatsache, dass noch anderes Zeug im Rauch drin ist - und wie man damit umgeht.

Ubrigens: wer sagt denn, dass man nicht mit Feuer experimentieren darf? Seitdem die Menschheit damit rumspielt, hat sie viele nützliche Sachen erfunden. Die Menschen haben einen natürlichen Hang dazu. dass seh ich schon an meinen Kindern...

Johannes
 
Ich gehe...

...sicherlich nicht fehl in der Annahme, daß der Mehraufwand, den Abgasen des Holzkessels das maximale Quantum an Wärme zu entziehen, in keinem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen steht. Besonders deswegen, weil Ihr ja offenbar preiswerten Zugang zum Feuerholz habt.

Optimiert die Gebäudehülle, das ist ein dauerhafterer Nutzen als die Investition in High-Tech Teile mit störungsanfälliger Steuerung allerorten.

Grüße

Thomas
 
300Grad im Schornstein verschwinden lassen...

Ich quatsch jetzt mal so ganz naiv und unwissend dazwischen,.
Ohne das groß zu durchdenken,ist es eigentlich nicht möglich die Wärme des Rauchrohrs direkt zu nutzen,quasi ein Innenrohr/Rauchrohr,darum ein spiralförmiges Kupferrohr wasserführend und um da ganze herum ein Schamottrohr ,klar hören da jetzt noch tausend Details zu,aber ist so was nicht machbar oder gibt es das schon,oder völliger Unsinn?

Grüße Martin
 
An Martin, den Baumläufer

Ja, so sehen im Prinzip viele Wärmetauscher aus. Jetzt kommt es nur darauf an, wieviel Wärme man dem ganzen entzieht. Beim alten Schornstein braucht man etwas Wärme um ihn zu trocknen. Bei neuen aus Kunststoff kann man unter den Taupunkt gehen, dann kondensiert das Wasser.

Es gibt inzwischen Wärmetauscher für Ölbrenner, die den Rauch bis auf 30° runterkühlen. Einer für 30 KW kostet ab 600 E bis mehrere tausend, wenn man ihn aus Carbon gefräst haben will.

Die Frage, die mich bewegt ist: Was macht man mit den Bestandteilen im Rauch, die nicht verbrannt sind. Da ist ja, vor allem in der Anheizphase, allerhand - z. B. Teer - dabei.

Bis demnächst,

Johannes
 
Wenn man Deinen Wärme-Tauscher nicht beheizen muss

Bingo! herzlichen Glückwunsch

Du gehörst nun zu denjenigen die -auch hier im Forum- das perpetuum Mobile erfunden haben.

Angenommen, man hat eine moderne Heizanlage welcher Art auch immer, dann ist doch die Effektivität hoffentlich so hoch, wie ggw. technisch möglich.

das heißt die Abgase sind so kalt wie es für einen vernünftigen Zug gerade eben möglich ist.

Diesem Abgastrom noch Energie zu entziehen, wird allenfalls fürs Klo reichen und gleichzeitig den Schornstein in einen (für teuer Geld) renovierungsbedürftigen Zustand überführen.


Wenn man mehr per WT beheizen will, muss man dafür sorgen, dass die Abgase am WT auch noch ausreichend Energie haben.
Das tut man idealer Weise dadurch, dass man unten mehr in den Ofen wirft und dieser hierfür auch geeignet ist (also hinsichtlich der Strahlungs- Wasser- oder Luft Wärme ineffektiv ist)

Einfach mal rechnen und nicht nur hoffen:

Energiebedarf der zu beheizenden Flächen

Energiegehalt des Brennstoffs

Wirkungsgrad der Feuerstelle über direkte Wärmeabgabe und über WT

minimal möglicher Energieverlust zur Abführung der Abgase.

Nebenbei ist dieses Versprechen von 100% (manchmal sogar mehr) kompletter Blödsinn. Das ist ein errechneter Wert, der mit der Physik nichts zu tun hat und sich auf die maximal zu Heizzwecken nutzbare Energie bezieht.
Da können natürlich Brennwertthermen recht gut abschneiden, aber nur, weil, sie mit Gas (Öl ist schon schlechter) betrieben werden, das a priori kein freies Wasser (Holz 15-20%) enthält und auch keine korrosions fördernden oder festen Abgasbestabdteile enthält. Wie gesagt CO2 und Nebel kann man mit einem Propeller durch ein Plastikrohr nach außen befördern. Bei allem anderen wird's schwierig.
Dadurch ist das o.g. Problem der gasförmigen Verbrennungsprodukte noch gar nicht berührt.

Die überführung der festen, chemisch gebundenen Bestandteile der Brennstoffe in gasförmige kostet ungefähr 1/3 der eingesetzten Energie, immer! D.h. alleine die Tatsachen, dass Gase (CO2, Wasser) durch den Schornstein entweichen und eben kein Eis / Kohlensäureschnee kostet Energie.

Wenn es Du es schaffst, dass morgens Eiswürfel (eine Pfütze würde auch reichen) in deinem Ofen liegen, musst Du Dir keine Sorgen mehr über die Zukunft machen, nicht über Deine und nicht über die aller andenen Menschen.

Noch zum Feuer: dass viele damit experimentiert haben, möchte ich nicht bezweifeln, den einen oder anderen hat's aber auch mit oder ohne Gebäude dahingerafft durch Brand, Kohlenmonoxid, andere giftige Rauchbestandtteile. Insbesondere wenn die Bude aus 100% Holz besteht.

Dankenswerter Weise gibt's ja heute die Schornis, die solchen Unfug unterbinden.

Gruß Götz

wer's genauer nachlesen will:

http://www.ofen-wissen.de/sonstiges...ndirekt-direkt-oefen-raumheizer-pruefung.html
 
An Ludwig Gruber wg. Erfahrungen mit Wärmetauscher

Danke für den Link. Der ist informativ und einfach zu lesen und hilft hier weiter: Die Sache ist machbar, viele Firmen arbeiten dran. Die Lösung ist es den Wärmetauscher wieder sauber zu machen. Da gibt es einige Ansätze dazu, aber nichts einfaches. Und noch was: einzig in Bayern darf man Teer und Ruß in die Kanalisation waschen...(Stand 2009).

Lieber Herr Gruber, mich würde aber schon interessieren, welche Problem Sie mit ihrem nachgeschalteten WT hatten. Bitte um Aufklärung.

Trotzdem ist der Nachgeschaltete bestimmt die preiswerteste Lösung. Mein Denkansatz:

Einen sehr sauberen und effizienten Kessel (z. B. Holzvergaser plus einen preiswerten, ausreichend dimensionierten und effektiven Wärmetauscher, der auch noch leicht zu reinigen ist. Sozusagen als regelmäßige Wartung. Besser wäre allerdings noch selbstreinigend.

Heiße Grüße,

Johannes
 
lieber Johannes,

ich glaube du schmeisst mit dem Schinken nach der Wurst.

geh mal:

a: zu einem Heizungsbetrieb, der eine solche Anlage (vorzugsweise automatisch) liefert und einbaut und dafür Gewährleistung gibt. Frage den nach Preis und Lebensdauer

b: zu dem Förster Deines Vertauens und frage was Holz kostet.

Das was Du brauchst, ist ein Grundofen.
 
An Götz Ehlerding wg.

Dank für den Link. Das ist Prüfungsvorbereitungmaterial für Raumheizer. Trotzdem ist eine für alle geneigte Leser interessante Aussage drin:

Wird bei einem Brennwertkessel das Abgas soweit abgekühlt, dass das bei der Verbrennung verdampfte Wasser kondensiert, kann die dabei freiwerdende Kondensationswärme der Nutzenergie zugute kommen.

Bei der Brennwerttechnik kondensiert ein Teil des bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Heizöl oder Erdgas entstehenden Wassers aus. Zusätzlich zur fühlbaren Wärme kann dadurch die latente Wärme (Kondensation) des Wasserdampfes genutzt werden.

(Anmerkung von mir: das ist der Betrag, der dann über die 100% hinausgeht, bei Holz ist das ca. 8%. Hat also ein Kessel einen Wirkungsgrad von 80%, wäre die Verbliebene Rest-Energie 28%, die man großteils gewinnen kann. Bei Hackschnitzel mit 30% Restfeuchte wären es noch mehr, da einfach mehr Wasserdampf kondensiert werden kann.)

Anmerkung 2 für Interessierte: Um eine bestimmte Menge Wasser mit 100° in Wasserdampf mit 100° umzuwandeln, braucht es dieselbe Energie, wie sie von 0° auf 100° zu Erhitzen. Beim Kondensieren wir diese Energie wieder frei. (soweit zumindest das, was vom Physikunterricht noch hängen geblieben ist.

Die Antwort auf Ihre weitern Aussagen wird sich anscheinend im Laufe der weiteren Diskussion ergeben.

Verbindlichst,

Johannes Herbst
 
Bingo! Ich habe die Wette mit mir gewonnen!

Ich verrate sie Euch mal, was ich mir vorher schon gedacht hatte: Wenn ich hier im Forum mal eine Fragen zu einem etwas ausgefalleneren Thema stelle, kommen bestimmt einige Forenmitglieder mit folgenden Aussagen:

Das kann man nicht machen, weil:
1. Es verboten ist
2. Es zu teuer ist
3. Andere das Besser können
4. Du keine Ahnung hast
5. Das vollkommener Schwachsinn ist
6. Du dabei mit einem Fuß im Gefängnis stehst
gefolgt mit der Anweisung, was der Betreffende stattdessen zu tun hat.

Und Voila! Es ist eingetroffen! Ich bin ein Prophet! Leider sind das nicht die Antworten, die gefragt wurden.

Visionäre Grüße,

Johannes
 
es gibt genügend Antworten, die sich mit den theoretischen und praktischen Problemen, die aus Deiner Idee resultieren befassen.
Google: z.B. Brennwertenthalpie.

Im übrigen belegt Dein anderer Thread, dass Du gerade auf ganz hohem Niveau um Hinweise zur Verbesserung gebeten hast, aber eigentlich ersatzweise eine Wette gewinnen wolltest.

Mach was Du willst, aber frag nicht, wenn Du nur eine Show abziehen willst.

ich bin dann mal weg.
 
Ich frage mich nun auch nicht mehr,

warum Du hier Fragen einstellst.

Deine Clownerien finden ab sofort ohne mich statt.
 
Sorry, falls ich jemand auf die Zehen getreten bin,

nur wollte ich nicht wissen, dass es nicht geht, sonder wie es geht. Meine Grundofen-Phase ist übrigens schon 20 Jahre her und seitdem habe ich sogar schon in Afrika Omas Küchenofen als Grundofen gebaut und verkauft.

Im Prinzip kann man jeden Verbrennungsofen oder Heizung auf Brennwert umrüsten, auch einen Grundofen. Man braucht eben eine Vorrichtung, die den Kamin ersetzt und dem Abgas alle Wärme bis auf 30 - 40° entzieht. Technisch ist das machbar, es ist relativ einfach, braucht keine Regelung und kostet wenig. Nur die Details kenne ich noch nicht.

Also nochmals die Aufgabenstellung:

Von einer Heizquelle mit 5-20 KW soll die ungenutze Wärme im Abgas (bis zu 30%, also 6 KW) mit bis zu 300° C entzogen werden.

Meine Idee: ich wickle ein Kupferrohr schraubenförmig so, dass es recht genau in ein Kunsttoff- oder Edelstahlrohr passt. Das wird an eine Heizumwälzung mit Heizkörper angeschlossen und läuft im Gegenstrom zum Abgas durch das Rohr. Das Abgasrohr wird an das Ofenrohr der Heizquelle angeschlossen.

Am Ende des Abgas-Rohrs kommt ein Einschublüfter. Der braucht nicht hitzefest zu sein, da das Abgas jetzt kühl und im Volumen vemindert ist. Vorher sollte noch eine Möglichkeit da sein, dass das Kondenswasser abläuft, und nicht in den Lüfter läuft. Naja und dann kommt halt so Kunststoff-Schläuchli, wie bei einer Gastherme (oder ein Bisschen dicker wegen der höheren Luftzahl), das irgendwo ins Freie geht.

Für mich offen ist die Dimensionierung der Kupferschlange und die Länge des abkühlenden Abgasrohrs.

Folgendes ist noch zu beachten:

Damit das Abgas auch genügend abkühlt, braucht man eine Rücklauftemperatur von weniger als 30°. Vielleicht kann man dazu dem Wärmetauscher zweistufig machen: Eine normalen für den Heizungsrücklauf, und eine 2. Stufe für die Temperierung eines kühlen Raumes etc.

Und dann muss man die Kühlwendel auch reinigen können, z.b. durch Reinigungsöffnungen. Auch sollte das Teil so ausreichend dimensioniert sein, dass es auch bei verschmutzten Rohren noch gut funktioniert.

Am Ofen braucht man eine Vorrichtung, die sicherstellt, dass der Lüfter bei Betrieb auch an ist. Und wenn der Strom ausfällt, die Verbrennungsluft abstellt, damit der Rauch nicht ins Haus zieht. Und eine Vorrichtung, die dann den Restrauch auch ohne Lüfter abziehen lässt.

Und natürlich die üblichen thermischen Sicherungen, wie bei Wärmetauschern vorgeschrieben.

Warum das Ganze? 1. Brennholz wir nicht billiger. Deshalb muss man sich in Zukunft überlegen, wie man mehr damit macht. 2. Nicht jeder hat überall einen Kamin. Wer einen braucht, muss ein paar Tausender locker machen. 3. Und nicht jeder mag einen schicken Edelstahl-Industriekamin an seinem Fachwerkhäuschen...

Adé einstweilen,

Johannes
 
so empfindlich bin ich nicht,

ich verstehe dennoch nicht, dass Du Dir sicher bist, dass es funktionert, aber keinen venünftgen Plan hast, wie.
Wieso galubst Du, mit ner Bastellösung ein Problem beheben zu können, an dem die professionellen Hersteller seit Jahrzehnten arbeiten?

Die Probleme hast Du ja selber schon aufgezählt, die entstehen insbesondere im Teillastbereich, oder wenn eine der zusammengestückelten Komponenten versagt. Sollte es nachts mal Stromausfall geben, dann habt Ihr mit der Ventilatorlösung ein echt gefährliches Problem.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass -solange die Wendel kühlen- einen braune Brühe den Kamin herabläuft und zwar so lange, bis die Wendel so dick mit einer teerigen Schmiere überzogen sind, dass die Wendel keine Wärme mehr aufnehmen können, die Schmiere allmählich trocknet und schließlich abbrennt. Vorher hat natürlich dein Ventilator und dein Einschubfilter das zeitliche gesegnet.

Warum kaufst Du nicht einen Kessel, bei dem diese Probleme schon herstellerseitig -soweit technisch möglich- gelöst sind, die gibt es doch!
die werden im Allgemeinen mit 85->90% beworben.

Auch wenn man 100% erreicht, heißt das noch lange nicht, dass man den gesamten Energiegehalt des Brennstoffs nutzen kann.
Das geht aus Gründen der Thermodynamik nicht: Stichwort Brennwertenthalpie! Mit den Abgasen geht immer Energie verloren, nicht weil sie warm sind, sondern weil sie gasförmig sind.

Die 100% beziehen sich nur auf die teoretisch für die Wärmeerzeugung nutzbaren Energie, nicht für den theoretisch (und praktisch) nicht nutzbaren Anteil, der ist flöten, immer, egal was man anstellt!

So ein warmer, gemauerter Kamin kann überigens auch eine ganz nette Wärmequelle sein.

Im Übrigen glaube ich, dass man für den Aufwand, den Du treiben willst, noch eine Weile billg Holz kaufen kann (ist wohl bei Dir jetzt auch schon so). Du brauchst ja noch eine aufwändige Steuerung mit allerhand Sensoren, UVS, Stellmotoren, so wie es sich anhört mehrere gesonderte Heizkriese.....

und zuletzt: Du hast das Forum immer wieder mit recht unkonventionellen Ideen überrascht, fast immer war bei den Antworten auch die Warnung, dass manches so nicht zulässig ist (da hast Du wohl schon Erfahrung, sonst hättest Du nicht darauf gewettet).

Ich glaube nicht, dass Dich hier jemand anschwärzen würde, aber vielleicht lesen ja auch offizielle mit (da bin ich ganz sicher), die von Amts wegen einschreiten müssten.

Du hast ein Foto deines Bauvorhaben gepostet und bis vor Ort nach eigenen Angaben wohlbekannt.
Wird Dir da nicht manchmal ein wenig plümerant?

good luck
 
Kurzfassung Brennwerttechnik

Servus nochmal,

nur mal kurz, wobei es bei der Brennwerttechnik geht:

1. jeder Brennstoff hat einen bestimmten Brennwert oder eine bestimmte Wärmemenge, die chemisch drin gelagert ist und bei der Verbrennung frei wird. Wieviel davon ins Haus gelangt, darüber sagt der Wirkungsgrad was aus. Bliebe alles davon im Haus (und die Verbrennung wäre vollständig), hätte man einen Wirkungsgrad von 100%.
2. Nicht mitgezählt wird dabei das verdampfte Wasser. Wandelt man den Dampf zurück in Wasser, gibt es einen Extrabonus an Energie. Das sind bei Gas 10%, bei Heizöl 6% und bei Holz ca. 8%. Bei feuchteren Material wie z.B. Hackschnitzel mit 30% Restfeuchte, kann es sehr viel mehr sein.
3. Schafft man es, das Wasser zum Kondensieren / Niederschlagen zu bringen dann kommt man automatisch über die 100% Wirkungsgrad hinaus. Je näher man an die 20°C rankommt, desto höher wird der Wirkungsgrad.
4. Diese kalte, feuchte Luft ist nicht tauglich für konventionelle Schornsteine, aber man braucht dann aber eben nur ein Plastikrohr als Abgasleitung.
5. Das entstehende Kondesationswasser muss in die Kanalisation geleitet werden.
6. Heizstätten, die auf Zug angewiesen sind, brauchen ein Sauggebläse, das aber nur klein dimensioniert sein muss, da der abgekühlte Rauch wenig Volumen besitzt.
7. Die erwünschte Kondensation kann relativ kostengünstig erreicht werden, einfach durch ausreichende Dimensionierung der Abkühloberflächen, auch ohne Regelung.

Das ist zum ersten mal der vorliegende Wissensstand. Alls weitere habe ich schon mal erwähnt.

Da mir nun keiner ausführliche Praxisberichte geben kann, werd ich das selbst mal ausprobieren, ich denke so innerhalb eines Monats.

Effiziente Grüße,

Johannes
 
Worum es bei der Brennwert-Technik geht, ist mir schon geläufig, daher erlaube ich mir zu antworten:

Man muss den Wirkungsgrad auf den Heizwert oder den Brennwert eines Materials angeben, das ist ein großer Unterschied.

Korrekt ist: Jeder Brennstoff ethält eine Energiemenge, die darin "chemisch gespeichert" ist. Unter einer optimalen Verbrennungssituation wird gesamte Kohlenstoffanteil zusammen mit Sauerstoff in CO2 und Wasser überführt.
Beides ist zunächst gasförmig und warm (oberhalb des Taupunktes) und entweicht.
Unter dieser Voraussetzung hat man den Heizwert. Der kann 100% erreichen, wenn gar keine Wärme verloren geht und auch das Abgas gerade eben über dem Taupunkt liegt.

Lässt man nun die Abgase weiter abkühlen, wird das Wasser kondensieren, die Kondensationswärme wird frei.
Hier erreicht man den Brennwert. Es sind 100%, wenn sowohl der zugeführte Brennstoff + Sauerstoff als auch die Abgase eine Temperatur von 0°C haben. Das ist also ein theoretischer Wert, der in der Praxis nie erreicht wird.
Wenn einem nun erzählt wird, eine Heizanlage hätte einen Wirkungsgrad von mehr als 100% dann handelt es sich offenbar um ein Brennwertgerät, das mit theoretischen Heizwert des Brennstoffs verglichen wurde.
o.k das ist gut.
Dass feuchtes Holz mit der Brennwerttechnik mehr Energiebonus ermöglicht ist Unfug.
Bei einer konventionellen Heizung geht nur sehr viel mehr Energie für die Verdampfung der Restfeuchte verloren, die bei der Brennwerttechnik teilweise zurückgewonnen werden kann.

Da die Brennwerttechnik aber auch kein 100% Ergebnis in Bezug auf das theoretischen Brennwert-Ertrag erlaubt, ist Heizen mit feuchtem Holz immer verlustreich. Bei der konventionellen Technik ungleich mehr, das stimmt.
Für jemand, der minderwertiges Brennholz einsetzt, kann das ein Punkt sein.
Der hohe Energieaufwand zum Verdampfen in der Brennkammer zieht zwangsläufig aber auch niedrigere Brenntemperaturen nach sich mit allen Folgen hinsichtlich Sauberkeit und Wirkungsgrad.
Moderne Feststoffkessel haben daher eine Abgasnachverbrennung, damit die flüchtigen, noch nicht verbrannten Anteile der Abgase nicht im Schornstein kondensieren oder in die Luft als gelblich weiße Schwaden abgegeben werden, sondern nach-verbrennen.

Bei Gas Heizung funktioniert das gut (ich habe selber eine, kurzes Abgasrohr, Plastik, nötigenfalls Gebläse, Wasserablauf).
Der theoretische Gewinn liegt bei den verschiedenen Brennstoffen unterschiedlich, wie Du angegeben hast. Holz ist aber schechter als Heizöl (d.h. etwa 6%). Zusätzlichen Gewinn gibt es bei Brennwerttechnik und feuchtem Holz wie schon gesagt nicht, lediglich geringere Verluste.

Das schlechte Abscheiden des Holzes bei der Brennwerttechnik liegt daran, dass Holz Bestandteile enthält, die nicht verbrennen, aber trotzdem erwärmt werden und durch den Schornstein gehen. Die Restfeuchte spielt dabei natürlich eine Rolle (s.o.). Je höher der reine Kohlenwasserstoffanteil in einem Brennmaterial ist, umso größer ist der Brennwertvorteil.

Die Hoffnung, dass die Kondensation relativ preiswert und ungeregelt erreicht werden kann, schreibe ich Deiner Euphorie zugute.

Fast immer enthalten die Kondensate kalter Abgase aus organischer Verbrennung hoch aggressive Bestandteile, z.B. Schwefelsäure. (Erdgas und Kokereigas sind vergleichsweise sauber). Dementsprechend ist die Materialauswahl zu treffen (Mein Auto hat einen Edelstahl Auspuff, genauergesagt schon den zweiten nach 5 Jahren, war nicht billig).

Der Abgasstrom und die nötige Zuluft ist natürlich abhängig von der Brennstoffmenge in der Brennkammer und der Temperatur. Das Ändert sich doch während des Brennvorgangs. Wieso glaubst Du, dass Dein Abgaspropeller immmer gleichschnell laufen kann?
Auch sollte Dein Abgaswendel viel Wasser führen, wenn viele Abgase anfallen bzw. umgekehrt.
Wenn man immer alles auf -Voll- laufen lässt, wirst Du deinen Heiz-Kessel nie anbekommen und Dein Abgaswendel wird deinen Pufferspeicher langsam aber stetig abkühlen, wenn das Feuer aus ist.

Ich würde einen modernen Festbrennsoffkessel kaufen, da ist alles schon drin. Wer sagt denn, dass der nicht die Abgase auf das vertretbare Maß abkühlt? Vielleicht gibts auch einen kleinen Zuschuss von Vater Staat.

Du hast woanders geschrieben, dass Du 15 Ster Fichtenschwarte p.a. verheizt. Wenn ich jetzt mal den Preis für ofenfertiges Buchenholz ansetze (85€ / RM) und 10 % Ersparnis, dürftest Du bei Deiner Bastelei in den nächsten 20 Jahren genau 2550 Euronen ausgeben. Dabei ist der Holzpreis und auch die Ersparnis noch deutlich zu hoch angegenben.

Noch ein Wort zum Abwasser: recht kleine Mengen kondensierter KW-Stoffen können recht große Mengen an Wasser verseuchen.

Kannst Du Deinen Erfindergeist nicht woanders sinnstiftender unterbringen?
 
Ich hab nachgeguckt bei Wikipedia:

"Der Brennwert eines Brennstoffes gibt die Wärmemenge an, die bei Verbrennung und anschließender Abkühlung der Verbrennungsgase auf 25 °C sowie deren Kondensation freigesetzt wird.
Der Brennwert berücksichtigt sowohl die notwendige Energie zum Aufheizen der Verbrennungsluft und der Abgase als auch die Verdampfungs- bzw. Kondensationswärme von Flüssigkeiten, insbesondere Wasser. Im Gegensatz dazu bezeichnet der Heizwert (ehem. „unterer Heizwert“) die Wärmemenge, die bei der Verbrennung und anschließenden Abkühlung auf die Ausgangstemperatur des brennbaren Gemisches frei wird, wobei das Verbrennungswasser noch dampfförmig vorliegt. Der Heizwert von wasserstoffreichen Brennstoffen ist deshalb deutlich geringer als deren Brennwert, und zwar um den Betrag der Verdampfungsenthalpie des vorliegenden Wasserdampfes."

Weiterhin die Technischen Möglichkeiten:
"Ein Brennwertkessel ist ein Heizkessel für Warmwasserheizungen, der den Energieinhalt (Brennwert) des eingesetzten Brennstoffes nahezu vollständig nutzt. Der Unterschied zu konventionellen Kesseln besteht darin, dass Brennwertkessel auch die Kondensationswärme des Wasserdampfes im Abgas nutzen. Brennwertgeräte gibt es für Pellets, Gas- und Ölfeuerungen. In Nicht-Brennwertkesseln kann die Kondensationswärme nicht genutzt werden. Dadurch entsteht ein sogenannter latenter Abgasverlust (bisher nicht im Schornsteinfegerprotokoll ausgewiesen) von ca. 6 Prozent bei Heizöl EL und ca. 11 Prozent bei Erdgas."


"Prinzipiell können Brennwertgeräte in jeder Heizungsanlage eingesetzt werden. Allerdings muss die Ableitung des Kondensats sichergestellt sein, d. h. der Kessel muss mit dem Abfluss verbunden werden... Bei Wirkungs- und Nutzungsgradangaben ist stets anzugeben, ob diese sich auf den Heizwert Hi (früher Hu) des eingesetzten Brennstoffes oder auf den Brennwert Hs (früher Ho) beziehen. Um die Wirkungs- und Nutzungsgrade von Kesseln, die mit verschiedenen Brennstoffen betrieben werden, vergleichen zu können, eignen sich lediglich brennwertbezogene Angaben, da nur diese die gesamte im Brennstoff enthaltene Energie nennen. Die theoretisch erreichbaren Wirkungs- und Nutzungsgrade liegen bei Öl-Brennwertkesseln bei 100 % wenn mit Hs und 106 % wenn mit Hi gerechnet wurde. Bei Gas-Brennwertkesseln werden maximal 100 % mit Hs und maximal 111 % mit Hi berechnet erreicht.
Die heizwertbezogene Betrachtung ignoriert die latenten Wärmeverluste (Kondensationswärme)."

Damit wäre das meiste gesagt, was bereits gesagt worden ist.

Was ich mich jetzt frage: 1. Wieso will der mir ausreden so was zu machen - Wieso soll ich das nicht machen?

Und weiterhin: 2. Was gäbe es denn Sinnstiftenderes als das, was mich "brennend" interessiert?

Also: Zwei Fragen - was sind Deine Antworten?

Offen für Neues,

Johannes
 
Fachwwerks psychologie und -philosophie

Servus Götz,

Fragen regen zu Antworten an. Nachdem Du mich fragst, wie ich mich in Bestimmten Situationen (z.B. Umgang mit Behörden) fühle, stoßen wir jetzt schon in tiefere Schichten vor.

Über die Zulässigkeit dieser Frage will ich mich nicht weiter auslassen, obwohl bestimmte Menschen (Ich will ja keine Namen nennen, aber Herr Böhme wird schon wissen, wen ich meine) die Thematik auf rein sachliche und bauliche Bereiche beschränken wollen.

Viele Menschen haben mir gesagt ich wäre mutig, einfach auf die Komplexität des Bauvorhabens bezogen, ohne über rechtliche Sachen zu wissen.

Nun, es ist schon so, dass ich Angst und Hormonausstöße habe. Vor allem dann, wenn Menschen mit erhobenen Ziegenfinger vor mir stehen und mich auf die rechtlichen, finanziellen und weitern Konsequenzen meiner Vorgehensweise hinweisen.

Naja, diese Hormonausstöße und infolgedessen die Reaktion "Flucht oder Kampf" das ist so ein alter Reflex, der damals sinnvoll war, als es noch darauf ankam, dem Säbelzahntiger davonzulaufen.

Zum Abbau dieser Ängste wende ich folgenden philosophischen Gedankengang an:

1. Wir Menschen sind als Geschöpfe erschaffen worden, um alles zu tun, was wir wollen, solange wir anderen Menschen die gleichen Möglickeiten und Freiheiten einräumen.

2. Zur Regelung dieses Zusammenlebens mit anderen Menschen wurden Regeln, Vorschriften und Gesetze gemacht.

3. Diese Gesetzte sind nicht absolut, sondern dienen dem unter 1 beschriebenen Zweck. Gesetze können beschlossen, geändert und abgeschafft werden. Sie unterliegen immer den Menschenrechten.

4. Wenn ich etwas vorhabe, was dem Buchstaben aktueller Gesetze widerspricht, muss ich mit diesen Konsequenzen leben.

5. Da wir in einem sehr humanen Land leben, in dem ich wegen meiner Aktionen weder mit dem Tod, noch Lageraufenthalt, noch Folter, noch sozialer Ungerechtigkeit rechnen muss, sind die Folgen meiner abweichenden Einstellung und Tätigkeit überschaubar.

Wenn ein Mensch etwas wirklich will, dann tut er es. Wer sich davon abhalten lässt, dem ist ein Stück Menschsein verloren gegangen.

Hugh, ich habe gesprochen. Hier stehe ich und kann nicht anders.

Johannes
 
Thema: Experimentalhaus: Brennwert-Feststoffkessel

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