Kellerdecke zum Xten Mal...

Diskutiere Kellerdecke zum Xten Mal... im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo alle miteinander, ich habe seit einigen Monaten einen alten Bauernhof, Bj. ca. 1900. Das Haupthaus ist im EG massiv gebaut, das OG Fachwerk...
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wrangler89

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Hallo alle miteinander,
ich habe seit einigen Monaten einen alten Bauernhof, Bj. ca. 1900.
Das Haupthaus ist im EG massiv gebaut, das OG Fachwerk. Das Haus war früher im EG teilweise (ca.1/3) zum Wohnen, der Rest Stall. Der Stallbereich wurde Ende der 60er/ Anfang 70er zum Wohnbereich umgebaut. Soweit kein Problem.
Der alte Wohnbereich ist unterkellert, mit Gewölbe, zum Teil als Wasserhaus genutzt.
Es herrscht hier aufgrund des ständigen Quellwasserflusses ganzjährig eine hohe Luftfeuchtigkeit. Stellenweise ist der Keller noch mit Kalkputz versehen, darunter liegen normale Ziegel. Die Kellerwände sind 2.schalig, innen Ziegel, außen Naturstein (schön für die Mäuse...)
Das Gewölbe ist mit Dreck aufgefüllt, darin liegen auf einer Kreuzlage die Dielen. Der Dreck und die Dielen sind alle ok, keine Feuchtespuren etc. Nur die bauphysikalisch doofeste Ecke (Nordost) war der Bauphysik erlegen und erneuerungswürdig. Also hab ich alles geöffnet, sämtliche Nagernester entsorgt und deren Zugänge verschlossen.
Und nun will ich den FB erneuern. Geplant ist, den Dreck um 10-15cm rauszuschachten und mit Schaumglasschotter aufzufüllen, neue Kreuzlage und Dielung.
Spricht irgendetwas dagegen oder habe ich was nicht bedacht? Alles was ich bislang gelesen habe, hat mich nicht weiter gebracht. Da ging es entweder um KfW oder Kellerdämmung im großen Stil.
Schaumglasschotter schwebt mir vor, da kapillarbrechend und antifungizid.

VG
Volker
 
Glasschaum ist schön leicht was beim Handling ein Pluspunkt ist, ansonsten bringt das hier keinen Vorteil und ist recht teuer. Als Bettung kann gebrochener Kalkstein wie Gleisschotter (30-60 mm), Planum dann etwas "feiner" (20-40 mm oder so) verwendet werden.
 
Ursachenkenntnis

und wichtig scheint mir auch, dafür die Ursache zu finden: " Nur die bauphysikalisch doofeste Ecke (Nordost) war der Bauphysik erlegen ...". Wie genau hat denn die Bauphysik in dieser Ecke ausgesehen?
 
bauphysikalisch doofste Ecke...

na das ist die kälteste Ecke im Haus. Da kommt nie die Sonne hin, und die Wärme von innen reicht nicht um den ganzen Bereich effektiv zu erwärmen. Hier liegt der Taupunkt viel weiter innen als im restlichen Mauerwerk.
Und, Glasschaumschotter, wieso zu teuer? Soll ja nicht komplett rein, nur die letzten 15cm.
 
Wieso ist schaumglas

nicht optimal?

Da ich vor einem ähnlichen Problem stehe, würd mich das mal interessieren. Zieht Kalkstein nicht Feuchtigkeit? Sicher wäre das billiger aber ich dachte immer genau darin liegt der Vorteil vom glasschaum: das er nicht feucht werden kann???
 
Wieso ist schaumglas

nicht optimal?

Da ich vor einem ähnlichen Problem stehe, würd mich das mal interessieren. Zieht Kalkstein nicht Feuchtigkeit? Sicher wäre das billiger aber ich dachte immer genau darin liegt der Vorteil vom glasschaum: das er nicht feucht werden kann???
 
Schaumglasschotter ist kapillarbrechend

... das seh ich genau so.
Lass mich aber sehr gern belehren.
 
Kalkschotter ist wie Glasschotter ist kapillarbrechend. Bei meiner Empfehlung liegt aber ein Irrtum vor. Hier geht es nicht um den Aufbau auf gewachsenen Boden, sondern um die Etage darüber. Insofern kann wenn Auflast entbehrlich, Glasschaum verwendet werden.
 
Kalkschotter..

ist Kalk aber nicht wasserziehend? Steh da grad auf dem Schlauch...
Wenn es die gleichen Eigenschaften, oder fast, wie Glasschotter hat, aber billiger ist, wäre es eine Alternative.
Gewicht... ein Teil des alten Dreckes lass ich ja drin, brauch ja für's Gewölbe etwas Druck.
Wenn Kalkschotter feiner ist als Glas, wäre es auch geeigneter für die Kreuzlage... mmmh, ich hasse es die Wahl zu haben.
 
Bevor hier...

...der Bastler den Bastler belehrt, lest doch bitte 'mal, jeder für sich in Georg Böttchers gesammelten Schriften zum Fußbodenaufbau nach: Button "Lesestoff".

Das würde der Unterhaltung etwas Basis geben.

Schönen Abend

Thomas
 
Herr Böhme wird immer arroganter!

Das fällt mir in letzter Zeit zunehmend auf. Wenn er dann aus Besserwisserei und lauter Genervtheit über die blöden Anfängerfragen auch noch NULLantworten gibt, hier mal ein Tipp: Sie müssen sich nicht zu Wort melden, Herr Böhme! :-(
Es sind nicht alle Leute hier seit Jahren täglich unterwegs, weil sie kein Privatleben haben.
 
Lieber "Karl"...

...als Anonymus hat man leicht stänkern.

Mein Hinweis auf Georgs Lesestoff ist sachdienlich, und etwas milder Spott über vermeidbare ewig wiederkehrende Fragen sei mir gestattet, da ich mich, trotz durchaus interessanten Privatlebens, durch die Jahre mit einigem Einsatz und zum Nutzen vieler Bauherren für werterhaltende und ökonomische Lösungen an Häusern einsetze, die nicht die meinen sind.

Persönlich finde ich es sehr schön, daß Sie durch die Jahre offenbar voller Interesse meinen Beiträgen folgen.

Einen besonders schönen 1. Advent wünscht Ihnen

Thomas Böhme
 
Und ewig grüßt das Murmeltier...

Das ich zum xten Mal die Frage stellte hat einen Grung.
Sie wurde in anderen Threads nicht erörtert. Ich mag keine Wiederholungen, lese erst bevor ich was frage.
Sorry wenn ich da angestoßen bin, aber auch als Zimmerermeister weiß man nicht alles und muß manchmal fragen.
Ich werd mich damit demnächst zurück halten, nicht das ich hier im Fachforum noch mehr Unmut erzeuge.
Und dank an alle, die mir geantwortet haben.
 
Nun,

Ein Fungizid ist per Definition ein chemischer oder biologischer Wirkstoff, der Pilze oder ihre Sporen abtötet oder ihr Wachstum für die Zeit seiner Wirksamkeit verhindert. In diesem Sinne kann aufgeschäumtes Glas nicht fungizid (und erst recht nicht antifungizid :) sein. Trotzdem das einige Verkäufer behaupten. Es fehlt ganz einfach der Wirkstoff.

Lieber Volker, wärest Du meiner Leseempfehlung gefolgt, würdest Du festgestellt haben, daß es für Deine Bauaufgabe fundierte Lösungsvorschläge gibt. Dein Lösungsansatz ist nicht darunter. Warum:

Du entlastest ein Gewölbe (Dreck ausschachten), was dessen Stabilität gefährden kann, und willst dann SGS aufbringen, den man verdichten muss. Das gefährdet wiederum die Stabilität. Im schlimmsten Falle rauschst Du mit all dem Gedöns ein Stockwerk tiefer. Weiter: SGS ist kapillarbrechend, aber nicht dampfdicht. Es wird also Wasserdampf passieren können, der das aufgebrachte Holz schädigen kann. SGS zerreibt sich ferner leicht, Punkt - oder Streifenlasten durch aufliegende Balken, ggf. mit Nivellierklötzern darunter, verbieten sich also.

Dein Aufbau hat ganz offensichtliche Fehler. Das empfielt auch kein Hersteller so. Mein gelinder Spott richtet sich gegen den an und für sich lustigen, aber in Konsequenz bauschadenträchtigen Brauch in Bauforen, daß sich Laien gegenseitig die Taschen mit Frischergoogeltem und Unverstandenen füllen. Du hast Dein Fachgebiet, aber das ist es eben nicht. Bitte betrachte Dich nicht auf den Schlips getreten.

"Was tun?" Fragte schon Lenin :)

Abhängig von der gesamt möglichen Aufbauhöhe würde ich die vorhandene Füllung vollständig belassen oder nur zum Teil entnehmen. Darauf Geovlies und einen Leichtbeton, wenigstens 10cm stark - waagerecht abgezogen. Darauf eine Sperrbahn (Schweißbahn oder eine PE - Bahn wie GEFITAS PE 3/300, an der Wand bis UK Dielung hochgezogen.

Der Zimmermann würde jetzt mit einer Holzkonstruktion weitermachen wollen. Da 2 dünne Balken nicht so tragfähig wie ein dickerer sind, aber besser mit einer nivellierten einfachen Balkenlage passender Dimensionierung. Dazwischen dämmende Schüttung oder Matten. Ich aber würde (waagerecht abgezogener Leichtbeton!) statt dessen mit Holzweichfaserplatten (Rohdichte 0,25) und eingelegten Lagerhölzern weitermachen: Z.B. eine Lage 25mm HWPl durchgehend, darauf 2 überlappende Lagen HWPl 60cm breit mit eingeliegten liegenden Leisten 40 x 60. Auf diese wird die Dielung geschraubt. Damit die Leisten beim schrauben nicht zu tief liegen, an einigen Stellen etwas zerknüllte Zeitungspapier drunterlegen - oder Du hobelst Dir halt 50er Leisten auf 48mm runter. Vorteil dieser Konstruktion: Die Dielen liegen vollflächig auf der tragfähigen HWPl, der aufbau ist hohlraumfrei, sehr stabil, und besonders leise. Hier sind bedenkenlos 22mm - Dielen ausreichend. Bei Nadelholz kein großer Preisunterschied, bei Eiche hingegen schon.

Das alles habe ich in diesem Forum schon oft geschrieben, und Georg unter Lesestoff desgleichen. Wäre auch leicht auffindbar gewesen. Aber, was macht man nicht alles für Kollegen :)

Viel Erfolg wünscht

Thomas
 
Stellt sich...

noch die Frage, wie lange braucht Leichtbeton zum austrocknen? Vierteljahr wie Estrich allgemein? Wollte Weihnachten eigentlich den Raum nutzen...
 
Auf den Leichtbeton...

...kommt ja eine Sperrbahn. Länger als eine Woche würde ich keinesfalls warten - das Wasser bindet sich ja ganz überwiegend chemisch.
 
Thema: Kellerdecke zum Xten Mal...
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