Kellerdecke (Balken, Zwischenräume ausgemauert mit Tuffstein) in altem Fachwerkhaus ersetzen

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Joaf

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kellerdecke-balken-komplett-i17680_20201413213.jpgHallo Zusammen,

im Elternhaus meiner Lebensgefährtin haben wir ein Problem mit einer Hälfte des alten Kellers. Das Haus besteht zur einen Hälfte aus einem alten Fachwerkhaus (vermutlich von 1850. Die Fächer sind zum Teil schon ausgemauert zum Teil noch mit Lehm, die Fassade wurde in den 1960 mit Eternitplatten verkleidet ohne Dämmung. Die andere Haushälfte ist ein Massivanbau von ca. 1980 gemauert mit Außenputz und Dämmung.

Im Sommer hab wir im alten Teil des Fachwerkhauses im Keller (ursprünglich Lehmboden) – mit einer Höhe von ca. 160cm festgestellt, dass an einer Ecke zwei Balken an den Auflageflächen komplett verrottet waren. (Nach recherchen war hier vor langer Zeit ca. 40 Jahren in dieser Ecke mal ein Badezimmer gewesen war). Die Balkenköpfe sind ca. 40 cm komplett verrottet. Ab dort sind die alten Eichenbalken komplett fest. Als erste Sofortmaßnahme, haben wir die Beiden Balken über ein Querholz und Unterstellen von zwei Balken Abgefagen.
Jetzt sind wir am überlegen wir wir die Kellerdecke erneuern bzw. ersetzen können. Wir hatten hierzu einen Statiker kontaktiert, mit dem wir die Situation begutachtet haben.
Lt. Seinen Aussagen, besteht zwar akut kein Handlungsbedarf, aber da wir die darüberliegende Küche komplett renovieren wollen, sind wir der Meinung, dass die Kellerdecke erst wieder saniert bzw ersetzt werden.
Lt. Statiker, werden auch an allen anderen Balken der Kellerdecke in 10-15 Jahren problem an den Auflageflächen auf dem Mauwerk probleme bekommen, da durch das Mauerwerk „Kapilarwirkung“ Wasser in die Balkenköpfe einzieht.
Lt. Meinung des Statikers wäre sein Vorschlag, alles zu entkernen, die alte Kellerdecke zu entfernen, die Decke auf Höhe des querliegenden Stahlträgers einzuschalen und eine Betondecke 16cm einziehen und auf Mauern aufzulegen, hinter den Fachwerkaußenbalken (hoffentlich ist das der Richtige Ausdruck). Das Außenmauerwerk ist ca. 50cm Stark und besteht Basalt und die Zwischenwand zum anderen Kellerraum besteht aus 50cm starkem Sandstein.

Welche Erfahrungen bzw Problem gibt es mit so einem Unterfagen bzw. sind zu Erwarten? Macht so etwas Sinn? Oder gibt es andere einfachere Lösungansätze um eine Kellerdecke (lt. Aussage des Statikers nicht tragend) zu erstezen?
Würde mich freuen, wenn mir jemand hier Ideen oder Ansätze aufzeigen könnte.

Im Anhang ein paar Fotos des Kellers.
Vielen Dank für eure Meinungen und Hinweise.

Vielen Dank schon Jetzt

Gruss
Joachim
 
stahltr-ger-mittigem-kellerdecke-i17680_20201413310.jpgWeiteres Bild zur Kellerdecke mit Mittigem Stahlträger

Bild mit Mittigem Stahlträger
 
verrotteten-schaden-balken-i17680_20201413511.jpgBild mit Schaden der zwei verrotteten Balken

Bild mit Schaden der zwei verrotteten Balken
 
kellerdecke-au-enwand-weiteres-i17680_20201413645.jpgWeiteres Bild Kellerdecke zur Außenwand

Weiteres Bild Kellerdecke zur Außenwand
 
Kellerdecke erneuern/ sanieren

Wenn schon erneuern würde ich ein leichteres System wählen als zB Einhangdecke.
Unter den Trägern -in ca 60 cm Abstand- je nach System- muß eine tragfähige Auflage bestehen oder hergestellt werden.
Die Verlegung könnte bei entsprechender Planung weitestgehend selbst erfolgen nur das Armieren und Betonieren sollte unter Aufsicht durchgeführt werden.

Alternativ zB vom Schrott alte Stahlträger besorgen und darauf die Decke in Trockenbau aufbauen mit entsprechender Dämmung dazwischen, was Höhe spart.

Ob sich der Aufwand lohnt ist allerdings fraglich, wenn die Decke schon 170 J gehalten hat und nur Schädigungen wegen Undichtigkeit verursacht wurden.

Selbst wenn alle Balkenköpfe verrottet wären würde es ja völlig genügen, diese mit etwas Abstand zur Wand durch einen quer gelegten Träger zu unterstützen- dann können auch Installationsleitungen an der Wand bleiben.
Kapillarität gab es ja immer schon- warum soll diese vermehrt in den nächsten 10 - 15 Jahren die Balken schädigen?
 
Warum alles abreißen ?

Vorab, ich bin kein Statiker, habe aber schon ein Teil einer preußischen Kappendecke geöffnet. Wenn ich das richtig erkenne, ist Eure Decke vom Konstruktionsprinzip her eine scheitrechte Kappendecke. Dies würde bedeuten, die Kräfte, die von oben einwirken ( und natürlich das Eigengewicht) verteilen sich rechtwinklig zu den Balken auf die Außenwände, der Tuffstein wurde mit einer gewissen "Vorspannung" zwischen die Balken gesetzt. Eure Maßnahme, einen Unterzug unter die betroffenen Eichenbalken zu setzen, war erstmal richtig, allerdings sollte der Unterzug nicht zu sehr unter die Balken gekeilt sein, weil sonst die Vorspannung aufgehoben wird und die Decke einstürzen kann. Ich würde das erstmal so lassen und ich vermute ihr habt noch nicht den Boden darüberliegend geöffnet ? Das würde ich erstmal tun, also im Zuge des Ausbaus drüber die Sache von oben nochmal begutachten und dann eine Entscheidung treffen. Notfalls ließe sich dann, wenn die geschädigten Balken mit den intakten untereinander verspannt werden, der Tuff an den 2 betreffenden Balken entfernt und neue Balkenköpfe angeschlossen werden, eine Schalung unter die offene Stelle gebaut und wieder ausgemauert werden. Dies würde ich vorher nochmal mit dem Statiker besprechen, ob das so machbar ist. Wie soll der 1,6m hohe Keller denn genutzt werden?
 
Danke für die Vorschläge

Halloo Herr Teich, Hallo Pope,

Danke für eure Kommentare. Aufgrund von Ihren Kommentaren und Überlegungen haben wir auch nochmal überlegt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass das Einziehen einer Betondecke nicht das mittel der Wahl ist. Vor allem, weil wir 1. Angst haben, dass wir somit Zuviel Feuchte ins Fachwerkhaus bekommen und 2. weil wir ja den Raum nicht 3-4 Montage nicht nutzen können. Schließlich ist halt die Küche ein zentraler Raum der gentutz werden will.
Ihre Einwände sind wirklich richtig. Wenn die Decke jetzt 170 Jahr gehalten hat und es nur an den beiden Balken zwecks Wasserschaden ein Problem gab. Warum sollen die Eichenbalken nicht noch weitere 150 Jahre halten?
Wir haben jetzt folgendes überlegt. An beiden Seiten der Mauern wo die Balkenköpfe aufliegen, in ca. 30cm zu den Außenwänden Stahlträger einzuzuziehen - ähnlich dem schon in der Mitte unterlegten. Die Stahlträger auf jeweils 3 Stützen zu platzieren. Dazu im Lehmboden 3 Fundamente ausheben 50x50x50cm und bentonieren. Damit sollte ja die Last der Decke egal was passiert auf den Stahlträgern liegen, auch wenn die evlt. 20 oder 30 Jahren noch der eine oder andere Balkenkopf kaputt gehen sollte, was aber nicht sicher ist.
Sobald das passiert ist, werden wir sobald die wärmere Jahreszeit beginnt, die Küche komplett entkernen sowie die Decke öfffenen und die Decke in Trockenbau neu aufbauen.
Jetzt die Frage in die Runde, wie baut man so eine Decke neu auf?
Ich vermute über den Balken und den ausgemauerten Fächern, wird erst eine Art Bretterbelag verlegt sein, drauf auf ein Schüttung zur Dämmung, darauf dann Trockenstrich?
Für Ideen oder Vorschläge wäre ich dankbar. Ich möchte nur vermeiden, dass ich durch einen falschen Aufbau mir evtl. durch Schwitzwasser/Kondenswasser, Schäden einfangen könnte.

Zur Nutzung des Kellers. Der Kriechkeller, wir nur als Lagerraum für Reifen genutzt.

Vielen Dank für eure Ideen und Unterstützung.

Mit lieben Gruss
Joachim
 
neuaufbau

wie der Neuaufbau umzusetzen ist, wird von verschiedenen Faktoren abhängig sein.
1. Wieviel Aufbauhöhe steht zur Verfügung bzw. muss erreicht werden.
2. Welcher Belag soll schlussendlich aufgebracht werden.
3. Soll eine Fußbodenheizung integriert werden.
4. Wie sieht die Oberfläche der jetzigen Konstruktion nach Entfernen des gegenwärtigen Belag aus.
 
Kellerdecke zusätzlich unterstützen

Als Unterzug kannst du bei der Eichebalkendecke auch einen Balken aus Eiche, Douglasie oder Lärche verwenden.

Derartig massive Fundamente sind unnötig, da die Unterzüge mit den Pfosten ja ohnehin nur unterstützend wirken und nie die alleinige Last aufnehmen.

Wenn der Kellerboden verdichtet und tragfähig ist genügt es völlig,
unter jede Stütze zb eine 50 x 50 cm Betonplatte legen, darüber eine zusätzliche 30 x 30 cm Betonplatte, darauf evt einen dünnen Gummigranulatstreifen.
Als Pfosten sind Schalungsstützen am praktischsten, da sie einfach hochgedreht und später ggf einfach nachgespannt werden können.
Die gibts auch gebraucht günstig mit 4 oder 6 to Tragkraft, was völlig genügen sollte.

Besonders oben gegen wegrutschen sichern.
 
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