Kellerbelüftungsanlage, einige Fragen

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Guest
Hallo,

ich richte momentan unseren Keller etwas her (Kalkputz+Kalkfarbe, Elektrik etc.) und möchte im Anschluss auch eine Kellerlüftungsanlage installieren (der Keller ist über 100 Jahre alt und dementsprechend ohne Abdichtung im Erdreich, d.h. die Wände sind natürlich entsprechend feucht):

Die Steuerung soll im Keller und außen jeweils Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen und die absolute Luftfeuchtigkeit daraus berechnen, wenn die absolute Luftfeuchtigkeit draußen geringer ist als innen, soll mit einem elektrischen Lüfter die Luft ausgetauscht werden.
Dazu hab ich jetzt einige Fragen:

-reicht ein Lüfter, der die Luft nach außen bläst (eine Lüftungsöffnung für die Heizung ist vorhanden, über die Luft nachströmen könnte, außerdem über die Kellertür; oder ist (wie bei andren Systemanbietern erhältlich) ein Lüfter für Zuluft und einer für Abluft empfehlenswert?

-wie lange dauert es ca. bis die frische Luft von außen (nach einem kompletten Austausch des Rauminhaltes) mit der Feuchtigkeit aus dem Keller gesättigt ist, d.h. wann sollte der/die Lüfter erneut anlaufen, u die Luft wieder auszutauschen - Intervalle?

-Heizung: in dem Keller befindet sich ein atmosphärischer Gasbrenner, kann es da Probleme geben, wenn der Brenner läuft und dann die Kellerlüftung angeht bzw. in Betrieb ist? Ich könnte natürlich, falls nötig, die Lüftungsteuerung mit der Heizungssteuerung koppeln, damit bei Betrieb des Brenners die Lüftung abgeschaltet wird.


Viele Grüße
 
Kellerlüftung

Das läßt sich so nicht beantworten- es hängt vom Grundriß ab, wieviel unterschiedliche Räume?
wie sind diese verbunden oder können Verbindungsöffnungen hergestellt werden?
Ich würde versuchen, die Lüftung unabhängig vom Kessel zu betreiben, also ggf den Heizraum mit einer Tür verschließen. Kesselzuluft klären.

Alles andere wird sicher aufwendiger und regelungstechnisch schwieriger.

Es gibt unterschiedliche Lüfter- manche reversierend mit Wärmerückgewinnung, dann 2 gegenläufig arbeitende, dann welche, die Zu- und Abluftöffnungen im selben Raum haben (solche habe ich)
bei Steuerungen mit Feuchtevergleich kann ein Differenzwert der Luftfeuchtigkeit eingegeben werden oder Intervall-/Zeitsteuerung.
Infos dazu kann ich mailen.
Eine normale Lüftungsanlage funktioniert nicht ohne Abgleich mit einem Gaskessel- außer der verfügt über separate Zuluft.

Andreas Teich
 
und für was soll das gut sein?

Was soll denn erreicht werden? Keller für Wein oder Papier.
Klar ist doch,dass je trockener es wird um so schneller wird etwas nachgesaugt. Das kann auch zu mehr Problemen führen. Wenn z.B. Salze nachwandern können.
Wie trocken soll es denn sein?
 
2 Lüfter

Grundsätzlich sollten Sie die Maßnahme mit Ihrem Schornsteinfegermeister absprechen. Wir installieren i.d.R. 2 Lüfter, die immer gleichzeitiglaufen, wobei einer die Luft rausbläst und der andre die Außenluft ansaugt. Dadurch kommt es nicht zu einem Unterdruck und es können keine Abgase der Heizung in die Kellerräume gesogen werden.
Eine Schaltung mit 2 bis 3 Intervallen von 5 Minuten in der Stunde sind meist ausreichend. Die modernen Schaltungen geben ja die Absolutwerte her und man kann ggfs. nachjustieren.
 
Erstmal für was denn -es fehlt noch die Antwort

Sonst weiß man doch nicht für welchen Zweck.
 
es handelt sich nur um einen Raum..

mit ca. 20m² (5m*4m), Rauminhalt ca. 50m³, zwei kleinen (je 60cm*25cm)Fenstern, leicht zueinander versetzt an gegenüberliegenden Wänden, außerdem gibt es ein Holztür (nicht luftdicht schließend, Zugang von außen im Freien, nicht durchs Haus).
Ein Metallschacht (20cm*20cm) ist von einem Fenster (Höhe ca. 1.80m) auf etwa 80 cm über dem Boden geführt für die Heizung, die Fenster sind ansonsten geschlossen aber nicht luftdicht.
Der Keller ist in den Wintermonaten recht trocken (d.h. keine sichtbaren Feuchtigkeitsflecken an den Wänden), da die Heizung läuft und von außen kalte, trockene Luft nachströmt. In den Sommermonaten läuft die Heizung nur für Warmwasserbereitstellung und die Luft von außen ist wärmer, dadurch gibt es feuchte Stellen an den Wänden (sieht man jetzt anhand des neuen Kalkanstrichs sehr gut, wo es gelblich verfärbt ist, dre Rest ist schneeweiß) und in den Ecken, teilweise bilden sich an der Maueroberfläche Sulfatausblühungen (alles im unteren Bereich bis ca. 1m Höhe vom Kellerboden).
Der Keller dient als Heizungsraum und Waschraum, außerdem als Lagerraum für Getränke etc. Würde darin aber auch gerne Sachen in Kartons Lagern (bzw. habe ich auch schon gemacht z.B. Weihnachtsschmuck), von der Feuchtigkeit im Winter her gab es da keine Probleme, wenn ich durch die Lüftung im Sommer das gleiche Feuchtigkeitsniveau erreichen könnte, wäre das vollkommen ok.
Mit dem Schornsteinfeger werde ich mal sprechen, was er dazu meint.
 
Richtiger Zweck

Genau für diese von Ihnen beschriebenen Zwecke sind die Kellerlüftungsanlagen konzipiert und haben sich dafür auch sehr gut bewährt.
 
ist in dem Fall

nicht anzunehmen das sich die Probleme verstärken werden? Schon jetzt sind Salzausblühungen vorhanden. Möglicherweise weil die Heizung schon ein trockneres Klima als vorher erzeugt hat. Noch trockener bedeutet noch mehr Wassernachschub durch die Wand und damit mehr Salz in der Wand.
Das die Lüftungsanlage wirklich nur das Kondenswasser wegzulüftet bekommt man wie hin?
 
Keller-Lüftungsanlage

ZB haben meine Lüftungsanlagen je einen Feuchtesensor in der Zuluft und einen in der Abluftöffnung.
Bei welchem Feuchtigkeitsunterschied die Anlage in Betrieb geht kann selbst eingestellt werden- ebenso
bis zur welcher Raumluftfeuchtigkeit.

Damit kann Kondensatentstehung ausgeschlossen werden- es ist aber natürlich keine aktive Klimatisierungsanlage- dafür benötigt die nur 6-30 W/h- je nach Stufe des Lüfters.
Weitere Infos gerne per email

Andreas Teich
 
Im Umkehrschluss

müsste es dann ja richtig sein, möglichst feuchte Luft in den Keller zu bringen, damit nicht noch mehr Feuchtigkeit über die Wände nachgezogen wird.
Im Grunde ist das Prinzip simpel (wie von Herrn Teich beschrieben): es wird, dadurch dass nur gelüftet wird, wenn die absolute Feuchte außen deutlich geringer ist als innen, in erster Linie verhindert, dass es zur Kondensatbildung auf den erdkalten Oberflächen kommt. Die Verdunstungsrate wird nur geringfügig erhöht (die Abwärme einer Heizung trägt da schon deutlich mehr zu bei).
In der Praxis hat es sich jedenfalls gut bewährt.
 
Der Umkehrschluss ist richtig.

Wie die Kellerbelüftung funktioniert ist mir schon klar.
Wie wäre ich sonst darauf gekommen das der Keller noch trockener wird und damit noch mehr Salz in die Wand transportiert wird?
 
könnte auch alles sinnlos sein, solange ...

..die Luft wegen der Heizung von aussen nachgesagt wird.
Entweder es gibt eine Trennung z.B. durch Direktansaugung oder es ist alles umsonst. Evtl. mit dem Heizungsfachmann reden.
@
Herr Teich Ihre Vorschläge sind unbrauchbar.
Das was Sie hier und auch anderenorts vorschlagen ist doch falsch. Wenn ein Lüfter die Luft nur rein bläst wird diese automatisch durch Undichtigkeit wieder herausgelassen. Oder wird sonst durch den Überdruck der Keller aufgeblasen bis dieser platzt?
 
Kellerlüftung

Erst lesen, dann urteilen:
ich hatte geschrieben, das sich ein Feuchtesensor in der Zuluftöffnung und einer in der Abluftöffnung befindet-
meinem Sprachgebrauch nach deutet das auf 2 Öffnungen hin...

Durch Überdruck platzende Keller wären ein ganz neues, interessantes Phänomen bei der Altbausanierung.

Andreas Teich
 
@Herr Teich

Ihr Kommentar dazu: die Zuluft und Abluft wird auch geregelt...
Ich darf mich mal bayrisch ausdrücken "Sie Herr Teich stehen im Schmarrn drin, aber merken es nicht".
Wenn der Heizraum schon geschlossen wird - somit diese eindringende Luft vom Kellerklima abgetrennt wird, reicht doch ein Luftentfeuchter völlig aus. Kostet jedoch nur einen Bruchteil und liefert auch noch Wärme. (Vergleich mit einer Wärmepumpe). Und richtig - im Winter wird dieser nicht gebraucht da die Luft nur wenig Feuchte enthält.
Ich kontrolliere die Feuchte und halte diese zwischen 60 bis 65%. So einfach geht das - aus.
Ansonsten ist der Kommentar von "fabig" genau richtig.
 
@fabig

Der Umkehrschluss ist natürlich Unsinn! Feuchte Luft kondensiert an den kalten Kellerwänden. Deshalb muss im Sommer auch die tagwarmen Luft draußen bleiben. Zur richtigen Lüftung von Kellern gibt es ausreichend Fachliteratur. Sie wären tatsächlich der Erste, der der Ansicht ist feuchte Luft wäre genau das Richtige für den Keller.

Der Herr Bromm machts richtig: im Winter trocknet er mit der kalten Luft. Nach ihrer Ansicht wäre allerdings das von Herrn Bromm präferierte Trocknungsgerät Teufelszeug, weil die Wärme ja zu noch mehr trockener Luft und damit zu noch mehr "Wassernachschub" führt. Aber es gibt faule Hausbesitzer, die nicht in den Keller gehen wollen, um zu kontrollieren wie trocken oder wie feucht der Keller ist und die nicht dran denken wollen den Wasserbehälter regelmäig zu leeren. Für die gibt es diese Kellerlüftungsgeräte. Ob ein Luftentfeuchter (typische Leistungsaufnahme von Kleingeräten: 200 W) auf Dauer tatsächlich günstiger ist, als so ein Kellerlüfter (Leistungsaufnahme ca. 50 Watt) und wieviel einem der Komfort Wert ist mag jede/r selber entscheiden.
 
ja der Umkehrschluss

Man kann aber
1. Die Verbrennungsluft direkt zuführen
2. Die Öffnungen/Türen abdichten
Dann stellt sich im Keller die Ausgleichfeuchte ein und es erfolgt kein Transport von Salz ins Fundament.

Vielleicht sollte der TE verraten aus was selbige besteht. Bei Naturstein wird nur der Fugenmörtel geschädigt. Bei Ziegel ist das bissel anders. Den zerlegt es zu Mehl.
 
Wie sagt Herr Bromm?

Dass durch eine feuchtegesteuerte Lüftung Ziegelsteine zu Mehl zerlegt werden, ist in den Bereich der Panikmache zu verweisen. Diese Behauptung entbehrt jeder Grundlage und ist nicht belegbar.

Schade, dass hier ansscheinend weiter das Motto vorherrscht alles niederzumachen, was nicht der eigenen Ideologie entspricht. Das war vor einigen Jahren der Grund, mich aus diesem Forum zurückzuziehen, weil ich nicht mehr gesehen habe, dass es um das Interesse der Fragesteller geht, sondern nur noch um Selbstdarstellung und Rechthaberei.
 
Das Salz zerstört die Ziegel, keine Lüftunganlage. Die sorgt höchsten für mehr Wassertransport durch die Wand.
Das würde natürlich nicht passieren wenn die Wand außen abgedichtet oder der Baugrund relativ trocken wäre.
Deswegen gibt es natürlich auch den sinnvollen Einsatz einer Kellerbelüftung.
 
Kellerfeuchtigkeit

Offenbar ist die Feuchtigkeit nicht so stark und tritt in den Sommermonaten durch Kondensat auf wegen Lüftung mit warmer Außenluft.

Dies kann doch am einfachsten und energiesparendsten mit einer kleinen Lüftungsanlage mit Feuchtesteuerung erreicht werden-
Stromverbrauch 6-30 Watt maximal.
Kondenstrockner haben einen vielfach höheren Stromverbrauch und benötigen Wärme, um effektiv entfeuchten zu können- ganz abgesehen von der Notwendigkeit, ständig das Kondenswasser ausleeren zu müssen.

Da die Lüftungsanlage eine eigene Zu- und Abluftöffnung hat und der Heizkessel über eine eigene Zuluft verfügt kann es bei geschlossenen Heizraumtüren kaum Probleme geben.
Salze stellen hier doch gar kein Problem dar- sind also bei einer gemäßigten Trocknung ziemlich irrelevant.

Andreas Teich
 
Thema: Kellerbelüftungsanlage, einige Fragen
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