"Lüftungsstrategie" für den Gewölbekeller

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von Boedefeld

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Hallo zusammen,

ich hatte ja vor einigen Tagen mein "Leid" geklagt (war: Horizontalsperre nachrüsten, Fachmann Raum Bonn gesucht).

Nun wurde ja als potentielle Ursache für die feuchte Wand auch in der Wand aufsteigendes Kondensat aus dem Gewölbekeller vermutet. Nun war ich gestern im Keller (der ist bis auf ein paar Weinflaschen und leere Einweckgläser leer (auch keine Regale)) und da läuft das Wasser richtig an der Wand hinunter. Wenn man sich ein wenig Zeit nimmt, kann man richtig sehen, wie sich Tropfen bilden und dann die Wand herunterinnen. Nun war es gestern bei uns extrem schwül aber trotzdem....

Nun, wie sollte man einen solchen Keller lüften?
Wir hatten im letzten Jahr einen Gutachter wegen unseres Hausbockproblems (welches Gott sei Dank kein lebender Befall war) da. Der meinte, dass der Keller immer gut gelüftet werden müsste. Aber ohne Einschränkungen kann man das wohl nicht stehen lassen.

Der Kellerraum hat an beiden Seiten ein "Fenster" (mehr ein Loch in der Decke, ca. 20x50cm) welche bisher nicht verschlossen werden konnten.
Ein habe ich erstmal mit einen Styrodurstopfen verschlossen damit es nicht mehr zieht. Und ich habe drei Luftentfeuchter (chemisch) aufgestellt und nach 8h schon 6l Wasser weggeschüttet. Bringt so ein Luftentfeuchter eigentlich was? Oder ist das mehr für das Gewissen?

Ich wollte jetzt Fenster einbauen. Auf der einen Seite mit Lüftungsklappe auf der anderen Seite mit Gebläse.
Aber wie Lüften?
Temperaturgesteuert (Lüfter soll laufen, wenn es draußen kühler ist als im Keller) oder einfach mit Zeitschaltuhr (Lüfter lauft nachts für 1-2h und sorgt so für eine Stoßlüftung)?

Gruß Markus
 
Sehr geehrter Herr Sips,
Aussagen zum richtigen Lüften finden Sie auch auf der Internetseite eines Forummitgliedes, Edmund Bromm.
Mittlerweile hat er ja auch ein Buch heraus gebracht, vielleicht finden Sie dort weitergehende Informationen.
Ansonsten halte ich es für recht fragwürdig, per Ferndiagnose fundierte Aussagen zu treffen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kibies
 
Sehr geehrter Herr Sips,
ich habe nicht geschrieben, daß in Ihrem Fall jemand fundierte Aussagen getroffen hat. Ich halte es generell für fragwürdig per Ferndiagnose eine fundierte Aussage zu treffen bzw. eine Instandsetzungsempfehlung zu geben.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kibies
 
Physik

Ungeachtet der Ferne gibt es physikalische Prinzipien, die immer gleich sind. Z.B. ist die Frage, wann zu Lüften sei, nicht nur von der Temperatur abhängig, sondern auch von der Feuchte. Es gibt - z.B. bei www.conrad.de - Hygrometer, die den Taupunkt anzeigen. Immer, wenn der Taupunkt aussen niedriger als innen ist, entfeuchtet Lüften den Keller. Vielleicht ist es möglich, dies zur Steuerung des Ventilators zu verwenden?

Ansonsten kann man hier und in anderen Forum des öfteren positive Berichte zum Einsatz von Entfeuchtern lesen. Ob es allerdings in ihrem Fall was bringt - das kann man aus der Entfernung wirklich schwer beurteilen. Ein m3 Luft enthält etwa 20 g Wasser. 6 Liter sind also ganz schön viel. Einfach mal ein paar Tage ausprobieren und

Viel Glück
stt
 
Folgendes Gerät

ist mir aufgefallen:

Zila Elektronik, Entfeuchtungssteuerung ES1

www.zila.de

Das sollte für diese Aufgabe geeignet sein.

Grüße

Thomas
 
Hallo,

danke für Eure Beiträge.
Habe jetzt mal den Baumarkt-Spielzeug-Entfeuchter gegen ein geliehenes Profigerät getauscht. In 10h ist der Behäler voll (ca. 15l)...
Hat spürbar und sichtbar was gebracht. Die Wände im Keller (und vor allem im Wohnzimmer) sind sichtbar abgetrocknet.
Am Ende hätte ich die Hauswand garnicht aufgraben müssen...
Na mal schauen.
BTW: Wenn hier jemand behauptet es gibt keinen kapillaren Feuchtransport in Mauern (oder in Ziegelmauern mit Mörtelfuge) so ist das (zumindest so pauschal gesagt) falsch!

Gruß Markus
 
Am bestem ist im Winter lüften

Sehr geehrte Herr Sips,

das ist das Problem - Sie haben bei warmer Aussenluft verbunden mit einem hohen Feuchtigkeitsaufnahmeverhalten den Keller gelüftet.
Die warme Luft hat die Möglichkeit (physikalisch bedingt) mehr Feuchtigkeit aufzunehmen als die in Ihrem Keller vorhandene kühlere Luft - danach erfolgte die Kondensation der Feuchtigkeit aus der warmen Luft an Ihre kälteren Kellerwände. Diese werden bei diesen Prozess immer kühler (das gleiche Prinzip wurde vor Jahren schon einmal für die Erfindung des Kühlschranks entdeckt).
Sie haben vielleicht auch trotz genügender Heizung kalte Füsse in den Räumen? - Dann ist hier was im Argen und abzustellen.
Dies bedingt der Verdunstungseffekt - nehmen Sie eine Flasche Bier und wickeln diese in ein nasses Handtuch - so möchten Sie das dann in die pralle Sonne stellen - die Flasche Bier (Limo - Wasser etc.) wird kalt werden!
Bedenken Sie den unsinnigen Stromverbrauch - lassen Sie sich einfach und unvoreingenommen vor Ort beraten. Es gibt für alles eine Lösung.
Lüften Sie daher besser im Winter - im Sommer in den kühleren Abendstunden (stoßweise und Durchzug vermeiden).

MfG Andrea
 
Thema: "Lüftungsstrategie" für den Gewölbekeller
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