Sanierung einer feuchten Bruchsteinmauer

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Sylvia Brodbeck

Guest
Hallo
unser Einfamilienhaus hat im Keller ringsum eine Bruchsteinmauer. Der Mörtel ist sehr feucht und die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit beträgt über 70%. Nun würden wir gerne weniger Luftfeuchtigkeit (etwa 60%), damit sich keine giftigen Schimmelpilze einnisten können. Was ist zu empfehlen: Infusionen, Abdichten von Innen, von Aussen Abgraben? Mit welchen Materialien? Wer hat Erfahrung?
Sylvia
 
Sanierung einer feuchten Bruchsteinmauer

Warum sollten sich plötzlich auch noch giftige Schimmelpilze in Ihrem Keller einnisten?
Ich vermute mal, das der Keller so schon viele Jahrzehnte existiert.
Ich empfehle Ihnen aller paar Jahre das Mauerwerk mit einem einfachen Kalkanstrich zu versehen (Weißkalkhydrat aus dem Baumarkt mit Wasser angerührt)und die Temperatur im Keller nicht anzuheben. Bei z.B. 14°C sind 70% rel. Luftfeuchte nicht viel an Wasser in der Luft.
Viele Leute werden Sie übrigens um Ihren potentiellen Weinkeller beneiden!
Wenn Sie den Keller z.B. als Heizungskeller nutzen wollen, hilft schon der Einbau eines einfachen Betonbodens auf kapillarbrechender Schicht die Luftfeuchtigkeit drastisch zu senken.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Kalkhydrat woher

Hallo Georg,

Du schreibst "Kalkhydrat aus dem Baumarkt".
Hier fahre ich in Bonn/Rhein-Sieg durch die Baumärkte, Raiffeisenmärkte und Biobaumärkte. Keiner hat (oder kennt überhaupt) Kalkhydrat. Wenn überhaupt ist hydraulischer Kalk zu bekommen.
Ich habe Freund befragt (ebenfalls alter Hof und Hühnerhaltung), auch die kennen keine Quelle.
Im Biobaumarkt sagte man mir: "Die Leute wollen das staubige Zeug nicht mehr."....
Im Raiffeisenmarkt hatte man nur ungebrannten Kalk (CaCo3) zum Düngen.


Gruß Markus
 
Sanierung einer feuchten Bruchsteinmauer

Es wird doch wohl bei Euch ganz stinknormalen gelöschten Weißkalk als Luftkalk geben, hier gibt es den für so um 3,50 € pro Sack.
Wen die Baumärkte es nicht haben, frag doch mal bei einem richtigen Baustoffhändler nach!
Wenn der Biobaumarkt das "staubige Zeug" nicht hat, vielleicht hat er ja Sumpfkalk.
Der ist zwar viel teurer, aber von der Qualität her auch besser.

Viele Grüße
Georg
 
@Markus Sips

Weisskalkhydrat gibts bei uns im Hornbach, Hellweg, Obi, Praktiker und in jedem normalen Baustoffhandel.

Gruß aus Dortmund
Harald Vidrik
 
Bruchsteinmauer

Die Schimmelpilze hatten wir schon, die nisten sich automatisch ab einer durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit von über 65% ein, da die Sporen überall in der Aussenluft vorkommen. Wir liessen den Schimmel analysieren. Es handelte sich um hauptsächlich Aspergillus orchräus und eine Penicillinart. Der erste ist toxisch. Wir entfernten die obersten 3cm des Mörtels, bekämpften den Schimmel und trockneten mit Industrietrocknern die Mauern. Vorher ersetzten wir die Meteowasserleitungen rund ums Haus. Leider stieg nach dem Trocknen der Mauern die Feuchtigkeit,trotz sehr guter Belüftung, wieder massiv an.
Warum empfehlen Sie einen Kalkanstrich? Wegen des hohen pH-Werts auf dem kein Schimmel gedeihen kann?
Sylvia
 
Huher ph-Wert

verhindert das Entstehen von Schimmel!
Als was wird der Keller z.Zt. genutzt?
Besteht die Möglichkeit, im Sockelbereich einen Heizring zu legen?

Gruß aus Dortmund
Harald Vidrik
 
Bruchstein

Der Keller wird als Werkstatt, Fahrradgarage, Lagerplatz für Gartenwerkzeug, Weinkeller und Vorratskeller genutzt.
Die Möglichkeit einer Sockelheizung würde schon bestehen, nur weiss ich nicht ob diese Massnahme allein das Problem lösen würde. Es ist nicht nur Feuchtigkeit, die an der kalten Mauer kondensiert, sondern das Mauerwerk ist wie ein Schwamm und saugt Wasser aus dem Erdreich auf. Wie wäre es mit einem Putz (Biotherm) der Firma Haga.?
Grüsse
Sylvia Brodbeck
 
wie soll auf einer dauerfeuchten Mauer ein Putz haften können?
 
Bruchstein

Tja, wenn ich das wüsste?
Ich frage mich einfach, was helfen würde. Die Spezialisten sind sich da ja auch nicht einig, wie soll es denn ein Laie wie ich beurteilen können?
Aber das hilft mir auch nicht weiter.
Grüsse
Sylvia Brodbeck
 
Sanierung einer feuchten Bruchsteinmauer

Die für Mauerwerk verwendeten Gesteinsarten sind in der Regel nahezu porenfrei und damit kapillar nicht leitend.
Falls Sie ein solches Mauerwerk haben, können sich die Steine gar nicht mit Wasser "wie ein Schwamm" vollsaugen.
Nur die Oberfläche ist nass, wenn sich bei Taupunktunterschreitung Kondenswasser bildet.
Das Fugenmaterial, bei alten Wänden Kalkmörtel, im Inneren der Wand oft auch Lehm- oder Gipsmörtel, ist zwar kapillar leitfähig, hat aber im Vergleich zum Mauerwerk nur eine geringe Oberfläche.
Die Wandfeuchte können Sie in Aufenthaltsräumen durch gezielte Lüftung und Heizung minimieren.
Noch ein Tip:
Wenn Sie im Sommer, bei schönem warmem Wetter den Keller lüften, müssen Sie sich nicht über nasse Wände wundern. Die abkühlende Luft gibt Ihre überschüssige Feuchtigkeit an die Steinoberflächen ab.
Bei Ziegelmauerwerk merkt man kaum etwas, da die alten Ziegel porös und sehr gut kapillar leitfähig sind, Kondenswasser verteilt sich im Ziegel.
Auf dichtem Naturstein bleibt das Kondensat auf der Oberfläche.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Kalkanstrich allein

wird die Luftfeuchte nicht senken.
Ich empfehle Ihnen den Keller frei zugraben, eine vernünftige vertikale Abdichtung anzubringen und den schon erwähnten Betonestrich auf den Fußboden einbauen, welcher noch unterhalb mit einer Schweißbahn abgedichtet werden kann und das Hauptproblem wäre erledigt (Zustrom neuer Feuchtigkeit aus dem umliegenden Erdreich). Was dann noch bleibt ist lediglich die Kapillarwirkung der Feucht in den Fugen des Natursteinmauerwerkes. Dabei gehe ich davon aus, dass dies nicht relevant ist, da hier lediglich die Luftfeucht im Raum verringert werden sollte. Wenn diese Feuchtigkeit zu einem späteren Zeitpunkt immer noch störend ist, so kann dann immer noch eine Chemische Horizontalsperre Abhilfe schaffen.

MfG
J. Zinke
 
Aber was hat die chemische Horizontalsperre mit der Luftfeuchte zu tun?

Nichts aber auch gar nichts!
Und ob es sinnvoll ist außen aufzugraben????
Welche Nutzung ist denn angestrebt?
Papierlagerung oder Kartoffel.
Denn nur davon ist ein Instandsetzungsvorschlag abhängig.
 
@ Herr Bromm

das Problem welches ich in der Beschreibung verstanden habe, ist, dass in diesem Fall dem Fragesteller die Luftfeuchte im Keller zu hoch ist. Diese gilt es zu verringern wenn dies der Wunsch des Fragestellers ist.
Die horizontale Sperrung war ein weiterer Schritt um einen trockenen Keller zu erlangen.

MfG
J. Zinke
 
Massnahmen

Vielen Dank für die Vorschläge. Ich denke, wir graben von Aussen an der feuchtesten Seite des Hauses ab, isolieren, und bringen von Innen einen 6cm dicken Entfeuchtungsputz mit Kalkanteil an. Dadurch werden auch die Mauern etwas wärmer und die Feuchte wird weniger stark kondensieren. Die Fenster versehen wir mit Lüftungen, die wir mittels einer Zeitschaltuhr v.a. nachts laufen lassen. Mit diesen Massnahmen hoffen wir das Problem in den Griff zu bekommen.
Freundliche Grüsse
Sylvia Brodbeck
 
Diese Maßnahmen sind jedoch ungeeignet um die Feuchte im Keller zu reduzieren!

Wenn Kondenswasser eine Rolle spielt, dann bringt das Aufgraben nur den ausführenden Firmen einen Umsatz. Sie sind Ihr Geld los, aber in ein paar Jahren haben Sie das selbe Problem.
Glaubt den jemand - ein Bierkrug im Sommer frisch eingeschenkt - ist undicht nur weil außen das Wasser herunterläuft?
Weiter falsch: Seit wann macht ein Putz - und sei er noch so gut - warm?
Probieren Sie doch nur das mit dem lüften aus und warten ab.
Wobei immer noch nicht klar ist welche Nutzung Sie vorhaben.
Wenn Sie Pilze züchten wollen machen Sie wie unter 1 Ihrer Bewertung.
 
Das Kondenswasser

Das Kondenswasser ist nicht wirklich das Problem, sondern die Feuchte, die durch die Fugen von Aussen eindringt. Daher scheint es mir richtig, das Problem von Aussen anzugehen. Lüften ist sicher sehr wichtig, nur diese Massnahme allein hat unsere Kellerfeuchte nicht massgebend beeinflusst.
Weiter oben habe ich die Nutzung des Kellers angegeben: Werkstatt, Aufbewahrung von Kinderspielsachen, Gartenwerkzeug und Lebensmittelvorräte.
Grüsse
Sylvia Brodbeck
 
Aber wenn es nur Wasser wäre das eindringt, dann sei die Frage erlaubt - wie oft steht der Keller unter Wasser und wie hoch?

Wenn Wasser jetzt aus den Fugen austritt dann läuft es auch die Wände runter und es kommt zu keinem Wasserstau.
Wenn jedoch Wasser eindringt und dann von außen eine Abdichtung erfolgt - also an diesen Stellen gestaut wird, dann läuft es halt über die Boden,- oder an anderen Wandflächen heraus.
Hierzu gilt das Prinzip der kommunizierenden Röhren.
Ob das die Statik des Gebäudes aushält?
Besser innen eine Vorsatzschale z. B. mit dem I-Bausystem um die Feuchte zu reduzieren. Evtl. im Anschluss einen Luftentfeuchter installieren, dann ist auch das Kinderspielzeug nicht gefährdet.
 
Und dann schaut es so aus und bleibt auch so....

Klar ist, die Wand wird nass bleiben. Aber der Raum ist gut Nutzbar.
Und ob die Wand 4 oder 18% feucht ist, ist doch egal. Hier geht es um die Nutzung und nicht um die Wärmedämmung wie bei einer Wohnung.
Wer denkt darüber nach wie feucht die Fundamente einer alten Burg sind und ob der Dreck unter den Häusern geschädigt wird?
Wenn es gleichmäßig feucht bleibt passiert nichts.
Die Nutzung ist wichtig, alles andere verursacht viel Kosten und bleibt fragwürdig!
immer Kosten -Nutzen bedenken.
 
Thema: Sanierung einer feuchten Bruchsteinmauer
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