Kalkkaseines im Altbau-Keller

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Nathan

Guest
Ich habe inzwischen viel darüber gelesen. Aber eine Sache ist mir noch nicht klar. Ist es sinnvoller im (inzwischen intelligent belüfteten) Keller reine Kalkmilch zu streichen, die möglicherweise kreidet oder sinnvoller eine Kalkkaseinfarbe herzustellen? Das Kasein könnte zwar als organischer BEstandteil Nährboden für SChimmel bilden aber das soll ja der Kalk gleichzeitig durch sinen hohen pH verhindern oder?

Was ist denn jetzt tatsächlich sinnvoller?

Habe auch von Alaun und Borax gehört. Aber: Borax macht angeblich unfruchtbar (hab zwar genug Kinder aber irgendwie gefällt mir der GEdanke nicht), Alaun mag angeblich meinen Kalkzementputz nicht und baut durch seinen Schwefel den Zement auseinander.
 
Habe

meine garage und den Stall mit Weißkalk gestrichen, da färbt eigentlich nichts mehr ab. Habe dazu aber hgleich die Baufeuchte nach dem Putzen genutzt. Wie wird denn der Keller genutzt ?
 
Hallo,

wenn es sich um einen reinen Lagerkeller handelt, wird sicher ein einfacher Kalkanstrich aus Sumpfkalk oder dem günstigeren Kalkhydrat ausreichen und ist auch die günstigste Alternative. Um bessere Festigkeit zu erzeugen kann man auf den Kalk bezogen noch etwa 0,5 bis max 1 % Farbenleim (Methylcellulose, z.B. Glutolin L) zusetzen. Natürlich wird mehrfaches Streichen erforderlich sein bis zur Deckung.

Wenn der Keller jetzt aber anspruchsvoller genutzt werden soll und ein gute Abriebfestigkeit gewünscht ist, dann rate ich zu einer fertigen Sumpfkalkfarbe, z.B. aus unserem Haus.
Diese zeichnen sich neben der festen Bindung durch erheblich bessere Deckkraft aus, so dass eine Abdeckung in der Regel nach nur 2 Anstrichen erzielt wird.

In feuchtegefährdeten Bereichen sollte man generell den Anteil organischer Zusätze so gering wie möglich halten.
Deshalb rate ich von einer Kasein- oder Kalkkaseinfarbe ab.

Der alleinige Schutz vor Schimmel durch hohen pH-Wert einer Kalkfarbe wird vielerorten proklamiert ist so jedoch nicht richtig. Frische Kalkfarbe ist stark alkalisch (pH 13) und wirkt bei Verarbeitung desinfizierend. Die hohe Alkalität bleibt noch ein paar Tage oder Wochen bestehen und sinkt dann allmählich ab. Für die Bindung muss ja das Calciumhydroxid mit Kohlemdioxid zu Calciumcarbonat reagieren. Calciumcarbonat hat dann aber pH-Werte von nur noch 8,5 bis höchstens 10. Das ist nicht mehr für jede Schimmelart abschreckend.
Ein weiterer Schutz vor Schimmel ergibt sich dann nicht mehr zwingend nur über die Alkalität sondern über die von der Kapillarität hervorgerufenen Anti-Kondenseigenschaften und natürlich der allgemein hervorragenden Diffusionsfähigkeit.

Achja, und Borax bekommen Sie so ohne weiteres gar nicht merh zu kaufen, da als idiotischerweise (meine pers. Meinung) "reproduktionstoxisch" eingestuft. Und Alaun hilft meines Wissens (lerne aber gern dazu) überhaupt nicht gegen Schimmel und ist leicht sauer.

Gruß
M. Meißner
 
Baufeuchte genutzt?

Meinst du damit, dass du direkt (also bevor es staubtrocken war) nach dem Verputzen den Kalk aufgetragen hast? Kalk braucht ja relativ lange (Wochen) noch eine Restfeuchte um richtig hart zu werden oder? Ich habe mit Kalkzementputz verputzt.

Der Keller soll im Wesentlichen ein Lagerraum für Wein, verpackte Lebensmittel und Haushaltsgeräte/Putzsachen sein. Die Regale werde ich mit Abstand zur Wand montieren/aufbauen.
 
Danke

...für die ausführliche Antwort.
 
noch während

habe ich mit Weißkalk gefilzt und das mehrmals. Nach wenigen Tagen (das war unterschiedlich, immer von freier Zeit abhängig) habe ich mit Weißkalk dünn gestrichen. Das hat ausreichend gedeckt.
 
Thema: Kalkkaseines im Altbau-Keller

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