Gewölbekeller sinnvoll abdichten und isolieren

Diskutiere Gewölbekeller sinnvoll abdichten und isolieren im Forum Keller & Fundament im Bereich - Wir planen den Bau eines Gewölbe-Weinkellers aus Betonfertigteilen auf einer Betonplatte. Da wir auf einer Anhöhe wohnen, haben wir in diesen...
S

Sandro

Guest
Wir planen den Bau eines Gewölbe-Weinkellers aus Betonfertigteilen auf einer Betonplatte. Da wir auf einer Anhöhe wohnen, haben wir in diesen Bodenschichten kein Grundwasser, die Baugrube war immer trocken. Der Boden besteht zum größten Teil aus Sandstein. Die Kellerstirnseite ist mit dem Eingang zur Nordseite ausgerichtet, so dass die Besonnung kein Problem sein sollte. Nach der Isolierung und Abdichtung werden wir noch ca. 100 cm Erde auf dem Keller verteilen. Die Vorder- und Rückfront werden wir mit Kalksandsteinen vermauern und anschließend mit Bruchsteinen verkleiden. Der Bodenbelag wird aus in Sand verlegten Antikziegeln bestehen. Für die Belüftung werden wir ein Erdregister (ca. 15 Meter) um den Keller verlegen (ca. 2 Meter tief), wobei die Zuluft über das Erdregister zum Weinkeller gelangt, wo ein zeitgesteuerter Ventilator für Lüftung sorgt? Durch zeitverschobene Lüftung im Sommer oder Winter sollte sich dabei eine recht konstante Temperatur erreichen. Dazu ist dann wohl eine Isolierung notwendig. Wie sollte Ihrer Meinung nach eine optimale Isolierung und Abdichtung gegen Feuchtigkeit erfolgen?

Oft wird folgender Aufbau empfohlen:

- Voranstrich
- Dickbeschichtung
- Dämmung mit Styrodur (Gibt es eine flexible Alternative für die Gewölbedecke?)
- Noppenbahn als Schutz und Dränsystem
- Ringdrainage (Kies als Schüttmaterial)

Ist der Aufbau sinnvoll? Gibt es Alternativen? Welche Produkte sind am besten geeignet?
 
Das nenn ich mal ein Sinnvolles Bauvorhaben!

Hallo Sandro,
Gegen die Abdichtung gibt es nichts zu Sagen.
Wofür aber die Dämmung?

viele grüße jens
(hab jetzt Appetit auf einen Roten)
 
Dämmung für geringe Temperaturunterschiede

Für ein optimales Weinklima sollte der Kellerraum geringen Temperaturschwankungen unterworfen sein, da sonst der Wein schneller oder langsamer altert als gewünscht.
 
Oben schreibst Du das 1m Erdreich drüber kommt.
Oder hab ich da was falsch verstanden?
 
... stimmt, wie dick muss denn d.E. die Erdschicht mindestens sein, damit ich auf eine Dämmung verzichten kann?
 
Ein Meter sollte genügen um deine Leckereien ausreichend zu Temperieren.
Vielleicht meldet sich ja hier noch ein Planer oder Architekt zu Wort der mit der Weinkellertemperierung schon Erfahrungen hat.

gruß jens
 
@ Jens

Hallo Jens,

kannst Du mir noch einen Tipp für die Fugen geben, die beim Zusammenstellen der Fertigbetonteile enstanden sind? Kann ich das auch mit dem Voranstrich (Betongrund z.B. von Pecimor) machen oder gibt es dafür noch etwas Spezielles. Darauf soll dann ja später die Bitumen-Dickbeschichtung.
 
Sandro, die Fugen werden vor dem Aufbringen der Dickbeschichtung mit einem Dichtungsmittel konformen Fugenband abgedichtet. Die Verlegung sollte in Schlaufenform ausgeführt werden, was bedeutet das im Bereich der Fuge das Fugenband nicht an der Fuge haftet sondern, um es Laienhaft auszudrücken, in diesem Bereich eine Blase hat. Die Dickbeschichtung wird anschließend über das Band hinweggeführt.
Das Fugenband bekommst Du beim Lieferanten der Dickbeschichtung, die haben das im Programm.

gruß jens
 
Erdkeller

Hallo Sandro,

bei einem Meter dürfte tatsächlich noch Isolierung nötig sein. Ich kann aber mal Beschreiben, wie man die Erdkeller früher errichtet hat, um ein möglichst gleichmäßiges, natürliches Klima zu erhalten:

Erdkeller können in zwei wesentliche Bauarten unterschieden werden: Zum einen wird ein Loch im Erdeich ausgehoben, hier ein auf Mauerwerk ruhendes Gewölbe geschaffen und dieses mit dem Aushub bedeckt. Die häufigere Bauart wird in ebengleicher Bauweise am Hang ausgeführt, hier ist die Ausbildung eines Zuganges einfacher. Diese Kellerart findet sich eher im Randbereich von Siedlungen als in deren Mitte.

Gewöhnlich sind Erdkeller mit einer Lage aus vier Meter Erdreich überdeckt. Wärme breitet sich im Erdreich mit einer Geschwindigkeit von etwa acht Metern im Jahr aus, was bedeutet, das im Erdreich die jahreszeitliche Temperaturkurve genau andersherum verläuft wie an der Oberfläche: Die kalten Temperaturen des Winters erreichen den Keller erst im Sommer, im Winter dagegen erhält der Keller die größte „Wärmezufuhr“.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Thema: Gewölbekeller sinnvoll abdichten und isolieren
Zurück
Oben