Kauf éines Fachwerkhauses

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Lex

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Hallo
Ich bin drauf und dran mir ein altes Fachwerkhaus zu kaufen.
Bj. so um 1600.
Substanz ist relatief gut.
Habe aber bedenken ob ich mit dem Denkmalschutz zurecht komme.
Wenn ich z.B. am Fachwerk was machen will , muß das ein zugelassener Fachbetrieb sein, der auf Denkmalschutz spezialisiert ist. Stimmt das ??
....Habe noch 1000 Fragen....
 
Sprich doch die Denkmalbehörde dirket an.

In den Denkmalbehörden sitzen Menschen. Alle sind nach meinen Erfahrungen unterschiedlich und haben nur eines gemeinsam ... Sie wollen ernst genommen werden.

Sprich sie vor dem Kauf an. Sie werden dir ggf mehr über das Haus sagen können und dir sicher auch einige Ängste nehmen können.


Bei den Stellen mit denen ich bisher zu tun hatte stimmt deine Frage übrigens nicht. Wichtig ist mehr die fachgerechte Ausführung und nicht von wem.
 
noch ein Tip von mir:

überlege erst, was daraus werden soll und was wahrscheinlich gemacht werden muss. Vielleicht hift ein Sachverständiger so eine Art Aufgabenliste zu erstellen mit den Kapiteln Pflicht, Kür und alles was dazwischen verhandelbar ist.

Dann rede mit dem ggw. Besitzer, welche Erfahrungen er mit dem DS hat, wo vielleicht bisher die Knackpunkte gelegen haben, was bisher gut gegangen ist und was gar nicht ging.
Dazu müsste er schriftliche Unterlagen haben, aus denen die Vorstellungen des DS grob hervorgehen und denen man auch entnehmen kann, was wirklich geschützt ist.

Gehe danach Dein Aufgabenheft (und auch Deine Finanzen) nocheinmal durch und mache einen Termin mit dem DS, vorzugsweise auch vor Ort. Dabei könnte es hilfreich sein, den SV vor Ort zu haben, der ja schon etwas besser erklären kann, welche Dinge bleiben können und was unbedingt gemacht werden muss.
Dabei gilt: was wirklich hin ist, ist verloren und Dinge die neu gemacht werden müssen, dürfen auch neu aussehen.

Aber (ein Beispiel): der Charakter einer Fassade, die noch intakt ist, darf natürlich nicht durch Plastikfenster in entstellender Weise verändert werden. Wenn die Fassade aber unwiederbringlich hin ist, sollte sie neu gestaltet werden und auch als neues Element erkennbar sein.

Der DS ist ja nicht daran interesiert, Dich zu schikanieren. Der möchte nur seine Vorstellung, wie mit dem Gabäude zu verfahren ist, pflichtgemäß durchsetzen. Deswegen ist es sinnvoll, diese Vorstellungen vorher grob zu kennen.
Vielleicht sind diese Vorstellungen auch vollkommen falsch, weil die Infos beim DS über die Bausubstanz schon viele Jahre alt sind. Könnte ja sein, dass in der Zwischenzeit aus dem niedlichen Häuschen eine verwarzte Ruine geworden ist.

Viel Glück

Götz

(gibt's ein Foto?)

p.s.

Mir ist noch etwas eingefallen:

wenn's wirklich eine Gebäude von etwa 1600 ist, das man da kauft, muss man sich im Klaren sein, dass es nicht mehr sehr viele Gebäude aus dieser Zeit gibt. Da dürfte der DS etwas strenger sein, mit gutem Grund, wie ich finde.
Hier ist viel Verantwortungsbewusstsein, Sachkenntnis und Fingerspitzengefühl gefragt.
 
Erfahrung

Hallo,

nach meiner Erfahrung mit Denkmalschutz kostet das vor allem extrem viel Zeit. Das sollte man nicht vergessen. Einfach mal schnell was machen geht an solchen Haeusern nicht. Zuerst guckt sich das jemand vom Amt an, dann kommt evtl. noch ein Restaurator ins Spiel, dann geht es wieder ueber die Aemter... Da ist schnell ein halbes Jahr vergangen bis die Arbeiten wirklich beginnen. Ansonsten gibts nicht viel Probleme wenn man ohnehin sinnvoll bauen moechte, d.h. nichts zerstoeren und mit natuerlichen Baustoffen wie Holz, Kalk, Lehm.
 
sehr lange hat's bei uns nicht gedauert.

1. Begehung mit DS und Architekt im Oktober
2. Detaillierte Angabe aller geplanten Maßnahmen Ende November gemäß Vorabsprache
3. Bestätigung durch DS noch im Dezember.
4. Baubeginn im 3. März.

Seit dem halten wir uns aber auch 'weitgehend' an die Absprachen und haben kein weiteren Anträge mehr eingholt.
 
Kauf éines Fachwerkhauses

...ihr dürft mich nicht falsch vestehen...nein ich habe nichts gegen Denkmalschutz...im Gegenteil..
Habe auch nichts gegen krumme Wände und schiefe Decken, hat alles irgendwie seinen eigenen Scharm.
Binn Schreiner und Möbelrestaurator.
Ich traue mir zu ein eigenes Urteil über dieses Haus zu machen.
War auch schon mit mehreren ' Fachleuten ' im Haus. Letzterer ist ein bekanter Architeckt von mir, der sich die Geschichte mal kurtz angeschaut hat und mir einige Horrorgeschichten vom Denkmalschutz erzählt hat. Unteranderem das nur ein Handwerksbetrieb in Frage kommt, der mit Denkmalschutz erfahrung hat. Solche Handwerksbetriebe werden angeblich vom Denkmalschutz ausgesucht.
Ich bin auch dafür das alte Sachen unserer Nachwelt erhalten bleiben solten. Aber wenn ich z.B. ein paar Fachwerkbalken mit einem Zimmermann unter, einbezug der alten Verbindungstechniken,auswechsel....oder ich selbst einen orginal Innenputz aufziehe, ........was schpricht da dagegen....
Ich habe keine Angst vor den baulichen Masnahmen, nein, ich binn nur sehr verunsichert bzw. habe mich von Fachleuten verunsichern lassen, wegen des Denkmalschutzes.
 
Das ist Blödsinn das die Denkmalschutzbehörde vorschreibt welche Handwerker Sie beauftragen müssen oder dürfen.

Das bestimmt immer noch der Auftraggeber, darum heißt das auch so.

Grüße
 
Wie

schon gesagt bestimmt der Auftraggeber wer "randarf"

Grundsätzlich würde ich bei der Auswahl der Handwerker den der Erfahrung mit diesen Arbeiten hat, bevorzugen.

Grüße
 
Thema: Kauf éines Fachwerkhauses
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