Kalkputz innen auf Kalktuffwand (welcher Sand)

Diskutiere Kalkputz innen auf Kalktuffwand (welcher Sand) im Forum Farben & Stuck im Bereich - Liebe Fachwerker, seit ich vor einem Jahr ein Bauernhaus von ca. 1900 gekauft habe, lese ich hier im Forum fleissig mit, um an dem alten Haus...
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Wiener

Guest
Liebe Fachwerker,

seit ich vor einem Jahr ein Bauernhaus von ca. 1900 gekauft habe, lese ich hier im Forum fleissig mit, um an dem alten Haus nichts falsch zu machen.
Jetzt machen wir den Putz auf der Innenseite der Aussenwände neu.
Der Putz soll selbst hergestellt werden aus:
1 Teil Kalk Märker CL90-S
4 Teile Sand

Jetzt die Frage: Welchen Sand nehmen wir da. Im Kieswerk gibts
Mauernd 0-4 ungewaschen
Kabelsand 0-6 ungewaschen (dort wohl fast dasselbe)
Flussand 0-4 gewaschen

Mein Gipser meint( (fetter) ungewaschener Sand wäre richtig.
Was ist da eigentlich der Unterschied?

Schon mal ein Danke für Euere Mühe.

Der Wiener
 
Mit dem Jurakalk bist du ja schon auf dem richtigen Weg.

Das Mischungsverhältnis 1:4 ist ein (oberer) Richtwert. Das Ideal liegt irgendwo zwischen 1:3 bis 1:4. Du wirst also fünf bis sieben Säcke (25kg) für einen Kubikmeter Sand benötigen.

Ideal ist wenn jedes Korn von Bindemittel umhüllt ist, so das ein sehr plastischer Mörtel entsteht. Der Kalkbedarf richtet sich demnach nach der spezifischen Oberfläche des Sandes. Die wird mit feinerem Korn größer.

Im Gegensatz dazu wird ein geringer (magerer) Kalkzusatz für sandende Putze sorgen, da nicht alle Körner in die Matrix eingebunden werden. Zuviel Bindemittel vermindert hingegen wieder die Festigkeit und führt zu Schwundrissen, da das Bindemittel beim abbinden schrumpft.

Kalk- oder Dolomitbrechsande (0/2 oder 0/5 mm) aus dem Steinbruch kannst du wohl regional nicht beziehen?

Diese haben von Natur aus die geforderte Reinheit für geeignete Putzsande.

Ansonsten ist ein gemischtkörniger Sand am besten. Deswegen lassen wir den Fluss-Sand gleich beiseite.

Ein ausreichender Feinanteil füllt die Zwischenräume des gröberen Korngerüstes auf und sorgt so für mehr Festigkeit.

Oft verschneidet man "Putzsande" 0/2 und 0/4 mm hälftig miteinander um so eine "Sieblinie" mit ausreichenden Feinanteil zu erhalten.

Praktisch kannst du die Eignung mit dem "Knödeltest" prüfen. Lässt sich aus dem feuchten Sand, mit den Händen ein Knödel formen, der ausreichend zusammenhält, sollte er gut geeignet sein.

Auch soll der Sand möglichst wenig tonhaltige oder lehmige Verunreinigungen enthalten. Diese machen sich oft durch starke "Färbung" des Mörtels bemerkbar.

Der Mauersand sollte regelmäßig ggf. im Verschnitt brauchbar sein, wenn er wenige Verunreinigungen enthält ist ungewaschen prima.
 
Putzen

Bei dem Alter wird das wohl ein sinnloses Unterfangen mit Kalkputz.
 
An mauertrocken

und welche Tatsachen liegen Ihrer Aussage zu Grunde?
 
Wie soll der frische Spritzbewurf trocknen?

@Mario

Hallo Mario,
vielen Dank für Deine Tipps. Wir haben ungewaschenen Mauersand genommen, der sah gut "gemischtkörnig" aus und hat leckere "Knödel" gemacht.
Welche "Verunreinigungen" da sonst noch drin sind weiß der Mann von der Kiesgrube nicht.
Alles stammt wohl aus der Rißeiszeit.

Jetzt sind die (vom alten Putz befreiten) Wände mit einem ersten Spritzbewurf versehen, der bis jetzt sehr gut hält.

Die neuen Fragen sind jetzt:
Wie trocknet der?
Wie lüfte ich?
Wie feuchte ich nach und wie oft (Luftfeuchtigkeit im Moment 85%)?
Wann kann ich weitermachen?
Muß man vor der nächsten Lage (Grundsatz) die "Sinterschicht" abreiben/abbürsten?

Wieder meinen Dank schon mal Vorneweg

Der Wiener
 
Innenputz

Leider haben Sie vergessen zu erwähnen WIE die zu putzende Fläche beschaffen ist, also Ebenheit und Material.
Ein Spritzbewurf ist erforderlich bei Beton, Hohlblocksteinen, Natursteinen, Klinkern oder ähnlichem schlecht saugendem Untergrund; dann noch als Aufbrennsperre wenn verschiedene unterschiedlich saugende Wandmaterialien vermauert wurden.
Eine ebene, homogene Ziegelwand braucht keinen Spritzbewurf, sie kann direkt verputzt werden.
Bei Unebenheiten, Ausbrüchen usw. ist ein Vorputz erforderlich. Der dient zur Schaffung einer ebenen, gleichmäßig saugenden Fläche auf die dann der Oberputz aufgezogen wird.
Dicke der Oberputzlage: 10 bis 15 mm bzw. mindestens das vierfache der max. Korngröße. Für Innenputz bedeutet das eine Korngröße von 2 mm.
Spritzbewurf besteht aus dünnflüssigem Zementputz, er wird warzenfürmig aufgespritzt; 2/3 der Fläche sollten mindetstens davon bedeckt sein. Luftkalkputz ist dafür ungeeignet.
Ein Vorputz besteht aus Kalkzementputz PII.
Je nach Witterung kann nach ein paar Stunden oder nach einem Tag weitergearbeitet werden.
 
Den Vorspritz lässt man ansteifen, so 4-6 Stunden und dann geht es weiter.

Wenn du den Vorspritz über Nacht stehen lässt, kannst du ihn am nächsten Tag etwas mit der Kelle "aufreißen". Dann muss auch etwas nachgefeuchtet werden.

Kalkputz niemals auf trocken Untergrund verarbeiten.

Es mit der Feuchteversorgung aber auch nicht übertreiben. Die Putzflächen sollten 3 Tage "feucht" stehen also noch nicht komplett weiß auftrocknen. Bei deinem Klima reicht es wohl wenn du da einmal am Tag mit der "Blumenspritze drüber gehst. Es gibt Leute die Befeuchten ihre Putze so stark das diese noch nach Tagen weich sind, dass darf nicht sein.

Also der Putz muss Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen, nicht übernäßen und ab und an mal Stoßlüften.

Es kommt drauf an wie die Fläche sein soll.

Spritzbewurf, angesteift.

Grundputz 3 Tage Trockenzeit, dann schwindet der Putz nicht mehr, so das sich in der Decklage keine Risse bilden.

Fläche rapportieren. Anfeuchten.

Decklage je nach dem. Grobmörtel abgezogen und verrieben und mit Sumpfkalk schlämmen oder "Schweißputz" aus Feinsand (oder Werkmörtel) 0,5 oder 1 mm (1:1,5) oder Kalkglätte.

Drei- (Fünf-) Kornregel beachten. Putzschichtdicke mindestens 2 fache Kornstärke, maximal 5 fache Kornstärke.
 
Kalktuffwand 50 cm uneben

@Georg Böttcher

Kalktuffwand 50 cm von ca. 1900 sehr uneben.
1. Lage Putz:

1 Teil Kalk (CL90-S)
4 Teile ungewaschener Mauersand 0-4
+ 1 Kelle Weißzement auf den Sack Kalk

mit der Kelle (auf gut vorgenässten Untergrund) angeworfen
(vielleicht ist Spritzbewurf der falsche Begriff).
Jetzt sind die gröbsten Unebenheiten angeglichen, die Putzschicht aber entsprechend ungleich 1/2 bis 2 cm.
Daher die Frage nach der Trocknung.

@mario Super!
also ists wohl auch kein Vorspritz. Sorry bin Anfänger

Der Wiener
 
Thema: Kalkputz innen auf Kalktuffwand (welcher Sand)

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