Kalkfuge mit Trassmehl für eine Wand aus Feldbrandsteinen?

Diskutiere Kalkfuge mit Trassmehl für eine Wand aus Feldbrandsteinen? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Wir möchten die Wände unserer Scheune neu verfugen. Da die alten Feldbrandsteine relativ porös sind, möchten wir keine Fuge mit Zement. Deshalb...
F

Florian Tellmann

Beiträge
3
Wir möchten die Wände unserer Scheune neu verfugen. Da die alten Feldbrandsteine relativ porös sind, möchten wir keine Fuge mit Zement. Deshalb haben wir es mit Kalkhydrat (alternativ auch mit Sumpfkalk) probiert - 3 Teile Sand : 1 Teil Kalk. Allerdings gefällt uns die weiße Farbe nicht. Wir möchten lieber eine Fugenfarbe, die in die Richtung Sandfarben, Ocker oder beige geht.
Wir haben es mit Proben von "dunklem" (braun bis Ocker) Sand getestet und fanden die Ergebnisse ok. Leider wissen wir nicht, um welchen Sand es sich handelt und wo dieser zu bekommen ist. In unserer Gegend (Kevelaer) haben wir keinen "dunklen" Sand gefunden - hier und im (weiten) Umkreis ist anscheinend jeder Sand grau bis weiß.

Alternativ gefällt uns der Farbton, wenn wir dem Kalkmörtel (3:1) noch Trassmehl (Kein Trasszement) beimischen. Allerdings brauchen wir mindestens 1/2, besser 1 Teil Trassmehl und kommen auf ein Verhältnis: 3 Sand : 1 Kalk : 1-1/2 Trassmehl. Die Probefugen wirken weicher/flexibler als Fugen mit Zement. Nach der Aushärtung nehmen sie auch noch gut Wasser auf.

Da in anderen Beiträgen vor Trass oder Trasszement gewarnt wird , weil die Fugen zu hart werden, möchte ich hier gerne Rat einholen - ich habe Sorge, dass unsere Feldbrandsteine Schaden nehmen könnten.

Sonnige Grüße aus Kevelaer
 
Trassmehl ist ein latent hydraulisch wirkendes Bindemittel. Es entfaltet selber keine Bindekraft, sondern nur zusammen mit Kalk.

Der Zusatz wird gemeinhin mit 10 bis 30 Prozent auf den Kalkanteil bemessen (1 Raumteil Kalk / 3 Raumteile Sand / 0,1 bis 0,3 Raumteile Trassmehl).

Anstelle davon kann auch ein natürlich hydraulisches Kalkhydrat verwendet werden (NHL 2), das hat eine graubeige Färbung.

"Trasszement" hat eigentlich nichts mit Trass zu tun, sondern ist ein Synonym von Zement der mit Hüttensand verschnitten ist.

Zur Färbung könnte wenn man den passenden Sand nicht findet Ziegelmehl dienen oder ein wenig (!) Lehmpulver.

Ansonsten lassen sich mit Pigmenten aus gelben, roten und schwarzen Eisenoxiden jegliche Sandtönungen mischen.
 
fachwerk-I18199_201782194129.jpgSchau mal

Schau mal die Sockelfugen und die ersten 3 Ziegelfugen.
Mit Ziegelmehl : CL90 : Sand = 1 : 3 : 9
 
Dankeschön....

Danke für die Vorschläge. Wir haben uns jetzt ersteinmal den NHL bestellt und werden damit ein paar Probefugen machen.
Ist es denn schädlich, wenn wir soviel Trass dem Mörtel beimischen? Oder wäre mit den genannten 30% schon die maximale Härte erreicht und weiterer Trass würde nur der Farbgebung dienen?
Wie viel Lehm in RT dürfte man denn beimischen?
Ziegelmehl erscheint uns zu rötlich.
 
fugen-gefallen-wasserschlosses-i22654_201881151544.jpgUnsere Fugen

So sehen die alten Fugen aus. Das würde uns gut gefallen. In Arcen in NL haben wir uns die Fugen des renovierten Wasserschlosses angeschaut - diese sind dunkler (Braun - dunkel beige - Ocker). Sie sehen aus wie Trassmehl, bevor es in den Mörtel kommt. Dieser Farbton würde uns auch gut gefallen. Wir haben aber keine Idee, wie man die Fugen so hin bekommt.
 
Das abgebildete Mauerwerk wurde wahrscheinlich in den (Sand-) Kalkmörtel gesetzt. Der Sand hat auch deutliches Überkorn.

Vermutlich war das Mauerwerk auch mal verputzt und war nicht als Sichtmauerwerk vorgesehen.

Bei einer haltbaren Verfügung sollten die Fugen auch oberflächenbündig sein und Rücksprünge maximal 2mm betragen.

Die Farbe sollte sich doch mit dem passenden Sand ergeben. Ich kann mir jetzt so richtig nicht vorstellen das man gar nichts bekommt. Die Farbe wird durchs Ausgangsgestein, sowie durch Eisen- und Manganoxide bestimmt. Da kann es regional schonUnterschiede geben.

Der Trass ist halt eine "Mehlkornfraktion" das verbessert die Sieblinie aber im Übermass ergibt sich dann auch kein stabiles Korngefüge mehr. Das Trassmehl wird ab einer Menge irgendwann einfach als "Zuschlag" wirken, da die hydraulische Erhärtung (Hydratation) durch den reaktiven Kalkanteil limitiert wird.

Lehm würde dann ebenfalls den Feinsand bzw. Feintone im Zuschlag stellen, was in minderer Menge kaum relevante Materialveränderungen mit sich bringt.
 
Thema: Kalkfuge mit Trassmehl für eine Wand aus Feldbrandsteinen?

Ähnliche Themen

O
Antworten
4
Aufrufe
688
Georg Böttcher1
G
Zurück
Oben