Jute als Putzträger

Diskutiere Jute als Putzträger im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, die Idee ist, auf eine Wand (Holzkonstruktionswand massiv) ein engmaschiges Jutenetz aufzutackern und mit Lehm zu verputzen. Hat das schon...
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Margot

Guest
Hallo,

die Idee ist, auf eine Wand (Holzkonstruktionswand massiv) ein engmaschiges Jutenetz aufzutackern und mit Lehm zu verputzen.
Hat das schon Jemand gemacht hier?
Danke gruß Margot
 
Holzwand mit Lehmputz

Hallo Margot
kannst du zur besseren Beurteilung ein Foto der Holzwand einstellen?
Wie dick willst du den Lehm auftragen?
Wie ist der gesamte Wandaufbau- falls es sich um eine Außenwand handeln sollte.

Andreas Teich
 
Jute

Hallo,

die frage war, ob das schon Jemand gemacht hat.
Das Jute eine Armierung ist, ist bekannt!
Das bei Balken Jute als Putzträger verwendent wurde
habe ich schon gesehen.
Deshalb die frage, ob es schon Jemand Flächig probert hat.
Gruß Margot
 
fachwerk-I3461_201619101110.JPGPutzbewehrung

Natürlich wurde Jutegewebe zur Putzarmierung eingesetzt. Ob es heute noch jemand verwendet? Ich kenne jedenfalls keinen Lehmbauer. Jutegewebe hat zu viele Nachteile in der Verarbeitung und in der Funktion. Es ist viel schwieriger einzubauen als die üblichen Armierungsgewebe da es weich und nachgiebig ist, sich sehr schnell verformt und aus faserigem, relativ engmaschigem Garn besteht. Die Hauptfunktion eines Armierungsgewebes, lokale Spannungsspitzen im Putz auf größere Flächen zu verteilen und so Rissbildungen zu minimieren kann es nur schlecht erfüllen da die Kreuzungspunkte des Garns im Gewebe beweglich sind. Es gibt mittlerweile Naturgewebe z.B. aus Flachs die weißleimummantelt sind und diesen Nachteil etwas ausgleichen können.
Durchgesetzt haben sich in der Praxis die üblichen synthetischen Putzarmierungen in Gitterform mit Maschenweiten um 5 - 10 mm.
Als Putzträger ist Jutegewebe noch schlechter geeignet, genauer gesagt untauglich.
Es steht Ihnen natürlich frei Ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln.
You consider the blancmange by eating.
 
Jute als Armierung

Hallo,

ich kenne 4 Häuser mit Wandheizung die mit Jute armiert sind.
Da ist nirgentwo ein Riss!!
Die Lehmbauer sind einfach zu faul, mit Jute zu arbeiten-das scheint mir das größte Problem.
Scheinbar hat die Industrie die Lehmbauer auch schon voll im Griff.
Gruß Margot
 
Putzträger

Ihnen geht es wohl nur ums Recht haben, Margot.
Sie wollten wissen ob Jute als Putzträger geht.
Nein.
In Ihrem o.g. Beispiel geht es um Putzarmierung und jetzt auch noch um faule Lehmbauer. Übrigens; könnte es möglich sein das die Leute nicht faul sind sondern mehr vom Lehmbau verstehen als Sie?
Das sollten Sie mit in Betracht ziehen.
Wenn nicht:
Suchen Sie sich einen fleißigen Lehmbauer der Jute nimmt und zahlen Sie den Mehrpreis.
Ganz einfach.
Sie können auch den Ratschlägen hier folgen und statt Jute Schilfrohr, Ziegeldraht o.ä. von faulen, industriehörigen Lehmbauern verwenden lassen.

Zum Foto:
Der Mann den Sie dort beim Einbetten eines Putzgitters sehen heißt Udo Mühle, ein erfahrener und weder fauler noch industriehöriger Lehmbauer der auch mal mit Jutegewebe gearbeitet hat.
 
Jute statt Glasfaser?

Hallo Margot
Die Frage ist doch eher bei welchem Untergrund Jute evt als Armierung geeignet ist- deshalb meine Frage zum Untergrund und Foto.
Erst wenn die genauen Umstände bekannt sind kann eine Materialempfehlung abgegeben werden.

Ein PutzTRÄGER kann ein Jutegewebe nicht sein,
d.h. ungeeignet auf einer Holzfläche, die keinen mechanischen Verbund für den Lehm bietet.
Zur Reduzierung von Rissen und zur Überbrückung kleinflächiger Holzteile kann natürlich Jute verwendet werden-
wenn auch mit Nachteilen gegenüber Glasfasergewebe, dafür natürlichen Ursprungs.
Handwerker sind zur Gewährleistung verpflichtet- die unterliegen bei jeder Klage wegen eines Mangels oder Schadens, wenn sich dabei herausstellt, dass es für solche Anwendungen anerkannte Materialien gibt,
bei deren Verwendung dieser Schaden nicht eingetreten wäre.

Wenn von den "allgemein anerkannten Regeln der Technik" abgewichen wird muß dies ausdrücklich mit dem Kunden vereinbart werden inkl Hinweis auf die möglichen Folgen.
Selbst dabei gab es Gerichtsurteile die besagten, dass auch vereinbarte Haftungsausschlüsse nicht immer wirksam sind, da der Kunde die Konsequenzen von abweichenden Ausführungen aufgrund mangelnder Fachkenntniss nicht ausreichend beurteilen konnte.

Wer Jute für diesen Zweck nicht anwendet muß deshalb also nicht faul sein, vielleicht hat er/sie nur bestimmte Erfahrungen gesammelt?

ohnehin wäre es für den Handwerker egal,
da Mehraufwand vom Kunden vergütet werden müßte.

Bei vollflächigem Holz-Untergrund sollte zuerst ein PutzTRÄGER
befestigt werden-
darüber kann dann in den Putz (allgemein in das äußere Drittel der Putzschichten) eine Armierung eingelegt werden.

Selber machen kann man natürlich alles- das Risiko trägt immer der Ausführende bzw auch diejenige Person, die eine bestimmte Ausführung vorgibt und damit die Funktion des Planers einnimmt. s.o.

Andreas Teich
 
Untergrund

Ohne genaue Hinweise zum Untergrund läßt sich keine sichere Aussage machen, welche Variante geeignet ist und welche Vorarbeiten notwendig sind.
Es hilft ja nicht weiter wenn bei völlig anderen Voraussetzungen auch Jute oder Glasfaser oder sonst etwas angewendet werden kann.
Ich habe auf mineralischen Untergründen ohne jede Armierung Lehmputz aufgetragen und diese nur bei Materialübergängen verwendet.

Andreas Teich
 
Putzträger

Stimmt, der wird dann eh nicht benötigt.
Hier ist gar nicht klar was überhaupt vorliegt und was sinnvoll ist-
da kann nur spekuliert werden, was auch nicht weiterhilft
 
Jute hin oder her...

...ich als Fachbetrieb rate ab, nicht weil mich als Fachbetrieb bzw. Handwerker zu faul bin, sondern weil es einfach zu viele negative Verhaltenseigenschaften hat und besitzt.
Es nimmt kaum Spannungsregulierungen auf, was Glasfasergewebe wesentlich besser kompensiert und sich zudem auch noch mit Kelle und einhändig einbetten läßt und zusätzlich noch zu einer stabilisierende Grundmodellierung eignet.
Jute ist meist nur verflochten und nicht im Gefüge stabil, obwohl es da bereits ähnliches am Markt gibt.
Zusätzlich muss man konstatieren, dass die Maschenweiten viel zu gering sind, um eine homogene Durchdrückung des Lehm-Grundputzmateriales zu garantieren.
Es wird stets nur eine Lehmschläme hindurchgepresst und diese führt wiederum zu einer Quellebene, wenn weitere feuchte Aufträge erfolgen.
Dazu saugt es sich viel zu sehr Wasser auf und kann so zu einer sich lösenden Ebene führen.

Holzkonstruktionen würde ich mit magnesithgebundenen Blatten oder Streifen beplanken und diese dann mit einem Strohlehmgrundputz verputzen, in dieses eben ich dann frisch ein Glasfasergewebe 10 x 10 mm einbetten würde.
Mängelfreie Nachbweisbarkeit mittlerweile 20 Jahre und mehr.
 
Nachtrag

gewebe werden nie auf eine Konstruktion getackert.
Dafür gibt es Putzträgermaterialien.
Gewebe kommt immer ins obhere Drittel des Grundputzes.
Ist in jeder Putzbranche gleich.
Egal ob Lehm oder jeglicher anderer Industriekleister.
 
nun muss ich

Aber mal ne Lanze brechen für die Jute..
ein Jutearmierungsgewebe mit 180-200 g pro m2 hat durchaus seine daseinsberechtigung.
Zb im Lehmofenbau ist es wohl kaum wegzudiskutieren.weil es Temperaturresistent ist ,,

Was auf einem Lehmgrundofen beim dauernden Heizen mit so nem Kunststoffgewebe passiert will ich mir gar nicht erst vorstellen..

als Ich damals ---letztes Jahrtausend-- mit Lehmbau angefangen habe war Jute noch ein ,zwar unbeliebter aber durchaus gängiger Baustoff.wir haben damit auch mehrere Häuser eingelegt ,und da gibts bis Heut nix zu Meckern..

was damals allerdings so überhaupt nicht gängig war,das war der Beruf des Lehmbauers:)

der hat ähnlich viel Gegenwind erfahren wie hier jetzt grad die Jute..und wo wären wir denn wenn man sich nicht auch mal dem Gegenwind aussetzt..

der einzige grund warum ich heut meistens Kunststoffgewebe nehme ist der Preis und die verarbeitung.Jute lässt sich halt nicht so gut zuschneiden.man kann grössere stücke meistens nur zu zweit einlegen , und über Kopf mit Jute arbeiten ist so ne art Straffe...

aber es gibt definitiv Bauherren die Jute Verlangen
und auch Handwerker die Jute Verwenden,und das wird auch so bleiben denk ich mal.
als Armierung kann man ja auch mit Hanf oder Flachsfasern arbeiten oder Tierhaare oder Miscanthusschilf oder oder oder..da muss nicht immer zwingend Plasik mit rein...

greets Flakes
 
Danke Flakes

Moin,

es wurde hier viel in meine eigentlich klare Frage hineiengelegt.
Bei einer Unterhaltung würde ich sagen, das beim zuhören schon fehler gemacht werden.
Generell bin ich aber auch der Meinung, das bei einem vernünftigen Lehmputz gar kein Gewebe benötigt wird.
Ob Plastik oder Jute-wenn die Wand meint sie muß sich mal strecken, hilft beides nicht.
Und wer Jute trocken in den Lehm drückt, dem ist überhaupt nicht mehr zu helfen!
Gruß Margot
 
Können Sie Lesen?

Langsam wirds Komisch!

Lesen Sie doch mal, was ich geschrieben habe!
Ich habe überhaupt keinen Begrifflichkeiten verwechselt.
Wie schon gesagt, bei zuhören schon alles falsch gemacht.
Gute besserung
Margot
 
Was ist das Ziel?

Sollen jetzt
A.
generell Möglichkeiten zur Putzarmierung mit verschiedenen Materialien herausgefunden werden oder
B.
die Anwendungsmöglichkeiten von Jute erörtert werden?

Ein PutzTRÄGER kann Jute natürlich nicht sein-
Jute kann nichts tragen, insofern müßte die Frage präzisiert werden
C.
Soll ein konkreter Fall beurteilt werden-
hier Lehmputz auf massiver Holzwand?
das ist nur bei konkreten Informationen möglich,die aber noch nicht geliefert wurden
D.
Sollen verschiedene als PutzTRÄGER geeignete Materialien
untersucht werden?
E.
Wird überhaupt eine Putzarmierung (oder ein Putzträger) für Lehmputz benötigt?

oder doch etwas ganz anderes???

Die Frage Jute als Putzarmierung macht Schwierigkeiten-

ähnlich zB einer Frage ob eine Sparschalung zur Aussteifung einer Holzbalkendecke verwendet werden kann

Beides alleine hat seine Berechtigung und Anwendungsmöglichkeit- es paßt aber nicht zusammen.

Andreas Teich
 
Herr Teich

Sie sind sehr bemüht, das ist löblich.
Das Jute nix Trägt, kann nur der Behaupten, der dies schon ausführlich probiert hat.
Meine eigentliche Frage hat sich doch beantwortet- zwar recht Wirr- neine, es hat noch Niemand gemacht.
Ich werde eine Lehmfirma beauftragen eine Versuchsreihe durchzuführen.
Dann werde ich berichten-vieleicht....
Gruß Margot
 
Putzträger

Hallo Margot,
Danke für das Lob das Sie hier so großzügig an uns verteilt haben:
"Sie sind sehr bemüht, das ist löblich."

Das nächste klingt dann nicht mehr so löblich:
"Das Jute nix Trägt, kann nur der Behaupten, der dies schon ausführlich probiert hat."

Schön das Sie jetzt eigene Erfahrungen sammeln wollen.
Das erinnert mich an einen (angeblichen) Spruch von Lenin: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Ich kann eine Wand auch mit Tapetenkleister als Bindemittel im Mörtel bauen, das geht. Die Frage ist ob das Sinn macht- außer das ich mit gehörigem Starrsinn etwas beweise was niemanden interessiert. Deshalb hat es wohl auch noch keiner ausprobiert.

Dann schreiben Sie noch:

"Meine eigentliche Frage hat sich doch beantwortet- zwar recht Wirr- neine, es hat noch Niemand gemacht."
Das ist Ansichtssache. Ich habe mal- auch wenn es langweilig wird- die betreffenden Passagen auf Ihre Frage aus den Antworten herauskopiert:

"Als Putzträger ist Jutegewebe noch schlechter geeignet, genauer gesagt untauglich."

"Sie wollten wissen ob Jute als Putzträger geht.
Nein."

"Ein PutzTRÄGER kann ein Jutegewebe nicht sein,..."

"Da brauchts eigentlich keine weiteren Fragen mehr, das geht nicht, Holz ist ohne Putzträger nicht verputzbar."

"...ich als Fachbetrieb rate ab..."

"Ein PutzTRÄGER kann Jute natürlich nicht sein..."

Ich denke das der Sinn der hinter Ihrer Frage steckt damit ausreichend beantwortet ist. Viel Erfolg beim Verputzen der Holzwand.

"Hoc volvo, sic iubeo
(sic pro ratione voluntas)"
 
Georg

man fragt,
Warst Du schonmal in Paris.
Die Antworten sind:
Paris ist scheiße
Hamburg ist viel schöner
Die sprechen ja nichtmal Deutsch
usw usw.
Dabei gibt es nur zwei Anworten!
JA oder Nein.
Ist das echt soo schwer?
Ich fass es nicht!
 
Thema: Jute als Putzträger

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