Ist der Dachaufbau so in Ordnung?

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Redlionking

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Hallo zusammen,
Ich möchte das Dach zu Wohnraum ausbauen. Folgender Aufbau schwebt mir vor:

- Dachziegel liegen auf
- Latten. Diese sind befestigt auf
- Sparren.

Die alten EichenSparren sind nur ein paar Zentimeter dick und ich muss sie Schritt für Schritt durch neue Sparren (aus Fichte) ersetzen. Auf die neuen Sparren möchte ich aber wegen der Optik die dünnen alten anbringen. Zwischen die neuen Sparren kommt dann:

- Latten und daran
- Lehmbauplatten
- Hohlraum
- dann nochmal Latten mit
- Lehmbauplatten
- Lehmputz
- Lehmfarbe (oder Kalkfarbe, muss ich mich noch informieren)

Ich habe keine Lust mich mit Wärmebrücken, Dampfbremsfolie, Feuchtigkeit und Schimmel rumzuärgern. Daher dieser Aufbau mit viel Lehm und Holz.

Aber meine Frage ist:

1. Lehmplatten isolieren nicht so gut wie Holzweichfaserplatten. Bringt der Hohlraum zwischen den beiden Lehmplatten trotzdem eine spürbare Isolation? (Es muss nicht enev-kpnform sein).

2. Wären hier statt der Lehmplatten auch Holzweichfaserplatten denkbar? Ich habe Angst, dass diese feuchtigkeitsanfälliger sind.

Übrigens: ich möchte den Hohlraum zwischen den Lehmplatten nicht mit einer Einblasdämmung füllen, wenn es sich vermeiden lässt.

Gruß
Red
 
Dachaufbau

macht doch mal ein Foto vom Ist-Zustand. Ich vermisse da nämlich die 2. wasserführende Ebene, sprich die Unterdeckbahn. Hohlräume sind bei diffusionsoffenen Bauteilen nicht ratsam. Der Hohlraum bringt keine Isolation, abhängig von der Breite dessen kommt es zu Mikrozirkulation und aus der ruhenden, etwas isolierenden, Luftschicht wird eine bewegte und damit unwirksame. Die Bauphysik hält sich nicht an Dein Lustempfinden. Wie soll denn der Dachraum genutzt werden.
 
Antwort an Pope

Ich komme erst am Dienstag wieder zum Haus, dann mache ich Fotos.
Aber momentan gibt es da keine Unterspannbahn. Es gibt jetzt nur:

- Dachziegel auf
- Dachlatten auf
- dünnen Eichensparren

Aber kann man sich die zweite wasserführende Schicht nicht sparen, wenn mit ausreichend Hinterlüftung unter den Ziegeln nur Lehmbauplatten sind? Die haben doch eine gute Feuchtigkeitsregulierung... dachte ich.

In den Dachraum sollen 2 Schlafzimmer, Toilette, Bad.
 
fechteregulierung ja; wasserfest nein!

ziegeldächer sind nicht wasserdicht.
bei starkregen oder wind kommt immer was durch und wenn was defekt ist eh.
dann hat deine lehmplatte bald gucklöcher.

warmer wohnraum wird das nicht.
beim rest bin ich auch bei pope.

gruß

edit:
schlafraum: viel feuchte
bad/toilette: noch mehr feuchte.

du machst dich unglücklich, wirst frieren und im sommer schmelzen.
dazu fängt lehm auch gern an zu schimmeln, wenn er dauernass ist.
 
Dachsparren ersetzen

willst Du das in Eigenleistung machen ? Das wäre eine echte Herausforderung, um nicht zu sagen, für den auch handwerklich begabten Laien, nicht möglich, jedenfalls bei verbleibender Eindeckung. Laß Dich von einem Zimmermann beraten, auch was die Unterdeckbahn betrifft. Falls die Ziegel abgedeckt werden, eine Aufsparrendämmung ist die beste Variante.
PS. Eichensparren - wieviel ist ein paar Zentimeter dick ? Der Sparrenquerschnitt wäre interessant.
 
Weitere Antworten

Also ich nehme mir jetzt schon mal 2 wertvolle Infos von euch mit:

1. Der Hohlraum bringt bezüglich Dämmung nichts. Also verwerfe ich die Idee.

2. Auch Lehmplatten schimmeln bei (anhaltender) Feuchtigkeit.

"ziegeldächer sind nicht wasserdicht.
bei starkregen oder wind kommt immer was durch und wenn was defekt ist eh."

--> was ich mir dazu dachte: das Dach ist komplett trocken. Wenn also bei Wind mal Regen durchkommt, können die Lehmplatten feucht werden, aber dann auch wieder trocknen. Es ist ja hinterlüftet. Sie wären also nicht dauerfeucht. (Wenn ich da Denkfehler habe, gerne berichtigen).

"willst Du das in Eigenleistung machen ?"

--> ja, ich möchte/muss alles in Eigenleistung machen. Leider haben wir Geldsorgen.

"PS. Eichensparren - wieviel ist ein paar Zentimeter dick ? Der Sparrenquerschnitt wäre interessant."

--> wie genau die Eichensparren aussehen, da muss ich euch auf Dienstag vertrösten.

"warmer wohnraum wird das nicht."

--> ok, dann werde ich wohl auf Holzweichfaserplatten ausweichen. Wären die ohne Unterdeckbahn denkbar?
 
Unterdeckbahn

die hat ja nicht nur die Aufgabe als 2. Wasserführende Schicht zu fungieren, sondern auch als Winddichtigkeitsebene für die Dämmung. Wenn die dämmung von kalter Luft durchströmt wird, ist der Dämmeffekt hinüber. Probiers selber aus: Zieh im Winter, wenn etwas Wind geht, nur den Schafwollpullover an und geh spazieren. Der Wind pfeift durch die Maschen und Du frierst. Wenn du auf den Pullover nur noch eine dünne Regenjacke, die winddicht ist, drüberziehst, kommt der Wolledämmeffekt voll zum tragen und es wird mollig warm.
Wie der Sparrentausch technologisch ablaufen soll, ist mir noch schleierhaft. Was ginge, wäre die vorhandenen Sparren aufzudoppeln.
Zur Feuchtesperre der Lehmplatten: Als wir noch unser Ziegel/Schieferdach drauf hatten, die Unterdeckbahn ( Bitumenpappe) hatte sich längst in Wohlgefallen aufgelöst, hatten wir solche Menge Treibschnee auf dem Dachboden, dass in der Tauperiode im Frühjahr oder zwischendurch, wenns mal paar Tage warm war, durch die Decke ins Obergeschoß tropfte. Ich bezweifle, ob die Lehmplatten hätten diese Feuchtemenge puffern können ohne sich so zu erweichen, dass sie zermatschen.
Übrigens: Lehmplatten kriegst Du auch nicht zum Sonderpreis, die sind ganz schön teuer.
 
Ganz ehrlich, Pope:

Respekt für dieses einleuchtende Beispiel. Damit habe selbst ich es verstanden:

"Probiers selber aus: Zieh im Winter, wenn etwas Wind geht, nur den Schafwollpullover an und geh spazieren. Der Wind pfeift durch die Maschen und Du frierst. Wenn du auf den Pullover nur noch eine dünne Regenjacke, die winddicht ist, drüberziehst, kommt der Wolledämmeffekt voll zum tragen und es wird mollig warm."

Also werde ich mich mit dem Gedanken anfreunden, eine Unterspannbahn hinzuzufügen.

Aufdoppeln der Sparren wird nichts. Diese sind krumm und schief und an manchen Stellen morsch. Sie werden einzeln Stück für Stück ersetzt.
 
Eichensparren

Ich habe bei mir noch einige Eichensparren drin. Die sind etwa 10 cm, teilweise auch wegen Wuchs an einigen Stellen nur 8 cm. Die haben hundert oder mehr Jahre gehalten. Warum jetzt auf einmal Fichtensparren mehr aushalten sollen ist mir nicht ganz verständlich. Wo sie kaputt sind kann man sie ersetzen oder mit einen Bohlen entsprechend verstärken, aber das nur wenn der Zimmermann oder ein Statiker Bedenken haben.

Das ganz ohne Not zu machen hört sich so an als ob genügend Geld da ist und man unbedingt altes gegen neues Holz austauschen möchte. Gut bei mir hat der Zimmerer dann auch Sparren danebengelegt, aber das vor allem wegen der ebenen Dachfläche.

Die alten Sparren habe ich mir erhalten, auch wenn man sie nur auf der Bühne, wie der Dachboden in meiner Region heißt, sieht.
 
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