Inschrift an einem fachwerkhaus

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Ursula Gehlhaar

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Hallo miteinander,

ich würde mich freuen wenn mir hier jemand weiter helfen könnte.
ich habe vor kurzem an meinem alten fachwerkhaus einen balken mit inschrift freigelegt. die inschrift ist nicht, wie ich es sonst kenne, der länge nach in einem balken eingeritzt, sondern besteht aus vier übereinander liegenden zeilen die in einem geritzten art rahmen von ca. 1m länge gefaßt sind. die obersten drei zeilen konnte ich mittlerweile entziffern. die unterste ist leider zur zeit noch durch rohrleitungen verdeckt. der text lautet bisher:
dises haus stehet in gott
es hant gott bewahre es
fuhr schat und prant es ist
????????????????????????????

kann mir jemand sagen wo und wer solche form der inschriften benutzt hat? laut aussage eines alten nachbarn soll dort eine jahreszahl von 17?? stehen.

vielen dank im voraus
u. gehlhaar
 
Rückmeldung

Derartige Sprüche wurden in der Regel von den Erbauern eingehauen oder eingeritzt. Dies ist wieder an die Zeit und die Art der Zeichen gekoppelt. Am können Sie derartige Zeichen bzw. Schriftzüge durch ein Streiflicht kenntlich machen. Dies können Sie dann fotografieren. Mit veränderung des Streiflichtes bekommen Sie auch alle Feinheiten heraus.
Die Art der Sprache lässt auf eine Zeitepoche schließen. Dazu sollten Sie vergleichbare Sprüche aus Ihrer Region ansehen. Dazu gibt es im Internet zahlreiche Foren.

Schönen Abend aus dem Oberbergischen!

Dipl.-Ing. Veit Mach
 
Die Inschrift lautet:
Dies Haus steht in Gottes Hand
Gott beheut es fur Krieg und Brand
Anno 1681 (Wahrscheinlich)
Der vorstehender Türbalken trägt bestimmt auch das Segenszeichen JHS, das heißt “Jesus-Heiland-Seligmacher”. Dieses Zeichen war meistens in den Häusern der Katholiken zu finden. Die Türbalken der evangelischen Mitbürger trugen ein kleines Kreuz. Alle stellten ihr Haus unter Gottes Schutz, um es vor den größten Gefahren der damaligen Zeit, Krieg und Brand, zu schützen.
 
Balkeninschrift

Vielen Dank für die Antworten,

werter Herr Mach,
ich habe das wirklich nur durch unterschiedlichen Lichteinfall entziffern können, zumal der Balken überstrichen wurde. Die Historie dieses Hauses würde mich sehr interessieren. Können sie mir dazu vielleicht konkrete Internetseiten oder Ansprechpartner empfehlen? Irgendwie verlaufe ich mich beim googlen immer ;-).

Hallo Sascha,
die Schreibweise ist verblüffend ähnlich. Nur das bei mir ein geschnitzter Rahmen drum herum gesetzt wurde und die "A"s keinen waagerechten sondern einen keilförmigen "Querbalken" haben. Das Segenszeichen habe ich noch nicht entdeckt. Oben drüber wäre auch kein Platz mehr. Die letzte Zeile gibt die Erbauer und Zeit bekannt?

Liebe Grüße
Ursula Gehlhaar
 
Datierung des Gebäudes

Sehr geehrte Frau Gelhaar,
eine Datierung von einem Gebäude hängt von einigen Parametern ab. Z.B. Geschoss- oder Stochwerksbau, etc.
Die beste und genaueste Datierung bietet immer noch die Inschrift. Aus diesem Grunde wären Bilder von der Innschrift aus unterschiedlichen Richtungen hilfreich. Ferner wäre eine Gesamtaufnahme des Gebäudes notwendig, um gewisse Stilmerkmale zu ersehen. Denn allemanisches Fachwerk hat andere Merkmale als das fränkische usw.

Mit freundlichen Grüßen

Dipl.-Ing. veit Mach
 
balkeninschrift

Hallo Herr veith Mach,

das fotografieren des balkens hat noch nicht geklappt, zumindest keine brauchbaren ergebnisse gebracht. aber ich versuche mal ein bild vom haus der antwort beizufügen. mit freundlichen grüßen
ursula gehlhaar
 
IHS

@ Sascha

>>JHS, das heißt “Jesus-Heiland-Seligmacher”.<<

Das ist so nicht ganz richtig. Das ist sozusagen die Vulgärversion.
Tatsächlich ist aber "IHS" - nicht "JHS" nichts anderes als eine Abkürzung des Griechischen "IHSOUS" (finde leider das richtige Sigma-Zeichen nicht) - das "H" ist also kein "H", sondern ein "ETA",also ein langes "E".
IHS heißt also nicht mehr und nicht weniger als "JESUS".

Ich weiß das nicht bloß, weil ich mal ein wenig Theologie und Griechisch gelernt habe, sondern weil es auch auf Omas Kachelofen geschrieben stand, und mich die Suche nach der Bedeutung dieser Zeichen von Kindesbeinen an beschäftigt hat.

Beste Grüße, franz.
 
@ Franz!

V.G. Wiki ?
@ Veit Mach
Welch Datierung die beste ist, da würd ich mich nicht aus dem Fenster lehnen, denn die können alle Tücken haben!
Genauso die Aussage über Stockwerk & Geschoßbau, da hats schon manchen aufs Glatteis geführt.

Grüße Ronny
 
@ ronny

manchmal genügt es auch, eine klassische bildung genossen zu haben: Sapiens omnia sua secum portat (da hilft jetzt wiki weiter!)
nix für ungut, schönen abend, carmen
 
@ Carmen! Res dubia!

Rara temporum felicitas, ubi quae velis sentire et quae sentias dicere licet!:eek:}

Ave
 
@ Ronny!

Danke für den Verweis auf Wiki: man kann immer noch was lernen! Z.B.: Was meinst Du mit V.G.?

@ Carmen: Gratias ago tibi!

medullitus, franz.
 
@ ronny

was ist dir lieber: tacitus oder marx, tacitus zitierend?
macht doch immer wieder spaß.....
grüße, carmen
 
Verbi Gratia = V.G.

Grüße Ronny
 
Inschrift

@ ronny:
ich bin eine sammlerin von infos aller art zur geschichte rund um dieses haus. ich bin eigensinnig genug mir mein eigenes bild zu machen. deshalb braucht niemand angst zu haben, sich zu weit aus dem fenster zu legen ;-).
@ carmen, ronny und franz:
ist latein hier eine nötige fremdsprache? die einzige, die ich perfekt beherrsche, ist die "hühnersprache" aus meiner jugend. mit englisch kann ich grad mal so überleben und das wars *lach*
@ carmen:
du scheinst dich gut mit kulturen etc. auszukennen. kannst du mir quellen und lektüren über lebensgewohnheiten und alltag der damaligen zeit nennen?

liebe grüße
ursula gehlhaar
 
Thema: Inschrift an einem fachwerkhaus

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