Innendämmung mit Holzfaserplatte Pavadentro (Claytec / Pavatex)

Diskutiere Innendämmung mit Holzfaserplatte Pavadentro (Claytec / Pavatex) im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo zusammen. Seit Monaten beschäftige ich mich jetzt mit dem Thema Innendämmung. Ich habe mich hier im Forum jetzt mittlerweile rauf und runter...
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Karlheinz Schuppert

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Hallo zusammen.
Seit Monaten beschäftige ich mich jetzt mit dem Thema Innendämmung. Ich habe mich hier im Forum jetzt mittlerweile rauf und runter gelesen. Die Ausführung der Maßnahme steht nun bald an und ich hätte gerne meine letzten Zweifel ausgeräumt. Entschieden haben wir uns nun für eine Innendämmung mit Pavadentro - Platten.

Folgende Wandaufbauten von außen nach innen ergeben sich dann:

1. Wandtyp
- 15cm Feldbranntsteine hart
- 35cm Feldbranntsteine weich
- 2-3cm Kopplungschicht aus Lehmunterputz
- 6cm Pavadentro
- 1,5cm Lehmunterputz
- 0,5cm Lehmoberputz

2. Wandtyp
- 15cm Feldbranntsteine hart
- 25cm Feldbranntsteine weich
- 2-3cm Kopplungschicht aus Lehmunterputz
- 6cm Pavadentro
- 1,5cm Lehmunterputz
- 0,5cm Lehmoberputz

3. Wandtyp
- 20cm bis 35cm Sandstein Wandstärke 50cm
- 15cm bis 30cm Feldbranntsteine weich
- 2-3cm Kopplungschicht aus Lehmunterputz
- 4cm Pavadentro
- 1,5cm Lehmunterputz
- 0,5cm Lehmoberputz

4. Wandtyp

Fachwerkwand aus Eichen- und Fichtenholz. Eine Schlagregenbeanspruchung besteht nicht.

- 12cm Feldbranntsteine hart
- 2-3cm Kopplungschicht aus Lehmunterputz
- 6cm Pavadentro
- 1,5cm Lehmunterputz
- 0,5cm Lehmoberputz

Die Firma Pavatex hat die entsprechenden Berechnungen zu Wärmeschutz, Tauwasserausfall nach Jenisch berechnet und die Wandaufbauten hinsichtlich Tauwasserausfall freigegeben.


Eventuell soll das ganze mit einer Wandflächenheizung versehen werden, falls die Fläche für ein entsprechendes Wohlbefinden ausreicht. Das ganze ist gerade beim Heizungsbauer zur Berechnung.

Gibt es von Eurer Seite Einwände, Risiken und Tips dazu.

Schlüssig bin ich mir noch nicht ob die Kopplungsschicht aus Lehm- oder Kalkputz werden soll. Pavatex gibt für beide die Freigabe. Welche Variante empfehlt Ihr.

Für viele nützliche Antworten bin ich sehr dankbar.

Grüße Karlheinz
 
… zum Abschuss freigegeben?

Hallo

Glückwunsch für den Lottogewinn! Oder haben Sie geerbt, dass Sie sich das leisten können oder wollen.

Auf die Firmeneigenen Freigaben würde ich keinen Cent setzen - das haben die damals bei Lindan und Consorten auch gemacht.

Ich "glaube" auch den schönsten Berechnungen nicht und denke, dass man sich mit diesem vielschichtigen Aufbau wirklich auf lange Sicht KEINEN Gefallen tut. Und auch dem Gebäude nicht.
Da wird die Innendämmung gutgerechnet nur damit der Rubel rollt - wäre mir viel zu riskant und erscheint mir unnütz.

Bei den vorgestellten Wandtypen: Was ist da Bestand und was neu?

Wandheizung ist ja ganz gut und nett - aber bringt's das wirklich vom Aufwand an Geld und Energie und den daraus resultierenden Nutzen?

Wie gesagt: Sind die "Berechnungen" wirklich objektiv?

FK
 
Ne, kein Lottogewinn...

aber dafür hier und dort Eigenleistung um sich dies oder jenes leisten zu können.
Tja, trau schau wem? welchen Berechnungen kann man glauben und wie stell ich fest ob sie objektiv sind? Frag fünf Leute und du hast sechs Antworten, das macht die Sache nicht einfacher.

Bei den vorgestellten Wandtypen ist jeweils die Kopplungsschicht aus Lehmunterputz, die Pavadentro - Platte, der Lehmunter- und Oberputz neu, alles andere ist Bestand.
Ob sich das ganze Lohnt wird sich zeigen. Der Dämmgedanke an sich rührt daher das zum einen die ENEV 2007 zu erfüllen wäre, was ich mit dieser Maßnahme zumindest teilweise erreiche.Betonung liegt hier auf wäre, denn die vorgeschriebenen Werte erreiche ich nicht, und will ich auch nicht mit aller Gewalt. Zum anderen habe ich 35 Jahre lang in diesem Haus gelebt und weis daher das es - sobald zum heizen aufgehört wurde - sehr schnell kalt wurde.

Soweit der Stand.

Raten Sie generell von dieser Art Innendämmung ab? Welche Alternative käme denn in Frage?

Grüße Karlheinz
 
Was dann?

Hallo

Was denn dann?

Das kommt darauf an: auf die Lage im Haus: EG oder OG auf die Umgebung und Lage des Hauses, auf evtl Feuchteeinflüsse, ists unterkellert oder nicht, was für eine Heizung, was für Fenster, was für Böden, Decken usw.

Ich würde nicht die Einzelteile für sich betrachten, sondern die Zusammenhänge der gesamten Situation und Materialien betrachten und daraus das "System" ableiten.
Es bringt nichts ein paar Teile einer Kette zu verstärken, wenn andere Teile zu schwach sind das Gefüge zusammen zu halten.

Das mit der Meinungsbildung ist wirklich so ne Sache - 5 Berater = 7 Meinungen.
Aber ob dann der "Glaube" an so "objektive" Interpretationen und Meßdaten der richtige ist wage ich zu bezweifeln. Die wirklichen Erfahrungen sind aus diesen Konstruktionen noch nicht gemacht worden und ich glaube zu wissen, dass diese Art und Weise nicht langfristig und nachhaltig zielführend ist.

Bei Bedarf bitte melden - mache Ihnen gerne ein Angebot.

An Sonsten: gutes Gelingen und viel Erfolg.

FK
 
Hallo Karlheinz,

da Du im Forum schon viel gelesen hast, kann Dir nicht entgangen sein, daß bei bestimmten Themen bestimmte Leute immer dasselbe schreiben.

Das gilt für mich insofern, als das ich im Rahmen unserer regionalen fachwerk-de-Gruppe schon viele vergleichbare Aufbauten entstehen gesehen habe. Bislang hat's überall funktioniert. Ich selbst habe noch nicht die Muße gefunden, mich meinen Wänden zu widmen - ein Sandsteinhaus kann mir aber keiner "warmquatschen". Wenn gedämmt werden wird, in jedem Fall mit HWPl. Lehm hat wohl als Kopplungsschicht Vorteile aufgrund seiner Ausgleichtsfeuchte. Ich würde die 50mm-Platte von DOSER (DHD 50N) nehmen, mit dem Stufenfalz innenliegend und Montagelatte im Stufenfalz-die solide Befestigung an der Wand gefällt mir. Auf der Montagelatte die Kammschiene für die Wandheizung. Da sowieso gedämmt und geputzt wird, würde ich keinesfalls ohne WH bauen. In aller Regel reicht die Kapazität und Du wirst ein viel besseres Wohnklima bekommen.

Das gilt auch für Florian Kurz, der über die Jahre schon hier die seltsame Werbestrategie verfolgt, mit nebulösen Mahnungen und Unterstellungen (unseriöse Hersteller, untaugliche Aufbauten, inkompetente Handwerker etc.) klarzumachen, daß einzig und allein Florian Kurz das Problem des Fragestellers lösen kann, für straff Kohle natürlich. Schema: Rede ein Problem herbei und verkaufe die Lösung. Ich glaube nicht, daß ihm schon jemals ein kostenloser und verwertbarer Fakt oder gar Ratschlag in's Forum "entwichen" ist.

Frohes Schaffen wünscht

Thomas
 
Oh der Mahner aus dem Osten!

Das ist wohl wahr:

"… daß bei bestimmten Themen bestimmte Leute immer dasselbe schreiben…"

Und bei jedem Thread, dem ich meine Strategie "aufdrücke" kommt der Mahner aus dem Osten und betet immer die selben "Fakten" runter!

Die Konstruktionen mit Innendämmung "funktionieren" lt. Mr. Böhme "alle". Das mag schon sein.
Aber meine Frage ist:

Wie lange SCHON?

und

Wie lange NOCH?

SIE als Nutzer und Bauherr sollten wissen was SIE sich mit der einen oder der anderen Art und Weise auf lange Sicht einhandeln und alle Vorteile bzw Nachteiler dieser und jener Konstruktion kennen um DANN entscheiden zu können.

Im Lager der Innenwanddämmer schwenken manche schon um und wollen nur noch mit Kalkmörtel die "Dämmplatten" verlegen, da beim Kalk die Kapillaraktivität wesentlich höher ist oder sein soll. Und die hatten vor Jahren nur auf Lehm gesetzt.
WARUM das Umdenken oder Umlenken?
Hat da schon der Eine oder der Anderen (ohne das Wissen von Mr. Böhme) schon schlechte Erfahrungen gemacht?
Oder ist gar das "System" so nicht ganz in Ordnung?

Im Grunde bin ich kein Verfechter der "Patentrezeptvorschlägerei" oder keine fertigen Tütensuppen anzupreisen sondern versuche dem Bauherrn auf lange Sicht eine gesunde Ernährung a la "individuelles Kochen" anzuraten, damit er und sein Haus lange und zufrieden nachhaltig leben und existieren kann.

FK
 
Älteste bekannte Innendämmung?

Da wir gerade dabei sind:

Wer hier kennt eine zumindest ähnlich geartete Innendämmung, die schon mindestens 10 Jahre an der Wand ist und kann seine / ihre Erfahrungen mitteilen?

Damit wäre Karlheinz doch am besten geholfen, evtl. kann er so ermittelte Schwachpunkte verbessern.

Gruss, Boris
 
Innendämmung

an F.K.
Lieber Florian, ehe Du wieder ein Glaubensbekenntnis für Kalkputz abgibst solltest Du dich lieber einmal mit der Wirkungsweise einer Innendämmung beschäftigen, vor allem mit dem Übergang zwischen (kalter) Wand und (warmer) Dämmung.
Diese Übergangsschicht ist der Schlüssel, wieso eine Innendämmung auf der eigentlich bauphysikalisch falschen Seite funktionieren kann.
Genau an diesem Punkt ist hohe Diffusionsfähigkeit und Kapillarität fehl am Platze.
Die Schicht muß bestimmte, definierte und auf das Wandmaterial abgestimmte Eigenschaften besitzen. Genauer gesagt muß diese Kontaktschicht einen höheren Diffusionswiderstand besitzen als die nächstfolgende Schicht nach außen. Entweder bringt der Kleber diese Eigenschaften mit oder die Dämmplatte ist an der Kontaktstelle entsprechend imprägniert. Kalkmörtel als alleinseligmachender Kleber kann da zwar funktionieren, je nach Dämmaterial aber auch die Wand auffeuchten.

Viele Grüße
 
Hörensagen?

"Im Lager der Innenwanddämmer schwenken manche schon um und wollen nur noch mit Kalkmörtel die "Dämmplatten" verlegen, da beim Kalk die Kapillaraktivität wesentlich höher ist oder sein soll. Und die hatten vor Jahren nur auf Lehm gesetzt.
WARUM das Umdenken oder Umlenken?"

Ich vermute, das ist ein ganz frisch hier passend erfundenes Gerücht.

Dieses Umdenken würde ja Schadensfälle mit in Lehm angesetzten Platten voraussetzen. Und die hätte der Herr Kurz hier brühwarm breitgetragen und bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit dargeboten.

Also, jetzt 'mal Butter bei die Fische: Wo und unter welchen Umständen kam es in Zusammenhang mit HWPL (und Wandheizung?) zu Schäden, aufgrund des Ansatzes in Lehm, oder aus anderen Gründen? Als Architekt und Dämmstoffexperte haben Sie das ja sicher lupenrein dokumentiert, Herr Kurz.

Echt neugierig.

Thomas

P.S. Herr Kurz, haben Sie vielleicht ein Problem mit meiner ostdeutschen Herkunft? Info: Ich nicht.
 
Katastrophaler Wandaufbau!?

Wieder einmal hat sich eine muntere Diskusion zum Thema Innendämmung entwickelt. Innendämmung ja oder nein. Welcher Aufbau? Dieser Aufbau funktioniert, dieser geht gar nicht. Wie lange funktioniert ein Aufbau, wann kommt es zu Schäden?

Ich werf da mal einen Aufbau in die Runde und bitte um eine rege Diskusion.

Fachwerkwand, Aufbau von außen nach innen.

- 12cm Feldbranntsteine hart
- Wand mit Dachpappe überspannt, nur überlappt ohne Verklebungen
- 2cm Glaswolle zwischen Konterlattung
- 3cm Styropor
- 1,2cm Gipskatonplatte
- Tapete

Wie lange würde wohl solch ein Aufbau funktionieren ehe es zu Schäden kommt. Solch ein Aufbau müsste doch eigentlich Gift für die Wand sein.

Ansonsten wäre ich für die von Boris Webler angeregten "Langzeiterfahrungen" dankbar.

@FK

Wand 1: EG Nord
Wand 2: EG Ost/ OG Nord
Wand 3: EG Süd/ EG West und OG West - Scheune angebaut
Wand 4: OG Ost und Süd/ DG Ost

Haus befindet sich im Ortskern und ist dementsprechend umbaut.
Unterkellert ist die Hälfte des Hauses mit einem Gewölbekeller, Wände des Hauses sind trocken. Neue Fenster haben einen U- Wert von 095. Heizung wird ne Stückholzheizung, wahrscheinlich in Verbindung mit der erwähnten Wandheizung.

Also frohes schreiben

Grüße Karlheinz
 
Ich vermisse

eine Dampfsperre? Oder ist die hier überflüssig, weil Holzfaserdämmplatte + Lehm = diffusionsdicht bedeutet.
Ist das wirklich so? Keine Ahnung!
 
@ Karlheinz

Dein "völlig verbotener" Wandaufbau hat wohl ohne Schäden funktioniert? Das ist durchaus möglich (aufgrund von hier nicht nachvollziewhbaren Gegebenheiten), aber eben nicht wahrscheinlich.

@ Florian Kurz

"Wo und unter welchen Umständen kam es in Zusammenhang mit HWPL (und Wandheizung?) zu Schäden, aufgrund des Ansatzes in Lehm, oder aus anderen Gründen? Als Architekt und Dämmstoffexperte haben Sie das ja sicher lupenrein dokumentiert, Herr Kurz."

Diese Frage konnten Sie weder früher, noch jetzt an dieser Stelle nachvollziehbar beantworten. Wenn Sie Ihre Vermutungen nicht belegen können, ist das recht dünn und rechtfertigt die ständigen Wiederholungen nicht, oder?

Grüße

Thomas
 
Hat in der Tat...

....über 30 Jahre funktioniert. Beim entfernen kamen keinerlei Schäden zum Vorschein. Warum das funktioniert hat? Keine Ahnung. Aber es zeigt das Theorie und Praxis oft auseinanderliegen. Deshalb wär ich für die bereits erwähnten Langzeiterfahrungen sehr sehr dankbar. Seit wann werden Innendämmungen eigentlich überhaupt mit HWL - Platten ausgeführt?

Grüße Karlheinz
 
Moin Karlheinz,

ich kenne auch einen ähnlichen Aufbau, nur mit Glaswolle ohne Dachpappe/Folie o.ä., aussen ein Dämmputz mit Belüftungseinsätzen, alles ebenfalls über 30 Jahre ohne Probleme......nu Fiete kümmst du...

Langzeitbeobachtungen in Formeln zu pressen kann nun mal per se immer nur ein Versuch bleiben und Wahrscheinlichkeiten abbilden.

Vielleicht kommt ja noch was, wenn du einen neuen thread startest und gezielt nach Langzeiterfahrung fragst, auch mal bei "bau.de" etc. Im nachhinein steigen doch nur wenige in ein Thema ein.

hold us on the running, Boris
 
Thema: Innendämmung mit Holzfaserplatte Pavadentro (Claytec / Pavatex)
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