neuer Aspekt
Hallo danke für die beiden Antworten.
Der von mir beauftragte Architekt regte jetzt noch einmal ein grundsätzliche Diskussion an, die mich etwas an den initial angepeilten Wandaufbau zweifeln lassen.
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vielleicht ist es doch noch einmal notwendig eine Grundsatzdiskussion über den geplanten Wandaufbau zu führen.
Bei den bisherigen Betrachtungen bin ich davon ausgegangen, dass Sie ein möglichst ökologisches System ohne Sperrschichten einsetzen wollen. Hierbei wird die Auswahl der Materialien weitgehend durch die Eigenschaften der Natursteinwand eingeschränkt. Durch den schlechten Wärmedämmwert und das relativ dichte Gefüge der Steine stellt die Innenseite der Wand eine Art Feuchtigkeitssperre dar, d. h. an dieser Stelle kann in den Wintermonaten Tauwasser ausfallen. Deshalb muss an dieser Stelle die Tauwassermenge möglichst gering gehalten werden, um sicherzustellen, dass diese Feuchtigkeit in den Sommermonaten wieder austrocknet. Dies begrenzt die Dämmschichtdicken und Materialien. Vorteil dieser Konstruktion, wenn sie bauphysikalisch richtig ausgelegt ist können in der Ausführung und Nutzung kaum Fehler und Schäden entstehen.
Zur Verwendung von Zellulosedämmung oder größeren Dämmstärken, wäre der Einsatz einer Dampfbremse notwendig. D. h. auf der warmen Seite der Dämmung wird eine Sperrschicht (muss keine Folie sein, es gibt auch gewebeverstärkte Papierbahnen) eingebaut, die verhindert, dass zu viel Feuchtigkeit in die Konstruktion eindringt und am kalten Naturstein als Feuchtigkeit ausfällt. Der Vorteil ist, wie gesagt, die relativ freie Auswahl an Dämmstoffen und Dämmstärken, der Nachteil ist, dass die Dampfbremse handwerklich sauber verbaut werden muss, Stöße müssen verklebt werden, Kabeldurchführungen etc. ebenfalls und auch die Nachfolgegewerke dürfen die Dampfbremse nicht beschädigen, damit sie wirksam funktioniert.
Wir müßten also noch einmal das Ziel der Maßnahme genauer definieren: entweder möglichst hoher Dämmwert und eine Sperrschicht in der Konstruktion oder begrenzter Dämmwert aber eine durchgehend diffusionsoffene Konstruktion? Mit zu Bedenken bleibt immer auch, dass die Wand dann nach innen immer dicker, die Räume immer kleiner werden. Außerdem sollte man daran denken, dass eine gut gedämmte Wand schlecht mit undichten Fenstern harmoniert, durch die größeren Unterschiede vergrößern sich die gefühlten Zugerscheinungen.
Architektenmail-Ende
Welche Argumenten sprechen aus eurer Sicht doch für den diffusionoffenen Aufbau und was mit dem Argument, dass die Natursteinmauer als Taupunkt dient. Kann dies mit einer strikten Limitierung der Innendämmung gelöst werden. Inwieweit beeinflusst sich überhaupt Innendämmung und Ausfallen von Tauwasser. Fragen über Fragen