Auch eine Art, dem Holzwurm Herr zu werden

Diskutiere Auch eine Art, dem Holzwurm Herr zu werden im Forum Schädling im Haus im Bereich - http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,346937,00.html Zugegeben, diese Methode lässt das grüne Herz höher schlagen. Vermutlich wird die...
@ Hallo Jens Puruckherr,
unter den Restauratoren ist dieser Beitrag schon seit ein paar Monaten bekannt und diskutiert worden. Es ist mal wieder ein Beweis, daß sich die Natur immer wieder selbst helfen kann. Man muß es nur wissen und günstig steuern.
Im "normalen" Hausgebrauch, z.B. an einem befallenen Dachstuhl, sehe ich die Schwierigkeit hauptsächlich darin, die nötigen Bedingungen herzustellen und über einen längeren Zeitraum beizubehalten. Viele bedeutende Ereignisse laufen ganz im Stillen und unspektakulär ab.
Grüße sendet D.Fr.
 
Holzwurm

Ob das auch im Fachwerk funktioniert?
Wäre natürlich genial.
Gruß aus Dortmund
Harald Vidrik
 
Heissluftbehandlung light

sozusagen.
Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie das mit der Heissluftbehandlung in Dachstühlen funktionieren soll. Aber einen begrenzten Raum für längere Zeit auf 20° und die nötige Luftfeuchte zu bringen, stelle ich mir erheblich einfacher vor. Das mache ich praktisch jeden Tag in meiner Stube ;-)

@ Herr Fröhlich:
Wurde dergleichen in der Sanierung überhaupt schon mal probiert, oder waren die Überlegungen eher theoretischer Natur?
 
@ Hallo Jens Puruckherr,
bevor man die Wespen auf den Cranach ansetzte hat man es sicher an einem alten Holz probiert. Weitere praktische Anwendungsmöglichkeiten kenne ich bisher aber nicht. Das dauert auch immer etwas länger bis es sich in der Praxis durchsetzt. Das Problem ist wohl, diese kleine Wespenart in ausreichendem Maß zu züchten. Weniger das Einpacken in ein geschlossenes System, damit sie dort selbständig "arbeiten".
Es ist jedoch schon hilfreich, wenn immer wieder darüber gesprochen wird. Dann finden sich auch neue Anwender.
 
Marketing

Liebe Fachwerkler

Macht euch nicht zuviel Hoffnung, die Geschichte hat jede Menge Haken und Falltüren.
Dieser Herr Heinemann verhält sich hier marktwirtschaftlich sehr geschickt aber vom wissenschaftlichen Vorgehen her ist das ganze äußerst umstritten und nach dem wissenschaftlichen Publizierungscodex unseriös.

Man wird da noch einiges an grundlegenden Kommentaren aus der Fachwelt hören wenn die genauen Untersuchungsergebnisse vorliegen und dann wird das ganze Thema auf sein ihm gebührendes Bedeutungsmaß zusammenschrumpfen.

Gruß


L. Parisek
 
Wespenzirkus

"Viele bedeutende Ereignisse laufen ganz im Stillen und unspektakulär ab."

Da wundert es einen nur, warum diese Art der Holzschädlingsbekämpfung so medienwirksam in Szene gesetzt werden muß!?
Von biologisch-wissenschaftlicher Seite halten sich die positiven Bewertungen meines Wissens nach bisher arg in Grenzen.
Aber vielleicht besuchen und bewundern wir ja unsere Kunstschätze demnächst mit Imkerhut und Pfeife.

Mit Ostergrüßen

Holger Schmidt-Schuchardt
 
Holzwurm

Wir machen heute ein Riesentrara um alternative Energien und nachwachsende
Rohstoffe, warum sollte da nicht auch ein Lichtblick am Horizont der
Schädlingsbekämpfung medienwirksam präsentiert werden?
Es zeigt uns doch zumindest, das die alternativen Möglichkeiten von Mutter
Natur noch lange nicht ausgeschöpft sind.
Ich glaube nicht, das unsere gestandenen Schädlingsbekämpfer dadurch große
Konkurenz bekommen werden.
Gruß aus Dortmund
Harald Vidrik
 
I1064_2004104103929.jpgÖkologie und Ökonomie

@Harald + Holger

Natürlich sind die Möglichkeiten der Mutter Natur noch lange nicht ausgeschöpft und werden es nie sein.

Die "biologische Schädlingsbekämpfung" ist jedoch seit langen Jahren ein erfolgreicher und profitabler Geschäftsbereich.

"Biologische Schädlingsbekämpfung" heißt allerdings nicht das Hantieren mit irgendwelchen "natürlichen" Wässerchen und Tinkturen, sondern der ausgeklügelte Einsatz von Parasiten bzw. "Nützlingen".
Die ganze Geschichte ist eigentlich ein alter Hut.
Die eingesetzte Bekämpfungsstrategie muß immer vorher genau geprüft und getestet werden. Dies erfolgt allerdings nicht wie hier geschehen unter marktschreierischen Begleitumständen.

Gruß

Lutz
 
@ Arnold

Mal kurz ins Detail:
Die Schlupf und Überlebensquote bei Junglarven liegt nach Laborversuchen bei ca. 25%. Das heißt das von 100 Eiern bzw. frisch geschlüpften Larven nur 25 überleben.

Es wird auch in diversen Untersuchungen ausführlich beschrieben das die Ursache des Todes sich nicht immer sicher auf das Anstechen von Lagererzwespen zurückführen läßt.

Bei einer Mortalität von 98% in den Prüfkörpern muß die natürliche Mortalität abgezogen werden. Desweiteren ist es hier so, dass der Versuch an nur 49 Individuen äußerst begrenzte Aussagekraft hat. Wir haben es bei einem akuten Befall oft mit tausenden von kerngesunden Larven zu tun.

Dies sind nur ein paar Ansatzpunkte der Kritik an dieser "Untersuchung" oder soll ich besser sagen "PR Veranstaltung".

Gruß

Lutz Parisek
 
Holzwurm

48 von 49 Larven ist,finde ich, ein guter Prozentsatz!
Was spricht gegen PR-Veranstaltungen?
Wenn das auch noch funktioniert ist es doch ok.
Oder gibt es gesicherte Erkentnisse, daß das nicht funktioniert oder nur Scharlatanerie ist?
Wenn nicht, würde ich sagen: Lehm und Lehm lassen!
Gruß aus Dortmund
Harald Vidrik
 
Relativ und absolut

Hallo,

irgendwie ist das doch noch absolut 1 zu wenig - und dann geht's morgen weiter ;-)

Mal ein bißchen PR für die Statistik.

Gruß

Bernd
 
Duderstadt holt sich auch die Wespen

Per Zufall habe ich gerade folgenden Artikel gefunden:

Wespen sollen Holzwürmer im Rathaus bekämpfen
Lagererzwespen sollen voraussichtlich schon in diesem Sommer gegen Holzschädlinge im historischen Duderstädter Rathaus und in anderen Fachwerkhäusern eingesetzt werden. Das kündigte Duderstadts Bürgermeister Wolfgang Nolte an. Nolte, der zugleich im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft historischer Fachwerkstädte sitzt, berief sich auf die guten Ergebnisse des weltweit erstmaligen Einsatzes dieser Wespenart bei der Bekämpfung von Holzwürmern im Cranach-Altar der Erfurter Doms.
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Thema: Auch eine Art, dem Holzwurm Herr zu werden
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