A
Allmann 65
- Beiträge
- 1
Liebe Fachwerk-Community,
seit einigen Wochen haben wir ein Häusle (heissa) und renovieren nun (viel mehr als vorgesehen mit eigenen Händen) - und finden immer wieder spannende Anregungen aus den Beiträgen rund um den respektvollen Umgang mit Altbausubstanz hier im Forum - dafür einen ganz herzlichen Dank!!
Nun haben wir seit vorgestern ein unvorhergesehenes Problem mit an/abgeknabbertem/n Holzbalken - und wir wären für Tips sehr dankbar!! Folgende Situation:
Doppelhaushälfte von 1923, denkmalgeschützt. Wände doppelschaliges Mauerwerk, Holzbalkendecken, 2 Geschosse plus bereits seit mindestens 12 Jahren ausgebautes Dachgeschoss.
Aktuell wird das Dach bearbeitet (u.a. Einbau Dämmung) - und nun haben die Dachdecker einen angefressenen Balken entdeckt. Der Balken ist einer der Deckenbalken zwischen OG und DG, er ragt als Dachüberstand über die Hauswand nach draußen (drunter eine Werkstoffplatte, draufliegend ein Aufschiebling und Dachdeckung (im Moment abgedeckt)). Der Balken ist vor allem seitlich und oben angeknabbert.
Das "Gefresse" ist in geringerem Umfang auch an der Fußpfette, die auf den Deckenbalken aufliegt, über 2-3 Meter, und in geringem Umfang auch an einem benachbarten Deckenbalken, die anderen scheinen okay.
Das "Gefresse" an dem betroffenen Deckenbalken zieht sich in den Innenraum (haben den eigentlich aktuell erstmal nicht zur Veränderung vorgesehenen Fußboden im DG (Holzdielen, Laminatunterlage, Laminat) aufgeschnitten - das Gefresse wird weniger - allerdings war eine Schmalseite (nicht die die Stirnseite) einer rausgelösten Diele auch auf ca. 3mm mehlig.
Ich habe ein paar Bilder hochgeladen in meinem Profil, hier versuche ich auch noch eins hochzuladen zum Beitrag.
Nach panischen ersten Momenten und einigen Stunden Lektüre hier und sonstwo im Internet haben wir nun versucht einen Holzschutzsachverständigen hinzuzuziehen - allerdings ist der nächste 1,5h von hier entfernt und für die nächsten Wochen ausgebucht für vor-Ort-Beurteilung.
Statisch, meint ein befreundeter Zimmermann, wäre der verbleibende Querschnitt ausreichend für die Tragfähigkeit der Decke. Einen Sparren oberhalb der größten Schadstelle an der Fußpfette würden wir auf sein Raten mit einem "Betonwinkel" (besonders starker Metallwinkel) direkt noch mit dem zugehörigen (praktisch nicht angeknabberten) Deckenbalken verbinden. Statisch hätte ich also so keine Bedenken.
Was aber nun, wenn das Tierchen heute noch im Balken ist und weiterknabbert? Das lässt sich ja anscheinend kaum sicher ausschließen? Mit welcher Geschwindigkeit an Vernichtung müsste man rechnen?
Die Wärmebehandlung erscheint uns recht aufwändig, und einige tausend Euro Zusatzkosten dafür wären auch schmerzhaft...
Entsprechend Ratschlägen u.a. in anderen Threads in diesem Forum haben wir überlegt ob folgendes Vorgehen sinnvoll sein könnte:
1. Jetzt freigelegte, befallene Balken von allen losen Resten befreien, soweit möglich (das ist doch gemeint mit "abbeilen", oder?)
- oder meint Ihr wir sollten den kompletten Laminat und alle Holzdielen rausholen, um alle Deckenbalken zu untersuchen?
2. Einstreichen mit Bor
3. Ggf. Injektion mit Bor (das können wir nicht selber machen, oder? Wer macht sowas?)
4. im Deckenbereich: Ausräumen der Schlacke in Balkennähe und ersetzen durch Borat-versetzte Zellulosedämmung (unifloc mit 5% Bor)
5. "Bauwerksverschluss" für den innenliegenden Teil des Deckenbalkens (wie könnte man den herstellen? reicht Blindboden mit Schilf-Putzmatten nach unten? nach oben Dielenboden mit Laminatunterlage und Laminat?)
6. Schließen aller Ritze, Spalten und Löcher an den außenliegenden Hölzern (mit was?)
7. Aufbringen eines insektenwidrigen Anstriches an den außenliegenden Hölzern (mit was?)
Haltet Ihr das für ratsam?
Danke schon einmal für Eure Einschätzung!
Mit herzlichem Gruß
Maike
seit einigen Wochen haben wir ein Häusle (heissa) und renovieren nun (viel mehr als vorgesehen mit eigenen Händen) - und finden immer wieder spannende Anregungen aus den Beiträgen rund um den respektvollen Umgang mit Altbausubstanz hier im Forum - dafür einen ganz herzlichen Dank!!
Nun haben wir seit vorgestern ein unvorhergesehenes Problem mit an/abgeknabbertem/n Holzbalken - und wir wären für Tips sehr dankbar!! Folgende Situation:
Doppelhaushälfte von 1923, denkmalgeschützt. Wände doppelschaliges Mauerwerk, Holzbalkendecken, 2 Geschosse plus bereits seit mindestens 12 Jahren ausgebautes Dachgeschoss.
Aktuell wird das Dach bearbeitet (u.a. Einbau Dämmung) - und nun haben die Dachdecker einen angefressenen Balken entdeckt. Der Balken ist einer der Deckenbalken zwischen OG und DG, er ragt als Dachüberstand über die Hauswand nach draußen (drunter eine Werkstoffplatte, draufliegend ein Aufschiebling und Dachdeckung (im Moment abgedeckt)). Der Balken ist vor allem seitlich und oben angeknabbert.
Das "Gefresse" ist in geringerem Umfang auch an der Fußpfette, die auf den Deckenbalken aufliegt, über 2-3 Meter, und in geringem Umfang auch an einem benachbarten Deckenbalken, die anderen scheinen okay.
Das "Gefresse" an dem betroffenen Deckenbalken zieht sich in den Innenraum (haben den eigentlich aktuell erstmal nicht zur Veränderung vorgesehenen Fußboden im DG (Holzdielen, Laminatunterlage, Laminat) aufgeschnitten - das Gefresse wird weniger - allerdings war eine Schmalseite (nicht die die Stirnseite) einer rausgelösten Diele auch auf ca. 3mm mehlig.
Ich habe ein paar Bilder hochgeladen in meinem Profil, hier versuche ich auch noch eins hochzuladen zum Beitrag.
Nach panischen ersten Momenten und einigen Stunden Lektüre hier und sonstwo im Internet haben wir nun versucht einen Holzschutzsachverständigen hinzuzuziehen - allerdings ist der nächste 1,5h von hier entfernt und für die nächsten Wochen ausgebucht für vor-Ort-Beurteilung.
Statisch, meint ein befreundeter Zimmermann, wäre der verbleibende Querschnitt ausreichend für die Tragfähigkeit der Decke. Einen Sparren oberhalb der größten Schadstelle an der Fußpfette würden wir auf sein Raten mit einem "Betonwinkel" (besonders starker Metallwinkel) direkt noch mit dem zugehörigen (praktisch nicht angeknabberten) Deckenbalken verbinden. Statisch hätte ich also so keine Bedenken.
Was aber nun, wenn das Tierchen heute noch im Balken ist und weiterknabbert? Das lässt sich ja anscheinend kaum sicher ausschließen? Mit welcher Geschwindigkeit an Vernichtung müsste man rechnen?
Die Wärmebehandlung erscheint uns recht aufwändig, und einige tausend Euro Zusatzkosten dafür wären auch schmerzhaft...
Entsprechend Ratschlägen u.a. in anderen Threads in diesem Forum haben wir überlegt ob folgendes Vorgehen sinnvoll sein könnte:
1. Jetzt freigelegte, befallene Balken von allen losen Resten befreien, soweit möglich (das ist doch gemeint mit "abbeilen", oder?)
- oder meint Ihr wir sollten den kompletten Laminat und alle Holzdielen rausholen, um alle Deckenbalken zu untersuchen?
2. Einstreichen mit Bor
3. Ggf. Injektion mit Bor (das können wir nicht selber machen, oder? Wer macht sowas?)
4. im Deckenbereich: Ausräumen der Schlacke in Balkennähe und ersetzen durch Borat-versetzte Zellulosedämmung (unifloc mit 5% Bor)
5. "Bauwerksverschluss" für den innenliegenden Teil des Deckenbalkens (wie könnte man den herstellen? reicht Blindboden mit Schilf-Putzmatten nach unten? nach oben Dielenboden mit Laminatunterlage und Laminat?)
6. Schließen aller Ritze, Spalten und Löcher an den außenliegenden Hölzern (mit was?)
7. Aufbringen eines insektenwidrigen Anstriches an den außenliegenden Hölzern (mit was?)
Haltet Ihr das für ratsam?
Danke schon einmal für Eure Einschätzung!
Mit herzlichem Gruß
Maike