Holzhütte dämmen

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Hannes

Guest
Hallo,

ich brauche professionellen Rat. Ich möchte meine 25qm kleine Ferienholzhütte dämmen. Momentan steht nur die Aussenwand, Ständerkonstruktion auf einem soliden Fundament. Die Ständer sind 5 cm tief, die Abstände dazwischen 1,10 meter breit. Die Aussenwand ist eine Holzschalung mit alten, sehr gut erhaltenen und trockenen, waagerechten, halbrunden Hölzern. Zwar kommt wegen eines Dachüberstandes kein Regen rein, aber man kann durch die 1-2 millimeterbreiten Ritzen zwischen den Hölzern durchsehen und der Wind pfeift durch. Was empfehlt Ihr in diesem Fall als Innendämmung, bzw. sollte ich eine Aussenverschalung vornehmen, zusätzlich zur Innendämmung? Ich mag die Fassade sehr gerne von aussen, würde also ungerne etwas drübermachen.
Empfohlen wurde mir eine Unterspannbahn als Windschutz von innen gegen die Aussenwand, dann z.B. Hanf und dann die Innenwand, Regips oder Holz. Aber wäre nicht Wärmedämmlehm auch eine Möglichkeit? Womit könnte ich die Ritzen zwischen den Hölzern der Aussenwand schließen? Würde eine Dicke von 4-5 cm gestampfter Wärmedämmlehm funktionieren und genügen? Ich möchte das Häuschen auch im Winter mit Kaminofen nutzen können, aber wohnen tue ich dort nicht.
Und wie sollte ich das Dach dämmen? Das Dach ist relativ neu und total dicht, Pultdach mit USB Platten und Dachpappe und Schweissbahn usw. Also nicht Atmungsaktiv, aber seitlich zwischen Wand und Dach gibt es Lüftung.
Für Eure Ratschläge wäre ich sehr dankbar.
Danke!
Hannes
 
Dämmung

Am besten wäre es die Verkleidung wieder runter und eine Unterspann- oder Winddichtungsbahn von außen aufbringen. Dann die Verkleidung wieder aufnageln.
Eine behelfsmäßige Lösung wäre die Winddichtigkeitsebene von innen um die Stützen herum und an der Verkleidung von innen zu befestigen. Als Dämmung empfehle ich Ihnen flexible Dämmmatten aus Holzfaser oder Hanf. 5 cm Lehm können Sie vergessen.
5 cm Tiefe erscheint mir etwas dürftig, immmerhin muß das Dach im Winter auch mal Schnee tragen und begehbar sein. Ich rate Ihnen noch eine Dachlatte zur Aufdopplung auf die Stützen zu schrauben, das ergibt dann etwa 9 cm Tiefe, 80 mm als Dämmstärke und mehr Steifigkeit.
Das Dach ebenfalls mit den Matten zwischen den Sparren dämmen, dann eine Dampfbremse, dann OSB- Platten zur Bekleidung. Zuerst das Dach dämmen dann die Wände!
Innen sollten Sie ebenfalls OSB- Platten zur Versteifung und als Raumabschluß aufschrauben, Nut- Federverbindungen verklebt.
Der Fußboden sollte auch gedämmt werden. Um im System zu bleiben wäre das auf einer Betonbodenplatte eine Abdichtung, darauf 80 mm Steicofloor Dämmplatten mit eingelegter Traglattung und darauf Dielung bzw. OSB mit Belag.
Ich hoffe das der Fuß der Konstruktion außerhalb des Spritzwasserbereiches (0-30 cm über Erdboden) liegt.
Wenn Sie einen Kanonenofen aufstellen wollen: Wandabstand, dann Hitze- bzw. Strahlungsschutz für Wand und Fußboden, brandsichere Dachdurchführung des Ofenrohres sichern.
Was noch fehlt ist eine einbruchsichere, gedämmte Außentür und einbruchsichere Fenster mit Mehrfachverglasung.
Ich würde außen auf dem Tragwerk und unter der Winddichtung eine Lage Maschendraht auftackern. Mit einer Akkukreissäge ist man sonst in 5 Minuten trotz gesicherter Tür drin.
Was ich nicht angesprochen habe ist das Problem der Genehmigungsfähigkeit so eines Ferienhauses.
 
sehe es ähnlich

schließe mich Herrn Böttcher weitgehendst an. Ich halte es als Erstes auch für wichtig, das Ständerwerk zu verstärken. Bei der Winddichtungsbahn würde ich es ausnahmsweise auch um die Ständer legen, da sie so noch mit der Außenluft in Berührung kommen. Gerade Ferienhäusern, die im Winter seltener genutzt werden, kühlen stark aus. Werden sie dann beheizt, entsteht auf den Wänden viel Kondenswasser. Ist die Dampfbremse innen nicht 100%ig dicht verklebt oder löst sich später, man sieht es ja nicht mehr, besteht die Gefahr, das Kondenswasser in die Konstruktion eindringt. Sind die Ständer außen, können sie davon nicht betroffen werden. Aus diesem Grund würde ich auch keine Gipskartonplatten innen verarbeiten. OSB ist schon eine gute Alternative, die gleichzeitig das Sänderwerk als Scheibe aussteift. Die Idee mit dem Maschendraht finde ich echt gut. Darauf wäre ich nicht gekommen. Was die restliche Sicherung betrifft, würde ich prakmatischer vorgehen, denn Fensterläden sind wesentlich preiswerter und bieten auch im Sommer einen guten Hitzeschutz. Bei der Tür haben sich zwei Flachbandeisen quer mit je einem Vorhängeschloß gut zur Abwehr von Dieben bewährt, siehe Beispiel: http://referenz.derhausdoktor.net/#!album-4.
Für sehr wichtig halte ich die Maßnahmen zum Brandschutz und zum Schutz vor Feuchtigkeit, die hier Herr Böttcher anschneidet. Wenn Sie schreiben das "der Wind durchpfeift", gehe ich davon aus das das Holz schon sehr trocken ist. Ich empfehle, das Holz anschleifen und mit Leinöl bzw. Leinölfirnis streichen, denn UV-Licht ist nicht der Freund vom Holz, damit Sie noch lange an der Schalung Ihre Freude haben.
Mit freundlichem Gruß
M. Schmidt
 
Hallo,

vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Rückmeldung. Bin mir nicht sicher, ob ich das mit dem Maschendraht verstehe. Das heisst er käme zwischen Aussenwand und Unterspannbahn? Und dann ist mir noch nicht ganz klar, wie ich das mit dem Zwischenraum zwischen Wand und Dach handhabe. Da ist ja einfach eine Lücke.
Ich hab überlegt, dass ich als Verstärkung der Ständer von rechts und links jeweils ein Brett dranschrauben könnte, welches circa 1,5 cm dick und 10 cm breit ist. Dann wäre der 4x5 Ständer auf 7 cm gewachsen und die Tiefe wäre 10 cm. Mit diesen Brettern könnte ich auch eine Unterspannbahn befestigen, die ich um die Ständer lege, wenn diese denn notwendig ist. Den zwischenraum zwischen den Brettern auf dem Ständer könnte ich mit Stopfhanf füllen, oder noch einen Ständer reinschrauben. Wie gesagt, so wäre es nicht nur tiefer sondern auch breiter.

Danke nochmal.
Gruss,
Hannes
 
Ferienhaus

Für die Innenbeplankung hatte ich OSB vorgeschlagen weil das Material neben der Funktion als aussteifende Wandscheibe auch als Dampfsperre wirkt und, im Gegensatz zu Gipskarton, ohne weitere Tragkonstruktion direkt auf den Stützen verlegt werden kann.
Kondensatbildung auf der Wandinnenfläche wird bei jedem Wandbildner kurzzeitig bei temporärer Nutzung vorkommen, es sei denn ich klebe noch eine Dämmplatte auf die Verkleidung. Das halte ich für überflüssig. Eine zumindestens luftdichte Innenbekleidung sollte es aber schon sein.
Eine Einbruchsicherung mit Maschendraht o.ä. geht nur wenn Sie die Außenverkleidung demontieren.
Stütze- USB- Drahtgeflecht- Außenbekleidung.
 
Thema: Holzhütte dämmen

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