Holzbalkendecke verstärken, Balkenköpfe in Außenwand

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Weini

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fachwerk-i10153_201831311522.jpgHallo,

benötige Rat von Holzbauspezialisten.

Wir sanieren gerade den neuesten Gebäudeteil (Bj. leider nicht bekannt), von unserem Vierkanthof.

Dabei soll die Zwischendecke (Holzbalkendecke) saniert werden.


Die bestehenden Balken sind alle in Ordung, leider nur unterdimensioniert. (laut Statiker)

Geplant ist neue Deckenbalken, neben die bestehenden zu verlegen.
Folgender Aufbau soll realisiert werden:

- Deckenputz
- Schilfrohrmatte
- Rauschalung
- Balken
- Rauschalung
- gebundene Schüttung
- Tritschalldämmung
- schwimmender Estrich
- Bodenbelag

Mir machen nur die Balkenköpfe in der Außenwand etwas sorgen. Hab etwas "rechachiert", allerdings bin ich dabei nich wirklich schlauer geworden, sondern nur unsicherer.

Außenmauer ist eine 50cm Vollziegelwand, mit Kalkzementmötelfuge. Dämmung ist keine Vorgesehen.

Der Zimmermann möchte ein 15cm tiefes Auflager machen und die neuen Balken, einfach neben die anderen legen.

- Wird das üblicherweise so ausgeführt?
- Gibt es hier keine Probleme mit Tauwasser?

Im Anhang ist ein Foto von der vorhandenen Einbausituation. Zwei Auflager wurden bereits gestemmt.

Vielen Dank im Vorraus.

Grüße

Weingartner Rafael
 
Backsteinbreite

Ich habe mir hier im Allgäu einige Bauernhäuser angeschaut und in der Regel hatten die Balken immer ein Auflager von einer Backsteinbreite. Das ergab sich schon meistens durch den Umstand, dass die Wandstärke pro Stockwerk um eine Backsteinbreite abnahm und dadurch eine Stufe entstand. Die 15 Zentimeter liegen also ziemlich dicht dran.

Zumindest auf dem Foto sieht das Auflager von dem Balken bedenklich klein aus. Führt die Schalung wirklich bis ans Ende des Balkenkopfs? So etwas habe ich noch nie gesehen.

Wenn die neuen Balken eh wieder in der Decke verschwinden, spricht natürlich nichts gegen weitere Balken. Allerdings frage ich mich, warum man die alten drin lassen will, wenn man ihnen eh keine Tragfähigkeit zutraut. In dem Fall hätte ich einen Austausch bevorzugt.

Die Balkenköpfe sollten nicht direkt eingemörtelt werden, damit sie nicht langfristig geschädigt werden. Zumindest hier im Allgäu hat man das meistens dadurch gelöst, dass man das Auflager rund um die Balkenköpfe mit zurecht gebrochenen Biberschwanz Ziegeln ausgekleidet hat.
 
@ Tilmann

Danke für die Rückmeldung.

Vorsprung gibts uns leider keinen. Wand hat durchgehend 50 cm Mauerstärke.

Die alten Balken bleiben drinen, da die verputzte Decke im EG bestehen bleiben sollte.

Grüße Rafael
 
Holzbalkendecke

Das klingt erst mal einfach, neue Balken neben die alten zu legen.
Ist es aber nicht, sowohl von der Ausführung her als auch von der Tragfähigkeit.
Wenn die alte Decke unten dranbleiben soll wird der Einbau der neuen Balken nicht ohne Schädigung des Deckenputzes abgehen oder Sie müssen Feinmechaniker anstellen. Die Schaffung der Auflager, also das Freistemmen, macht eine Menge Dreck, Steine fallen runter... Die Auflagerflächen werden nie gerade und in exakter Höhe freizustemmen sein. Auch um eine sichere Lastverteilung zu erzielen müssen die Auflager mit Übermaß freigestemmt und dann durch Aufmauern auf das exakte Maß gebracht werden. Die Oberkanten der neuen Balken müssen so weit wie möglich parallel zu den alten Balken liegen. Wenn das nicht geht muß mit Federn ausgeglichen werden damit die gleichmäßige Kraftübertragung auf alle Balken gesichert wird.
Wenn die alten Balken am Auflager in Ordnung sind würde ich eine Verstärkung durch beidseitig angelaschte Bohlen bevorzugen.
 
@ Georg Bötticher

danke für die Warnung.

Wir sind ohnehin davon ausgegangen, dass der Deckenputz etwas Beschädigt wird.

Geplant wurde das die Auflager, mit Vollziegel gemauert werden.

Doch wie es scheint, wurde damals ein Flachstahl (unten im Bild zu sehen) über die gesamte Länge, ins Mauerwerk eingelegt. Das macht das neue Aufmauern natürlich schwierig.

Wie Sie dass, mit den parallelen Oberkanten meinen verstehe ich nicht. Bitte um Erläuterung.

Die alten Balken (bis auf die Randbereiche) sollen nur die Unterdecke halten.

Lastabtragung vom OG über die neuen Balken.

Dieser Aufbau wurde von unserem Zimmermann empfohlen.

Bei den von Ihnen Vorgeschagenen angelaschten Bohlen sehe ich dass Problem, dass die alten Deckenbalken alle unterschiedlich hoch sind.

Was mir am meisten Sorgen bereitet, ist die Ausführung im Außenwandbereich.
Mauerwerk ist komplett trocken und die alten Balken alle i.O., dass soll aber auch bei den neuen so bleiben.

Grüße Rafael
 
fachwerk-i3461_2018313123748.jpgHolzbalkendecke

Die alten Deckenbalken als Träger der Deckenbekleidung drinzulassen ist eine Lösung, wenn auch eine teure denn Sie bauen praktisch eine zweite Decke ein. Der Bandstahl koppelt die Bestandsdecke an die Außenwand und muß drin bleiben.
Die angelaschten Bohlen werden etwas höher gesetzt, so ergibt sich eine ebene Deckenoberseite.
 
@ Gerorg Bötticher

Danke für das Bild.

Werden trotzdem neue Balken einziehen.

Wenn der Bandstahl drin bleiben muss, kann man das Auflager nur so ausführen wie das bestehende oder?

Also ausmörteln und ein Brett als Lastabtragung darunter.


Habe nur die Sorge, dass sich in den Mauertaschen Kondensat bilden kann und die Balkenköpfe faulen. Oder ist das bei 50cm Mauerstärke eher zu vernachlässigen?

Grüße

Rafael
 
Hallo Rafael,

wie meine Vorredner schon sagten, sollten die Köpfe trocken eingemauert werden und es darf keine kalte Luft von außen in die Decke ziehen.

Vermeiden Sie auch sämtliche Verpackungen der Balkenköpfe mit Dachpappe oder Folie.
 
Danke für die Rückmeldungen

Haben gestern nochmal mit dem Zimmermann gesprochen.
Doeser hat uns noch einiges erklärt.

Eingebaut werden die Balken am Freitag.

Um die Balkenköpfe wir eine sog. "Tramtasche" aus 3cm XPS gefertigt.

Die neuen Balken werden ca. 2 cm höher als die alten gelegt.
Bei uns schimpft sich das "Fehltramdecke". Soll vom Schallschutz her, sehr gut sein.

Grüße

Rafael
 
Auflager Flachstahl

Hallo,

bei uns kommt nächste Woche der Zimmerer.
Diese Woche werden noch die Auflager, vom Maurer fertig gemacht.

Hab dazu noch eine Frage:

In der Außenwand befindet sich über die gesamte Länge ein Flacheisen. (Ist auf dem Bild u sehen).
Für die neuen Balken wurde eine Auflagertiefe von 18cm veranschlagt. (Balken 15cm + 3cm Luftspalt)
Das Flacheisen wurde relativ schief eingemauert.

Dadurch liegen später nicht alle Balken auf diesem Flacheisen auf.

Laut Baufirma (Mauerer) ist das kein Problem.

Hab da leider meine Bedenken. Liegt hier ein Mangel vor?

Mit freundlichen Grüßen


Rafael
 
Thema: Holzbalkendecke verstärken, Balkenköpfe in Außenwand
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