Wie Naturgeländer seber bauen?!

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wallwitzburg

Guest
Hallo,
wir sind dabei für den Verein ein Naturgeländer selber zu bauen. Dazu haben wir bereits abgelagerte Eichenholzpfähle abgeschält.
Es soll ungefähr so aussehen wie auf dem Bild.

- Wie tief müssen die Pfähle im Boden verankert werden?
- Wie sollten die Hölzer verbunden werden? Maschinenschrauben, Holzschrauben oder Nägel?
- Wie ist die Befestigung am besten und langlebigsten?
Sollte man Sie einfach nur in den Beton stecken oder vorher mit Bitumen schwarz machen? Oder sogar mit Metalllaschen befestigen? Eine andere Möglichkeit ist feste Plasterohre einzubetonieren und die Pfosten dann mit keilen befestigen (einfacher Austausch, wenn defekt)
Wie tief sollten Sie in den Boden?

Es sollte so sein, dass man kaputte Pfähle wechseln kann ohne neu zu betonieren.
Außerdem ist der Denkmalschutz zu beachten. Es soll Waldähnlich natürlich aussehen.
Bin über jede Hilfe dankbar.

Grüße

Martin
 
Hallo,

für den Verwendungszweck von Holz im erdberührtem Bereich ist Eiche nicht geeignet.
Hier sollten Sie auf Robinie umschwenken.
Alles andere fault Ihnen schnell weg.

Grüße aus Schönebeck


[img 22000]
 
Die Idee

mit den einbetonierten Plasterohren ist sehr gut. Ausfüllen zw. Rohr und Pfosten mit Filterkies, unter dem Rohr kein Beton. Einbautiefe mindestens 60 cm, Befestigung am besten mit Holzschrauben min. Durchmesser 12mm.
Für den Verwendungszweck von Holz im erdberührtem Bereich ist Eiche jederzeit geeignet.

Viele Erüße aus Ermershausen
 
Zaunbau

Hallo Martin,
meinen Holzzaun habe ich nach ca. 15 Jahren Standzeit gegen Maschendraht ausgetauscht.
Die Pfähle waren aus Fichte und einbetoniert.
Die Dinger waren nur mit dem Beton herauszukriegen.
Schäden gab es nur in geringem Maße am oberen Hirnholz, ansonsten hätte der Zaun wohl noch 30 Jahre und länger gehalten.
Grund: ER WAR IMPRÄGNIERT!
Und zwar nach der Belastungsklasse 4 gegen Erd- und Wasserkontakt.
Ungeschütztes Holz (Eiche wird als dauerhaft mit der Standzeit von 8-13 Jahren eingestuft) wird wohl aller paar Jahre eine grundhafte Reparatur fällig, denn im Kontaktbereich zum Boden verringert sich die Standzeit erheblich. Daran werden die verschiedenen vorgeschlagenen Maßnahmen auch nichts ändern, höchstens das die Reparatur einfacher wird.

Viele Grüße

Viele Grüße
 
Ein austauschen der der Pfosten wird über kurz oder lang so der so nötig werden.
Die Idee mit den Plasterohren ist zwar gut hat aber einen Haken, der Querschnitt sollte so gross gewählt werden, dass man auch mal einen stärkeren Pfosten einbauen kann.
Somit muss um eine Standfestigkeit des Pfostens zu erreichen muss das Rohr entweder mit Kies, Split gefüllt oder die Posten verkeilt werden, was zu Problemen beim Rückbau führen kann.

Da nichts ewig hält, würde ich die historische Variante wählen, Pfähle vorlochen und einschlagen.
Wenn's für einen Verein gemacht wird sollte doch der Funfactor nicht fehlen.

Grüsse Thomas
 
Vorlochen? Holzschutz?

Danke für all die Infos.

Thomas was meinst du mit "Vorlochen" Erst mal ein Loch in den Boden machen und dann mit dem Vorschlaghammer einbringenen? Oder die Pfosten wegen des Verschraubens?

Ich denke das einfache einschlagen wird nicht gehen, denn das Gelände ist stark abschüssig und oft nur sandig.


@ Georg Böttcher, was für eine impregnierung empfehlen Sie?

Freundliche Grüße

Martin
 
Zaunbau

Chemischer Holzschutz dieser Klasse ist nichts für Laien.
Die Mittel gehören nur in die Hände ausgebildeter Leute, außerdem ist es mit ein bisschen Einpinseln nicht getan.
Zaunpfähle gibt es aber fertig imprägniert zu kaufen.

Viele Grüße
 
Statt Chemie

die Pfähle im Erbereich und ca. 20 cm darüber mit einem Gasbrenner ankokeln, das ist der beste Holzschutz für Zaunpfähle.

Viele Grüße aus Ermershausen
 
Eiche...

...ist sehr wohl im Kontakt zur Erde geeignet. Der Splint sollte freilich abgebeilt werden. Sinnvoll ist es ferner, die in der Erde zu versenkenden Teile anzukohlen. Geviertelte Eichenstämme sind seit jeher als Weidenpfähle bewährt, ewig freilich hält kein Holz im Freien.

Robinie ist oft weniger robust als Eiche, das juvenile Kernholz (die ersten 15 Jahre) hat nur die Dauerhaftigkeitsklasse 3-4. Damit fällt die Verwendung der üblichen jungen Stämmchen weg.

Nägel sind den Schrauben vorzuziehen, Edelstahl muß es nicht sein.

Beton wird eher für ein beschleunigtes Verrotten sorgen.

Grüße

Thomas
 
Vorlochen

jetzt wird schwierig mit der Erklärung (wegen Mundart :))

Bei uns heisst das Gerät zu vorlochen Huizenlocher oder allgemein auch als Hopfenlocher bekannt.

Grüsse Thomas
 
Huizenlocher...

@Thomas

... und damit bohrst Du die Eichenpfähle vor? Wie machst Du das - spannst Du die irgendwo ein oder zielst Du genau mit viel Schwung aus der Hüfte?

Dass man den Hopfen vorlochen muss, war mir neu - bei uns wird der ohne Löcher verbraut.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
@Frank

Ich hab's gewusst :))

Das ist eben noch alte Handwerkskunst, hier gehts nur mit Hand und Schmackes :)
Natürlich ansetzten, hocheben, zielen und mit viel schwung aus der Hüfte in den Boden rammen, ein bis zweimal rühren und das selbe Spiel von vorne, bis die gewünschte Tiefe erreicht ist.

Stimmt, ohne Löcher "verbraut" wir beginnen hier bei uns als erstes mit dem "Anbau" mein junger Kollege, das brauen kommt erst später.

Grüsse Thomas
 
"Naturholzgeländer"..+ Plasterohre einbetoniert , ja ,was denn nu ?

dann lasst doch die Plasterohre oben rausgucken 8:(

Eichepfähle wie vorher beschrieben schwärzen und einschlagen , bei abschüssigem Gelände oder großer Querlast Streben anbringen , nageln oder Holz-Holzverbindung .

Gruß Jürgen Kube
 
Meine Herren,

natürlich kann man mit der chemischen Keule, abenteuerlichen Konstruktionen oder dem ankohlen des Holzes die Lebensdauer etwas erhöhen, oder es wenigstens versucht haben.
Man kann aber auch auf Holzarten zurückgreifen die für derartige Verwendungen geeigneter sind.
Das nennt man dann konstruktiven- oder baulichen Holzschutz.
Für die Ständer die in die Erde eingelassen werden sollen würde ich nur Robinie verwenden.

Untersuchungen haben ergeben, das von über 4900 eingegrabenen Robiniepfählen nach 42 Jahren immer noch 89% dieser Pfähle normale Holzqualität hatten.
Das ganze ohne chemischen Holzschutz.

@wallwitzburg
Robinie wächst auch in Sachsen Anhalt, das Robinienholz des Kletterturm (Foto oben) ist aus der Altmark.
In Magdeburg steht das Teil jetzt.


Grüße aus Schönebeck
 
Nun mein lieber Oliver

ich dachte ich hätte oben gelesen, dass die Herren das Eichenholz schon haben. Da werdendie Vereinsmitglieder vermutlich nicht so begeistert sein, neues Holz anzuschaffen, ich wär's nicht.

Grüsse Thomas
 
@Thomas

Und das hab ich gelesen:

“Es sollte so sein, dass man kaputte Pfähle wechseln kann ohne neu zu betonieren.
Außerdem ist der Denkmalschutz zu beachten. Es soll Waldähnlich natürlich aussehen.”

P.S.
Ich bin in der DDR groß geworden und hab lange genug Materialien verbaut die grade lieferbar waren.


Grüße aus Schönebeck
 
@ Oliver Struve

Wer Behauptungen in den Raum stellt, tut gut daran, eine Quelle anzugeben. Ich lese gern selber, als stille Post zu spielen.

Hier die Quelle zur geringen Dauerhaftigkeit jüngeren Kernholzes der Robinie:

http://www.holzfragen.de/seiten/dauerhaftigkeitsklassen.html

Das deckt sich auch mit meinen Beobachtungen im Wald, und wer zum Beispiel beim Institut für Holztechnik in Dresden anfragt, wird ähnliches erfahren. Auch wenn Robinie derzeit Mode ist, und das Holz auch ohnezweifel mehr oder weniger dauerhaft ist, sollte es realistisch bewertet werden.

Grüße

Thomas
 
Denkmalschutz und Natürlich

Beim Denkmalamt wird Eiche akzetpiert, und in einigen Bauernhausmuseen, wird für den Zaunbau nur Eiche verwendet.
Ausserdem denke ich, dass es egal ist welches dauerhafte Holz verwendet wird, hier ist es nunmal Eiche und ich denke, das ist so in Ordnung.

P.S. Vielleicht war das Holz ja auch eine Spende und Zustände wie in der ehemaligen DDR, was Materiallieferungen und Angebot anbelangt, sind schon lange Geschichte oder nicht.

Grüsse Thomas
 
Herr Böhme,

---“Wer Behauptungen in den Raum stellt, tut gut daran, eine Quelle anzugeben. Ich lese gern selber, als stille Post zu spielen.”---

Na freilich mein lieber Herr Böhme verrate ich Ihnen die Quelle.
Normalerweise halte ich es aber für angemessener, wenn Sie hier mit diskutieren, das Sie über das Thema das nötige Wissen mitbringen.

Die Quelle:

Es ist das wunderschöne, im Fraunhofer IRB Verlag erschienene, Fachbuch von Herrn Klaus Kempe “Holz Schädlinge -Vermeiden,- Erkennen, -Bekämpfen”

In diesem Buch steht, wie auch in Ihrer Quelle des Herrn Rüpke:

“Bei Robinie ist das adulte Kernholz als dauerhaft nach 1 einzustufen…”

Die Eiche liegt aber nun mal in der Dauerhaftigkeitsklasse 2

Schöne Pfingsten
 
Eiche - Robinie - Kokeln... - Standfestigkeit - Eingrabtiefe wenn ohne Fundament

Hilfe!

Was habe ich denn für eine Disput losgetreten:)

Also Robinie fällt bei uns auch immer mal an, da noch ein paar Bäume im Gelände stehen. Wir werden einfach die schon geschälten Eichenstämme und ein paar Robinien nehmen und dann wissen wir später mehr.

Nun weiß ich nicht ist das ankokeln wirklich Sinnvoll? Sinnvoller als mit Bitumen zu behandeln?

Wenn man Sie infach ohne Beton reinschlägt, hält das auch? Wie tief sollte das dann sein?
Wir haben oft randalierende Jugendliche, also es sollte schon ein wenig etwas aushalten..
Also die Stämme sind so 10- 15 cm stark und ca. 160 cm lang.

1 m sollte noch rausschauen...

Grüße

Martin
 
Thema: Wie Naturgeländer seber bauen?!
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