Meinungsfreiheit!!!!!!

Diskutiere Meinungsfreiheit!!!!!! im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Interessante Werbung auf der Fachwerk.de Seite. http://www.fachwerk-hopf.de/?gclid=CPnvh6iE75ACFRE1aAodG2xG0w Ich glaube ich starte eine...
Den Kitsch...

...wirst Du mit Spenden nicht totkriegen, er entspringt einem Grundbedürfnis der menschlichen Seele (fachwerk.de - Mitglieder natürlich ausgenommen) und wuchert besonders in Wohlstandsgebieten.

Wenn Du Geld übrig hast:

Stiftung Menschen für Menschen
Kto.Nr. 18180018
BLZ 70150000

Grüße

Thomas
 
I186_2663_2004819135216.jpgHatte ich da nicht....

...schon vor zwei drei Jahren schon hingewiesen?

Hatte ich gesehen diese Sendung und war "fürchterlich begeistert", auf was Medien sich so alles stürzen.

Die Zeit wird es weisen.

Innovative Grüße

Udo
 
Das sind natürlich krasse Beispiele der Volksverblödung und gewissermassen Betrugs.
Aber wo ist denn die Grenze? Ist es dies- oder jenseits, wenn auf neue Türen ein altes Türblatt geleimt wird? Wenn Dielen verschraubt und die Löcher mit "Holznägeln" gefüllt werden? Wenn verleimtes Konstruktionsholz verwendet und der Sichtbereich mit Altholz aufgebaut wird? Die Liste liesse sich fast beliebig verlängern. Vieles, was von Restauratoren gemacht wird, die durchaus den Regeln ihrer Zunft folgen, ist doch eigentlich Disneyland. Selbst eine auf alt getrimmte Täferergänzung - das hätte 'früher' doch keiner gebeizt, mit Hieben traktiert, damit es so aussieht wie der Rest der Wand. Man hat es einfach ergänzt, daran, dass das Holz 'neu' aussah, hat sich doch keiner gestossen. Natürlich haben sie schon immer versucht, verdeckt zu Nageln oder Verschrauben; aber wenn's denn halt nicht möglich war, hat man nicht so getan, als ob's eine Holz-in-Holz-Konstruktion sei.
Da fällt mir grad ein: Doch, die Potempkinschen Dörfer gab's schon seit langem. In reichen oder besser gesagt möchtergern-reichen Kreisen. Seit langem wurden hölzerne Fensterstöcke angemalt, damit es nicht nach Holz aussieht; weil Holz ja ein Zeichen für Armut/Bauernstand war. Und das billige Fichtenholz wurde angemalt; manchmal uni, manchmal wurde es aufwändig in Nussbaum oder Eiche oder sonstwas 'verwandelt'.

Mit anderen Worten: Imitate sind dann gefragt, wenn einer mehr scheinen will als er ist.
Quasi falsche Fingernägel für's Haus. Ich mag Frauen ohne Tigerkrallen sowieso lieber.
 
Egal

Was solls! Da geb ich Marcel Züger recht, Imitate gab es schon immer - manche noch nicht einmal so schlecht. Übrigens auch umgekehrt, zum Beispiel Holz- Eckquaderung in Natursteinoptik und noch vieles mehr. Auch historisch schon immer dagewesen. Wem es gefällt, der soll es machen. Und in unseren "Neubaugebieten" ist doch eh alles erlaubt (und verloren). Hauptsache, es gibt noch einige, die sich um die historische Bausubstanz kümmern, da gibt es wenigstens noch was zu retten! Aber trotzdem immer wieder amüsant. Viele Grüße, Johannes Prickarz
 
Jede Gesellschaft bekommt die Bauweise, die sie verdient!

Warum sollte man sich über so etwas aufregen?
Jede Gesellschaft bekommt die Bauweise, die sie verdient.
Gehe ich mich wachen Blicken durch meine nähere Umgebung, sehe ich schlimmeres. Ich denke, woanders sieht es nicht anders aus. Die beworbene Bauweise wird jedenfalls konsequent durch gezogen. Solche Buden stehen doch wohl eher in abgesteckten Neubaugebieten.
Grüße
Bernd Kibies
 
Rathäuser, Sparkassen und andere Alpträume

Ich zitiere mal Dieter Wieland.
Der Beitrag ist mittlerweile 30 Jahre alt, aber immer aktuell:
"Noch eine Bank, die Repräsentation mit Lautstärke verwechselt. Klotzig, klobig, protzig, rücksichtslos. Hast du was. Bist du was.
....
Was will eine Bank schon ins Fenster stellen? Die immer gleichen Plakate mit den immer lachenden Blondinen, die durch Kleinkredite glücklich werden. Und Staub und tote Fliegen daneben."
Grüße,
Bernd Kibies
 
Sicher hätte man...

...für den Preis dieses Schandfleckes auch ein Haus bauen können.

Grüße

Thomas
 
genau an den, den Wieland, musste ich denken als ich gestern diesem KUNSTWERK begegnt bin.

Grüße
Mladen Klepac
 
Und die entsprechenden Ämter?

Muß man sich nicht auch fragen, was in den jeweiligen Ämtern, den Unteren und Oberen Denkmalschutzbehörden, für "qualifizierte" Mitarbeiter und Entscheidungsträger sitzen?
Kommt es hier wirklich nur auf Persönlichkeitsentscheidungen an oder hat dies auch etwas mit beruflicher Ehre zu tun?
Hin und wieder entsteht der Eindruck, daß gravierende Bildungslücken entstanden sind, die vorraussichtlich auf Abwesenheit gefußt sind.

Schauen wir doch einfach in die Politik.
Ein gebildeter Pädagoge, wird z.B. Agrarminister, ein geschulter Landwirt, wird z.B. Arbeitsamtsminister, ein ander ist gelernter Tischler und wird Verkehrsminister usw. usw. Und zu guter letzt haben sich die erlernten Grundfesten einer Bildungslinie komplett aufgelöst, weil nämlich jeder wie eine Platine austauschbar wird und keiner mehr in seiner eigentlichen Bildungsstärke sein Gesamtwissen umsetzen kann und braucht.
Politik läßt grüßen, laß dich wählen und du bist "verantwortunmgslos"1

Hier noch ein Beispiel dafür, was Ämter mit zu verantworten haben.

Udo
 
Ich will dann auch mal, meine freie Meinung äußern!
Zu obigem link/Produkt wie auch immer.

Ich glaube nicht dass das Produkt darauf angelegt ist historische Bausubstanz im Schnellverfahren kostengünstig zu Sanieren und zu imitieren.
Ich halte es aber für eine gute Möglichkeit sein 60jahre Massivbau nach WDVS arbeiten optisch abzuheben und zu gestalten.

Wir alle kennen wohl diese Straßenzüge mit den 1 Geschossigen dopl. Häusern aus den 60ern.
Alle irgendwann kürzlich mit WDVS ausgestattet.
Alle schön gleichmäßig, gelegentlich ist das Gelb des einen etwas gelber als das des Nachbarn(um Nachhaus zu finden schauen die wahrscheinlich immer auf die Hausnummer).
Beim entlangfahren erinnert einen das immer etwas an Krankenhausflure!?

Man stelle sich jetzt mal vor ab und an zwischen diese 14x5m gelben Wandscheiben steht eine Fachwerkfassade(sei es auch nur als Imitat)?!

Ich fänds eine Bereicherung und die Möglichkeit zur Machbarkeit halt ich für ne gute Sache.

meine freie Meinung!
gruß jens
 
Noch lebendiger werden die Fassaden,

wenn mann sich ein hölzernes Wagenrad an die Balkonwand nagelt :)

Die Geschmäcker sind halt verschieden. Ein schlichtes Haus mit Balkenimitaten oder Bruchsteinplacebos aufgepeppt finde ich nun wieder ziemlich spießig, nach dem Motto : Wir ham's nicht, aber so aussehen soll's schon...

Innen dann Laminat vom billigsten (aber rustikales Druckdesign "Antikkiefer Country"), Rauhfaser, Styroporbalken und ein Kaminfeuerimitat (für den Schornstein hat's auch nicht gereicht).

Imitate gab es auch schon in Zeiten, als die Baumeister noch sicher im Geschmack waren. Zum Beispiel aufgemalte Lisenen, die den Bau optisch gliederten, Säulen darstellten. Das waren dann aber Herrenhäuser und Schlösser, die nach einem Konzept gestaltet wurden und sich in den Formenkanon der Zeit und der Umgebung einfügten. Wenn hingegen heute ein basteltechnisch ambitionierter Buchhalter nach Feierabend oder sein Kumpel Kurt (echt starker Hausmeisterservice) zuschlagen, bleibt kein Auge trocken - weil sie nicht in Ansätzen wissen, was sie tun. Heute gibt es keine gestalterischen Regeln mehr - jeder kann (nahezu) alles machen, was ihm so einfällt.

Ich kriege keine Gallenkolik, wenn ich durch Zufall derartiges sehe. Bauen würde ich es nie.

Grüße

Thomas
 
Langsam mache ich mir Sorgen um euch!

Ihr seht das m.E. viel zu verbissen. Wenn es dem Eigentümer gefällt, warum nicht? Er hätte vielleicht gerne ein richtiges Fachwerkhaus, hat aber einen Bau aus den 60-igern geerbt. Na dann soll er doch. Ist doch eine Ehrerbietung an die Fachwerkbauten.
Wenn jemand sein Eigentum nach seinen Wünschen und Vorstellungen umgestaltet ist dies sein gutes Recht. Mir gefallen tiefer gelegte Autos auch nicht, deshalb verteufel ich sie doch nicht gleich.
Was hättet ihr eigentlich zu Herrn Friedensreich Hundertwasser gesagt wenn mit seinem Hausplänen zu euch gekommen wäre?
Die Überschrift zu diesem Beitrag ist schon richtig gewählt!
Leute; Toleranz bitte bei diesem Thema, auch wenn es manchmal schei... aussieht.

Gruß Marko
 
@Marco
Hallo Marco
ist doch alles Gummiputz!
das gibt mir zu denken

Grüße
Mladen
 
@ Schlechtes Beispiel, Marko

Hundertwasser war echt originell, und er hat nirgends abgekupfert. Das hat nichts mit aufgepinselter Holzoptik zu tun.

Zum anderen: Schlechte Kopien entwerten das Original. Ein goldener Ring war früher etwas Besonderes, heute gibts das auch eloxiert aus der Galvanik.

Die "Sixtinische Madonna" von Raffael ist immer noch ein ganz einzigartiges Gemälde - aber ich muß fürchten, sie auf Bäckertüten und ähnlichem Verpackungs- und Werbemüll zu finden, zumindest aber die soooo süßen Engelchen...

Ein echter, in Kirschbaum-Sägefurnier auf Nadelholz furnierter Biedermeiersekretär ist ein schönes Zeugnis der Handwerkskunst UND der bewussten Reduzierung der Zierelemente zugunsten einer harmonischen, natürlichen und damit zeitlosen Gestaltung und in jedem Fall ein Unikat. Etwas ein bisschen ähnliches gibts auch mit Messerfurnier oder gar Folie auf MDF, vermatschten Proportionen, gruseligen Beschlägen...

Kürzer: Entwertung oder gar Vernichtung (Staatliche Prämien für Abriß alter, auch denkmalgeschützter Wohnsubstanz), andererseits inflationärer Wulst an unechtem, falschen verlogenem.

Das sind unwiederbringliche Verluste. Zugespitzt behaupte ich (nicht als Erster): Nimm den Menschen Ihre Geschichte, dann haben Sie auch keine Zukunft.

Grüße

Thomas
 
Die Verluderung der Sitten und unserer Kultur, in diesem Fall der Baukultur, macht mir schon Sorgen, sie macht mir Bauschmerzen. Diese Profilierungsneurose auf allen Ebenen,
ist ein Makel der Zeit, in der wir doch alle so vermeintlich individuell sind, aber doch alle nur den aktuellen Trends hinterher laufen. Retro, bei dem kulturelle Erinnerungsstücke wieder aufgenommen werden, ist immer angesagt, wenn Fixpunkte in unserem Leben verschwinden.
Die Besinnung auf vergangenes ist dann größer, das Ergebnis meistens um so schlimmer.
Bernd Kibies
 
Wo fängt das eine An....

....und hört das Andere auf??

War jedes Automobil was nach Benz kam ein schlechtes Imitat?
Ist jede Fußbodenheizung die nach den Römern gebaut wurde als billige Kopie/ Imitat zu sehen?

Es geht ja hier schon lange nicht mehr um die obige Werbung sondern eher ins Allgemeine. So ist auch diese Antwort zu sehen.
Produkte entwickeln sich aus Vorbildern, lehnen sich an vorhandenes an und werden in manchen Fällen sogar besser und qualitativ hochwertiger als das Original!!

Mir ist leider nicht möglich mich mit Kunst von Raffael, Dali, Rembrandt, Rubens etc. zu umgeben.
Dennoch habe ich ein Bedürfnis mich mit schönen Dingen im Leben zu umgeben.
Da sich der Millionenjackpot jedoch noch nicht zu mir verirrt hat hab ich also die Wahl in einer originalen Felshöhle mit offener Kaminflamme und direkt Entlüftung zu Wohnen oder mir das eine oder andere Imitat zu zulegen.

Wobei sich mir die Frage aufdrängt nach dem lesen von Thomas Beitrag ob nicht schon der Einbau eines Holzbodenbelags in ein Massivhaus als versuch der Imitation zu werten ist?!

Wo fängt das eine An und.....

Und wer legt hier die Grenzen fest?!
gruß jens
 
Thema: Meinungsfreiheit!!!!!!
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