Historische Lehmsteine wiederverwenden - Gab es damals schon genormte Rohdichten? ;)

Diskutiere Historische Lehmsteine wiederverwenden - Gab es damals schon genormte Rohdichten? ;) im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo Forum, ich wünsche euch allen ein gesundes, den Hausbauern ein katastrophenfreies und den Handwerkern ein erfolgreiches neues Jahr 2019...
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alexander_klutzny

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Hallo Forum,

ich wünsche euch allen ein gesundes, den Hausbauern ein katastrophenfreies und den Handwerkern ein erfolgreiches neues Jahr 2019!

Kurze Frage als Vorüberlegung zur Gefache-Ausmauerung nach Schwellentausch:
Auf Ebay-Kleinanzeigen o.Ä. gibt es hin und wieder alte Lehmsteine zu verschenken; kann man diese, falls trocken und in "gutem" Zustand, zur Ausmauerung von Gefachen als Tausch für bisherige KS-Steine benutzen?

Hintergrund der Frage: Wenn ich moderne Leichtlehmsteine in versch. Rohdichten nehme, muss ich z.B. ja auch Leichtlehmmörtel nehmen, sind historische Steine i.d.R. dann auch "Leichtlehmsteine" und mit welchem Lehmmörtel lassen sie sich mauern - oder mache ich mir da zu viele Gedanken?

Viele Grüße
Alexander
 
historische Lehmsteine....

...haben in der Geschichte leider keine Normung!
Weder zu Dichte, Materialzusammensetzung, noch Maßhaltigkeiten usw.
Die historischen sind eher alle als Schwerlehmsteine einzuordnen.

Und wer sich etwas tiefer mit dem Baustoff Lehm befasst, weiß, dass Lehm ein guter Speicherbaustoff ist und somit über seine Jahrhunderte Schadstoffe (Gerüche etc.!) in sich abspeichert.
Zum anderen ist bei solchen Verkäufen nie bekannt, wo diese Steine mal verbaut waren und ob sich um sie herum nicht Pilzbefall oder ähnliche Schadbilder befanden.
Sollte es nur geringe Spuren von Sporenbelastungen daran oder darin geben, kann das extreme Folgen und Auswirkungen haben, wenn diese nunmehr mit Feuchtigkeit (Lehmmauermörtel) neu in Verbindung kommen.
Dann ist das Erschrecken groß!
Sämtliche historischen Baustoffe müssen in Deutschland penible Untersuchungen durchlaufen, ehe sie neu vermarktet werden dürfen.
Im Lehmbau alles außer Kraft scheinbar und bei Ebay sowieso alles auf eigenes Risiko!!!

Also überlegen sie sich dieses Thema noch einmal reiflich.

FG Udo Mühle
 
Sollen die

Steine aussen oder innen verwendet werden?
 
@Uwe

Ja, das befürchtete ich ebenfalls ...
Z.B. unser, mittlerweile seit 1/2 Jahren ohne Dach, im Abriss befindliches Nachbarhaus böte genügend Material. Nur da schlagen mir der Schimmel und die 20+ felinen Altbewohner schon von weitem erdig-moschussige Winde entgegen.

Natürlich sieht das auf Ebay immer alles schön "trocken" und frisch aus, ich ging davon aus dass die Wiederverwendung irgendwie Usus wäre (Sparfuchsmodus aktiviert).

Gibt es denn, neben handwerklicher Eigenleistung, noch Möglichkeiten bei der Materialbeschaffung sparsam zu sein?

@Gerd

Es wären Gefache, die im Zuge eines Schwellenwechsels dieses Jahr neu ausgemauert werden müssen.
Einige beinhalten noch Originale Lehmsteine inkl. Lehm-UP/Kalk-OP innen, daneben hat man einige durch KS+Irgendwasmörtel ersetzt. Diesen Mix wollte ich in diesem Zuge eigentlich gleich beheben, weil ich finde, in ein Gefache dass bauzeitlich mit Lehm ausgefüllt war, gehört nichts anderes als Lehm.

(anschließend mgl. Szenarien mit Innendämmung, Lehmputz, ecetera pp.)
 
Lehmstein

Es ist ohnehin die Frage um welche Mengen es geht, wie das Angebot an gebrauchten Lehmsteinen in deiner Nähe ist und wie hoch das Sparpotentioal ist.
Bei gebrauchten Lehmsteinen lohnenswert werden eher welche aus der Nähe sein-
dann kanst du sicher erfragen woher die stammen und ggf Schwammbelastung oä.vertraglich auschließen lassen.
Ich hätte nicht sofort Bedenken gegen Gebrauchtmaterialien- manches läßt sich am Geruch feststellen und anschließend aufgetragener Kalkmörtel oder Kalkfarbe tötet auch Einiges ab.

Wenns Lehm in der Nähe gibt ( Baugruben sichten oder Tiefbauer fragen) kannst du die auch selbst herstellen, wie es früher immer üblich war-
genügend Zeit zum Trocknen vorausgesetzt.
 
Naja,

sagen wir mal so: Braunschweig liegt in 1/2h Entfernung. Dort gäbe es relativ konstanten, meist kostenlosen Nachschub (Abholung vor Ort, Abbruch Innenwände auf irgendwelchen FW-Eigenheimbaustellen).

Anhänger: 0€
Fahrt: 10€
Arbeit Abholung, Sortierung, Reinigung, Lagerung: Ja ich weis, wie wertvoll Lebens- und Familienzeit ist

Hingegen eine Palette neue Lehmsteine um die 300-400€ (korrigiert mich bitte, stehe am Rechercheanfang)
Das ist schon irgendwie verlockend...

Nochmal was Handfestes:
1) Einschluss alter Gerüche ließe sich doch sicher durch Befeuchten überprüfen?
2) Schwamm, Schimmel, etc. optisch am Stein + Begutachtung der bisherigen Einbausituation (bzw. Grund für das Verschenken) = sehr hohes Risiko als Laie?
3) Schadstoffe sind sicher unsichtbar, aber würden diese nicht weiterhin im Stein verbleiben? (will ihn ja nicht anlecken oder übermäßig zerstäuben nach dem Einbau)
4) Vertraglich kann man hier sicher nichts regeln, da Verkauf von Privat
 
Gebrauchte Lehmsteine

Ich würde wie gesagt nicht von vornherein bei Gebrauchtmaterialien von Mängeln ausgehen.
Schwammbelastung ist sehr selten und primär dann ein Problem, wenn auc/ nach dem Einbau entsprechende Wachstumsbedingungen vorliegen.
Auch bei Privatverkauf können rechtlich bindende Bedingungen vereinbart werden.
Man kann sich ja ansehen woher die Steine kommen.

Schimmel ist ein Oberflächenbesiedler-
Sporen sind eh überall vorhanden-
und kommt ebenfalls nur bei entsprechenden Bedingungen, wie primär Feuchtigkeit, zum Ausbruch.
Schon aus Kosten- wie auch aus Umweltschutzgründen ist Recycling in aller Regel sinnvoll.
Ob sich der Aufwand lohnt oder die Zeit besser in die Sanierung investiert wird ist eine andere Frage.
 
Thema: Historische Lehmsteine wiederverwenden - Gab es damals schon genormte Rohdichten? ;)
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