Heizleisten oder Wandheizung an Dachschräge?

Diskutiere Heizleisten oder Wandheizung an Dachschräge? im Forum Haustechnik im Bereich - Liebe Fachwerk.de Gemeinschaft, nach vielen Stunden des Lesens in den bisherigen Beiträgen möchte ich meine Fragen nun doch ins Forum stellen...
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miguel

Guest
Liebe Fachwerk.de Gemeinschaft,

nach vielen Stunden des Lesens in den bisherigen Beiträgen möchte ich meine Fragen nun doch ins Forum stellen:

1. Kann ich die Heizleistenanlage im EG meines Hauses mit einer Wandheizung für das noch nicht komplett fertige OG kombinieren?

2. Welche Wandheizungssysteme kommen in Frage?

Damit das Umfeld etwas klarer wird einige Erläuterungen:
Das Haus ist ein Ziegelbau, 12x17m, EG rundherum Innenisolierung Glaswolle/Holzfaser in Dachlatten, Dampfbremsfolie und Fermacell. Es gibt eine Aufsparren Isolierung aus Holzfaser und OSB zum Raum, Giebelwände wie EG-Wände.

Heizung: Vitodens 200 Bj.1999 Flüssiggas, kein Speicher, soll demnächst ersetzt werden gegen neue Brennwerttherme mit solarer Heizungsunterstützung und passendem Speicher. Jahreswärmebedarf ca. 15000kWh incl. Wasser und Kochen.
Die Vorlauftemperatur liegt auch im Winter unter 60°.

Beheizt ist derzeit nur 80% des EG, im DG sind aber auch im letzten Winter die Temperaturen nicht unter 14°C gefallen, obwohl die östliche Giebelwand noch unisoliert ist.

Jetzt kommt bestimmt die Frage auf, warum ich nicht einfach wieder HL im OG nehmen will -> der Anbieter hat offensichtlich gerade Insolvenz angemeldet und ich würde gerne meinen Energiebedarf weiter senken.

Aussage von Sandomus war damals(2006), die Heizleisten sollten nicht mit anderen Systemen kombiniert werden, weil es aufgrund der unterschiedlichen Temperaturen und Durchflussmengen zu Geräuschen und anderen Problemen kommt.

Thema Wandheizung im OG: das was ich bisher gesehen habe ist entweder mit Putz oder als fertige "ausgefräste" Bauplatte ausgeführt. Die Außenwände im OG sind aber praktisch alle fertig und ich habe keine große Lust alles noch mal zu verkleiden...

Grüße

Miguel

PS: bitte keine Glaubenskriege wegen der Heizleisten, ich weiß dass sie die Bude warmmachen aber ich habe keinen direkten Vergleich zu anderen Systemen.
 
Natürlich lässt sich das kominieren...

... Eine eigene Mischergruppe sorgt dann für die sinnvollen niedrigen Temperaturen. Eigentlich jede Regelung bei einem modernen Brennwertgerät kann standartmäßig mindestens zwei Heizkreise steuern...

Idealerweise wird die Wandheizung eingeputzt...

MfG,
sh
 
warme Gedanken … warme Luft oder warme Menschen

Hallo

… ich würde mit auch eine Temperierung integrieren … oder in Betracht ziehen …

www.thermische-bauphysik.de

… bei Bedarf … mail

Florian Kurz
 
Antwort

Das ist kein Problem. Zwei Kreisläufe sind jedoch in jedemfall erforderlich. Neue Heizungen bewältigen dies jedoch meist ohne Probleme. Ich würde mal einen Fachmann fragen wie er das sieht aber sehe da kein Problem.
 
HL oder WH

Eine Wandheizung lässt sich problemlos mit einem Brennwertgerät betreiben.
Mit einem Mischkreis kriegt man die erforderlichen HM-Temperaturen hin.
Neben Nasssystemen gibt es auch Trockensysteme.
U.a. WEM, Kermi uvam.
 
Heizleisten oder Wandheizung an Dachschräge?

Haben diese neuen Heizungen dann zwei Pumpen für zwei Heizkreise?

Wenn ich das richtig gelesen habe, wird die Temperierung vorzugsweise bei massiven Wänden eingesetzt. Meine Aussen-Wände sind aber praktisch alle Leichtbau durch die Innenisolierung, funktioniert das Prinzip mit der geringen Masse noch ausreichend?

Verstehe ich das richtig, dass die Temperierung darauf beruht, dass die Wand durch den direkten Kontakt zum Heizungsrohr aufgewärmt wird?

Gibt es Kombinationen von Heizleisten und Temperierung?

Zum Thema Leichtbauplatte: Das würde aber bedeuten, dass ich alle schon fertigen Wände nochmal mit diesen Lehm- oder Gipsplatten aufdoppeln müsste. Die Räume sind teilweise sehr hoch (4m), da würde es aber doch reichen nur die Flächen aufzudoppeln die nötig sind. Z.B. nur bis 2m Höhe, größer sind Menschen üblicherweise ja nicht ;-)
 
Wandheizung

Das sind schon eine Menge Fragen, die man ohne Kenntnis des BVs nicht abschließend beantworten kann.
Der Brennwertkessel hat eine Pumpe und der Mischer hat auch eine Pumpe.
Es funktioniert mit einem WE mehrere Kreise (auch mit unterschiedlichen HM-Temperaturen) zu betreiben.
Nur über eine WH nachdenken, wenn die Wände schon fertig sind, ist ein bisschen spät. Aber mit einem Trockenbausystem geht's immer noch.
Man muss die Heizlast ermitteln und dann die Heizung entsprechend auslegen.
Kostengünstiger (in der Anschaffung) sind in diesem Fall sicher HL.
Aber die brauchen deutlich höhere Temperaturen als eine WH – aber das ist ein anderes Thema.
 
Fragen über Fragen

ja, da muss ich zustimmen, es sind viele Fragen, hätte ich das OG gleich im Anschluss an das EG ausgebaut würde ich jetzt ganz sicher Heizleisten haben. Aber so ist das halt, über die Zeit lernt man dazu und aus der Erfahrung ergeben sich neue Ideen oder Fragen.

Gibt es irgendwo eine Übersicht über die verschiedenen Wandheizungen in Trockenbauausführung?

Grüße Miguel
 
danke

für die Hinweise, bei dem Thema HB bin ich auch noch nicht richtig glücklich. Ich habe zwar einen GWS-Installateur, aber der hat bei Thema HL schon vor 6 Jahren abgewunken.
Es sieht so aus, als ob ich noch eine weitere Frage habe: wer kennt denn einen HB aus meiner Region, der nicht nur den üblichen Standard kann?
 
Tempeierungsangelegenheiten

Hallo

eigentlich braucht man nur "eine" Heizung.

Temperierung oder Heizleisten oder Wandheizung oder Konvektoren … oder …

Wenn in einigen Zimmern z.B. HL drin sind kann man auch im nächsten Temperierung machen oder Heizkörper … machen kann man so ziemlich viel … ob es allerdings sinnvoll ist, ist die andere Frage … ausserdem braucht man bei einer richtig konzipierten Temp. ca. nur die Hälfte oder nur 2/3 an Heizleistung des Kessels, evtl viel weniger Heizrohre … und hat halt auch andere Vorteile … keine Konvektion, bessere Gesundheit … etc.

Ist halt auch ein sehr komplexes Thema die Heizerei … muss ich zugeben … aber was ist schon einfach im Leben … ?

Gutes Gelingen

Florian Kurz
 
eine Heizung

Hallo Herr Kurz,

ich verstehe hoffentlich richtig, dass Sie mir empfehlen, bei den Heizleisten zu bleiben?

Das ist ja auch meine ursprüngliche Intention gewesen, allerdings bin ich jetzt durch die Suche nach einem neuen Heizungssystem immer wieder darauf gestoßen, dass die in der breite verfügbare Technik auf sehr niedrige Vorlauftemperaturen setzt. Und wenn man mit Strom (WP) oder Sonne heizen will, ist das sicherlich auch notwendig.

Das Ding ist, dass ich mir durch die Wahl der "Heizkörper" meine Heizung für die nächsten Jahre oder Jahrzehnte festlege. Ich bin vermutlich nicht alleine mit der Einschätzung, dass Energie in welcher Form auch immer beständig teurer werden wird.
Und daraus folgt für mich die Abwägung: einheitliches HL System im Haus für weniger Aufwand jetzt, oder schon teilweiser Schwenk auf Niedertemperatur "Heizkörper" um zukünftig mit weniger Aufwand den Verbrauch senken zu können.

Wie Herr Esztermann schon richtig bemerkte, bin ich eigentlich schon über den günstigen Entscheidungszeitpunkt hinaus, um mich frei entscheiden zu können, aber vielleicht ist es jetzt besser, als in 10 Jahren alles ändern zu müssen.

Noch mal die Frage zu der Temperierung: wie gut funktioniert das bei Leichtbauwänden?

Grüße Miguel
 
Heizfragen

Hallo

sicher ist es richtig sich über wesentliche Bestandteile oder Systeme VORZEITIG Gedanken zu machen … aber : Was man hat, das hat man!

Kombinationen gehen eigentlich immer … 

allerdings, wenn man einen "Brenner hat, brennt da was … wenn dann nur noch lauwarmes Wasser rauskommen soll … technisch geregelt … mit allen VOR- und NACHteilen … 

deshalb bin ich ja ein Freund von vorzeitigen Überlegungen … Gesamtkonzepten … die auf Jahre gelten sollten … deshalb möglichst einfach zu bauen und zu konzipieren … deshalb komme ich immer wieder auf die "gute alte Zeit" zurück … das steht zwar im krassen Gegensatz zum "common sense" aber das ist mir egal … 

Temperierung ist diametral anders als Konvektion, an die wir uns in allen Bereichen sehr gewöhnt haben … den Unterschied muss man richtig verstehen, verinnerlichen … nicht mal so oberflächlich "übernehmen" um dann in ein paar Jahren doch was anderes machen …

Temperierung kann man auch in "leichten" Bauten konzipieren … man muss eben nur wissen wie man es richtig macht … und dann gibt es tausend Freunde, Berater, Gescheite, die alles dann ablehnen und sagen oder fragen: "Warum machen es dann nicht ALLE so?"

Ich weiss es auch nicht … das ist mir auch egal … ALLE sitzen auch gerne am Abend vor der TV Dröhnung, Glauben alles was in der Mainstreampresse steht … 

Ich sehe so einen Bau, so einen Gebäudekomplex nicht "wissenschaftlich" als Aneinanderreihung von solitären und manipulierbaren Einzelteilen, sondern als gesamt vernetztes System, das aufeinander abgestimmt sein muss, wenn es langfristig funktionieren soll … dessen Güte oder Qualität von dem schwächsten Glied abhängt nicht von dem SuperDuperTeil … 

Sie haben m.M. nach auch schon so einige "Zeitbomben" in Ihr Haus gebastelt … sicher aus Gutem Gewissen heraus … aber das Ergebnis halte ich für "diskussionswürdig" …

Also: Temperierung geht auch in Kombination und auch in "Leichtbauten" … 

Gutes Gelingen

Florian Kurz
 
ein einheitliches Konzept

Wenn man sich nicht intensiv mit Themen beschäftigt, dann dominieren die üblichen Vorurteile, oder der allgemeine Stand der Technik, oder meinetwegen auch die Werbung die eigene Meinung. Und das ist keinesfalls immer die beste Lösung.

Ich bin kein gelernter Baufachmann und habe erst mit Erwerb des Hauses begonnen, mich mit diesen Bauthemen zu beschäftigen.
Es hat auch seinen Grund warum ich inzwischen keine Glaswolle mehr verwende oder warum ich inzwische auch versuche Folien und andere Plaste zu vermeiden. Ähnliches gilt für die Heizleisten, die habe ich nicht einfach nur eingebaut weil man sie mir aufgeschwatzt hat.

Das ganze Leben ist voller Kompromisse und das gilt nicht nur für mich.

Gibt es öffentlich zugängliche Dokumente zum Thema Temperierung von Leichtbauwänden, oder ist mein Bau zu vermurkst als dass es sich lohnen würde darüber zu reden?

Grüße

Miguel
 
Ob sich...

...in den beliebig zusammengestellten Kurz'schen Phrasensammlungen auch 'mal ein Körnchen findet? Ich suche schon seit vielen Jahren...

@ Miguel

Mit Flächenheizungen sind Sie dank niedriger Vorlauftemperatur in jedem Falle wesentlich zukunftssicherer an Bord. Für Schrägen und Decken sind fertige WH-Elemente eine gute Alternative zur WH in (Lehm)Putz.

Grüße

Thomas
 
@Miguel

Hallo

Zitat:

"oder ist mein Bau zu vermurkst als dass es sich lohnen würde darüber zu reden?"

ich befürchte, dass man das nicht aus ein paar Sätzen der "Beschreibung" beantworten kann …

Aber "finden" lässt sich sicher eine Lösung …

Was für ein Baujahr ist den die Kiste?

Florian Kurz
 
Wandheizung oder HL oder Temperierung

Zitat: "Wenn man sich nicht intensiv mit Themen beschäftigt, dann dominieren die üblichen Vorurteile, oder der allgemeine Stand der Technik, oder meinetwegen auch die Werbung die eigene Meinung. Und das ist keinesfalls immer die beste Lösung."

Die Gesetze der Physik sind universell und gelten u.a. für eine Heizung.
Auch wenn einige Leute versuchen das umzudeuten. (Hier sei nur die Fraktion der sogenannten "Ziegelphysiker" genannt.)
Die Menge an Energie, die man benötigt einen gegeben Raum zu beheizen lässt sich nicht mit irgendwelchen exotischen System beeinflussen.
Es findet ein ständiger Wärmefluss von warm nach kalt statt.
Bezogen auf eine Wohnung teilweise durch die Umschließungsflächen (Transmission) und teilweise durch Öffnungen (Lüftung).
Um eine gewünschte Raumtemperatur zu halten muss man (wenn's draußen kälter als drinnen ist) heizen, d.h. es muss soviel Energie zugeführt werden wie abfließt.
Grundsätzlich gilt: je größer die Heizfläche, je niedriger die Temperatur.

Wenn noch Bedarf an weiterführenden Erklärungen besteht einfach eine Mail schreiben. (Ist im Profil hinterlegt.)
Viel Erfolg.
 
Die Physik läßt sich nicht überlisten,

weder durch Esotherik, noch durch interessengesteuerte Normen.

Das eine weiß ich aus dem Ingenieurs-Studium und das anderen aus den nachfolgenden Tätigkeiten.

Und da es immer mehr Meinungen als Redner gibt, muss man halt sehr viel zuhören und dann selber denken.

Und bei Fragen und Zuhören bin ich bezüglich des Heizungsthemas gerade wieder angekommen ;-)

Das Haus ist übrigens von 1892.
 
Thema: Heizleisten oder Wandheizung an Dachschräge?

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