Hallo zusammen,
ich möchte die Dachschrägen meines Hauses neu dämmen und gleichzeitig an diesen eine Wandhei-zung mit Lehmputz anbringen.
Nun mein Problem:
Es soll eine Zwischensparrendämmung mit Zelluloseflocken gemacht werden. Das Dach ist nach au-ßen hin mit einer Bitumenbahn abgedichtet. Eine Hinterlüftung ist nicht vorhanden, welche ich aus Platzgründen auch nicht bauen möchte. Daher möchte ich nach Innen mit einer feuchtevariablen Dampfbremse (Intello Plus) arbeiten. Gemäß Aussagen der Zelluloseherstellerfirma ist der Aufbau dann kein Problem.
Nun möchte ich aber an den Schrägen eine Wandheizung möglichst mit Lehmputz anbringen. Auf die Trockenbauelemente (auch die aus Lehm) möchte ich aus Kostengründen eher verzichten. Also muss über die Intello-Plus-Folie noch eine Platte für die Rohrschlagen drauf. Würde ich eine diffusionsdich-te Platte (bspw. OSB-Platte) nehmen, wäre die Wirkung der feuchtevariablen Dampfbremse hinnüber.
Hat jemand einen Vorschlag für mich?
zieht eine oder mehrere bauliche oder bauphysikalische Konsequenzen nach sich.
Wenn man das eine "will", dann kann man das auch haben, muss aber mit der Konsequenz rechnen und diesem oder jenem dann dazu kommenden Detail Tribut zollen, damit bauphysikalisch nichts auf lange Sicht in die Hose geht.
Auch Zauberfolien, die mit "additiver Intelligenz" werben haben Risiken und ein begrenztestes Leben.
Bauen Sie sinnvoll und gut geplant (und nicht zusammengestückelt) auf und lassen Sie allzu riskante Aufbauten nach "Gebrauchsanweisung".
FK
Du benötigst einen putzfähigen Untergrung wie z.B. eine magnesitgebundene Heraklith-Platte.
Diese steht nich im Konflikt zu der Dampfbremse. Auf diese kannst Du die Wandheizung heften und einputzen.
Grüße
Hallo
Da wirft sich dann die Frage auf: Was trägt den Putz und die Heizung und wo wird die Herakl. Platte befestigt?
Ach ist das alles einfach!
FK
es einfach, für andere nicht vorstellbar...
Wir habe solche Konstruktion schon vor 15 Jahren ausgeführt.
Natürlich muss die Unterkonstruktion die Putzlage halten (ca.50 kg/m²).
Auf dem Foto werden gerade Wandheizungrohr auf den genannten Platten befestigt.
Grüße
fertig mit farbigem Lehm eingeputzt.
Das sieht deutlich besser aus als vorher :-) Und es ist nicht vor 14 Jahren von der Wand gefallen oder verschimmelt (vermute ich 'mal), wie die Unkenrufe vermuten ließen.
Siehst Du im vorgeschlagenen Fall eine Dampfbremse als zwingend erforderlich an?
Grüße
Thomas
wir haben auch schon früh(vor 15 Jahren) solche Konstruktionen ohne Dampfbremsepappe ausgeführt. Also Konstruktionen wie beschrieben Dämmung Heraklith-Platten und Lehmptz.
Aber für solche Fälle sollte die Putzschlae entsprechen ausgebildet sein. Die Schwierigkeit liegt am Balkenanschluss.
Ich denke Winddichtigkeit gerade in Kombination mit Dämmstoffen ist sehr wichtig, im Altbau bekannterweise nicht immer ganz zu erreichen.
Grüße
wir knobeln gerade mal wieder über einer ähnlichen Lösung.
Grüße
Thomas
Problem oder die Herreusfoderung ist dann die Winddichtigkeit, wsagerade im alten Dachstuhl spannend ist.
Grüße Gerd
...hab ich das mit ca. 5mm großen, nach vorn etwas verbreiternden Fugen und fest gestopften Stopfhanf gelöst, überputzt. Acryl habe ich bisher vermieden. Ob's den Blower-Door Test besteht? Ich habe bisher keine Hinweise auf Probleme. Das Umfeld war immer kapillar aktiv, Kondensatausfälle wurden nicht beobachtet.
Grüße
Thomas
sich doch nach einem guten Lösung an.
Wir haben in solchen Fällen Gewebe am Balken befestigt und dieses auf die Ebene eingeschlagen und mit eingeputzt.
Grüße
Das jahreszeitlich bedingte Arbeiten des Holzes wird man wohl mit keiner Lösung 1oo%ig kompensieren können. Wichtig ist sicher, keine "Kondensatsammler" als Dämm- oder Baustoffe einzubauen.
Grüße
Thomas
mit hohem Trocknungspotential.
Grüße
Was mir noch in den Sinn gekommen ist, sind Weichholzfaserplatten. Wie sieht das damit aus?
Sind diese diffusionsoffen genug für den Aufbau (siehe erster Beitrag)? Und wenn ja, bräuchte man dann noch einen Träger für den Putz (bspw. Schilfrohrmatten)?
Zitat:
"Das jahreszeitlich bedingte Arbeiten des Holzes"
und ich dachte, dass Holz auf Grund von Luftfeuchtigkeitsänderungen schwindet und quillt!
Aber so kann man sich irren!
FK
Hallo,
wir haben bisher auch sehr gute Erfahrungen mit der Intello gemacht.
Zur Heraklithplatte besteht noch die Alternative es wie früher zu machen: sägerauhe Holzschalung auf der Holzlattung aufbringen, Schilfstukkatur und Wandheizung aufbringen und dann 2-lagig mit Lehmputz verputzen!
Das funktioniert sehr gut und man vermeidet die gar nicht mal so günstigen Herklithplatten!
Dicker Lehmputz + Wandheizung auf Holzweichfaserplatten ist in der Regel eher schwierig, da die Tragfähigkeit und Oberflächenrauhigkeit der Holzweichfaserplatte dazu nicht recht ausreicht. Deshalb wird die Platte teilweise geschlitzt und die Rohrschlange eingelegt - das halte ich aber für sehr kontraproduktiv (Heizung in der Dämmung => schlechte Wärmeübertragung).
Stephan Egginger
Tatsächlich, so kann man sich irren. Ist ja menschlich, das Irren.
Zitat (Schadfreies Bauen, Bd.29, Rapp/Sudhoff, Schäden an Holzfußböden, Fraunhofer IRB Verlag)
Seite 65: "Es ergibt sich eine jahreszeitliche Holzfeuchteschwankung,..."
Seite 66: "Aufgrund der doppelt so großen jahreszeitlichen Holzfeuchteschwankungen..."
Seite 66: " Die jahreszeitliche Holzfeuchteschwankung beträgt..."
Der Begriff ist im Parkettlegerhandwerk üblich und kann, außer offenbar von Ihnen, gar nicht mißverstanden werden.
Denken Sie mal über Ihr jahreszeitlich angepasstes Schuhwerk nach. Oder stürzen Sie jetzt mit Winterstiefeln über den Acker?
Grüße
Thomas
Hier hat wohl einer den Seitenhieb nicht verstanden?
Ist der Begriff, das Holz arbeitet tatsächlich im Parkettlegerhandwerk verbreitet?
Grüß aus Schönebeck
Hallo
Das Eine:
"Das jahreszeitlich bedingte Arbeiten des Holzes"
Ist es das Andere?
"jahreszeitliche Holzfeuchteschwankung"
Präzision der Sprache!
FK
Tatsächlich. Ist ja nicht Ihr Fachgebiet.
@ Florian Kurz
Das eine ist unweigerlich Folge des anderen, die Aussage ist präzise. Sonst nichts zu tun, als sich in Spitzfindigkeiten zu vergallopieren?
Brrrr
Thomas
@Herr Böhme
Die Spitzfindigkeiten sind doch wohl UNUMSTRITTEN Ihr Part hier im Forum.
Was zahlen Sie dem Holz für dessen “Arbeit”?
… und atmet Holz eigentlich auch?
Grüße aus Schönebeck
Sie haben nicht nur nichts beizusteuern, Sie tun das "Nichts" auch noch auf eine höchst ermüdende Art und Weise.
Da habe ich dieses Wochende etwas viel besseres vor.
Grüße
Thomas
Nur zu,
kein Mensch hindert Sie.
Hallo Oliver:
hoffentlich dauert das Wochenende bis 2099.
Das wär schön.
FK
P.S.
Da kommt dann ganz oft der Winter, der Frühling, der Sommer und der Herbst ganz oft vor - zum Üben und Beobachten - rein empirisch natürlich in der Nordhalbkugel - dann im Vergleich die Südhalbkugel und in Äquatornähe.
Ich Dummkopf dachte nämlich immer, dass die Luftfeuchte mit dem Klima zu tun hat - und jetzt muss ich lernen, dass das gar nicht stimmt.
Tja: So kanns ghe'n im Leben!
Mia in Frangn sogn: Bläid g'loffm!
Ich wünsche ein schönes und laaaaaaanges Wochenende.
Man lernt nie aus.
Also zurück zum Thema.
Holzweichfaserplatten sind also nicht wirklich geeignet? Wie sähe es dort mit entsprechend dicken Holzfeichfaserplatten (3,5 cm) mit einen Gewebe (oder ähnlichem) für den Putz aus?
Somit hätte ich dann nämlich die Schwachstellen der Sparren dämmtechnisch ein wenig überdeckt.
Also ich würde lieber Weichfaserplatten, mit einem Luftspalt zur Bitumeneindeckung, zwischen die Sparren basteln, dann von innen die Sparren Aufdoppeln und für WH und Putz verschalen.
Dann den Hohlraum mit Zellulose ausblasen.
Der Luftspalt sollte natürlich in First und Traufen münden.
Grüße aus Schönebeck
Weichholzfaserplatte haben eine relativ glatte Oberfläche.
In der Schräge oder im Dach ist die Haftung begrenzt, auch die Tragfähigkeit.
Je griffiger die Fläche desto besser die Haftung!
Also miene erst Wahl ist da immer noch die Heraklith-Platte, auch kostenseitung und von der Verarbeitung ganz prima.
Meine zweite Wahl wäre da eine Holzschalung auf dieSchilfrohrgwebe aufzubringen wäre.
Grüße
Habe auf Backsteine 10cm Korkschrottplatten mit Haga Bioputz geklebt und mit Dübel arretiert.Darauf Heizungsschienen angeklebt und mit Haga verputzt 4cm dick.Die Heizung 30 Tage laufen lassen und danach mit grossen 3cm dicken Specksteinplatten den Abschluss gemacht.Nicht das geringte Problem.
Hatte am Wochende (nein, 2099 ist noch nicht) ein wenig Zeit, in der Literatur zu blättern, um für einen Kunden anschaulich zu machen, was ich für Ihn bauen werde.
Was Sie nicht kennen, weil die Tischlerei und der Fußbodenbau halt nicht ihre Spezialisierung sind, fand sich im "Spannagel" (Möbelbau, 1954) sogar als Überschrift: "Das Arbeiten des Holzes". Gerade die Bände von Spannagel sind bis heute gültige Werke, der Herr Kurz wird's kennen. Söhlemann (1939, u.a. S.17) verwendet den Begriff ebenso wie Flocken und Walking (1930, u.a S. 39).In der "Fachkunde Holztechnik" (Nutsch), einem Tischlerlehrbuch von 1995 findet sich das "Arbeiten des Holzes" in Überschriften und Text mehrfach, gleichfalls im aktuellen "Fachbuch für Parkettleger" (Remmert, 2006). Der Begriff "Arbeiten" ist auch ganz praktisch, weil er die verschiedenen Aktivitäten des Materials zusammenfasst. Das hilft Ihnen sicher weiter.
Wer sich jetzt beschweren will, daß das mit der Ausgangsfrage nichts zu tun hat: Vollkommen richtig, aber ich hatte die blöde Diskussion nicht vom Zaune gebrochen.
Grüße
Thomas