Wandheizung an Dachschrägen

Diskutiere Wandheizung an Dachschrägen im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo zusammen, ich möchte die Dachschrägen meines Hauses neu dämmen und gleichzeitig an diesen eine Wandhei-zung mit Lehmputz anbringen. Nun...
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Emil1

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Hallo zusammen,

ich möchte die Dachschrägen meines Hauses neu dämmen und gleichzeitig an diesen eine Wandhei-zung mit Lehmputz anbringen.

Nun mein Problem:
Es soll eine Zwischensparrendämmung mit Zelluloseflocken gemacht werden. Das Dach ist nach au-ßen hin mit einer Bitumenbahn abgedichtet. Eine Hinterlüftung ist nicht vorhanden, welche ich aus Platzgründen auch nicht bauen möchte. Daher möchte ich nach Innen mit einer feuchtevariablen Dampfbremse (Intello Plus) arbeiten. Gemäß Aussagen der Zelluloseherstellerfirma ist der Aufbau dann kein Problem.

Nun möchte ich aber an den Schrägen eine Wandheizung möglichst mit Lehmputz anbringen. Auf die Trockenbauelemente (auch die aus Lehm) möchte ich aus Kostengründen eher verzichten. Also muss über die Intello-Plus-Folie noch eine Platte für die Rohrschlagen drauf. Würde ich eine diffusionsdich-te Platte (bspw. OSB-Platte) nehmen, wäre die Wirkung der feuchtevariablen Dampfbremse hinnüber.

Hat jemand einen Vorschlag für mich?
 
Jede bauliche Maßnahme

zieht eine oder mehrere bauliche oder bauphysikalische Konsequenzen nach sich.
Wenn man das eine "will", dann kann man das auch haben, muss aber mit der Konsequenz rechnen und diesem oder jenem dann dazu kommenden Detail Tribut zollen, damit bauphysikalisch nichts auf lange Sicht in die Hose geht.

Auch Zauberfolien, die mit "additiver Intelligenz" werben haben Risiken und ein begrenztestes Leben.

Bauen Sie sinnvoll und gut geplant (und nicht zusammengestückelt) auf und lassen Sie allzu riskante Aufbauten nach "Gebrauchsanweisung".

FK
 
Hallo Fabian,

Du benötigst einen putzfähigen Untergrung wie z.B. eine magnesitgebundene Heraklith-Platte.

Diese steht nich im Konflikt zu der Dampfbremse. Auf diese kannst Du die Wandheizung heften und einputzen.

Grüße
 
Wer trägt was?

Hallo

Da wirft sich dann die Frage auf: Was trägt den Putz und die Heizung und wo wird die Herakl. Platte befestigt?

Ach ist das alles einfach!

FK
 
Für manche ist

es einfach, für andere nicht vorstellbar...

Wir habe solche Konstruktion schon vor 15 Jahren ausgeführt.

Natürlich muss die Unterkonstruktion die Putzlage halten (ca.50 kg/m²).

Auf dem Foto werden gerade Wandheizungrohr auf den genannten Platten befestigt.

Grüße
 
Und hier der gleiche Ausschnitt

fertig mit farbigem Lehm eingeputzt.
 
@ Gerd

Das sieht deutlich besser aus als vorher :) Und es ist nicht vor 14 Jahren von der Wand gefallen oder verschimmelt (vermute ich 'mal), wie die Unkenrufe vermuten ließen.

Siehst Du im vorgeschlagenen Fall eine Dampfbremse als zwingend erforderlich an?

Grüße

Thomas
 
Hallo Thomas

wir haben auch schon früh(vor 15 Jahren) solche Konstruktionen ohne Dampfbremsepappe ausgeführt. Also Konstruktionen wie beschrieben Dämmung Heraklith-Platten und Lehmptz.

Aber für solche Fälle sollte die Putzschlae entsprechen ausgebildet sein. Die Schwierigkeit liegt am Balkenanschluss.

Ich denke Winddichtigkeit gerade in Kombination mit Dämmstoffen ist sehr wichtig, im Altbau bekannterweise nicht immer ganz zu erreichen.

Grüße
 
Danke,

wir knobeln gerade mal wieder über einer ähnlichen Lösung.

Grüße

Thomas
 
Das

Problem oder die Herreusfoderung ist dann die Winddichtigkeit, wsagerade im alten Dachstuhl spannend ist.

Grüße Gerd
 
Bislang...

...hab ich das mit ca. 5mm großen, nach vorn etwas verbreiternden Fugen und fest gestopften Stopfhanf gelöst, überputzt. Acryl habe ich bisher vermieden. Ob's den Blower-Door Test besteht? Ich habe bisher keine Hinweise auf Probleme. Das Umfeld war immer kapillar aktiv, Kondensatausfälle wurden nicht beobachtet.

Grüße

Thomas
 
Das hört

sich doch nach einem guten Lösung an.

Wir haben in solchen Fällen Gewebe am Balken befestigt und dieses auf die Ebene eingeschlagen und mit eingeputzt.

Grüße
 
Klingt auch gut.

Das jahreszeitlich bedingte Arbeiten des Holzes wird man wohl mit keiner Lösung 1oo%ig kompensieren können. Wichtig ist sicher, keine "Kondensatsammler" als Dämm- oder Baustoffe einzubauen.

Grüße

Thomas
 
Und der Verwendung von Materialen

mit hohem Trocknungspotential.

Grüße
 
Besten Dank für die Antworten.

Was mir noch in den Sinn gekommen ist, sind Weichholzfaserplatten. Wie sieht das damit aus?

Sind diese diffusionsoffen genug für den Aufbau (siehe erster Beitrag)? Und wenn ja, bräuchte man dann noch einen Träger für den Putz (bspw. Schilfrohrmatten)?
 
Arbeit

Zitat:

"Das jahreszeitlich bedingte Arbeiten des Holzes"

und ich dachte, dass Holz auf Grund von Luftfeuchtigkeitsänderungen schwindet und quillt!

Aber so kann man sich irren!

FK
 
Oder wie früher...

Hallo,
wir haben bisher auch sehr gute Erfahrungen mit der Intello gemacht.
Zur Heraklithplatte besteht noch die Alternative es wie früher zu machen: sägerauhe Holzschalung auf der Holzlattung aufbringen, Schilfstukkatur und Wandheizung aufbringen und dann 2-lagig mit Lehmputz verputzen!
Das funktioniert sehr gut und man vermeidet die gar nicht mal so günstigen Herklithplatten!
Dicker Lehmputz + Wandheizung auf Holzweichfaserplatten ist in der Regel eher schwierig, da die Tragfähigkeit und Oberflächenrauhigkeit der Holzweichfaserplatte dazu nicht recht ausreicht. Deshalb wird die Platte teilweise geschlitzt und die Rohrschlange eingelegt - das halte ich aber für sehr kontraproduktiv (Heizung in der Dämmung => schlechte Wärmeübertragung).

Stephan Egginger
 
@ Florian Kurz

Tatsächlich, so kann man sich irren. Ist ja menschlich, das Irren.

Zitat (Schadfreies Bauen, Bd.29, Rapp/Sudhoff, Schäden an Holzfußböden, Fraunhofer IRB Verlag)

Seite 65: "Es ergibt sich eine jahreszeitliche Holzfeuchteschwankung,..."
Seite 66: "Aufgrund der doppelt so großen jahreszeitlichen Holzfeuchteschwankungen..."
Seite 66: " Die jahreszeitliche Holzfeuchteschwankung beträgt..."

Der Begriff ist im Parkettlegerhandwerk üblich und kann, außer offenbar von Ihnen, gar nicht mißverstanden werden.

Denken Sie mal über Ihr jahreszeitlich angepasstes Schuhwerk nach. Oder stürzen Sie jetzt mit Winterstiefeln über den Acker?

Grüße

Thomas
 
Hier hat wohl einer den Seitenhieb nicht verstanden?

Ist der Begriff, das Holz arbeitet tatsächlich im Parkettlegerhandwerk verbreitet?




Grüß aus Schönebeck
 
Schreiben - lesen + meinen

Hallo

Das Eine:
"Das jahreszeitlich bedingte Arbeiten des Holzes"

Ist es das Andere?
"jahreszeitliche Holzfeuchteschwankung"

Präzision der Sprache!

FK
 
Thema: Wandheizung an Dachschrägen

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