Sockelleistenheizung Installateur ?

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bonddräng

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Hej,
in unserem alten Häusschen würde ich gerne im ersten Stock eine Sockelleistenheizung installieren. Kannn mir jemend einen Betrieb aus der Region Hameln / Hannover empfehlen der Erfahrung mit dem Heizsystem hat?
Ein konventioneller Installateur hat mir davon abegraten mit der Begründung daß man damit die Räume nicht warm bekommt.
Vielen Dank für eure Hilfe, bonddräng
 
Die alte Frage

nun werden Sie wieder die Glaubenskämpfer pro und contra Heizleiste umfassendst "informieren". Beachten Sie bitte, daß das selten mehr als persönliche Meinungen sind.

Wenn Sie es genauer wissen wollen, fragen Sie einen Heizungsplaner. Vermutlich sagt er Ihnen schon am Telefon ein paar deitliche Worte zum Thema Heizleiste.

Ein Heizleistenspötter
 
Würde mich interessieren,...

was es da zu spotten gibt?

Grüße

Rudolf Dangl
 
Mich würde....

eine Adresse einer Firma viel mehr interresieren die sich mit dem Kram auskennt. Scheint hier in "Norddeutschland" wohl nicht so richtig vertreten zu sein. Schade, bei Fensterbauern wird man mit Angeboten fast totgetreten...

horrido
 
Am besten kennt sich damit ein Heizungsplaner aus!

Der berät auch produktneutral. Rufen Sie doch als Test die Heizungsplaner der Umgebung an und fragen Sie, ob die Ihnen eine Heizleistenheizung projektieren.

Jede Heizungsbaufirma wird Ihnen übrigends unbedingt das System verkaufen wollen, auf das sie die meisten Rabattprozente bekommt.

@ Rudolf Dangl

Mein Spott gilt der Tatsache, daß Heizleisten als Wandheizung beworben werden, was sie keineswegs sind, und das man für die Begründung einen möglichst exotisch klingenden Effekt, den Coanda Effekt, bemüht - der hier gar nicht auftritt. Letztendlich auch den teilweise recht märchenhaften Seiten von Herrn Eisenschinck.

Ich bestreite hingegen nicht, daß Heizleisten in bestimmten Altbausituationen eingesetzt werden können, auch wenn Sie eine Konvektionsheizung mit geringem Strahlungsanteil sind - weil sie eine bessere Wärmeverteilung als der klassische Heizkörper unter dem Fenster bieten und auch gezielt in Problemzonen platziert werden können.

Modifizierter Spott sozusagen

Grüße

Thomas W. Böhme
 
dazu kann ich nur sagen ...

@ Herr Böhme:
Beachten Sie bitte, daß das selten mehr als persönliche Meinungen sind. :)

Ich gebe jetzt meine persönliche Meinung nicht ab, verweise dafür lieber auf die zahlreichen Diskussionen zum Thema in diesem Forum.

Gruß
H. Klocke

@bonddräng:

soweit ich weiß bekommst du bei den Herstellern der heizleisten auch gleich eine Installation oder Installateuradressen geliefert. Einfach direkt anfragen! Viel Erfolg!!!
 
Hallo Henning,

wenige Themen werden in diesem Forum so emotional und so faktenarm diskutiert wie die Heizleisten, deshalb der Einwurf "persönliche Meinungen".

Es ist doch keinerlei Begründung, wenn jemand z.B. "Coanda-Effekt" raunt und damit bewiesen haben will, daß sich die Luft aus den Leisten nicht etwa aufsteigend von der Wand weg bewegt, sondern statt dessen wieder aller Erfahrung einen Salto rückwärts schlägt, direkt an der Wand aufsteigt und an diese im Aufsteigen ihre Energie (steht nicht sogar bei Eisenschinck "Völlig"?) abgibt.

Das auf diesem indirekten Weg in Größenordnungen weniger Wärme von der Wand aufgenommen (und abgestrahlt) werden kann, als bei einer direkten Wandheizung - das sollte eigentlich unstrittig sein. Selbst eine Fußbodenheizung wärmt die Wand durch Strahlung vermutlich intensiver.

Grüße

Thomas
 
das wollte ich ja eigentlich vermeiden ...

... aber nun muss ich doch dazu etwas sagen. :)

Lieber Thomas,

vorweg ich schätze sehr deine Meinung bezüglich Holzdielen etc.

Mit deiner "Fußleisten-Heizung-Meinung" gehe ich aber nicht so ohne weiteres konform.

Ich will und kann jetzt nicht auf die von dir bezweifelten Effekte eingehen. Weiß auch gar nicht ob die so alle funktionieren wie von den Herstellern angepriesen. (Aber das mit den Herstellerangaben ist ja in allen Bereich relativ ... also leider keine Ausnahme)

Für mich ist lediglich ausschlaggebend was denn die Nutzer über diese Heizungsvariante sagen und nicht unbedingt die gängige Meinung oder gar Bestimmungen. Denn - ich möchte täglich mit der Heizung heizen und gut leben - da sind mir errechnete Werte egal, wenn es funktioniert.

Wenn ich also die verschiedenen Diskussionen auf die beschriebenen Erfahrungswerte von Bauherren (die meistens kein Interesse daran haben sollten einen Anbieter oder ein System zu vermarkten) durchforste, fällt mir bei dem Thema Heizleisten auf, dass keine oder zumindest fast keine Negativmeldungen aus dieser Nutzergruppe kommen. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass diese Nutzer alle irgendwann mal in Wohnungen mit konventionel geheizten Systmen gelebt haben (wer hat das nicht ...), gibt es sogar eine gewisse Vergleichserfahrung bei den Nutzern.
Deshalb scheint mir das System nicht so schlecht zu sein.

Nebenbei bemerkt höre ich auch nichts oder nicht viel schlechtes über die von dir favorisierte Wandheizung.

So, und nun noch die unvermeidliche "perönliche Meinung":

Mir persönlich!!! scheint es von mehreren Faktoren abhängig zu sein welches System ich favorisiere.
Wenn man kaum Dämmung hat oder will scheint mir eine Heizung in der Wand nicht so gut dann doch lieber eine, die vor der Wand heizt. -> persönliche ... :)

Liebe Grüße
Henning
 
@Thomas W. Böhme

@Thomas Böhme

"..., daß Heizleisten als Wandheizung beworben werden, was sie keineswegs sind, und das man für die Begründung einen möglichst exotisch klingenden Effekt, den Coanda Effekt, bemüht - der hier gar nicht auftritt. Letztendlich auch den teilweise recht märchenhaften Seiten von Herrn Eisenschinck."

(Erfahrungs- und Beobachtungs-)Faktum ist, dass die Oberflächentemperatur der Wände über den Heizleisten steigt, sich die Obeflächentemperaturen der Raumflächen weitgehend angleichen und die Lufttemperatur immer unter der Wandtemperatur liegt.

Warum soll ein System, das Wände erwärmt (hier durch Warmluft vor anstatt Warmwasser hinter der Wandoberfläche) keine "Wandheizung" sein?

Worin soll hier das "Märchen" liegen?


"..., daß Heizleisten ... eine Konvektionsheizung mit geringem Strahlungsanteil sind ..."

Der Wandoberfläche wird durch Konvektion von erwärmter Luft Wärme zugeführt, wodurch sich deren Temperatur erhöht und sie dadurch wärmer "strahlt". Die Raumluft wird erst sekundär etwas miterwärmt. Dadurch tritt Behaglichkeit schon bei niedrigerer Raumtemperatur ein als bei einer "Luftheizung" (zB Heizkörper).

Bei den anderen Wandheizungen wird die Wandoberfläche mit Hilfe einer Komvektion von erwärmten Wasser im Wandmaterial, wobei die Wärme dann an die Oberfläche wandern muss, erwärmt.

Zweck beider Systeme ist die Erhöhung der Wandoberflächentemperatur (das ist diejenige, die wir spüren), weil unserem Körper dadurch weniger Wärme entzogen wird (den Großteil geben wir ja über Strahlung ab, weil unsere Oberflächentemperatur, um die 30°, in unseren Breiten in der Regel über der mittleren Oberflächentemperatur der Umschließungsflächen liegt.

Das sind ja alles keine großen Geheimnisse, die schwer nachzuvollziehen sind (jeder, der sich selbst als "Sensor" versteht und verschiedene (Un-)Behaglichkeitserfahrungen verglichen hat, konnte das bisher probölemlos so bestätigen).


Beste Grüße

Rudolf Dangl

radia-therm
 
Probleme mit der Logik?

"und die Lufttemperatur immer unter der Wandtemperatur liegt"

"Der Wandoberfläche wird durch Konvektion von erwärmter Luft Wärme zugeführt"

"Die Raumluft wird erst sekundär etwas miterwärmt"

Da Sie sich so trefflich selbst wiederlegen, pausiere ich diesmal.

Grüße

Thomas
 
@Probleme mit der Logik

Zu meiner begrifflichen Unschärfe, die das Naheliegende widersprüchlich erscheinen lässt:

"und die Lufttemperatur immer unter der Wandtemperatur liegt"

"Der Wandoberfläche wird durch Konvektion von erwärmter Luft Wärme zugeführt"

"Die Raumluft wird erst sekundär etwas miterwärmt"

Die vom Konvektor an der Wand hochsteigende Prozessluft ist natürlich wärmer als die Wand, verliert aber zunhmend an Übertemperatur mit Abgabe ihrer Wärme an die Wand. Die übrige Raumluft bleibt davon weitgehend unberührt bzw. wird erst in langsamen Prozessen erwärmt, wobei die Temperatur der Wand trotz allem immer über jener der Raumluft bleibt (daher auch die schonende Entfeuchtung der Wand, sofern auch etwas gelüftet wird).


Beste Grüße

Rudolf Dangl
 
Ich kann's nicht glauben...

Die "Prozessluft" steigt an der Wand hoch (obwohl sie doch nach vorn aus den Heizleisten austritt; allein das verlangt schon Stärke im Glauben), gibt ihre Wärme an die Wand ab (warum sollte Sie das im geschilderten Umfange tun, schon wenn sie 1cm von der Wand entfernt aufsteigt, gibt der schlechte Wärmeleiter Luft nichts an die Wand ab. Luft ist bekanntlich auch kein Wärmestrahler). Und dann, wohin geht die "Prozessluft"? Sie ist der normalen Konvektion unterworfen und wird plötzlich zur "übrigen Raumluft". Warum sollte diese plötzlich kälter sein als die Wand, die sie soeben erwärmt hat? Sie ist, sobald sie die Heizleisten erfolgreich passiert hat, wärmer - mit Sicherheit.

Grüße

Thomas
 
Es ist auch keine Frage des Glaubens

Hier noch ein paar Bemerkungen:

"Die "Prozessluft" steigt an der Wand hoch (obwohl sie doch nach vorn aus den Heizleisten austritt; allein das verlangt schon Stärke im Glauben), gibt ihre Wärme an die Wand ab (warum sollte Sie das im geschilderten Umfange tun, schon wenn sie 1cm von der Wand entfernt aufsteigt, gibt der schlechte Wärmeleiter Luft nichts an die Wand ab. Luft ist bekanntlich auch kein Wärmestrahler)."

Die praktisch relevante Frage ist ja nicht, warum sie es tun "sollte", sondern, ob sie es tut. Und das tut sie eben. Die Wärme wird auch nicht durch Strahlung übertragen (natürlich strahlt sie nicht, sonst würden wir es im Sommer draußen nicht aushalten), sondern durch Kontakt der Luftmoleküle mit dem Wandmaterial. Hierbei ist der berühmte Coanda-Effekt im Spiel, der bewirkt, dass die erwärmte Luft, auch wenn sie vorne austritt, sich soviel an den Flächen anlegt und durch diese umgelenkt wird, dass ein ausreichender Teil auch zur Wand zurück gelenkt wird, wo dann der Kontakt und Wärmeübergang stattfindet.


"Und dann, wohin geht die "Prozessluft"? Sie ist der normalen Konvektion unterworfen"

Ja, deshalb steigt sie ja auch nach oben und an der Wand lang!

"und wird plötzlich zur "übrigen Raumluft"."

An der Unterseite der Heizregister strömt natürlich von unten Raumluft nach (Druckausgleich), aber woher kommt diese? Unter Maßgabe des physikalischen Prinzips des minimalen Energieaufwandes? Von weit her im Raum oder sehr nah an einem absteigenden Strom neben dem aufsteigenden? (Wobei es natürlich zu Wirbeln im Übergansbereich kommt. Das beeinträchtigt aber nicht die günstige Gesamtwirkung.)

"Warum sollte diese plötzlich kälter sein als die Wand, die sie soeben erwärmt hat? Sie ist, sobald sie die Heizleisten erfolgreich passiert hat, wärmer - mit Sicherheit."

Die Prozessluft (bzw. der als solcher wirkende kleine Anteil der Raumluft) ist natürlich wärmer und gibt deshalb ihre Wärme auch an die Wand ab, und wenn ausreichend geheizt wird, wird diese Außenwand (die aufgrund des Wärmeabflusses nach außen abkühlt) wärmer als die übrige Raumluft (das ist ja der Sinn der Sache). Über Strahlungsausgleich werden die übrigen Oberflächen im Raum (zB Kästen) indirekt erwärmt (lässt sich mit Infrarotthermometern leicht feststellen), wobei es dann von diesen (vor allem senkrechten) Flächen wieder einen leichten Wärmeübergang an die noch etwas kühlere Raumluft gibt. Weil Wärme nur von warm nach kalt fließt, bleibt die Raumlufttemperatur immer unter der (mittleren) Oberflächentemperatur. Das verhindert übrigens Kondensat- und damit etwaige Schimmelbildung.

Hier anschließend noch eine Darstellung der Wirkung eines Wandtemperierheizsystems durch einen Baubiologen und Messtechniker:

"Die Wirkung eines Wandtemperierheizsystems beruht unter anderem auf dem Coandaeffekt. Durch die in einer Verkleidung montierten Sockelheizleisten wird die durch die Heizleistenverkleidung angesaugte Raumluft erwärmt und bewegt sich als ca. 5 cm starker Warmluftschleier an den Außenwänden nach oben. Während dieses Strömungsvorganges gibt die aufgeheizte Luft ihre Wärme an die Wandoberfläche ab und erwärmt diese an ihrer Oberfläche. Diese Warmluftströmung reicht bis in eine Höhe von ca. 2 bis 2,5 m. In dieser Höhe haben sich Warmluft und Wandoberfläche in ihren Temperaturen angeglichen. Die Heizluft bewegt sich während des Wärmeübertragungsvorganges in einer wirbelförmigen Bahn ca. 5 bis 20 cm vor der Wandfläche auf- und danach wieder abwärts. Durch diesen begrenzten Strömungsbereich bleibt die restliche Luft des Raumes unberührt und bewegt sich nicht, so das keine Staubaufwirbelungen aus dem Fußbodenbereich erfolgen. Die Erwärmung der höher gelegenen Wandbauteile des Raumes erfolgt dann unmittelbar mittels Strahlungsaustausch der Hüllflächen durch Infrarotstrahlung. Die durch diese Art von Heizsystem entstehenden Temperaturgradienten (Temperaturdifferenzen) innerhalb des Raumes sind gegenüber anderen Heizsystemen (z.B. Heizkörper oder Warmluftheizungen) nur sehr gering. Durch die Erwärmung der Außenwände sinkt gleichzeitig die relative Wandoberflächenfeuchte, welche sich durch die Wandtemperatur und die an die Wand angrenzende relative Raumluftfeuchtigkeit bestimmt. Da die Wasserdampfaufnahme eines Materials durch die Sorption bestimmt wird, ergibt sich bei einer geringeren relativen Wandoberflächenfeuchte auch eine geringere Aufnahme von Wasserdampf aus der Raumluft."

Wenn das alles nicht genügt, um für Sie nachvollziehbar zu sein (und immer noch eine Glaubensanstrengung Ihrerseits erfordert), dann müssen Sie sich das am Besten selbst in der Praxis ansehen (Probieren geht über Studieren). Übrigens, in den USA sind 80% aller wassergeführten Heizungen sog. "base-boards", und es wurde uns noch nicht zugetragen, dass der Großteils der US-Bürger im Winter zu Hause friert.


Rudolf Dangl

radia-therm
 
Sockelleistenheizung

Die Beschreibung des Wirkprinzips einer Sockelleistenheizung durch den letzten Beitrag von Rudolf Dangl ist sehr bildhaft und einleuchtend, vor allem das mit dem Coanda- Effekt und der an der Wand aufsteigenden Warmluft.

Das wird unzweifelhaft auch so funktionieren.
Wenn die Bedingungen (glatte Wand) vorhanden sind.

Was ist mit einem Fenster und der kälteren Luft an der Scheibe?
Was ist mit Fensterbrettern, die in den Raum ragen?
Was ist mit Gardinen und Vorhängen?
Was ist mit Möbeln, die vor der Wand stehen, wie Sofas, Schränken usw.?
Was ist an Innenecken?

Das mit der ruhigen Raumluft, die weniger Staub aufwirbelt, klingt auch logisch.
Was ist mit den Bewohnern, die sich im Raum bewegen und Luftverwirbelungen, auch an der Wand, erzeugen?
Was ist mit sich öffnenden und schließenden Türen?
Was ist mit Druckausgleich, sprich Zugluft?
Ich habe nichts gegen solche Heizungen, ich finde Sie bei Außenwänden mit großer Masse und geringer Dämmwirkung, die tauwassergefährdet sind, sehr nützlich.
Ob die theoretisch und im Laborversuch sicher hervorragend funktionierenden Effekte sich in der Praxis so einstellen, bezweifele ich.
Auch die Dachschrägendämmung mit Dampfsperre funktioniert theoretisch sehr gut. Nur leider sind die realen thermischen Verhältnisse völlig instationär, genau wie bei der Heizung. Nur ein kleiner Teil der Wände entspricht dem Ausgangsmodell einer glatten Wand und einer Luftströmung, die sich ohne Störung von Außen, also über Bewegung der Raumluft, aufbauen kann.
Deshalb kann damit natürlich immer noch heizen.
Letztendlich ist es egal, wie ich Wärmeenergie in einen Raum leite, eine Erwärmung wird immer erfolgen.
Ob die Sockelleistenheizung dazu führt, mit weniger Energieeinsatz einen höheren Effekt zu erzielen, ist eine andere Sache. Dies nachzuweisen, ist nur in der Praxis zu erreichen.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Praxiserfahrung

Wenn ich mal interessiert nachhaken darf (denn auch ich werde in absehbarer Zeit mich fuer ein Heizsystem entscheiden muessen):
Ich begreife nicht, warum die wueste Diskussion um Heizleisten fast ausschliesslich theoretisch gefuehrt wird. Beide Seiten mutmassen darueber, welche physikalischen Effekte sich einstellen koennten oder nicht - aber niemand, soweit ich bislang gelesen habe, berichtet einfach mal, ob es in der Praxis funktioniert. Da die Firma Sancal noch existiert, hat sie doch offensichtlich ein paar Heizleisten verkauft: Wie wohnt sich's denn in den damit geheizten Wohnungen? Kann dazu niemand was berichten?

Ausserdem verstehe ich als praktizierender Naturwissenschaftler nicht, warum die Wissenschaft von Heizen und Daemmen anscheinend eine Teildisziplin der theoretischen Mathematik ist. Die Streitfragen, welche Daemmung und welche Heizung am besten funktionieren, muessten sich problemlos empirisch klaeren lassen. Aber Verweise auf empirische Studien habe ich bislang bei keiner der beiden Seiten gefunden. Falls jemand welche kennt: Bitte immer her damit.

Beste Gruesse,
Konrad Lehmann
 
Natürlich funktionierts...

Es gibt auch viele Erfahrungsmeldungen, auch hier im Forum.

Die Funktion wird auch nicht kontrovers diskutiert. Warm wird es schon irgendwie.

Die Skepsis der Heizleistenskeptiker beruht auf den Annahmen, dass Heizleisten

- ziemliche Energievernichter und
- Konvektoren und Staubquirle sind

Den Energiebedarf kann ich bei meinem Haus nicht beurteilen, da ich keinen Vergleich mit/ohne Heizleisten habe. Meine Heizleisten sind aus den 80ern.
Ich kann jedenfalls nur sagen, dass mich in meiner alten Bude die Fussbodenheizung gewaltig genervt hat, da es am Sofa an der Wand mit Fenstern (doppelverglast BJ90) immer ungemütlich mit Zugerscheinungen wurde.

Heizleistenfeinde werden jetzt sagen, dass das nur an der nzulänglich verlegten Fussbodenheizung. Das könnte man heutzutage sicher besser machen.
Bei Neubauten könnte man aber auch direkt schöne Wandheizungen planen.

Für Altbauten zur Nachrüstung sind die Heizleisten m.E. gar nicht schlecht.

Ich persönlich finde jedenfalls eine in einem schönen Holzsockel versteckte Heizleiste auch optisch viel ansprechender als ein häßlicher Heizkörper.

Meine persönliche Einstufung von schlecht nach gut: Heizkörper, FBH, Heizleisten, Wandheizung.

An Konrad Lehmann: Wenn Du allerdings dein Heizkonzept komplett neu auslegst, würde ich dir lieber zu Flächenheizungen (FBH oder Wandheizung) raten, da du hier aufgrund der niedrigeren Systemtemperaturen in Zukunft völlig offen bist (Solar, Wärmepumpe o.ä.)

Gruß,

Roland

P.S. an Rudolf Dangl
Eine Frage: Könnte man den Sockel nicht so auslegen, dass der Spalt nicht vorne sitzt, sondern oben direkt an der Wand. Dann würde die warme Luft tatsächlich schon aus dem Sockel an der Wand lang streichen.
 
Beweisangebot

Hallo (Fachwerk-) Freunde, Interessierte und Heizleistenspötter!

Hier ein Beweisangebot:
Wir haben seit einigen Jahren ein Musterferienhaus, welches im Sommer zwar meist ausgebucht und sehr teuer, dafür aber im Winter recht günstig für Interessierte und Skeptiker zum "Probewohnen" zur Verfügung steht!
www.ferienhaus-mueritzkreis.de

Dort kann sich jeder von der Funktion unserer radia-therm Heizleisten überzeugen, feststellen ob nicht gedämmte Fußböden mit Strahlungsheizung wirklich nicht kalt sind, und überprüfen ob nicht mit leichten Dämmstoffen ausgebaute Dachräume überhaupt bewohnbar sind!

Wem der Weg zu weit, oder das Ferienhaus zu teuer ist, kann von uns leihweise eine oder mehrere von unseren elektrisch betriebenen Heizleisteneinheiten geschickt bekommen.
So kann er dann in den eigenen 4 Wänden prüfen, ob sich mit einer Umrüstung auf Heizleisten das gewünschte Klima einstellt und/oder die feuchten Ecken verschwinden.


Mit den besten Grüßen von der Ostsee


Der Ingo von www.einfach-gut-gebaut.de
 
Luftaustritt nach hinten?

@ Roland (ich antworte mal für den Rudolf!)

Es gibt Anbieter von Heizleisten, die serienmäßig den Luftaustritt hinten anbieten.
In der Vergangenheit soll es vorgekommen sein, daß bei Heizleisten mit sehr hohen VL-Temperaturen sogenannte "Staubverschwelungen" vorkamen. In der Realität ist dies jedoch nichts anderes, als daß sich elektrostatisch aufgeladener Staub an den dahinterliegenden Wänden abgesetzt hat. Diesen Effekt kann man sehr gut in der Werkstatt meines Lieblingsschlossers über dem dortigen Radiator in seinem Büro beobachten.
Voraussetzung ist, daß überhaupt Staub in der Luft ist. Dann klappt das hervorragend mit den grauen Wänden.

Der alte Eisenschink hat seinerzeit den vorderen Luftaustritt eingeführt, um eine Verwirbelung der Luft zu bewirken. Damit war das Problem dann gelöst. Gleichzeitig hat er festgelegt, daß das Kernrohr mind. 5 (besser 7) cm über dem Boden liegen soll.
Dadurch sind diese "Staubverschwelungen" praktisch ausgeschlossen.
In unserer bisherigen Arbeit mit radia-therm Registern ist uns das Phänomen der "Staubverschwelungen" nicht nicht einmal bei Einsatz von elektrischen Heizleisten mit Temperaturen von 130 Grad in einer zu temperierenden Kirche begegnet. Dort installierten wir extra 2 verschiedene Verkleidungen um zu testen ob die Wände ergrauen. Sie sehen ein Bild dieser Aktion (links Luftaustritt vor/rechts hinten).
Bisher hat sich keine Farbänderung der Wände gezeigt.

Also: in der Praxis ist alles möglich, was die physikalischen Voraussetzungen für das funktionieren der Heizleisten gewährleistet. Unten muß Luft rein, oben raus können.
Wenn wir allerdings dafür den Kopf hinhalten sollen, daß nichts passiert, dann lieber mit unseren angebotenen Systemverkleidungen.

Mit den besten Grüßen von der Ostsee



Der Ingo von www.einfach-gut-gebaut.de
 
An die "Bemüher für Aufklärung"..............

Wer Erfolg hat, hat Recht.

Ich finde Physik wichtig, von mir aus auch Mathematik.

Aber was mich überzeugt ist der Mensch, welcher vorher
Hausstauballergiker war nun im neuen Haus mit Fußleistenheizung gut klar kommt...........


Es geht wirklich um die Faktoren die ein Haus behaglich machen.

Nämlich, möglichst geringe Temperaturdifferenz zwischen
der Außenwand und mir, dem Mensch mit seiner Körpertemperatur von knapp 37 Grad.

Das ist das Geheimnis. Außenwände müssen warum und trocken sein, viel mehr noch trocken, dann ist es leicht diese
Raumklima zu erzeugen.

Unser "Gegner" in der Auseinandersetzung um das richtige Heizsystem ist nicht die Wandflächenheizung und die Fußleistenheizung, sondern das konventionelle. Die Radiatoren und Konvektoren. Die profitieren davon, das
wir Fachdiskussionen führen und uns damit selbst
zerfleischen.

Während dessen wird munter drauf los, der Heizkörper montiert.

Mit liebem Gruss


vom Ofensetzermeister der sowieso auf Strahlungswärme steht.

ähnliche Diskussionen haben wir im Ofenbau.
Konvektion oder Strahlung, es wird nie enden.
 
Thema: Sockelleistenheizung Installateur ?

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