Hilfe, wie kriegen wir das Haus bloß warm?

Diskutiere Hilfe, wie kriegen wir das Haus bloß warm? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo, wir brauchen dringend eure Hilfe, denn so recht wissen wir nicht weiter. Also, wir haben ein altes Dorfhaus erworben. Baujahr ca...
A

Anne Schatka

Guest
Hallo,

wir brauchen dringend eure Hilfe, denn so recht wissen wir nicht weiter.
Also, wir haben ein altes Dorfhaus erworben. Baujahr ca. 1920/1930. Wohnfläche ca. 120 m², verteilt auf Erdgeschoss mit Küche, Wohn-Esszimmer und kleinem Klo, 1. Obergeschoss mit 3 Schlafzimmern und Bad sowie Dachgeschoß mit 2 Gästezimmern und Lagerraum. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Problem: Die Heizung!
Das Haus hat keine Zentralheizung. Im Erdgeschoss ist ein großer Kachelofen eingebaut. Dieser ist ca. 10 Jahre alt, tiptop in Ordnung. Außerdem steht im Erdgeschoss-Flur ein 7,5 kw Nachtspeicher-Monster, Aufladezeit laut Typenschild 8 Stunden. Zusätzlich liegt im Wohn-Essbereich Elektro-Fußbodenheizung. im 1. OG ist eines der Zimmer sowie das Bad elektrisch beheizt ( Decken- und Fußbodenheizung). ALLE anderen Zimmer auch im Dachgeschoss, sind ohne Heizung.
Also, laut Vorbesitzer heizt der Kachelofen das Untergeschoss komfortabel auf, der Rest wird "überschlagen" warm, sodaß man nicht zuheizen müsse, wenn der Kachelofen läuft. Das glaube ich persönlich nicht. Die Elektroheizungen fressen mich kostenmäßig auf, da Fußbodenheizungen ja Direktheizungen ohne jeden Speicher sind, also 24 Stunden Wärmebedarf = 24 Stunden heizen mit Strom. Der Speicherofen ist ein ungetüm, außerdem nützt er mir unten im Flur, wo ja schon alles beheizt ist, gar nichts.
Das Haus verfügt über einen 2. Kamin, an den ich nach Absprache mit dem Schornsteinfeger einen 2. Kamin anschließen könnte. Diesen müsste ich dann im 1. OG in eines der 3 Schlafzimmer stellen. Heizt er dann die anderen so mit auf, daß ich nachts im Schlafzimmer nicht frieren muß?
Ansonsten verfügt das Haus über neue Elektroinstallationen und Isolierfenster, die Außenwände sind 40 cm dick, Außen- und Dachisolierung ist nicht vorhanden.
Das Haus verfügt über eine getrennte Zählung für den Heizstrom mit vergünstigtem Tarif ( HT 12,3/NT 10 ct) sowie einen normalen Brauchstromzähler. Für den vergünstigten Heiztarif sind nur festinstallierte Heizgeräte zugelassen, also keine fahrbaren Radiatoren o.ä.

Die momentane Situation ist also eher weniger zufriedenstellend. Gas liegt nicht im Dorf. Öl ist nicht möglich, da das Haus nahe dem Main liegt, und die Möglichkeit besteht, daß Wasser in den (Naturboden-) Keller eindringt ( an sich ist der Keller aber trocken, vom Klime her ähnlich einem Gewölbekeller ). Für eine neue Zentralheizungsanlage mit Pellets oder Wärmepumpe veranschlage ich Kosten von etwa 30000 Euro, ist momentan nicht drin.

Was können wir machen? Wer hat eine ähnliche Situation und kann Hilfestellungen geben? Reicht ein zweiter Kamin im 1. OG? Lagerfläche für Holz oder andere Brennstoffe ist übrigens genügend vorhanden, es gehört eine Tip-Top Fachwerkscheune aus den 50er Jahren mit zum Haus. Das Haus selbst ist aber vermutlich kein Fachwerk. Oder sollen wir die unbeheizten Räume elektrisch beheizen mit Teilspeicher-Heizungen?

Ach, Hilfe!

Danke, Anne
 
I1631_20054109438.jpgmomentan

Hallo
also momentan würde ich auf möglichst schwere Einzelöfen setzen und langfristig mir überlegen, ob es sinnvoll und möglich ist eine Gastherme zu installieren und einen externen Gastank auf dem Grundstück zu installieren!
Evtl in der Küche einen Kochherd und einen zweiten Grundofen (Kachelofen ist immer sone Sache: das ist so ein Schlagwort: positiv besetzt - ob er allerdings auch das bringt, ws er sollte ist oft fraglich! Die meisten sind doch nur Warmluftöfen die warme Luft produzieren!
Mit Holz heizen ist sinnvoll und etwas mühsam aber man kann sich das Fitnesstudio und den Sportverein einsparen!
Das Holz gut trocken halten!
Vor Pellets würde ich abraten aus verschiedenen Gründen!
Lieber Feststoffkessel - hat aber auch seine Nachteile!

Grüsse aus Nömmberch

FK
 
Hallo Anne, wir haben ein ähnliches Haus und lassen einen Kachelgrundofen bauen mit der Möglichkeit, auch Warmluft in verschiedene Räume zu blasen. Ob das dann zufriedenstellend sein wird, wird der Winter zeigen.
Beste Grüße aus Südbaden
Carola
 
Richtig,

die Flüssiggasvariante wäre sicher auch kurzfristig realisierbar, von noch mehr elektischer Heizung ist abzuraten.

Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, mehere Räume des OG mit einen Ofen zu heizen: Feuerung vom Flur, Abstrahlende Flächen des Grundofens in 2 Zimmer und Flur. Specksteinöfen speichern sehr gut, wiegen aber auch entsprechend. Die Statik muß jedenfalls abgeklärt werden.

Grüße

Thomas
 
Danke schonmal für die Hilfe

Hallo,

vielen Dank schonmal für die Hilfen!
Eine Flüssiggasheizung ist wohl nicht realisierbar, denn das Grundstück wird durch eine Straße geteilt, daß heißt, ich müsste auf die eine Seite den Tank stellen, und dann unter der Straße durch zum Haus Leitungen legen. Ich glaube nicht, daß das geht.
Eine Feuerung vom Flur aus hatten wir eigentlich vor, bekommen wir aber nicht genehmigt, weil das Rohr des Ofens dann zum Kamin hin hinter dem Sicherungskasten durch die Wand müsste, das genehmigt der Schornsteinfeger nicht und es ist wohl auch zu riskant.
Wer kann mir wegen der Statik des Gebäudes weiterhelfen udn mir sagen, ob und wie schwer der Ofen im 1. OG sein darf? Was kostet so eine Einschätzung?

Danke und Gruß,

Anen Schatka
 
Als erstes würde

ich versuchen, das Dach so gut wie möglich zu dämmen. Dann stellt sich eine erstaunlich andere Wärmeverteilung im ganzen Haus dar.
Schöne Grüße. Jürgen Maier
 
Strahlungsheizung

Hallo
Wenn man warme Luft herstellt muss man natürlich versuchen die Luft, wenn sie warm ist im Haus festzuhalten.
Und schwubs ist sei weg wenn man die Fenster und Türen aufmacht.
Eine Strahlungsquelle und die übertragende Strahlungsenergie arbeitet auch im luftleeren Raum - man schaut sich die Sonne an!
Schwere Raumöfen oder gut konzipierte neue Öfen wie der von sancal.de machen mehr Strahlung und weniger warme Luft.

Zu dem Tank auf dem anderen Grundstück!
Entweder als Unterflurtank im eigenen Grundstück placieren oder einfach die Versorgung unter der strasse durch legen - das müsste auch ohne Strassenarbeiten gehen - mittlerweile gibt es Kanalbaufirmen, die solche dünnen Rohre unten durch schieben.
Ich würde mich da mal erkundigen! Ein Leerrohr mit ca DN50 verlegen und dann das Gasrohr durchschieben.

Wenn das nicht geht - wie gesagt: schwere Öfen oder sancal-ofen

FK
 
erst mal überschlagen...

30.000 Eur für ein Heizungssystem erscheint mir für 120qm doch etwas hoch gegriffen zu sein - aber vielleicht wollen Sie auch auch keine 15.000 Eur. ausgeben... . Ich würde mir mal die Stromrechnungen der letzten Jahre geben lassen. Dann kann man abschätzen, was auf einen zukommt, und in Ruhe mögliche Alternativen durchrechnen und planen. Das mit dem "überschlagen" im 1. OG kann durchaus sein, die Geschossdecke bildet bei gut beheiztem Untergeschoss bei Massivdecken eine recht wirksame "Fußbodenheizung", für ein Schlafzimmer kann das genügen, für ein Bad mit ziemlicher Sicherheit nicht.

@FK: Frage - wie warm ist die Luft in einem Raum mit Zimmertemperatur bei ihrer "Strahlungsheizung"? - Wetten, dass die wärmer ist als die Wände?
 
@ Markus Göb

Wette verloren

@FK: Frage - wie warm ist die Luft in einem Raum mit Zimmertemperatur bei ihrer "Strahlungsheizung"? - Wetten, dass die wärmer ist als die Wände?

im Weltall erfrieren Sie und im Winter wenn die Sonne schön scheint können Sie ach be 8 °C windgeschützt draussen sitzen, vor dem Haus ein Weissbier trinken!

Strahlung ist nicht abhängig von der Raumluft - die kann auch 12 °C haben und die Fenster können offen sein!

Freilich wirds "warm" aber die Temperatur kann auch "kalt" sein - wichtig ist dass die Strahlung klappt!

FK
 
In solch einer Situation

sollte man auch den Einsatz von Infrarot-Strahlungsheizungen in einzelnen Räumen überlegen. Auch da braucht es wie immer jedoch fachliche Begleitung.
Die Dachdämmung halte ich in jedem Fall für das wichtigste.
Schöne Grüße nochmal. Jürgen Maier
 
Weißbier im Winter...

...übertragen auf die Hütte würde dann heißen: so wenig "Infrarotschatten" erzeugen wie möglich. Alle Möbel raus! Nicht daß eine "Wolke" bzw. eine Einrichtungsgegenstand für Bewölkung sorgt. Und immer hinter die dem Strahler abgewandte Seite ein gebogenes Alublech für den warmen Hintern.

Gruß Patrick.
 
Deshalb

der Hinweis einer fachlichen Begleitung. Bei der beschriebenen Situation kann es eine Hilfe sein, dabei bleibe ich. Auch bei geschwätzigen Antworten.
Natürlich wäre eine Wandheizung in Verbindung mit einer Holz/Solar-Energieerzeugung das beste. Aber es scheint mir in diesem Fall nicht sehr realistisch. Schöne Grüße. Jürgen Maier
 
mische mich auch mal ein...

mit Blick auf die Kosten
Ideen, die vielleicht die Fachleute weiter entwickeln, bzw. verwerfen:
Pelletofen in den Keller, die warme Luft nach oben ins Obergeschoss führen.Wie?
Warmwasser bleibt über die Durchlauferhitzer.
Im Dachgeschoss einen kleinen Kaminofen aufstellen und neuen Abzug neben den Schornstein nach draußen führen.

Später: Pelletofen mit Förderschnecke versehen, Heizleistung erweitern und Erdgeschoss und Dachgeschoss anschließen. Warmwasser?

Gruß
Silke
 
mein etwas unsachlicher Kommentar...

...war eigentlich nicht gegen Strahlungsheizung im allgemeinen gewendet, sondern das als Allheilmittel zu preisen und außer Acht zu lassen, daß eine zugige und schlecht gedämmte Bude (Luft von 12° bei geöffnetem Fenster ist wurschd, Hauptsache ich werde angestrahlt) nicht unbedingt nur mit Strahlung angenehm und preiswerter zu heizen wird. Dein Hinweis mit der Dachdämmung halte ich für sehr wichtig und der kann ggf. ja wirklich schon viel bewirken.
Anne sollte vielleicht auch mal einen Blick Richtung Keller riskieren. Auch da kann es ganz schön kalt rauf kommen.

Gruß Patrick.
 
heizungsvariante im fachwerkhaus

ich habe vor zwei wochen in einem fachwerk eine für sie
mögliche heizungsvariante eingebaut und in betrieb genommen.
ein wasserführender pelletsofen von "rika" + pufferspeicher
+solaranlage.
der umbau des kachelofens ist sehr aufwendigund wird ein experiment.
platz für den puffersspeicher muss auch geschaffen werden
für den kachelofen 1000L-1500L incl. W-wasser
für den pelletofen 750L incl. W-wasser
ich schlage vor :kachelofen raus - und verkaufen.
die meisten sind sowieso holzfresser.
pelletsofen rein - ca.3500€ 10Kw davon 3Kw abwärme.
pufferspeicher 750L incl. W-wasser+solar-wärmetauscher -
ca. 1800€.
bleiben noch 4700€ für 2-3 heizkörper und montage der
gesamten anlage.
somit liegt die heizung bei ca.10000€.
das höhrt sich besser an als 30000€.
die pellets gibt es als sackware und kann in trockenen
räumen und unterständen gelagert werden.
mit solch einer anlage kommen sie gut über den winter,
hätten den billigsten brennstoff und die optimalsten zukunftsoptionen.
flüssiggas ist 70-80% teurer.
nicht den spass verlieren beim grübeln
thomas josten,grünberg hess.
 
@Patrick Neika,

so gesprochen, bin ich derselben Meinung.
Schöne Grüße
Jürgen Maier
 
Danke!

Hallo,

vielen Dank Euch allen schonmal für die Hilfe.
Das Warmwasser möchte ich weiterhin über Durchlauferhitzer erzeugen. Das hat für mich rein hygienische, praktische und auch energetische Gründe - ich mache nur das warm, was ich brauche.
Okay. Dach und Kellerdecke dämmen (obwohl eigenartiger Weise der komplett ungedämmte und unbeheizte Keller angenehm temperiert ist, es liegen aber auch nur 60cm davon wirklich unteririsch), das können wir selbst machen.
An einen Pelletsofen hatte ich auch schon gedacht. Es würde mir zwar das Herz brechen, den Kachelofen rauszuschmeißen, aber was sein muß, muß dann sein. Obwohl mir ganz persönlich die Festbrennstoffkessel - Variante im Keller noch besser gefällt.
Momentan überlegen wir, uns die nächsten 2 Winter erstmal in den Schlafzimmern Wärmewellen-Flachheizkörper zu installieren. Das ist momentan einfach die günstigste Variante, und wir haben genügend Zeit, zunächst zu dämmen, dann auf eine Heizung zu sparen. Natürlich NICHT die völlig überteuerten Direktvertriebs-Geräte, sondern einfach ein paar gute Geräte aus dem Baumarkt, ich habe da Recht schöne mit 800 Watt Leistungsaufnahme gesehen ( sind aber auch auf 300 bzw. 600 Watt schaltbar), die sind für Räume von 18-24m² ausgelegt. Da unsere Räume deutlich kleiner sind, gehe ich davon aus, das diese Teile als Nebenheizung für kalte Tage reichen. Heizen tue ich (abgesehen vom Kachelofen, den ich morgens und abends schüren werde) ohnehin nur, wenn ich zuhause bin. Deshalb gehe ich davon aus, gerade, wenn ich den Heiztarif nutze (dann muß ich halt in den sauren Apfel beißen und die Geräte vom Elektriker an die Heizstromleitung anbinden lassen), daß ich nicht hungern muss, um meinen Strom bezahlen zu können. Stückpreis der Geräte übrigens: 90 Euro. Und es sind nicht diese hässlichen mit Gitter davor, sondern flache, weiße Platten. Meint ihr, das geht erstmal?
Der Verbrauch bis jetzt lag übrigens (allerdings ist das Haus seit über einem Jahr unbewohnt gewesen, wurde aber immernoch regelmäßig beheizt) - ich nehme also den Verbrauch des Jahres, in dem das Haus zuletzt reichtig bewohnt war, bei 7000kWh Nachtstrom, 3000kWh Tagstrom Heizung sowie 3000kWh normaler Brauchstrom. Dazu 7-8 Ster Hartholz.
Vertretbar, denke ich, oder?

Hat noch wer Ideen? Immer her damit!

Danke an alle!

Anne
 
Pellets...

...sind preislich stark nach oben gegangen. Jenseits ökologischer Verantwortung, lohnt sich das noch, rein finanziell betrachtet?

@ Florian Kurz

Hast Du Dir noch nie an einem winterlichen Lagerfeuer den feuerabgewandten Hintern verkühlt? Ganz ohne erwärmte Luft wird's nicht kommod im Stüble.

Grüße

Thomas
 
Nachtspeicher und Speicherofen

Liebe Anne,

garnicht so einfach eine Haussituation zu beschreiben.
Garnicht so einfach aufgrund einer Beschreibung einen Ratschlag zu geben.

Ich habe festgestellt, das ein Grundriss schon mal sehr
hilfreich ist, deshalb tut sich das Forum hier auch immer
etwas schwer...............meine Meinung.

Desweiteren habe ich aber gemerkt, das die beste, genaueste
Zeichnung oder sogar Baubeschreibung nicht den Eindruck
vor Ort ersetzen kann.

Mir ist dann abweichend vor Ort immer noch etwas besseres
eingefallen als vorher aufgrund von Plänen.

Das wird wohl jedem Handwerker so gehen.

Suche doch dringend einen Fachmann/-frau auf und macht zusammen eine Ortsbegehung.
Fachperson für Dämmung.
Fachperson für Statik
Fachperson für den vorhandenen Ofen
Fachperson für Heizsysteme schlecht hin.........usw.

Dieses Forum kann eben "nur" Denkanstösse vermitteln und
ist oftmals ideologisch "veranlagt"
Schließe mich nicht aus.

Es gilt den Menschen zu finden, der begreift das die Kundin/
der Kunde wirklich im Mittelpunkt steht.

Es gibt Lösungen die für den einen passen für den anderen
nicht. Und beides kann auf bestimmte Art und Weise richtig sein.

Wünsche einfach gute Begegnungen.

Liebe Grüsse


Holger
 
Thema: Hilfe, wie kriegen wir das Haus bloß warm?
Zurück
Oben