Renovierung eines Hauses von 1962

Diskutiere Renovierung eines Hauses von 1962 im Forum Dach & Dachraum im Bereich - Hallo allerseits! Wir haben ein Haus gekauft (bzw. den Vertrag unterschrieben), das zwar kein Fachwerkhaus ist - aber da ich die Ansichten hier...
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riff

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Hallo allerseits!

Wir haben ein Haus gekauft (bzw. den Vertrag unterschrieben), das zwar kein Fachwerkhaus ist - aber da ich die Ansichten hier sehr schätze, möchte ich Sie gerne bezüglich der anstehenden Renovierung bei einigen Punkten um Rat fragen:

DACH
Das Dach ist wohl noch von 1962. Es handelt sich um Tonziegel. Für mich als Laie sieht es eigentlich noch ganz gut aus, allerdings scheint es, als sei die Farbe/Beschichtung(??) bei einigen Pfannen abgeblättert, Foto habe ich abgehängt. Ich kann mir vorstellen, dass dies ein Problem für das Dach sein könnte - oder handelt es sich nur um abgekratzten Dreck? Der Schornstein wurde (wahrsch. 2003) neu gemacht.

DACHDÄMMUNG
Das Dach ist irgendwie gedämmt (homemade, nehme ich an)und bei der einen Besichtigung war trotz Sonnenschein keine nennenswerte Hitze unterm Dach zu spüren. Es ist teilausgebaut, wir wollen es komplett ausbauen und vermieten. Was für eine Dämmung macht da Sinn? Im Moment bin ich auf dem Holzweichfaser-Tripp. Allerdings soll das auch sehr teuer sein. Kann mir dazu jemand Angaben machen?

INNENWÄNDE
Wir werden die Tapete der Innenwände komplett entfernen. Ich hoffe, dass wir darunter brauchbaren Putz finden. Falls dies der Fall ist, macht es Sinn, diesen mit einer Kalkfarbe(oder Lehmfarbe) zu streichen? Am liebsten hätten wir eine glatte (nicht = ebene) Wand. Wo ist der Unterschied zwischen Lehmstreichputz, Lehmglätte, Lehmedelputz... Gibt es das Äquivalent auch in Kalk? Ist das von einem Laien verarbeitbar?

HEIZUNGSROHRE
Müssen wir uns darauf gefasst machen, die Heizungsrohre austauschen zu lassen? Die Heizung ist von 2003, also in Ordnung, die Rohre dürften aus dem Baujahr stammen. Wie erkennen wir, ob es den Rohren "gut geht"? (Ein Heizungsbauer wird wahrscheinlich aus eigenem ökonomischen Interesse zu einem Wechsel raten..) Die Elektrik lassen wir nbeu machen - macht es da Sinn, die Heizungsrohre auch gleich zu legen, wo wir grad mal an die Wände gehen? Ein befreundeter Architekt meint, die Rohre sollten dann außerhalb der Wand gelegt werden - macht das Sinn?

HEIZUNGEN
Bisher sind ganz unterschiedliche Heizkörper verbaut. Würden Sie die Dinger einfach drin lassen oder in etwas "Strahlendes" flacheres investieren?

HEIZUNGSNISCHEN und ROLLÄDENKÄSTEN
Wir ziehen in Betracht, die Heizungsnischen zu schließen, als auch die Rolllädenkästen zu entfernen und zu verschließen (die Rollläden sind hinüber und wir mögen die Dinger generell nicht). Macht das Sinn? Mit welchem Material sollten die Löcher geschlossen werden?

TRITTSCHALLDÄMMUNG
Ins ganze Haus soll Parkett. Zu welcher Trittschalldämmung würden Sie mir raten?

BÄDER
Die Bäder sollen erneuert werden. Wir sind eigentlich keine Fliesenfans, aber die Alternativen, die ich bisher gefunden habe, sind aufwendig und/oder sehr teuer (Tadelakt o.ä.). Nun werden es wahrscheinlich doch Fliesen - wenn möglich aber nicht bis unter die Decke, sondern vielleicht die Hälfte der Wand. Mit welchem Putz verputze ich die obere Hälfte? Muss im Bereich der Badewanne (soll auch zum Duschen verwendet werden) bis oben hin gefliest werden?

TÜR VERSETZEN
Wir möchten eine Tür in eine tragende Wand einbauen. Mit welchem Kostenrahmen müssen wir rechnen?

Insgesamt wollen wir das Haus vernünftig, aber auch günstig renovieren. Also gute, aber auch ökonomisch tragbare Lösungen.
(Natürlich ziehen wir an den notwendigen Stellen noch Fachfirmen hinzu - derzeit plane ich jedoch alles vor, was ich planen kann, da wir voraussichtlich erst ab Anfang Juli die Schlüssel zum Haus erhalten und uns konkrete Angebote erstellen lassen können.)

Für Antworten und Anregungen wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße aus Hessen!
M. Korte
 
Haussanierung

Mit einem Foto vom Dach und ein paar vagen Angaben sind Ihre Fragen nicht zu beantworten, ich bin kein Hellseher. Für ein Sanierungskonzept müssen Sie sich schon einen Fachmann vor Ort holen.
Einige der von Ihnen gesuchten Angaben sollte Ihnen der Verkäufer liefern (müssen).
Über den Energieausweis erfahren Sie auch etwas zum Dämmstatus; den Aufbau des Daches sollte Ihnen der Verkäufer nennen können (bitte schriftlich abfordern). Zum Haus gehören auch alle relevanten Unterlagen wie Baugenehmigung, Planungen, Verträge mit Versorgern usw.
Ist die DG- Wohnung bereits als separate Wohnung errichtet worden oder wollen Sie das erst so teilen?

Viele Grüße
 
Es gibt keinen Energieausweis, das war uns vor dem Kauf bewusst. Es gibt auch kaum Angaben zu den getätigten Maßnahmen, geschweige denn Pläne o.ä. Im Moment warten wir u.a. sogar noch auf die Angaben zur Gebäudeversicherung.

Wie gesagt, das DG ist teilausgebaut. Wir würden den Teil, der derzeit noch als Dachboden benutzt wird, ebenfalls zum Wohnraum machen.

Wie gesagt: "(Natürlich ziehen wir an den notwendigen Stellen noch Fachfirmen hinzu - derzeit plane ich jedoch alles vor, was ich planen kann, da wir voraussichtlich erst ab Anfang Juli die Schlüssel zum Haus erhalten und uns konkrete Angebote erstellen lassen können.)"

Haben Sie eine Idee, was die hellen Flecken auf dem Dach sein könnten?

MfG
 
Ihr Fragenkatalog

Wie Herr Böttcher bereits schrieb..Holen Sie sich einen Fachmann noch besser Architekten vor Ort.Erstellen Sie eine Liste mit ihren Wünschen und übergeben Sie diese.
Ein guter Planer wird Sie entsprechend beraten und auf Wunsch auf den weiteren Ablauf generieren.
Hier im Forum macht das keinen sinn da weder Bilder oder Pläne vorliegen.
Sie sparen am falschen Ende.

Lieben Gruß
Peter Schneider
 
engobierte Tonziegel

Hallo riff,
Bei den Ziegeln handelt es sich um engobierte Tonziegel.
Der Grundton der Ziegel ist rot.
Die "Farbe" ist farbiger Ton.
Ob die Ziegel noch in Ordnung sind , kann man von hier nicht beurteilen.
Hier kann nur ein Fachmann vor Ort helfen.

viele Grüße
 
Guten Tag Herr Schneider,
wie bereits geschrieben; ein Freund ist Architekt, war bereits vor Ort und wird uns auch weiterhin unterstützen. Die Planung übernehmen wir selbst.
Die meisten meiner Fragen (Innenwände, Heizungsrohre, Heizungsnischen, Trittschalldämmung...) halte ich nun nicht für so speziell, dass für Rat oder Anregungen Pläne (Trittschalldämmungsplan? ;-)) vorliegen müssen. Teilantworten und Ideen helfen mir bereits weiter.

Guten Tag Herr Göbel,
vielen Dank schon mal für die Info! Ist das Abblättern der Farbe ansich in jedem Fall problematisch? (Ich werde noch mehrere Dachdecker ins Haus holen, sobald wir rein können, keine Sorge.)
 
als erstes würde ich zusehen , den wilden wein zu entfernen . frisst sich ja schon zwischen rinne und pfannen .
gruss
 
Ton

Hallo,
Wenn "nur" die Engobeschicht abblättert ist "nur" ein optischer Mangel.
Wenn aber die oberste Schicht blättert, weil Grundsubstanz " bröselig " ist , ist es auch ein technischer Mangel.

Wie gesagt : Der Fachmann vor Ort.

viele Grüße
 
Meine

persönliche Erfahrungen mit Heizungen dieser Ära: die können langsam beginnen, undicht zu werden. Üblich waren damals wohl geschraubte Stahlrohre, die rosten zwar bei Heizungen nicht stark (außer, sie sind von außen sehr ungünstigen Einflüssen ausgesetzt), aber die Verschraubungen werden u.U. undicht, ebenso die Stahl-Rippenheizkörper (Guss kann auch wesentlich länger halten). Ich würde folgendes tun (zumindest): alle Stellen, an denen Heizungsrohre aus der Wand kommen penibelst auf Tropfspuren untersuchen (mehrfach und über Wochen, noch besser Monate, auch wenn die Heizung in Betrieb ist) und zweitens das Manometer der Heizung über längere Zeit beobachten - der Druck sollte nicht grundlegend abfallen, schon gar nicht im Sommer.

Innenwände: die zeitgenbössische Methode der Wahl hier in Österreich wäre vermutlich Gipsspachtelmasse und Leimfarbe gewesen. Leimfarbe und Lehmfarbe sind von der Zusammensetzung ziemlich identisch, der Lehmfarbe haftet nur der Nimbus der Innovation an und sie enthält (hoffentlich) keine Fungizide etc., die in normaler Leimfarbe (falls es sowas überhaupt noch gibt) durchaus drin sein können. Die Baumarkt-Leimfarbe hier ist laut Inhaltsangabe am Etikett sowieso keine, sondern eine Kunstharzdispersion.

Die Farbe ist praktisch geruchlos, angenehm zu verarbeiten, erfordert auf halbwegs gleichmäßigen Untergründen zwei Anstriche und ist bequem bis auf kräftige Pastelltöne abtönbar. Ich rolle entweder oder nehme eine große Bürste, Spritzen kann man theoretisch auch, aber wohl nur mit einer schon recht historischen Malerspitze und einiger Übung.

Allerdings wird Leimfarbe (ebenso wie billige Dispersion) nie wirklich wischfest bzw. feuchtigkeitsbeständig. Feucht abwischen geht nicht, da kommt die Farbe mit. Überstreichen mit neuer Leimfarbe geht eingeschränkt, anscheinend löst sich die Bindung mit der Zeit, je länger man nicht renoviert, umso eher löst sich die alte Farbe beim Überstreichen an. Es ist also besser, sie rasch anzufeuchten und abzuschaben. Abwaschen ist meiner Erfahrung nach nur in seltenen Härtefällen notwendig. Allerdings sollte vorher der Tapetenkleister runter.

Kalkfarbe ist wischfester, aber ätzend und kann nur mit kalkbeständigen Farben abgetönt werden. Dafür kann man sie fast beliebig oft überstreichen, bis das Zimmer kleiner wird. Sie ist relativ tolerant gegenüber hoher Luftfeuchtigkeit und eingeschränkt schimmelresistent. In einem modernen Wohnhaus würde ich aber höchstens das Bad kalken und den Keller natürlich. Wenn das Bad halbwegs belüftet ist macht meiner Erfahrung nach auch Leimfarbe keine Schwierigkeiten. Hier ist nicht hoch genug gefliest, daher wird seit 10 Jahren regelmäßig die Leimfarbe leicht geduscht und hat nur minimal gelbe Stellen.

Bad: Fliesen im Duschbereich mindestens auf die Höhe der maximal möglichen Duschkopfposition. Die 1,70 ab Fußbodenoberkante hier sind entschieden zu wenig, 20-30cm mehr würden aber (trotz 2m-Nutzern) ausreichen.
Zum Verputzen oberhalb würde ich Kalkputz nehmen, der lässt sich angenehm verarbeiten.

Das sind alles keine verbindlichen Profi-Tipps, sondern Erkenntnisse aus einem halben Leben Heimwerker-Erfahrung!

Dazu muss ich noch anmerken: Je neuer ein Haus ist, umso weniger Skrupel habe ich bei der Anwendung moderner Baumaterialien. Wenn ein Zimmern zu drei Vierteln mit Gipsputz verputzt ist, und das seit Jahrzehnten, dann nehme ich auch zur Ausbesserung wieder Gipsputz.
 
Thema: Renovierung eines Hauses von 1962

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