Kellerdecke: Weichholzfaser, Kork, Zellulose oder Hanf?

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micha07

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Hallo,

ich habe nun einige Zeit hier und auf anderen Seiten verbracht, um das für mein Haus beste Dämm-Material für die Kellerdecke zu finden.

Das Haus ist von 1927, Holzständerbauweise und die Decken sind die typischen Holzbalkendecken mit Fehlboden und "Dreckfüllung". Nachdem das Haus eine Drainage erhalten hat, ist der Keller etwas weniger feucht, aber immernoch nicht trocken.

Daher wäre mir sehr wichtig, dass ich bei der Wahl der Materialien - angedacht ist die Zwischensparrendämmung und anschließende Beplankung mit Gipskartonplatten - nicht dem Schimmel und Feuchteeintrag in die Holzbalken Vorschub leiste.

Die üblichen Verdächtigen mit Stein- oder Glaswolle und Dampfbremse habe ich daher erst einmal wieder ausgeschlossen.

Gibt es, von den Preisen einmal abgesehen, gute Gründe, die für oder gegen

a) Weichholzfaserplatte (Gutex etc.), 80mm
b) Korkplatte, 100 mm,
c) Thermohanf, 80 mm,
d) Zelluloseplatte, 80 mm

sprechen?

Ist denn meine Denkweise, dass diese, natürlichen, Materialien der Holzbalkendecke und den klimatischen Verhältnissen am besten entsprechen, grundsätzlich richtig?

Danke und Gruß,
Micha

PS. Eine weitere Alternative wäre (oder nicht?) die Beplankung mit Gipskartonplatten und danach das Einblasen von Isofloc o.ä. Allerdings habe ich dazu weniger im Netz gefunden, als zu den oben aufgeführten Dämmstoffen.
 
Kellerdeckendämmung

Die üblichen "Verdächtigen"
wie Mineralwolle wären hier keine schlechte Wahl. Wirrgelege passen sich besser ohne Fugen den vorhandenen Deckenbalken an wie starres Plattenmaterial.
Mineralwolle ist völlig diffusionsoffen und kann eventuell eingedrungene Feuchte zur kalten Seite hin abgeben (verausgesetzt der Keller wird anständig belüftet).
Dann ist Miwo nicht kapillar leitfähig, eventuell von oben eindringendes Planschwasser oder Kondensat wird nach unten durchgeleitet. Wenn jetzt noch statt der Gipskartonbekleidung eine diffusionsoffene und mindestens kapillar leitfähige Deckenbekleidung an der Unterseite montiert wird, kann das Wasser nach unten durchlaufen bzw. abtrocknen. Bei kapillaraktiven Dämmstoffen wird das eingedrungene Wasser gespeichert und verbleibt lange Zeit in der Decke. Für die Balken keine gute Umgebung.

Deshalb mein Vorschlag:
- Als Dämmung Mineralwolle- Dämmkeile in den Balkenzwischenraum,
- als Bekleidung der Deckenunterseite Holzwolle- leichtbauplatten als Putzträger,
Kalkzementputz als Pinselputz oder Spachtel als winddicher Abschluß der Unterseite.
Die HWL- Platten können mit Miwo- Kern verbaut werden, um den geforderten U- Wert zu sichern.

Viele Grüße
 
Hallo,

vielen Dank für die Antwort. Bislang bin ich davon ausgegangen, dass die Mineralwolle zwischen den Balken in jedem Fall eine Dampfsperre benötigt und so auch die Balken luftdicht eingepackt werden würden. Was nach 84 Jahren wohl nicht ratsam ist.

Thermohanf oder Zelluloseplatte wäre, was die Anpassung betrifft nachdem, was die technischen Spezifikationen hergeben, doch eigentlich genauso gut wie Mineralwolle - oder stimmt das so nicht?

Wie sieht es mit den Holzwolleleichtbauplatten und der Klassifizierung gem. Brandschutzvorschriften aus? Da sehe ich eine gewisse Schwierigkeit.

Über Anregungen freue ich mich.

Grüße,
Micha
 
Deckendämmung

Die HWL- Platten gelten als brandsicher.
Hanf geht auch, ist aber im Gegensatz zu Miwo kapillar leitfähig.
Eine Kellerdecke ist nun mal keine Dachdämmung ohne ausreichende Belüftungsebene.
Im Keller ist es egal, wenn mal ein paar Tropfen Wasser von oben kommen sollten, in einem Wohnraum im DG nicht.
Von oben eindringendes Wasser bzw. Kondensat tropft bei Hanf u.ä. nicht nach unten ab, sondern verbleibt im Material als Sorptionsfeuchte, solange wie der Sättigungsgrad nicht erreicht ist. Das führt zu einer höheren Ausgleichsfeuchte der Balken.
Hohe Holzfeuchte, zugfrei, dunkel- eine Einladung für holzzerstörende Pilze.

Viele Grüße
 
Hallo,

vielen Dank für die abermals rasche Antwort. Gegen Mineralwolle an sich habe ich nichts, aber irgendwie muss ich die Decke verkleiden.

Im Internet findet sich:
"Als brennbare Baustoffe (Klasse B) gelten:
B1 - schwer entflammbare Baustoffe (z.B. verputzte, mineralisch gebundene Holzwolle-Leichtbauplatten) ..."

Um die Gipskartonplatten komme ich für die F30 Klassifizierung wohl nicht herum.

Grüße,
Micha
 
Kellerdecke

Ist das denn ein Mehrfamilienhaus?
Mehr wie zwei Wohnungen?


viele Grüße
 
Kellerdecke

Wozu dann die Eierei mit dem Feuerwiderstand?
Die Decke ist feuerhemmend, das reicht für ein EFH völlig aus.

Viele Grüße
 
Hallo,

nun ja, Versicherung und Schornsteinfegermeister sehen das leider anders...

Gibt es denn eine Lösung mit Gipskarton, bei der ich auch wegen der Schimmelproblematik noch ruhig schlafen kann?

Viele Grüße,
Micha
 
Kellerdecke

Das interessiert mich jetzt aber.
Wieso fordert der BZFM und die Versicherung eine höhere Feuerwiderstandsklasse als die Landesbauordnung und das auch noch bei einem Bestandshaus mit Holzbalkendecke? Verputzte HWL- Platten mit der Mindestdicke von 40 mm und in einer durchgehenden Ebene angebracht haben bereits F30 (feuerhemmend).
Ich verstehe auch nicht wieso Sie dann entflammbare Dämmungen wie Hanf einsetzen wollen.
Befindet sich in dem betreffenden Kellerraum die Heizung?

Viele Grüße
 
Hallo,

ja, die Heizung befindet sich in einem der Kellerräume. Hanf wäre insofern kein Problem, da das Hanf hinter den GKP verschwinden würde und somit als Teil der Holzkonstruktion der Decke angesehen wird.

Grüsse,
Micha
 
Decke

Wissen Sie was, Micha,
schrauben sie einfach GK unten dran wenn Sie es unbedingt mögen.

Viele Grüße
 
Hallo,

besten Dank für die rasche Antwort.

Ich hatte das Ganze hier als Dialog aufgefasst. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, weshalb Sie nun offenbar so verärgert darauf reagieren, dass jemand in einem Forum Rat sucht und nicht sofort auf den ersten Vorschlag eingeht, sondern diesen gegenüber dem abwägt, was er von anderen Fachleuten geraten bzw. von der Versicherung vorgegeben bekommen hat.

Mit freundlichem Gruss,
Micha
 
Kellerdecke

Ich gehe mal davon aus das weder Ihre Versicherung noch Ihr BZFM diese Forderung als Auflage erteilt haben.
Wenn es nur einen Raum betrifft und (theoretisch) eine Forderung höherem Feuerwiderstand bestehen würde, dann kann man für diesen einen Raum! eine Sonderlösung finden. Das wäre neben einer Brandschutzplatte (einfach GK dran heißt nicht gleich automatisch F 30) zum Beispiel auch Gipsputz statt Kalkzementputz.
Aber ich glaube darum geht es ihnen gar nicht.
Fassen wir es zusammen: Ich habe Ihnen einen Vorschlag gemacht. Nutzen Sie ihn oder lassen sie es.
 
Sehr geehrter Herr Böttcher,

glauben heisst bekanntlich nicht wissen und in dem Fall trifft es das ziemlich gut.

Leider haben Sie mir nicht darlegen können, was gegen eine GKP spricht. Dass es mit irgendeiner GKP nicht getan ist, das ist mir bekannt.

Woher Sie Ihre Kenntnisse beziehen, was mein Schornsteinfegermeister und insbesondere meine Hausratversicherung möchten oder nicht möchten, bleibt schleierhaft. Sei's drum.

Für die hilfreichen Hinweise vielen Dank. Für die Pflege gekränkter Eitelkeiten sollten wir diese Konversation allerdings nicht weiterführen.

Einen schönen Tag wünscht
Micha
 
Kellerdecke

Spätestens dann wenn Ihnen mal Kondensat oder Planschwasser auf die GKP tropft werden Sie verstehen was ich meine.
Dann schrieben sie das Ihr Keller "etwas weniger feucht aber immerhin noch nicht trocken" ist und Sie "dem Schimmel und dem Feuchteeintrag" in den Holzbalken nicht auch noch Vorschub leisten wollten.
GK in hoher Luftfeuchte eines Kellers ist nicht gerade der ideale Baustoff dafür.
Auf Ihre Drainage sollten sie sich nicht allzusehr verlassen, das Ding kann auch mal nach hinten sprich unten losgehen.
Außerdem dürfte ihnen nicht entgangen sein das eine HWL- Platte einen höheren Dämmwert hat als eine GKP.
 
Herr lass Hirn regnen....

Wennn Sie von vornherein alles besser wissen fragen Sie doch nicht!

Kopfschüttelnde Grüße
 
Sehr geehrter Herr Linden,

welche zusätzliche Erkenntnis oder nutzbringenden Beitrag kann man denn aus Ihrem posting entnehmen?

Die Einsicht, dass ein Forum Platz für einen Austausch bereit stellt, in dem man durchaus widersprechen darf und auch fremde Meinungen, sei es vom Schornsteinfeger oder sonstigen, erwähnen darf, scheint hier nicht bei allen angekommen zu sein. Jede Form von Diskussion ist bei einigen offenbar sofort kränkende Kritik und Hinterfragen bedeutet Beleidigen. Treten Sie im realen Leben außerhalb des Internets genauso auf?

Einen schönen Abend wünscht
Micha
 
Sie waren nicht an einem Austausch interessiert,sie wollten nur Bestätigung!
Ich bewundere Menschen wie Herrn Böttcher die sich Zeit nehmen und an uns Laien ihre Fachlichkeit weitergeben ,so ganz für lau.
Ihnen gehts hier um was ganz anderes!

Nee im realen Leben bin ich schlimmer.

Gleichfalls Martin
 
Thema: Kellerdecke: Weichholzfaser, Kork, Zellulose oder Hanf?
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