Granitsockel / Granitbruchsteinkeller verfugen

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christophers

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fachwerk-I16439_2014123172515.JPGHallo liebe Community !

Ich habe vor einigen Monaten ein kleines Häuschen in holzbauweise (Bj 1930) erstanden. Da wir diesen Sommer mit Umzug und dem Ganzen drumherum beschäftigt waren wird nächstes Jahr groß Angegriffen, heisst ich möchte meinen Keller im Außenbereich aufmöbeln, neu verfugen bzw auch optisch erglänzen lassen. Da ich auf dem Gebiet absouluter Laie bin, würde ich mir gerne von euch ein paar Tipps holen.

Durch Recherge für die Verfugung habe ich derzeit folgende Materialien festgehalten (Kalkmörtel, Trasskalkmörtel) welche verwendet werden können, könnt ihr mir hier nochmal konrkete Tipps zur Vorgehensweise geben.

Im konkreten hätte ich noch ein paar Fragen die mir am Herzen brennen (bezugnehmend auf die Bilder im Anhang)

- Risse wie soll ich diese ausbessern, alte Verfugung entfernen und neu ausfugen ?
-Könnt ihr erkennen welcher Material verwendet wurde
- Wie sollte der Abschluss zum Erdreich realisiert werden ?
- Was für eine Farbe wurde für die Vertiefung der Fugen verwendet (optisch weisser Touch) würde dies gerne wieder in der Form nachziehen

Ich freue mich schon auf eine rege Diskussion und sage schonmal vielen lieben Dank für eure Unterstützung.

Hoffe ihr könnt die Bilder in meinem Profil sehen ?

Lieben Gruss Chris
 
Kellermauerwerk

Das sieht nach einem Mischmauerwerk aus, außen wurde eine ca. 10 bis 15 cm starke Schale aus polygonalem Bruchsteinmauerwerk mit einer inneren Ziegelhinterlage gesetzt. Solche vereinzelten Risse sind dabei normal, bedingt durch die unterschiedlichen thermischen Eigenschaften und die differierenden E- Module.
Sonst sieht die Verfugung, jedenfalls hier außerhalb des Spritzwasserbereiches, noch gut aus wenn man mal von den aufgemalten weißen Strichen absieht.
Die Risse kann man mit einem Zementmörtel in passender Farbe nachbessern. Entweder die Risse zuschlämmen oder die Bereiche aufstemmen und neu verfugen. Das mit der Farbangleichung muß man mit Probieren herausfinden.
Wenigstens etwa 30 cm unterhalb des Geländes sollte das Kellermauerwerk abgedichtet sein wenn dort nur Ziegelmauerwerk vorhanden ist. Der Granitvorsatz an sich ist schon eine senkrechte Abdichtung.
Zemente der Klassen 3,4 und 5 sind recht dunkel, damit müsste die Farbe passen.
 
AW

Wow vielen Dank für die propte Antwort !

Kann ich im "unteren Bereich" also Erdabschluss auch Zementmörtel verwenden ?

Siehe

http://community.fachwerk.de/upload/orginal/I16439_2014123172823.JPG

http://community.fachwerk.de/upload/orginal/I16439_2014123172947.JPG

Ich denke der Sockel ist innen nicht geziegelt, unter dem alten Putz innen kommen die Bruchsteine wieder zum Vorschein, muss aber zugeben dass ich das noch nicht wirklich nachstellen konnte, wahrscheinlich mit einer Bohrung möglich ?

Merci, Gruss Chris
 
Granitsockel

Die Fotos vom Spritzwasserbereich sehen entsprechend böse aus, so etwas kommt bei Mischmauerwerk häufig im Spritzasserbereich vor. Es wurde hier schon fleißig an den Verfugungen nachgebessert, mit dem Ergebnis das die Schäden potenziert wurden.
Der Sockelbereich sollte bis etwa 30, 40 cm unter OKG freigelegt werden. Kann sein das Teile der Mauerschale demontiert und wieder neu gesetzt werden müssen.
Eine mögliche Ursache kann die Verwendung von weichem Kalkmörtel zum Vermauern und anschließen von hartem, dichten Zementmörtel zum Verfugen sein. Das Ergebnis sind Frostschäden.
Was genau zu tun ist ergibt sich erst nach einer gründlichen Bestandsaufnahme des Mauerwerkes innen und außen.
 
Hallo Herr Böttcher, zum Glück sind die heftigen stellen Teil des Balkons welcher vermutlich nachträglich gemauert wurde, da dieser nicht durch den Dachstuhl geschützt ist sind die Spritzasserschäden erklärbar, werde versuchen im Sommer eine Lösung zu finden, da das Problem von der Dachrinne ausgeht die das Wasser auf den Boden knallen lässt.
Bin noch am rätseln wegen der Ziegelhinterlage, kann keine Hinweise darauf auch an den Stellen wo der Putz ab ist feststellen. Evtl wurde wirklich direk auf die Bruchsteine (sind ordentliche Steinchen, auch an den Ecken des Sockels mauerübergreifend von einem Durchmesser von 40cm, kann gern nochmal Fotos nachliefern.
Ich würde die Stellen auch im Erdbereich sowie die Verfugung ordentlich säubern und mit handelsüblichen Zementmörtel korrigieren also kann der Zementmörtel auch als "Abschluss" zum Erdreich verwendet werden richtig ?

Frage interessehalber was wäre das Einsatzszenario für Kalkmörtel,Trasszement ?

Vielen Dank für Ihre Fachexpertise und einen schönen Abend !
 
Granitsockel

Im Sockelbereich muß mit frostsicherem Material gearbeitet werden. Die Farbe des Mörtels sollte bei der Reparatur auch passen. Ob nur Nachverfugen reicht habe ich schon angezweifelt.
Ich kann immer nur das einschätzen und beurteilen was Sie bereit sind an Informationen herauszurücken.
Auf dem einen Foto von der Ecke sind ca. 15 cm breite Steine über Eck vermauert worden. 40 cm kann ich da nicht erkennen.
Trasszement ist auch Zement, ob jetzt Gruppe 3 oder 4 weiß ich nicht aus dem Kopf, ist auch egal.
Einsatzszenario für Kalkmörtel? Innenputz.
 
Danke

Vielen Dank, werde am WE noch ein paar Eindrücke sammeln und posten, bis dahin schönen Gruss aus Niederbayern
 
Photos

Hallo !

Habe am Wochenende noch einige Fotos geschossen, wie gesagt meine Problemseite betrifft primär die Unterkellerung der Terasse und den Zustand des Verschlags darunter, da der Innenraum abgesehen vom Heizraum frei von Feuchtigkeit und in guten Zustand ist.
Die Verfugungen außen werde ich mit Zementmörtel nächstes Jahr ausstemmen und neu verfugen. Im Innenbereich dieses Verschlages bzw. auch die feuchten Stellen plane ich mit Kalkzementputz zu bearbeiten.
Welche Maßnahmen würden Sie hier empfehlen bzw. wie es aussieht ist doch keine Ziegelschicht verwendet worden, muss ehrlich gestehen verstehe es nicht wie hier gearbeitet wurde.

Anbei der Link zu meinen Fotos diesesmal gesammelt aufgrund der Menge :)
http://www.file-upload.net/download-9972313/Keller.docx.html

Lieben Dank und schönen Gruss
Schönen Gruss
 
Kellermauerwerk

Erst mal ein Hinweis:
Beim nächsten mal bitte Fotos im Forum in die Bilddateien hochladen, richtig herum einstellen und beschriften.
Dann verstehe ich das so das die Fotos nicht den Keller sondern das Terrassenmauerwerk darstellen, zumindestens da wo reines Bruchsteinmauerwerk zu sehen ist. Reine Bruchsteinwände sind immer zweischalig, rechts und links eine Wand, dazwischen Mörtel, Steinabfälle, Bauschutt... Für (neuere) Keller ungewöhnlich da aufwändiger herzustellen, dicker, weniger tragfähig und wärmeleitfähiger.
Was ich noch sehen kann ist eine Hinterlage aus Beton. Es wurde innen geschalt, dann außen gemauert und der Zwischenraum bis zur Schalung mit steifem Beton aufgefüllt. Letzendlich spielt das für die Verfugung nur eine untergeordnete Rolle.
Genau so wie bei einer Ziegelhinterlage können sich die oft hochkant gestellten, nur ungenügend verzahnten Steine von der Hinterlage lösen. Dort muß rückgebaut und neu vermauert werden.
 
AW

Hallo !

Danke für den Hinweis, werde künftig die Fotos über die Bildgallerie hochladen.
Fast, die Innenseite des Raumes ist eine tragende Kellerwand des Kellersockels.

Siehe

http://community.fachwerk.de/upload/orginal/I16439_2014129113822.JPG
http://community.fachwerk.de/upload/orginal/I16439_2014129113751.JPG

Auf diesem Foto ist die linke Wand die tragende Wand des eigentlichen Kellersockels

http://community.fachwerk.de/upload/orginal/I16439_2014129114021.JPG

Also es wurde für die Terasse der Kellersockel erweitert denke ich.

Hier recht schön zu erkennen genau darunter befindet sich dieser "Raum", links quasi seitlich neben der Treppe, sieht man die "Innenwand" der obigen Abbildungen

http://community.fachwerk.de/upload/orginal/I16439_201412911449.JPG


Sollte dieser "Innenbereich" unabhängig von der Außenverfugung ebenso behandelt werden sprich Fugen und loses Material mit z.B. Kalkmörtel oder Kalkzementputz ausgebessert werden ?
Den ganzen Raum zu überputzen schließe ich aus richtig ?

Herr Böttcher, nochmal vielen Dank für Ihre Tipps !
 
Bruchsteinwand

Oh Graus...
langsam verstehe ich.
Der Keller war Eigenleistung oder der Maurer war Alkoholiker. So etwas hat sich um 1930 kein Maurer gewagt einem Kunden abzuliefern, auch nicht dort wo es nicht sichtbar war.
Na gut, immerhin funktioniert es.
Was Sie unbedingt nachbessern sollten ist die linke Auflage der Außentreppe zur Terrasse. Dort sind anscheinend neue Blockstufen verbaut worden, links ist die Fuge zur wand offen. Hier dringt Regen- und Schmelzwasser in Mengen in/an die Wand.
 
:)

Hallo !

Ja auch mir ist dieser Zwischenraum unangenehm aufgestoßen, bin zwar im keinten Fall Experte aber das ist definitv nicht fachmännisch ausgeführt.
Kann ich für das verschließen der Fugen ebenso Zementmörtel verwenden ?, evtl führe ich diese Außenaktion trotz der frostigen Temperaturen noch dieses Jahr durch um keine weiteren Frostschäden in Kauf nehmen zu müssen.
Wie würden Sie den Innenbereich an den Stellen behandeln, Kalkzementputz oder auch starrer Zementmörtel also die scheussliche Verfugung innerhalb dieses Raumes ?
Interessanterweise bzw. auch glücklicherweise ist der Rest der Bruchsteinmauer/des Bruchsteinsockels im Vergleich zu diesem Mauerwerk innen sauber verputzt und weist innerlich keine Feuchtigkeit und Blessuren auf was wohl auch an der noch intakten verfugung liegt.

Schönen Dank und besten Gruß
 
Granitsockel

Die Fuge zur Wand erst mal mit Zementmörtel schließen, den Mörtel als Kehle etwas hochziehen. Im Frühjahr dann die Stufen von Farbe am Anschluß säubern (Drahtbürste), den Anschluß verkieseln (z.B. Kiesol von Remmers) und Flexschlämme frisch in frisch aufbringen. Dann die Treppenwangen neu verputzen.
Innen einen einfachen Pinselputz auf Kalkbasis aufbringen.
 
Spitze

Danke für die ausführlichen Tipps, werde am Wochenende angreifen und die offenen Fugen schließen.
Somit sind erstmal alle Unklarheiten beseitigt :)
Werde natürlich meine Resultate dementsprechend ins Forum mitaufnehmen :)

Nochmals schönen Dank und herzlichen Gruß aus Niederbayern
 
fachwerk-I16439_201412239341.JPGMaterialfrage

Hallo !

Dank der milden Temperaturen habe ich am Wochenende begonnen meine Außenfugen bwziehungsweise desolate/rissige Fugen des Bruchsteinsockels neu zu verfugen. Nach den Stemmarbeiten versuchte ich mich an die Vorgehensweise heranzutasten.

Bevor ich richtig los lege, würde ich mich noch über ein paar Tipps freuen.

Um den Farbton zu treffen habe ich verschiedene Mischungen getestet/angerührt.

Mit einem handelsüblichen Zementmörtel habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht, schwer zu verarbeiten, durch die grobe Beschaffenheit Probleme beim Halt und Endoptik war auch nicht gerade prickelnd.

Da ich noch einen halben Sack Fugenmörtel über hatte, versuchte ich Sakret Fugenmörtel siehe http://www.sakret.de/shared/tm/tm_sakret_fugenmortel_fu_19545_muenchen_130716.pdf
http://www.obi.de/decom/product/Sakret_Fugenmoertel_Grau_10_kg/3249414

Und was soll ich sagen, genial, haftet extrem gut und auch das Fugenbild wird optisch ansprechend.
Da aber im technischen Datenblatt ausgenommen Naturstein erwähnt wird bin ich am zögern diesen Fugenmörtel flächendeckend einzusetzen. Daher meine Frage, kann ich diese Mischung für meinen Einsatzzweck gefahrlos verwenden.

Im Baustoffhandel wurde mir zu Trasskalkmörtel geraten, könnte dieser Baustoff für meinen Einsatzzweck zweckdienlich sein ?

Alternativ gäbe es noch Trasszementmörtel im Angebot

Ich würde mich freuen zu jedem der drei Baustoffe für meinen Anwendungsfall ein kleines Feedback zu erhalten, damit ich mein Projekt korrekt und sauber durchziehen kann.

Ich bedanke mich schonmal vorab, viele Grüße !
 
Wintereinbruch

Hallo Herr Böttcher !

Aufgrund des Wintereinbruchs bin ich momentan zwangsberulaubt worden was meinen Sockel betrifft :)
Würde mich noch über ein Feedback zu meiner letzten Frage freuen, alternativ kann ich gern eine neue Frage stellen, betrifft ja das Thema nicht zu 100%

Viele Grüße und lieben Dank !
 
Verfugung

Meinen Vorschlag zum Verfugen haben Sie schon.
Die Produktdatenblätter müssen Sie schon selber lesen.
Wenn Sie Ihren Friseur fragen hat der bestimmt auch noch Vorschlage was Sie nehmen können.
 
Thema: Granitsockel / Granitbruchsteinkeller verfugen

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