Fachwerkgiebel dämmen

Diskutiere Fachwerkgiebel dämmen im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, wir haben ein 100 Jahre altes Haus, bei dem das Erdgeschoss aus Backsteinen gemauert ist und der Giebel aus Fachwerk besteht, das zur Zeit...
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Thomas Tuckermann

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Hallo, wir haben ein 100 Jahre altes Haus, bei dem das Erdgeschoss aus Backsteinen gemauert ist und der Giebel aus Fachwerk besteht, das zur Zeit mit Eternitplatten abgedeckt ist. Das Haus soll nun unten einen Vollwärmeschutz bekommen (Styropor). Die Frage ist jetzt, was wir mit dem Giebel machen. Wir dachten an Holzfaserplatten von außen, die verputzt werden sollen.
Gibt es da Probleme mit der Feuchtigkeit, da ja unten alles dicht ist und der Giebel diffusionsoffen?
Der Berater der Firma Gutex rät uns, auf das Fachwerk von innen eine Dampfbremse aufzubringen, damit keine Feuchtigkeit von innen durch das Fachwerk in die Holzfaserplatten eindringt. Ist das ok?
 
Ich gehe mal davon aus...

...daß du das Eternit entfernen willst. Wenn ja (lokale Vorschriften beachten hinsichtlich Auflagen beim Entfernen und Entsorgen oder eine Fachfirma ausführen lassen, hatte den gleichen Scheiß an meiner Hütte), dann wird da irgenwas zum Vorschein kommen (Sichtfachwerk, alter Verputz). Wenn du nun auf die Außenmauer im EG ein WDVS aus Polystyrol machst, was spricht denn dagegen, es bis hoch zu ziehen, sofern der Dachüberstand paßt. Wohl wissend, daß sich hier viele an WDVS mit Polystyrol stören, sehe ich keinen Grund, es nicht durch zu ziehen. Eine Alternative, sofern du einen optischen Absatz willst, kannst du ja eine Brettschalung am Giebel anbringen und dahinter eine Dämmung machen. Zu diesem Thema gibt es Beiträge.
Die Nummer mit einer Dampfbremse von innen bei einer Außendämmung halte ich für Blödsinn. Wenn mir hier vielleicht nicht jeder meine Affinität zu Polystyrol nachsieht, aber bei der Dampfbremsennummer habe ich sicher mehr Zustimmer.

Gruß Patrick.

P.S.: Mal abgesehen davon, daß ich nix von der Theorie "atmende Wände" halte, Polystyrol ist nicht dampfdicht.
 
mal kurz zum thema...

auch holzfaserplatten können mit styropor geklebt werden, von der firma einzA gibt es einen dispersionskleber für solche zwecke, ist wie gummi un klebt wie bärensch...
 
Jetzt verbrenne ich mir einfach mal die Schna....!!!!!!!!

@Patrick

Ich maße mir hier jetzt einfach an, auch aus der Sicht als Kosument einmal betrachtet, Dir für Deine Do-it-yourself-Empfehlungen für die Allgemeinheit die "Rote Karte" auszusprechen.
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P.S.: Mal abgesehen davon, daß ich nix von der Theorie "atmende Wände" halte, Polystyrol ist nicht dampfdicht.

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In gewissem Sinne hast Du vielleicht recht, doch wäre hier ganz einfach einmal die Frage gestellt: in welchem Zeitraum diffundiert wie viel anfallende Feuchtigkeit durch Dein empfohlenes "System"?
Dort unterscheiden sich die Produkte von Chemie und Natur!!
Und außerdem gibt es hier eine Vielzahl von Betroffenen, den genau das Gegenteil von Deiner Behauptung wiederfahren ist, enormer Bauschaden durch Fäulnis und Durchfeuchtung.

@jim tuck

Sorry, aber hier scheint ein typischer Baumarktgänger zu sprechen?


Wer mit Holzweichfaserplatten sich beschäftigt bzw.diese einsetzen möchte, wird sicher nicht mit "einzA" arbeiten wollen.
Die gesamten Anbierter empfehlen da entsprechende Systemlösungen und diese erbringen dann auch die entsprechenden Gewährleistungsansprüche bei sachkundiger Verlegung bzw. Verarbeitung.
Wir verlegen in homogenen Lehmkontakt und befestigen mechanisch mit dem Leistensystem (DHD Doser).

Auf Ihre eigentliche Frage zu antworten, sollten wir sagen, daß eine Holzweichfaserdämmung die richtige Entscheidung für Ihren Giebel ist.
Doch die Variante für Ihr Erdgeschoß, ist eher sehr kritisch zu betrachten.
Hier kann man auch problemlos diffusionsoffen mit Holzweichfasersystemen arbeiten.
Die Empfehlung vom Fachberater ist zwar, aus Sicht des Herstellers heraus betrachtet, im groben richtig, doch bauphysikalisch nicht ratsam.
Ein komplett homogen aufgebaute diffusionsoffene Wand ist immer besser, als mit Dampfsperren oder -bremsen.

Wir stehen gern zu weiteren Fragen bereit, die wir aus unserer langjährigen Praxis heraus beantworten können.

Handwerkliche Grüße

Udo
 
Hallo Udo,

... ich benutze gerne die Floskel "du machst" etc. Bei uns hier (in meiner Ecke von BW) ist das üblich. Ich sage auch "ich habe einen neuen Dachstuhl drauf gemacht", obwohl das selbstverständlich der Zimmermann meines Vertrauens gemacht. Ebenso mein WDVS (übrigens auch eine Systemlösung, allerdings von Brillux) wurde von einem Betrieb ausgeführt, der damit sein Geld verdient und die Ausführung wurde durch meinen Bauleiter überwacht. Gerade ein WDVS mit all seinen Problemen (Anschlüsse z.B.) erfordert ein fachgerechte Ausführung und das würde ich auch nie machen.
Sorry, wenn das so rüber gekommen ist.
Aber du kennst mich ja, bei einer Aussendämmung bin ich was das Material angeht, etwas toleranter als du, anders als bei der Innendämmung :), da bin ich ja voll auf deiner Wellenlänge.
Schäden (bei WDVS aus PS) hier im Forum habe ich noch keine gesehen, bei denen eindeutig bewiesen war, daß es durch ein "Ansammeln" von Wasser, das von innen kommen soll (und nicht durch die Anschlüsse) und nicht mehr entweichen kann. Da bin ich auch nicht leicht zu überzeugen...
Was Jim angeht, gebe ich dir vollkomen recht. Ich hoffe Thomas hat es ignoriert.
Aber zurück zum Thema, Thomas wollte im Giebelbereich ja auch eine Außendämmung anbringen. Lassen wir mal meine Art weg, wirst du mir sicher zustimmen, daß es sicher am sinnvollsten ist, keine "Dämmaterialversprung" innerhalb einer Fassadenfläche zu machen.
Ich specke mal meinen Vorschlag ab und schlage dir (Thomas) vor, dich für eine Materialart für die gesamte Fassade zu entscheiden. Udos Vorschlag ist natürlich auch eine gute Lösung und bei der Entscheidung für Holzfaserwerkstoffe selbstverständlich ein kompetenter Ansprechpartner.
Und egal was, immer eine Systemlösung.

Für die Zukunft versuche ich mal bei der Verfassung von Beiträgen meine Aussagen nicht so zu formulieren, daß es den Anschein hat, alle Dinge selbst zu erledigen. (Mir reicht ohnehin schon der Innenausbau, immerhin schon 1,5 Jahre, jeden Abend, jeden Urlaubstag und jedes Wochenende, zum Teil deshalb so lange, weil ich mir viieeel Gedanken darüber mache, in welche Richtung geht der Wasserdampf, wo muß er wieder raus, wo kann er überhaupt Schaden anrichten, usw.).

Gruß Patrick

P.S.: Hände weg von Baumarktmist!
 
Thema: Fachwerkgiebel dämmen

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