Zwangsenteignung durch Gemeinde

Diskutiere Zwangsenteignung durch Gemeinde im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo liebe Forumler, ich habe grade schon etwas rumgeschnüffelt und will jetzt auch mal meine Frage loswerden. In unserer Gemeinde steht ein...
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Karolin

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Hallo liebe Forumler,
ich habe grade schon etwas rumgeschnüffelt und will jetzt auch mal meine Frage loswerden. In unserer Gemeinde steht ein altes Umgebindehaus schon mehrere Jahre leer. Durch einige Recherchen habe ich rausgefunden, dass der Besitzer unbekannt ins Ausland verzogen ist. Leider verfällt das Haus immer mehr und mir blutet das Herz das mit anzusehen. Was gibt es für Möglichkeiten dieses Haus zu retten? Wo kann ich mich hinwenden? Die Gemeinde scheint nicht sonderlich daran interesse zu haben.
Ich brauche Eure Hilfe...
Danke
 
So sehr mir als ehem. Oberlausitzer...

...Ihr Ansinnen verständlich ist; Sie können nichts machen, wenn der Eigentümer nicht auftaucht. Die heilige Kuh des Eigentums ist unantastbar.

Die Gemeinde wird nicht einmal versuchen, sich eine Ruine an's Bein zu binden. Unterhalts- und Verkehrssicherungspflichten, ggf. gar Sanierungskosten für ein Haus, das der Gemeinde gar nicht gehört - würden Sie einen Bürgermeister wiederwählen, der das aus dem Gemeindesäckel bezahlt?

Grüße

Thomas
 
Völlig machtlos???

Vielen Dank für Ihre Antwort. (Ich persönlich würde ihn wiederwählen ;-)) - aber mit einer Stimme kommt er nicht weit). Ach das ist doch Mist, ich würde das Haus am Ende sogar übernehmen. Aber wenn dieser blöde Heini von Besitzer nicht auftaucht, bin ich wohl machtlos. *schnief* Ich kann schon nachvollziehen, dass die Gemeinde die Finger davon lässt, aber ich will es nicht akzeptieren. In meinem Ort wurde vor Jahren schon an der gleichen Ecke ein Umgebindehaus abgerissen und es schmerzt immernoch. Jetzt kann man mit zusehen, wie das nächste Haus seinem Schicksal unterliegt. Es ist echt Schade. Kann man echt garnix machen *etwasverzweifeltbin* ???
 
Gottseidank

kann man da nix machen. Dieses Haus gehört jemandem und dieser Eigentümer hat alle Rechte an diesem Objekt. und das ist gut so. Auch wenn´s schade ist um das Haus. Stellen Sie sich vor, die Kommunen könnten unter fadenscheinigen Begründungen eine Zwangsenteignung durchführen, und Irgendwer mit guten Kontakten hätte ein Auge auf Ihr Häuschen geworfen. Dem Missbrauch wären Tür und Tor geöffnet.
MfG
dasMaurer
 
Hallo Karolin...

...klar können Sie etwas machen: Finden Sie den Eigentümer. Auch wenn er in den elf alten Bundesländern oder gar im ferneren Ausland verschwunden ist, jeder hat Eltern und Klassenkameraden, viele Geschwister...

Und kaum einer bricht alle Kontakte ab.

Wenn Sie den Mann gefunden haben, muß er Ihnen dann freilich das Haus auch noch überlassen...

Kein leichtes Unterfangen.

Grüße

Thomas
 
nicht nur RECHTE, sondern auch Pflichten

Hab mich grad nochmal etwas schlau gelesen. Lt. § 177 BauGB
Modernisierungs- und Instandsetzungsgebot kann die Gemeinde unter bestimmten Umständen eingreifen. Eine Sanierung kann angeordnet werden wenn: die bauliche Anlage erneuerungsbedürftig ist und wegen ihrer städtebaulichen, insbesondere geschichtlichen oder künstlerischen Bedeutung erhalten bleiben soll. Ich denke so ein historisches Umgebindehaus zählt dazu. Das die Gemeinde nicht eingreifen möchte, da dadurch erheblich Kosten und Aufwände entstehen, ist da wohl eher der Grund. Ich hab jetzt gleich noch eine Frage...wie sieht es denn mit der GRUNDSTÜCKSSTEUER (heißt das so?) aus? Muss die nicht jeder bezahlen? Ich werd jetzt als nächstes mein Bestes geben, den Eigentümer ausfindig zu machen. Es gibt ja auch einige Projekte zur Notsicherung solcher Häuser, vllt. kann ich da auch was erreichen...ich kann mich einfach nicht damit abfinden das einige Hausbesitzer so viele Auflagen bekommen und andere NICHTS tun müssen. ich begreifs halt einfach nicht :-(
 
Altes haus

Wenn Sie ernsthaftes Interesse am Erwerb haben, sollten Sie sich als Zielfahnder betätigen. Finden Sie raus, wo die Frau /der Mann lebt und besuchen Sie sie/ihn !
Ihr Bürgermeister achtet offenbar auf seine persönliche Arbeitsökonomie. Er könnte jederzeit die Notsicherung anordnen und diese Anordnung öffentlich zustellen. Wenn die Gemeinde Grundsteuer bezieht, wird sie aber wissen woher.
Notsicherung konnte Gemeinde/Landrat schon im Lande Preußen nach Inkrafttreten des Allgemeinen Landrechts hoheitlich anordnen, und das gilt in wesentlichen Teilen noch fort.
Ersatzvornahme ist im übrigen kostenpflichtig und schon deshalb keine Verschwendung öffentlicher Gelder.

Grüße vom Niederrhein
 
Danke Herr Beckmann

DAS WOLLT ICH HÖREN *g*...in erster Linie möchte ich ja, dass dieses Haus gerettet wird. Und die Vorschläge die Sie anbringen sind sehr interessant...nachdem ich mich bei wikipedia schlau gelesen habe was eine Ersatzvornahme ist und wie das funktioniert bin ich doch wieder etwas hoffnungsvoller. Da ich noch auf eine Antwort meiner Gemeinde warte und deshalb nicht so recht weiß, wie sie reagieren wird, halte ich mich vorerst nocheinmal zurück. Vielleicht wäre es sinnvoll auch mit den Nachbarn (nicht nur wegen dem Eigentümer) zu sprechen, damit die sich MIT MIR GEMEINSAM für das Haus einsetzen. Was den Erwerb des Hauses angeht bin ich leider noch sehr skeptisch da sich meine finanziellen Mittel momentan sehr am unteren Grenzbereich befinden. Allerdings schließe ich es nicht aus. Alles was ich momentan einbringen könnte wäre Arbeitskraft (viele bereitwillige Helfer vorhanden), Liebe und Geduld. Aber das ist zweitens...Vielen vielen Dank für die vielen Antworten. Ich wünsche ein schönes Wochenende...
Karolin
 
???

Hi,

also ehrlich gesagt... ich stimme Herrn Warnecke voll zu.

Ich finde es fast etwas dreist *sorry, ich weiß sonst nicht, wie ich das sagen soll*, nach Mitteln zu suchen, um auf diese Art jemandem sein Haus zu enteignen.

Unser Haus wurde vom Vorbesitzer bis zu seinem Tode bewohnt. Er hatte nur wenig Rente und konnte nur das allernötigste machen. Das Haus sieht (immer noch ;o) von außen nicht so tiptop aus.

Da könnte ja jetzt jeder herkommen, sagen: na, der Alte hat kein Geld, das Haus sieht ja aus wie ne Ruine, also wirds zwangsenteignet...

Egal, wie das Haus von außen aussieht (es gibt ja genug verfallene Häuser hier), das geht Sie eigentlich garnix an, solange es nicht kurz vor dem Umkippen ist (also die Mauern einstürzen und ein Stein davon auf die Straße fallen könnte). Das ist meine Meinung.

Und wenn Sie noch nicht mal Geld hätten, um es zu Kaufen, was wollen Sie dann eigentlich? Dass jemand kommt und es Ihnen schenkt?

Nur von Liebe und Geduld wird keiner satt (sprich: renoviert sich ein Haus auch nicht...)

Kopfschüttelnde Grüße Annette
(die schon weit über 100.000 Euronen nur für die Sanierung in Eigenleistung bezahlt hat - und noch lange nicht fertig ist)
 
Hah, nochwas ...

man beißt nicht die Hand, von der man erhofft, dass sie einen mal füttert...
 
VIELLEICHT ETWAS GESCHICHTE ERHALTEN

es geht mir nicht darum, dem Besitzer "sein" Haus wegzunehmen. Sondern einfach darum, DIESES WERTVOLLE HAUS vor dem Verfall zu retten...ein Blinder würde erkennen das dieses Haus dringend Hilfe benötigt. Das manche Menschen auch etwas tun ohne EIGENNUTZ, scheint für Sie (Entschuldigung wenn ich Sie jetzt beleidige)etwas fremdes zu sein. Es gibt wiegesagt Notsicherungsprojekte, die auch der Eigentümer in Anspruch nehmen könnte. Und das mich der Verfall dieses Hauses NICHTS angeht, finde ich dreist zu behaupten. Gottseidank sind nicht alle Ihrer Meinung. So, das war mein Wort zum Freitag...
 
Na ist doch super ...

gibt bestimmt einige Fachwerkhäusle-Besitzer hier im Forum, die sich über Ihre uneigennützige uneingeschränkte Hilfsbereitschaft (mit viel Zeit und helfenden Händen) sehr freuen würden!

Seeehr schade, dass ich's mir grade versaut hab. Mann wie blöd...

:eek:) Grüße Annette
 
Annette

"... man beißt nicht die Hand, von der man erhofft, dass sie einen mal füttert ...
was willst du mit solch Nachtreten eigentlich sagen ?
 
Problem:

Solltest Du wirklich der Hoffnung sein, das Haus preiswert vom aufzufindenden Besitzer kaufen zu können, wirst Du Ihm besser nicht die deutsche Amtlichkeit auf den Hals hetzen.

Und eine Ersatzvornahme muß ja irgendein öffentliches Interesse voraussetzen. Das ist zunächst bei einer Gefährdung anderer Personen gegeben. Die Gemeinde wird einen Bauzaun drum ziehen, und das Elend kontrolliert zusammenfallen lassen.

Denkmalschutz? Das zieht nicht in Gegenden, wo die Häuser reihenweise gefährdet sind. Hier fehlten einfach die wesentlichen Möglichkeiten zum Totsanieren über ca. 50 Jahre, wie in den westlichen Bundesländern so schön vorgemacht. Das halt den Vorteil, daß manches Haus unverstümmelt dasteht, manch anderes hat es aber einfach nicht geschafft.

Wenn der Eigentümer nicht auffindbar ist, ist letztlich jede in das Grundstück gesteckte Eurone eine verlorene für das Gemeindesäckel. Der Weg bis zur Zwangsversteigerung, weil das Grundstück übermäßig belastet ist durch ausstehene Grundsteuer, Sicherungsmaßnahmen etc. ist lang. Und wenn das Haus überhaupt versteigert werden kann, kassiert zuerst das Finanzamt, die Gemeinde geht leer aus.

Es ist nicht immer so einfach, wie's sein sollte.

Grüße

Thomas
 
Hallo Thomas

Und genau deshalb Frage ich ja nach. Ich hatte mich bisher noch nicht mit diesem Thema beschäftigen müssen. Ich werde dem Besitzer garantiert niemanden auf den Hals jagen - außer mir...*g* Ich kann doch aber jetzt auch keine Pläne in finanzieller Hinsicht schmieden und auf Kreditinstitute rennen, nur in der Hoffnung, vllt. irgendwann mal.... deshalb muss ich doch einen Fuß vor dem Anderen setzen. Auch bei der Gemeinde habe ich nur Angefragt, ich war bisher weder beim Denkmalschutz (der in unserer Gegend ja eigentlich doch sehr aktiv ist) noch bei einer Anderen Einrichtung. Aber irgendwo muss ich mich ja informieren und das ist das, was ich lediglich hier tue...und damit mache ich mehr, als manch anderer. Über das was wäre wenn, kann zu einem späteren Zeitpunkt geredet werden, einen späteren Zeitpunkt wird es leider nicht geben, wenn nicht bald eingegriffen wird...ein echter Teufelskreis. Aber scheinbar gibt es echt nicht sooo viele Möglichkeiten. Meine nächsten Schritte werden sein,dass ich den Besitzer versuche ausfindig zu machen (wohnen ja hier immernoch auf einem Dorf *g).
 
Herr Lingl

...ich hab auch keine Ahnung was das sollte
vllt. meint sie das sie mich mal füttern will? *lol*
nee, glaub das war völlig sinnlos an dieser Stelle
 
@annette

Diese Engstirnigkeit Ihrerseits kann und will ich nicht begreifen! Es wäre wahrscheinlich günstiger, da Sie mein Anliegen nicht annähernd verstehene, wenn Sie diesbezüglich einfach nicht mehr hier (meine Anfrage) antworten. Das hat nichts damit zu tun, das ich mit anderen Meinungen (die man ungern hört) und Kritik nicht umgehen kann. Jedoch sollte es stets sachlich bleiben. Ich bin der Meinung das dieses Haus Geschichte hat, es damals mit viel Mühe aufgebaut wurde und sicherlich schon viele Sachen miterlebt hat. Das dieses (sicher es gibt noch viele andere) Haus am "LEBEN" bleiben soll, kann man mir doch nicht zum Vorwurf machen. Es ist eindeutig, das die Jahre des Hauses gezählt sind, wenn nicht bald eingeschritten wird. Da das Dach undicht ist (wiegesagt, sowas kann man auch VON AUSSEN sehen) braucht man kein Experte zu sein, um zu wissen was das bedeutet. Dieses Haus ist seit mind. 15 Jahren nicht mehr bewohnt und es wurde KEIN handschlag daran gemacht. Dafür kann man dem Besitzer wohl echt nicht dankbar sein. Manchmal bedarf es nicht allzuvieler finanzieller Mittel (und das hat man bei meinen Eltern gesehen) um erstmal dringende Sachen zu reparieren. Aber das sind Hintergrundinformationen, die sie noch nichtmal ansatzweise wissen wollten. Sondern sie verurteilen mich, ohne jegliche Nachfrage. Sicherlich gibt es Menschen, die ihr Haus lieben und gerne etwas am Zustand ändern möchten - aber dazu gehören nun mal leider NICHT alle! Und wenn ich erst handel, wenn es zu spät ist, warum soll ich dann überhaupt noch handeln? Ich verstehe Ihre Logik nicht.
 
Hallo Thomas Lingl,

ich habe das gemeint, was Thomas Böhme im ersten Absatz geschrieben hat :eek:)

Wer so in einem Forum auftritt - erst über Zwangsenteignung nachzudenken und erste Schritte zu unternehmen ("Da ich noch auf eine Antwort meiner Gemeinde warte") - und es dann nicht abhaben kann, wenn es Menschen gibt, die das überhaupt nicht gut finden, tja...

Wir sind hier alle Liebhaber alter Objekte, sonst würden wir uns das ja nicht antun, aber wenn ich dran denke - ich werd ja auch mal alt und kann dann nicht mehr auf einer Leiter rumklettern und die Farbe blättert ab - dass es tatsächlich Menschen gibt, die drüber nachdenken, mein Haus zwangszuenteignen... da gruselts mich.

Grade vielleicht noch auf dem Dorf, die Leute aufhetzen...

Ich wär da anders rangegangen. Den Eigentümer finden - da seine Konzentration und Kraft reinstecken - aber doch nicht auf so ne Art und Weise...

Grüße Annette *die der Meinung ist, das ein Forum öffentlich ist und JEDER seine Meinung sagen kann, ob sie jetzt gefällt oder nicht!
 
Es ging ja auch nicht darum, dass Sie Ihre Meinung nicht äußern dürfen...Sie hätten einfach einmal nach Hintergründen fragen können. Ich könnte jetzt z. B. (Betonung liegt auf könnte) die These in den Raum stellen, dass Sie vllt.kein Liebhaber alter "Objekte" sind, sondern lediglich ein Liebhaber IHRES alten Objektes...aber da ich weder Sie, noch andere Umstände kenne, lass ich das. Außerdem habe ich bei der Gemeinde nachgefragt, wie ich mich verhalten kann, wenn ich etwas über den Eigentümer herausfinden möchte und was ICH tun kann, damit dieses Haus gerettet wird. Ich weiß leider nicht, was daran verwerflich sein kann. Außerdem ist es nicht so, dass ein älterer Herr dieses Haus noch bewohnt, oder in irgendeinen Heim rumvegetiert...dieser Herr um den es bei mir geht, schärt sich einen Dreck um dieses "Kulturerbe". Also, nicht gleich maulen - sondern erstmal Hintergründe recherchieren oder erfragen oder wie steht es auf der Forumsseite in Richtung Demokratie, wenn mans nicht besser weiß, einfach mal die Fresse halten (soll keine Beleidigung sein - steht echt so hier!!!) Ich lass mich von Ihnen jedoch DEFINITIV nicht unterkriegen und hoffe auf weiterhin konstruktive Beiträge anderer Mitglieder. (wovon ich echt schon einige bekommen habe *DANKE DANKE DANKE - sie schlimmen Leute sie, mir einfach Tipps zu geben wie ich evtl. ein Haus retten könnte *irooooonie*)
 
Haus retten

Also ich finds gut wenn das Haus gerettet wird. Schlagen Sie doch der Gemeinde vor, dass daraus im Fall des Falles eine Begegnungsstätte für Älter oder ein Kulturzentrum gemacht wird. Sollten Sie selbst in dem Haus wohnen wollen, so würde ich den klassischen Weg des Kaufens empfehlen. Alles andere wäre unseriös.
 
Thema: Zwangsenteignung durch Gemeinde

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