Gebrauchten Lehm im Innenbereich als Grundputz

Diskutiere Gebrauchten Lehm im Innenbereich als Grundputz im Forum Sanierung allgemein im Bereich - ich komme günstig an gebrauchten Lehm/Lehmstrogemisch aus Abrisshäusern. Jetzt würde ich diesen gern als Grundputz im Innenbereich nehmen, bin mir...
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Flo6

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ich komme günstig an gebrauchten Lehm/Lehmstrogemisch aus Abrisshäusern. Jetzt würde ich diesen gern als Grundputz im Innenbereich nehmen, bin mir aber etwas unsicher, da ich nicht weiss, wo der Lehm vorher genau drin war. Mein Baustoffhändler hat mir eher davon abgeraten, da man nicht weiss, mit was der Lehm früher alles gemicht wurde und würde für den Innenbereich eher sauberen "neuen" Lehm benutzen.

Risse sollten im Grundputz erstmal nicht stören. Kann ich sonst irgend welche Probleme bekommen mit dem Lehm?
 
Schwieriges Thema!

Wir haben nur Lehm aus unserem eigenen Abriss als Ausgleichsputz und für eine Leichtlehmdämmung in Kombination mit Holzhackschnitzel benutzt. Der Denkmalpfleger war davon nicht sehr angetan, da er Angst hatte wegen eventuellen Schimmel- bzw. Pilzsporen, aber bei dem super Sommer diese Jahr mach ich deswegen nicht so viel Gedanken.

Bin mal gespannt, was anderen zu diesem Thema zu sagen habe.

Wir haben bestimmt 4 Tonnen Lehm wieder verwendet für diese Arbeiten.. also ist es auch eine preisliche Frage denn natürlich will der Baustoffhändler Lehm verkaufen ;-)

Für den Oberputz haben wir aber auch gekaufte Waren genutzt, da die Verarbeitung des alten Lehms gar nicht so einfach war auf Grund von langem Stroh und oder riesigen Steinen.. diverse Metall haben wir auch beim Aufrühren gefunden... Die haben sich wohl damals nicht so sehr die Gedanken gemacht ;-)

Freundliche Grüße aus Hessen!
 
jetzt bin ich schlauer...

inzwischen habe ich doch noch einige ältere Beiträge gefunden und muss feststellen dass es Argumente dafür und dagegen gibt. Ich werde den alten Putz auf jeden Fall in meinen ganzen anbauten wieder verwenden (Werkstadt, Lager usw. ). Wie das mit dem mal zu bewohnten Bereich aussieht muss ich mir noch überlegen.

Wenn ich genau wüsste, wo der Lehm herkommt, wäre das nicht so das Problem. ich bekomme den Lehm aber leider nur geliefert...

hier gibts noch einige Themen dazu:

https://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/lehm-verwenden-6461.html

https://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/lehm-stoffe-23454.html

https://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/lehm-verwenden-85162.html
 
Lehm recyceln

Hi, wir haben bei uns auch den eigenen alten Lehm wiederverwendet, allerdings auch nur als Grundputz.Wir haben aufwändig alte Farb, Zementputz, Tapetenreste etc. raussortiert.

Das mit dem Lehm aus Abrisshäusern klingt eigentlich sehr praktisch, tatsächlich wäre es mal interessant, wie die Meinungen zu evtl. enthaltenen Reststoffen oder gar Schadstoffen sind.

Daher mal die (ehrliche, nicht provokante) Frage : Was kann denn da drin sein ? Wenn dort Menschen "normal" drin gelebt haben und keine Giftküchen betrieben haben, wass solle denn dann schädiches vorhanden sein ?
Klar , man weiß es nie.

Zum Thema Schimmelsporen :

Unser Grundputz wurde in einem nicht sehr kalten, aber sehr feuchten Winter aufgebracht und hat tatsächlich an einigen Tage auch Schimmelnester gezeigt.
Unser Lehmbauer meinte dazu, das wäre kein Problem, im Lehm sind immer organische Stoffe vorhanden, die im für sie optimalen Feuchteniveau eine Schimmelparty feiern. Wenn das Haus erstmal mit allem drum und dran, also Dämmung und korrekter Beheizung fertig ist, dann würde sich das Klima schon Schimmelfeindlich genug einstellen.

Den Oberputz haben wir immer frisch zugekauft, also frisch verarbeitet. Darauf dann Kalkfarbe.

Fazit für uns : die Schimmelsporen im Grundputz sind wohl immer da und man darf ihnen einfach keine weitere Nahrung geben. Durch den Oberputz gelangen diese nicht in den Wohnraum und stellen somit keine Gefahr dar.

Also, damals klang das logisch, kann auch sein dass unser Lehmbauer Scheiße erzählt hat, sowas kann ja auch mal vorkommen.

Eine weitere Spekulation: ich hatte das Gefühl dass die Schimmelanfälligkeit nachliess, wenn der Lehm länger eingesumpft war und schon so richtig schön nach Kuhdung stank und die gräuliche Farbe angenommen hatte.

Aus meiner kurzen Mikrobiologischen Vorbildung würde ich mutmaßen, dass die anaeroben, bakteriellen Zersetzungsprozesse den Schimmelsporen nochmal Einhalt geboten hatten. Aber das nur als Mutmaßung.
Ein Hinweis dazu könnte die geboostete Biogaserzeugung, also anaerobe Methanogenese in Anwesenheit von Schimmelpilzen geben, da die PIlze die in der Organik vorhandenen Zuckerketten enzymatisch aufspalten und die Methanbakterien sich über die vorportionierten Häppchen freuen.

OK, genug der Theroretisierereri ;-)

Wenn man jemand mit Laborgerät kennt, könnte man den Abrisslehm ja mal untersuchen lassen ...

Im Endeffekt wirds mal wieder Aufwand und Lebenszeit sein, die einen doch dazu bringt, lieber den Lehm vom Händler zu nehmen, überleg Dirs gut, ob aussortieren, testen lassen und das Restrisiko es das ganze Wert sind.

LG und viel Erfolg
 
Gebraucht

Meine Meinung- wenn ich schon von Grund auf renovier schmier ich mir bestimmt nichts gebrauchtes in die Bude! Kann jeder machen wie er will, geht mich nichts an.
 
Thema: Gebrauchten Lehm im Innenbereich als Grundputz

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