In diesem Artikel beleuchten wir einige Ideen zur Gartengestaltung, die sich besonders an Einsteiger richten, die noch nicht viel Erfahrung in der Gärtnerei sammeln konnten. Dabei stellen wir auch die Frage nach Nachhaltigkeit und strukturell zum Fachwerk passendem Design.
Gestalterisch ist diese Art, Gärten anzulegen, ein Balanceakt: In erster Linie soll ein Bauerngarten ein Nutzgarten sein, der nicht dazu dient, optisch den akkuratesten und exotischsten Eindruck zu machen. Stattdessen ist der Anbau von Nutzpflanzen der unterschiedlichsten Art der Fokus, an dem alle Entscheidungen gemessen werden. Nicht nur Nahrungsmittel sollen dabei produziert werden, sondern auch Kräuter und Heilpflanzen. Im Sinne der Nachhaltigkeit lebt ein Bauerngarten von einheimischen Pflanzen, die sich mit der lokalen Fauna vertragen und Lebensraum für eine Vielzahl von Nützlingen und schönen Tierchen bieten.
Dabei ist nicht jedes Wildkraut gleich ein Unkraut und jedes Insekt gleich ein Schädling, auch wenn diese die Erträge mitunter ein wenig verringern können. Der Einsatz aggressiver Pestizide verbietet sich, genau wie die Ödnis biologisch toter der Schottergärten.
Wenn Rasenflächen angelegt werden, dann sind diese im Bauerngarten auch Nutzfläche: Hier können Spiele gespielt werden oder man breitet eine Decke aus, um die Sonne zu genießen oder im Grünen zu lesen oder anderweitig zu entspannen. Der gepflegte und kurzgetrimmte Rasen ohne wilde Blumen oder Kräuter passt hier nicht hin. Stattdessen umfasst eine Wiese eine Vielzahl an blühenden und nichtblühenden Pflanzen, die in ihrer Gesamtheit ein stabiles und vielseitiges Ökosystem bilden. Besonders Klee und andere Bienenweiden sind ein wertvoller Beitrag für die Insektenvielfalt und helfen unserer Umwelt.
Heutzutage spricht vieles für den simplen Betonzaun. Diese Konstruktionen sind leicht aufzustellen, haltbar und aufgrund vielseitiger Muster und Größen sehr gut an die Umgebung anpassbar. Dennoch können sie in Verbindung mit historischen Gebäuden und wilderen Gärten leicht zu steril und streng wirken. Wer auf der Verwendung einer solchen Lösung besteht, kann dennoch einiges tun, um den steifen äußeren Eindruck aufzulösen und den Zaun besser ins Ambiente zu integrieren. Eine Lösung, die etwas Zeit braucht, ist Bepflanzung – mit rankenden Gewächsen kann sich der Garten an den Beton anschmiegen und einen symbiotischeren Eindruck herstellen. Ebenso denkbar ist eine Verkleidung mit Holz, die dann wiederum farbig gestaltet werden kann. Wir wollen aber keinen Hehl daraus machen, dass sich Beton und Fachwerk nicht gut vertragen und empfehlen daher traditionellere Lösungen wie den edlen Schmiedezaun oder die Verwendung von Konstruktionen ganz aus Holz. Diese Varianten haben sich historisch bewährt und passen von der rustikalen Ausstrahlung wesentlich besser zu denkmalgeschützten Gebäuden. Bei Verwendung von aufgearbeitetem Recycling-Material aus dem Urban Mining lässt sich zudem der Nachhaltigkeitsgedanke wesentlich besser integrieren.
Dieser kleine Garten-Ratgeber bringt Ihnen weitere Ideen rund um die Gartengestaltung nahe. Unser Anliegen ist dabei die Verbindung zeitgemäßer Gartennutzung mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit bei Integration in eine historische Umgebung, wie sie ein Fachwerkhaus bietet. Die Umgebung – also der Garten – interagiert in seiner Wirkung stark mit dem anliegenden Gebäude und kann den Eindruck und die – nennen wir sie mal so – romantische Atmosphäre historischer Baukunst deutlich intensivieren.