Ohne Umbuddeln wird es nicht gehen!
Hallo Tom,
jetzt versuche ich auch noch, meinen Senf dazuzugeben.
Ich denke, um irgendeine Form des Umbuddelns wirst Du nicht herumkommen, da die Grasnarbe aufgebrochen und beseitigt und der Boden gelockert werden muß.
Wie gross ist denn der Garten?
Die Schweine-Methode ist gar keine so üble Idee! Aber im Siedlungsbereich wahrscheinlich kaum praktikabel.
Wenn es eine große Fläche ist, müßte man eine Maschine zu Hilfe nehmen. Anbieten würden sich
a) der Pflug - dafür muss der Garten aber wirklich groß sein und
b) die Gartenfräse. Diese hat den Nachteil, daß sie aufgrund ihrer hohen Rotationsgeschwindigkeit das Bodengefüge massiv stört und zerstört, man also Gefahr läuft, die Bodenstruktur zu verschlechtern. Außerdem wird die Grasnarbe mehr oder weniger zerhäckselt, so daß man die Grasbüschel und Sodenstücke mühsam herausrechen muss oder sie halt akzeptiert; schön sind sie nicht unbedingt.
Wenn der Garten nicht allzu groß ist, würde ich auf jeden Fall mit dem Spaten - oder evtl. mit der Motorhacke - umgraben. Man bringt dadurch zwar auch die Bodenschichtung durcheinander, aber weniger tiefgreifend als mit Pflug oder Fräse. Um den Boden aufzulockern und pflanzfertig zu bekommen, sehe ich jedoch keine andere Möglichkeit (lasse mich aber gerne eines Besseren belehren).
Auch hier 2 Möglichkeiten:
- Rasensoden abheben und seitlich lagern - man kann daraus Rasenbänke oder Wälle bauen oder sie zu einer Miete aufschichten und nach 2 Jahren als Erde wieder abtragen und weiterverwenden. Den Boden reihenweise umgraben, wobei man zunächst in der 1. Reihe einen Graben aushebt und den Aushub jeder weiteren Reihe umgedreht im Graben ablegt (verständlich?). Statt mit dem Spaten kann man in diesem Fall die Bodenbearbeitung auch mit der Motorhacke ausführen.
- Ohne vorheriges Abheben der Grasnarbe: die erste Reihe einen Spaten tief ausheben und den Aushub seitlich lagern (kommt später in die letzte Reihe). Den Aushub der 2. Reihe umgedreht, also mit der Grasnarbe nach unten in dem so entstandenen Graben ablegen, und so weiter, Reihe für Reihe. Anschliessend fein planieren.
Mit ein bisschen Übung geht das sehr schnell, es empfiehlt sich aber, die einzelnen Reihen mit dem Spaten vorzustechen. Außerdem ist es eine sehr meditative Tätigkeit und für den Boden die beste Methode, da nichts weggenommen und nichts hinzugefügt wird. Naturbelassener Erdboden unter Rasen hat üblicherweise ein sehr gutes und reiches Bodenleben, das sollte man auch nicht durch Auflegen von Karton, Teppichen oder ähnlichem und zusätzliche Erdaufschüttungen ersticken!
Eins ist wichtig: Durch das Umgraben erhalten im Boden ruhende Samen einen Lichtimpuls und können dadurch zu keimen beginnen. In der ersten Zeit ist also eine Konsequente Unkrautkontrolle notwendig.
Falls man Zeit hat, wäre eine Bepflanzung mit 1-jähriger Gründüngung, z.B. Senf oder Phacelia etc. ratsam - die beste Bodengare erhält man aber mit dem Anbau von Kartoffeln (ernsthaft).
Falls das eine oder andere unverständlich ist, bitte nachfragen!
Beste Grüße, franz.