Fußbodenaufbau im EG bei Altbau mit Keller auf Stahldecke + neuer Fußbodenheizung

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Subsonic

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fachwerk-I15949_2014870176.jpgHallo zusammen!

Keine Ahnung, warum ich nicht die richtige, bestimmt schon irgendwo exitsierende Antwort hier oder im restichen Netz finde und ich hier im Folgenden meine Frage poste, aber wahrscheinlich, weil man bei der Renvoierung einfach alles richtig machen möchte und jede Eventualität ausschließen will. Ich probier mich aber kurz und prägnant zu fassen:

******** Die sich mir stellende Herausfoderung (vorweg):
Ich habe im EG 11,5cm Höhe zur Verfügung, um auf eine mit Stahlträgern aufgespannte Betondecke, einen neuen Fußbodenaufbau mitsamt Fußbodenheizung (FBH) zu erstellen.

******** Ausgangssituation:
- Reiheneckhaus gekauft.
- Baujahr 1935
- Keller: Vollunterkellert. Nicht wirklich feucht, nicht wirklich trocken. Dem Baujahr entsprechend, würd ich sagen. Kleidung werde ich keine über mehrere Jahre reinhängen. Werkzeug und sonstigen Unrat schon. Er ist unbeheizt (kann man ändern) und hat keinen Schimmel, keinen den ich sehe zumindest.
- Kellerdecke: Stahlträger (16cm x 8cm) in Abständen von ca 100 cm. Dazwischen eine Art Beton/Stein-Gemisch, welches zwischen den Stahlträgern eingespannt ist. Im Keller sehe ich an der Decke den Flansch, im EG auf dem Boden auch. Es ist keine Gewölbedecke. Wie das Beton/Stein-Gemisch zwischen den Stahlträgern hält, weiß ich nicht. Wir standen schon mit ca. 300kg zwischen den Trägern und alles hat wunderbar gehalten. Auch Löcher in den Boden stemmen, um alte Heizungsrohre zu entfenen, hat keine Auflösungserscheinungen im Boden gezeigt und selbst im Bereich der Löcher konnt ich danach noch sorgenfrei zwischen den Trägern umherspazieren.
- bisheriger Bodenaufbau: auf dem Rohboden waren Holzbalken (8,5 x 8,5) gelegen, teils auf den Stahlträgern aufliegend, teils aber auch mit Holzplatten unterstützt auf dem BetonStein-Gemisch direkt aufliegend. Somit wurde der Druck des Bodens punktuell auf das Betongemisch weitergeleitet ........ und das seit 80 Jahren und alles hat gehalten. Weiter geht's: Auf diesen Holzbalken waren Dielen (2cm), darauf wiederum eine dünne Holzplatte (ca. 0,5 cm) und darauf Linoleum. Zwischen den Holzbalken war Sand.

********* Herausforderung (Frage anders formuliert):
- Statiker meinte, dass er nicht mit Sicherheit sagen kann, dass die Statik des Hauses/Bodens einen Niveauausgleich mit Nassestrich verträgt. Der Statiker war wegen etwas anderem am Objekt, könnte nochmal herangezogen werden, würde ich aber natürlich gerne vermeiden.
- Welchen Bodenaufbau wähle ich, damit ich innerhalb der zur Verfügung stehenden 11,5cm
1. ein gerades Niveau hinbekomme
2. eine FBH auf Trockenestrichbasis implementiere
3. sich kein Schimmel auf Grund des Temperaturunterschieds zwischen Keller und Fußbodenheizung im Boden bildet (bei z.B. einem Holzaufbau)
4. ich im besten Fall selbst erstellen kann?

********* Erste eigene Überlegungen:
- siehe Bild
- Nachteil: die professionelle Verarbeitung der gebundenen Schüttung soll für 40qm 5.000€ kosten.


Wer mehr wissen möchte oder muss, nur zu. Ich versuche alles zu beantworten!

Danke im Voraus, für Rat, Verständnis und Aufwand!

vG
Simon B.
 
Fußbodenaufbau

Gegenvorschlag:
Höhenausgleich Zementmörtel bis Oberkante Obergurte,
trittfeste Dämmung (Styrodur, Holzfaser, PU...) in Plattenform,
Schrenzlage (Folie, Wellpappe),
Heizestrich (Anhydrit, Zement, Gußasphalt),
Belag.
Die Höhe des Heizestrichs liegt zwischen ca. 40 bis 60 mm, der Rest wäre für die Dämmung.
 
Eigentlich

bietet jeder Anbieter von FBH-Systemen ein entsprechendes Trockenbausystem, z.B. PURMO TS14. Der angedachte Weg ist schon OK, bei Estrichhöhen von 40-60mm (lt. Georg) für ein Nass-System muss man schon ein bisselchen in den Chemiebaukasten greifen, eigentlich gilt immer noch bis auf weiteres eine Überdeckung des Rohres von 45mm bei „nassem“ Estrich auf Zement- oder Anhydritbasis, wenn die Statik nicht klar ist, dann lieber ein Trockensystem mit ca. 40kg/m² als ein Nasssystem mit mehr als dem Dreifachen an Eigenlast, aber auch hier sollte die Statik geklärt sein.
Als erstes gilt es zu checken, ob die FBH überhaupt die geforderte Leistung bringen KANN. Hierfür gibt es ein genormtes Berechnungs-Verfahren. Damit kann die Heizung ausgelegt werden, also die Bauart, Rohrabstand, Betriebstemperatur, Hydraulik, etc.
 
Immer wieder erstaunlich ....

... wieviel Hilfe man (im Netz) bekommt!!! Merci an Euch, für die unterstützenden Kommentare!!!

Georgs Vorschlag habe ich erst jetzt, beim dritten Mal Lesen verstanden - und weiß jetzt auch, was die "Obergurte" sind :)

Ich fasse diesen Vorschlag von Georg mal zusammen: Quasi so viel wie nötig, so wenig wie möglich an Zementmörtel aufbringen, damit ich dann mit leichteren Materialien unmittelbar über den Stahlträgern weiter an Höhe gewinnen kann. Dann Schrenzlage (den Begriff muss ich gleich nochmal googeln, grob weiß ich was das ist), dann FBH, dann Trockenestrich, dann Belag. Richtig?

Bzgl. der Bedenken von Sebastian wegen der Leistung, muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass der Raum über den 40qm im EG (Küche, Esszimmer, Wohnzimmer) eigentlich von einem Kamin mit 3 KW Raumleistung erwärmt werden sollen. Die FBH soll nur "unterstützen" und einen trittwarmen Boden liefern.

Ich hätte stumpf an die Trockenestrich-FBH von "Selfio" gedacht. Ich will keine Werbung machen, kann es auch nicht, weil ich weder mit der FBH noch mit den Produkten von Selfio Erfahrung gemacht habe. Ich erspar Euch an dieser Stelle deswegen auch die URL zur FBH. Wer Interesse hat soll und kann natürlich googeln. Laut Selfio bringen die in dem Beispielaufbau aber "nur" einer 23mm Gipsfaserplatte auf die FBH-Rohre und ich mag als Laie Komplettsysteme, wo mir als Fachfremden aufgezeigt wird, was man an Material braucht.

Wie verhindere ich, dass sich Feuchtigkeit in der Decke ablagert und sich dann Schimmel z.B. zwischen Zementmörtel und Schrenzlage bildet? Wie gesagt, der Keller ist optisch trocken, hat aber den 30er Baujahr Muff-Geruch. Da ich die 30 Jahre alte Öl-Heizung gegen eine Gas-Brennwerttherme tausche, wollte ich den beiden Kelleräumen zwar ohnehin kleine Heizkörper spendieren, aber auf 20 Grad werde ich die Kellerräume dann doch nicht erhitzen :)

Ich mache nachher (sitze grad am Laptop) nochmal einen neuen Bodenaufbau (optisch), so wie ich ihn von Georg vestanden habe und poste ihn.

Frage: Weiß einer wie die Decke zwischen den Stahlträgern hält? Ich möchte für die Antwort ungerne eine Decke komplett durcschlagen und nachschauen :) Interessieren würde es mich aber doch.

vhG
Simon B.
 
Georg

Du hast Bauart „A“ (Rohr auf Dämmung) geschildert, da gilt ohne „Chemiebaukasten“ 40-45mm Rohrüberdeckung...
 
Wie wärs mit Thermozell?

Hallo Simon,

ich habe bei mir im Haus das gleiche Deckensystem - eine flache Kappendecke. Darauf wurde wie folgt aufgebaut:

10 mm Fliesen
5 mm Spachtelmasse und Panzergewebe
25 mm Fermacell Trockenestrich
30 mm Empur-Trockenbau-FBH, gleiches System
40-80 mm Thermozell 400 als Ausgleich
120 mm Betondecke
10 mm Kalkzementputz
60 mm Dämmung - noch zu montieren

Gewicht: ca. 85kg inkl. FBH, U-Wert: ca. 0,3 W/m²K

Der Statiker hat eine statische Last von ca. 130 kg/m² bei meiner Decke ausgerechnet, natürlich zzgl. dynamischen Lasten. Dennoch wollte ich auch keinen Zementestrich legen lassen, da die Decke mit einem solchen Gewicht ca. 80 Jahre lang nicht belastet wurde.

Du musst nur darauf achten, dass das Thermozell, bzw. jegliche andere Ausgleichsmasse, planeben eingebracht wird.
Bei mir mussten ca. 10 m² Trockenestrich entfernt werden, da der Estrichleger (Thermozell) einen "Buckel" eingebaut hatte....

Gruß
Markus
 
Bauart "B"

Hab in meiner jüngsten Aufzählung die "trittfeste Dämmung (Styrodur, Holzfaser, PU...) in Plattenform" vergessen, was keine Absicht war.

Aber ist das nicht auch Dämmung? Liegen dann die Platten, in denen die Rohre liegen nicht auch auf der Dämmung und es wäre somit auch Bauart "A".#

Bin gerade das PDF am Durchstöbern. Tafel 11 auf Seite 7 ist die entscheidende, oder? Anzustreben ist Bild 4 auf Seite 8? Generell lese ich aus dem PDF, dass 40mm über den Rohren sinnvoll wäre.

Georg, würde es Dir viel ausmachen, wenn Du mir beginnend bei dem Zementmörtel, der ja bekanntlich bei den Obergurten aufhören soll und somit das künstliche Normalnull darstellt, die weiteren Schichten mit ihren geplanten Höhen auflisten würdest? Damit Du aber merkst, dass ich mich nicht ganz zurücklehne, probiere ich mich auch daran (auch mit Herstellerbezeichnungen. Ist wieder keine Werbung, sondern nur Hilflosigkeit, damit einer "HIER" schreien kann, wenn ich etwas Sinnloses aufführe):

Erklärung:
-- Belagbezeichnung (Belagstärke / Gesamtstärke Aufbau)

O B E N
-- Vinylbelag (5mm / 115mm)
-- Knauf Brio 23 (23mm / 110mm)
-- PE-Folie (Dicke auf Grund Geringfügigkeit vernachlässigt)
-- FBH-Platte (inkludiert die Verrohrung) (25mm / 87mm)
-- Schrenzlage (2mm??? / 62mm)
-- Styrodur (60mm / 60mm)
-- Zementestrich / Stahlträger Obergurte (0mm / 0mm, ab hier geht's los)
U N T E N


vhG
Simon B
 
Hmmmm

Hi Markus,

so wie mir das aussieht hast Du ähnlichen Aufbau wie ich ihn bei meinem Anfangskommentar augelistet habe, was ich aber auf Grund der hohen Kosten für die gebundene Schüttung (Ausgleich) auf der Rohdecke (5.000€ für 40qm) auschließen wollte.

Korrigiere mich bitte wenn ich mich irre.

vhG
Simon B.
 
Folie

Die Schrenzlage ist eine Folie die verhindern soll das Estrich in dioe Dämmlage läuft und die Platten dann (bei Fließestrichen) aufschwimmen.
 
Wucher

5.000 € ist ja Wucher! Alle (!) Angebote die ich eingeholt habe, haben sich im Bereich von 1.200 € (Tagessatz Estrichleger) bewegt. Es wurden ca. 50m² ausgeglichen. Allerdings mit Thermozell und nicht mit der gebundenen Schüttung von Knauf...
 
Ich würde folgenden Aufbau empfehlen:

Dicke 2 E 22 = 25 mm
Dicke Trockenestrich-Element Thermocell oder Selfi oder PURMO usw. = ca. 60 mm
Dicke Gipsfaser-Platte, lose verlegt, = 10 mm
Dicke Ausgleichsschüttung = ca. 15 mm

Statisch die beste Lösung. Keine teure gebundene Schüttung.

Viel Erfolg!
 
fachwerk-I15949_201481783237.jpgAktuelle Tendenz

Nach ein wenig hin und her tendiere ich zu folgendem Aufbau:

Die Felder zwischen den Trägern sollen mit PCI STL 39 auf die Höhe der Obergurte aufgefüllt werden. Darauf folgt
60mm Styrodurplatten
25mm Fußbodentrockenbauplatten
23mm Trockenestrich
05mm Bodenbelag

Das sollte es gewesen sein. Herzlichen Dank an alle, die sich beteiligt haben und vielleicht hilft dieser Thread anderen weiter!

vhG
Simon B.
 
Spachtel

teuer, aber verwendbar. Einfache Ausgleichsspachtel geht auch.
 
Erfahrungen nach 8 Jahren

Hallo Simon,

Welchen Aufbau hast du gewählt und hat sich der Aufbau nach acht Jahren bewährt?

Viele Grüße,
Markus H
 
Thema: Fußbodenaufbau im EG bei Altbau mit Keller auf Stahldecke + neuer Fußbodenheizung

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